Geburtsbericht von

Lisa

Liebe Kristin,

ich möchte mich bei dir und deinem Team für die schöne Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung bedanken.

Ich muss ehrlich sagen, ich war skeptisch und hatte Sorge, dass ich vielleicht zu viel Geld für “Quatsch” ausgebe. Natürlich ist es auch sehr viel Geld, daher habe ich noch lange überlegt, nachdem ich durch eine Freundin auf deinen Podcast gekommen und den schon durchgehört hatte (die Folgen, die mich interessiert hatten). Dieser hat mich dann aber letzten Endes doch so überzeugt, dass ich deinen Kurs gebucht habe und mein Mann und ich waren sehr positiv überrascht, wie gut organisiert, wie fachlich, strukturiert und technisch gut ausgestattet das Ganze ist. Die Videos sind super verständlich und anschaulich gestaltet und ich weiß immer genau, wo ich gerade bin. Das hat uns sehr beeindruckt!
Außerdem liebe ich deine ruhige, verständnisvolle Art und deine sanfte Stimme. Es ist sooo entspannend, dir zuzuhören!

Nun zum Geburtsbericht:
Die Wellen haben Sonntagmorgen eingesetzt, jedoch so, dass wir sie noch nicht als Wellen identifiziert hatten, sondern Übungswehen vermuteten (ich war zwar zu dem Zeitpunkt 5 Tage über Termin, doch das muss ja nichts heißen). Daher ist mein Mann nochmal zum Fußball gefahren und wir vereinbarten, dass er, wie natürlich die ganze letzte Zeit, komplett erreichbar war. Nach Rücksprache mit der Hebamme aus dem Geburtshaus, die ich um 13 Uhr angerufen hatte und die mir bestätigte, dass es wohl jetzt los ging, telefonierte ich meinen Mann nach Hause und wir verbrachten die Zeit noch zu Hause. Die Wellen hatte ich zu dem Zeitpunkt schon als relativ stark empfunden (es war meine erste Geburt, ich wusste ja nicht, wie weit es noch geht!).

Mein Mann ist der geborene Geburtsbegleiter (sehr einfühlsam und empathisch) und was er nicht im Gefühl hatte, hatte er durch die Übungshypnosen und deinen Kurs verinnerlicht und verhielt sich genau so, wie du es beschrieben hast und genau so war es perfekt für mich. Er ließ mich komplett in Ruhe, behielt mich aber im Auge und war sofort zur Stelle, wenn ich irgendetwas brauchte und das vor mich hin sagte (“Wasser”; “Essen”; “kein Essen”; “Eimer, mir ist übel”…).

Zu Hause, so habe ich jetzt den Eindruck, war ich auch sehr gut in Hypnose. Allerdings, ich wusste ja nicht, wie weit ich noch vom Ende der Geburt entfernt war, hatte ich große Sorge, das Kind zu Hause oder im Auto zu gebären, wenn wir zu lange warteten. Die Hebamme aus dem Geburtshaus meinte zwar, so lange wie möglich zu Hause zu bleiben, doch um 17 Uhr beschlossen wir doch, ins Geburtshaus zu fahren.

Auf der Autofahrt (deine Hypnose lief die ganze Zeit) ließen tatsächlich die Wellen nach, als wollte mein Körper sagen: “Oh nein, jetzt warten wir kurz, hier ist kein sicherer Ort, um ein Baby zu gebären!”. Im Geburtshaus und dem Geburtsraum angekommen, der wundervoll kuschelig und angenehm war mit gedämmter und indirekter Beleuchtung, alles rötliche Töne, die Badewanne lief gerade ein, startete mein Körper dann jedoch durch, nach dem Motto: “Und hier bleiben wir jetzt!”

Ich bin auch direkt nach einer kurzen Untersuchung in die Badewanne (mein Mann machte über Bluetooth-Lautsprecher noch die Hypnose an) und blieb dort für die nächste Ewigkeit. Hier würde ich sagen, bin ich so richtig in eine Trance gefallen (oder konnte mich fallen lassen), ob das hier noch an der Hypnose lag oder am allgemeinen fortgeschrittenen Geburtsverlauf, vermag ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu sagen. Die Hebamme sagte bei der Untersuchung noch, dass das Baby Tendenz hat, ein Sternengucker zu werden. Da wir sie um “so wenig Information wie möglich, so viel wie nötig” (was ich jedem empfehlen kann!) gebeten hatten, sagte sie uns nicht, dass dies bedeutet hätte, dass wir in die Klinik hätten fahren müssen.

Ich bin ihr bis heute so unendlich dankbar, dass sie mir diese Information vorenthalten hat, denn damit hätte ich mich ganz sicher nicht so fallen lassen können. Dadurch (oder weshalb auch immer) hat er (unser Baby) sich dann noch so richtig in Position gebracht, dass wir im Geburtshaus bleiben konnten. Die Information mit der Klinik erzählte uns die Hebamme erst nach der Geburt.

In dieser Phase verfluchte ich mich auch mehrmals dafür, nicht ins Krankenhaus gegangen zu sein, wo ich einfach Schmerzmittel in verschiedener Form zur Verfügung gehabt hätte und das Ganze hätte einfacher haben können. Natürlich bin ich jetzt heilfroh, dass ich diese Möglichkeit damals nicht hatte und ich würde es jetzt immer wieder so machen!

Irgendwann hielt ich es in der Badewanne nicht mehr aus und ich verbrachte den Rest der Geburt auf den Knien vor dem Bett (mein Mann saß auf dem Bett und hielt meine Hände), dann kurze Zeit liegend (die Hebamme half meinem Baby mit geübten Griffen in eine bessere Position) und anschließend wieder auf Knien vor dem Bett. Hierzu muss ich noch sagen, dass die Hebamme erst immer gesagt hat, was sie machen möchte und warum und dann auf meine Einwilligung gewartet hat. Nie hat sie mich einfach so angefasst.

Generell muss ich an dieser Stelle auch noch meine tiefe Bewunderung und Dankbarkeit, die ich den Hebammen (ab 21 Uhr waren es zwei, doch die zweite habe ich erst gegen Ende bemerkt) gegenüber empfinde, aussprechen. Natürlich kannten wir sie schon im Vorfeld, ein weiterer Pluspunkt des Geburtshauses! Die Arbeit, die sie geleistet haben, wie einfühlsam, emphatisch, Grenzen wahrend und doch bestimmt und klar sie uns durch diesen verrückten Tag begleitet haben… das ist einfach unglaublich!

Wie du in deinem Podcast auch beschrieben hast, hatte ich in der letzten Phase der Geburt wieder mehr das Gefühl, selbst wirksam sein zu können. Jedoch wollte ich, dass es einfach endlich vorbei war und die Hebamme musste mich immer wieder bremsen und mich daran erinnern, nur bei einer Welle zu pressen. Wobei sich in diesem Stadium einfach alles nach Welle anfühlte.

Das seltsamste Gefühl war und ist für mich in meiner Erinnerung immernoch, als sein Kopf bereits draußen und somit zwischen meinen Beinen war, der Körper aber noch drinnen und es noch 1-2 Wellen brauchte, bis letztendlich auch der Körper heraus war.

Unser Baby kam dann in dieser letzten Stellung, auf den Knien vor dem Bett, um 23:39 Uhr am 5. Februar ’23 gesund und fit und munter auf die Welt. Die Hebamme hielt es und legte es behutsam auf den (weichen) Boden unter mir. Ich starrte nach unten und einen gefühlten ewigen Moment war Stille und ich konnte nicht sagen, was gerade nicht stimmte, bis die Hebamme mich ermunterte, ihn mir anzusehen und ihn hochzunehmen.

Erst in diesem Moment begriff ich, warum das noch nicht ging – ich hatte meine Brille noch nicht auf! Nachdem mein Mann sie mir gegeben hatte, nahm ich meinen kleinen Schatz hoch (ich konnte mir im Vorfeld nicht vorstellen, dass ich dazu in der Lage sein würde, doch es fühlte sich ganz natürlich an!) und wir kuschelten uns in das Bett und versuchten, das eben Geschehene irgendwie zu begreifen.

Liebe Kristin, du merkst, deine Hypnose ist mit fortschreitender Geburt bei mir immer weiter in den Hintergrund getreten. Ich kann mich auch nur noch daran erinnern, sie in der Badewanne gehört zu haben, danach ging einfach alles in Schmerz, Überwältigung, Körpergefühlen, Trance unter. Ich persönlich hatte durchaus sehr starke Schmerzen, die stärksten, die ich bis jetzt jemals hatte, und natürlich kann man nie sagen, wie viel mehr oder schlechter oder besser die Geburt ohne die Vorbereitung verlaufen wäre.

Ich bin sehr froh, deine Begleitung gewählt zu haben. In erster Linie hat sie mir meine Schwangerschaft noch wunderbarer gemacht – ich habe die täglichen Hypnosen sehr genossen und nutze sie auch weiterhin! Ich habe mich selbst besser kennen gelernt, wurde ruhiger und kann auch jetzt noch besser und schneller abschalten. Meinen sicheren Ort habe ich immer noch und besuche ich regelmäßig.

Zweitens glaube ich auch, dass vor allem die Kombination aus Geburtshaus und deiner Begleitung dafür gesorgt haben, dass ich meine Geburt, trotz der Schmerzen, als das unglaublichste und wundervollste Erlebnis wahrgenommen habe, das ich jemals erfahren habe!

Ich könnte mir aber vorstellen, bei einer Klinikgeburt, weil ich davor schon Sorge hatte und mir das als sehr schlimm vorgestellt habe, hätte mir die Methode noch besser helfen können und wäre eine größere Notwenigkeit für mich gewesen. So war sie jedoch mindestens eine wundervolle Ergänzung, aus der ich sehr viel mitnehmen konnte!

Und dafür danke ich dir von Herzen.

Bei einer nächsten Schwangerschaft und Geburt bist du auf jeden Fall für mich wieder mit dabei.

Liebe Grüße
Lisa