Triggerwarnung: Geburt mit Komplikationen (Geburtsverletzungen, Oxytocin-Gabe)
Geburtsbericht F.
Am 30. Juni 2022 (ET +1) um ca. 15:25 Uhr bin ich während dem Schlafen auf dem Bett aufgewacht, weil meine Fruchtblase geplatzt ist. Schnell habe ich mich vom Bett runter gerollt und damit zum Glück keine riesige Sauerei auf dem Bett, sondern nur auf dem Boden davor fabriziert.
Mein erster Gedanke war: Mist, da wurde erst heute frisch geputzt. Noch etwas verschlafen habe ich sofort bei M. angerufen, der gerade mit Auto und Zug auf dem Weg zu einem Abendessen mit Kollegen war. Wir hatten uns natürlich davor abgestimmt und ich habe ihm versichert, dass er ruhig fahren kann, weil bei mir alles sehr entspannt sei.
Zum Glück habe ich ihn gerade rechtzeitig vor dem Einsteigen in den ICE erwischt und er konnte direkt wieder den nächsten Zug zurück nehmen. Um 16 Uhr war er schon wieder zu Hause. Währenddessen hatte ich einen ersten Gefühlsausbruch und musste erstmal weinen, weil ich mich so darauf gefreut habe, dass es jetzt endlich losgeht und wir heute oder morgen unser Baby bekommen. Ich bin mich erstmal abduschen gegangen und habe versucht, mit einem Handtuch das weitere Tropfen des Fruchtwassers zu unterbinden.
Ob wir wohl ein Juni- oder ein Juli-Baby bekommen? Ich versuchte, mich nicht zu sehr auf den Juni zu versteifen, weil ich bisher keinerlei spürbare Wehen hatte und deshalb lieber davon ausgehen wollte, dass alles noch etwas Zeit braucht… Ich wusste deshalb auch nicht so richtig, etwas mit mir anzufangen, weil ich das Hören der Hypnose zur Geburt durch die fehlenden Wehen als noch zu früh empfand. Ich habe also zunächst mal mein letztes ToDo für die Kliniktasche abgearbeitet und ein Outfit für die Entlassung aus dem Krankenhaus zurechtgelegt, was M. dann einpacken konnte.
Anschließend bin ich mit einer Handtuch-Unterlage zurück ins Bett und habe mir dort die Hypnose „Geburtsbeginn mental fördern“ angehört. Dann war M. schon da. Ich bat ihn, das Auto vorzubereiten und alle weiteren Dinge für Kreißsaal- und Kliniktasche noch zu richten, was er dann auch tat. Durch die gute Vorbereitung war er damit sehr schnell fertig und meinte, dass wir dann losfahren könnten. Ja wie? So hatte ich das aber nicht gedacht! Ich wollte noch zu Hause bleiben, bis ich eine regelmäßige Wehentätigkeit habe. Mir graute davor, dass sich diese nicht zeitnah einstellt und ich aufgrund irgendwelcher Vorgaben eine Wehenförderung bekommen würde.
Was ich nicht wusste: M. hatte bereits im Kreißsaal angerufen und uns angemeldet. Ich bat ihn deshalb, dass er sich dort nochmal meldet und mitteilt, dass ich gerne noch etwas warten würde, bis die Wehen spürbar sind. Dort sagte man ihm, dass wir keine Eile haben, aber uns trotzdem innerhalb der nächsten Stunde auf den Weg machen sollten. Und das machten wir dann natürlich auch und sind gegen 17 Uhr zu Hause losgefahren.
Ca. ab 16:30 Uhr hatte ich leichte Wehen – die hatte ich mir nur irgendwie anders vorgestellt. Sie hatten keinen greifbaren Start und kein klares Ende, sondern so ein ganz leichtes und fließendes Kommen und Gehen. Ich musste noch kaum irgendwas veratmen, machte mir aber dann schon die Hypnose „Während der Geburt“ an, um mich einzugrooven und habe in dieser Phase besonders viel visualisiert und meine Atmung geübt.
Als wir gegen 17:30 Uhr im Krankenhaus angekommen sind, ging der Check-In Dank unseres prophylaktischen täglichen Corona-Tests an der Teststation sehr schnell und wir konnten uns anmelden. Ich merkte mittlerweile leichte Wehen und hatte weiterhin die Hypnose im Ohr. Dann wurden wir in ein 3er-Zimmer gebracht, wo mir die Schwester noch half, mit Wochenbetteinlagen das Fruchtwasser etwas zu stoppen. Anschließend wurde das CTG dran gepackt, so dass die Ärztin sich ein erstes Bild der Lage machen konnte. Ich habe währenddessen viel die Augen zu gehabt, aber immer mal wieder auf die Graphen geschaut und war beruhigt, dass auf dem CTG tatsächlich relativ regelmäßig Wehen erkennbar waren.
Während dem Liegen passierte es dann das erste Mal, dass ich mich zum Veratmen einer Wehe aus der Rückenlage in den Vierfüßler-Stand drehen „musste“. Dabei gingen natürlich die CTG Kabel ab und es gab einen kleinen Alarm… Wir haben das Kabel irgendwie wieder dran gefuschelt und es kam niemand. Es war nur eine weitere Patientin im Zimmer. Während mein CTG geschrieben wurde, hatte sie noch ein Arztgespräch, dass ich Dank der Kopfhörer aber relativ gut ausblenden konnte. Es war mir wirklich ziemlich egal, was genau das Thema war – auch wenn ich natürlich trotzdem das ein oder andere mitbekommen habe.
Dann kam eine Assistenzärztin und wollte uns zur Aufnahmeuntersuchung abholen. Als sie gesehen hat, dass das CTG erst 27 Minuten läuft (und sie 30 Minuten braucht), ist sie allerdings erst nochmal verschwunden und hat uns dann (eine gefühlte Ewigkeit) später wieder für die Untersuchung abgeholt (ca. 18:30 Uhr). Während dem CTG waren die Wehen deutlich stärker geworden und ich hatte die Hypnose im Ohr und bin damit zusammen mit der Ärztin und M. mit dem Fahrstuhl in das Untersuchungszimmer im Keller gefahren. Dort stellte sich heraus, dass in der Abwesenheit der Ärztin das Untersuchungszimmer anderweitig belegt wurde. Nachdem die Ärztin die andere Patientin um Geduld gebeten und wieder heraus geleitet hat, kamen wir direkt dran.
Die Ärztin begann mit einem Ultraschall und stellte fest, dass es noch ausreichend Fruchtwasser gab (wie auch immer das geht, nachdem ich gefühlt alles verloren hatte) und schätzte das Gewicht unseres Sohnes auf ca. 3.400 Gramm – mit dem Hinweis, dass das natürlich nur eine Schätzung sei und eine Abweichung von +/- 400 Gramm möglich seien.
Es folgte die vaginale Untersuchung, bei der sie eine Öffnung des Muttermundes von ca. 4cm feststellte. Nach einer kurzen Pause zum Veratmen der nächsten Wehe wurde mir ein venöser Zugang gelegt. Ursprünglich wollte ich gar keinen haben, dann war leider mein Streptokokken-Abstrich positiv und damit besiegelt, dass ich Antibiotika bekommen würde und damit stand für mich auch fest, dass es einen Zugang gibt. Ich hatte mir viele Gedanken gemacht, wo im Arm ich den am liebsten gestochen haben möchte. In dem Moment auf der Liege habe ich nur noch meinen rechten Arm ausgestreckt und es war mir eigentlich total egal, wo sie den legt…
Zum Glück ging es schnell und die befürchtete „Antibiotika-Infusion“ war in Wahrheit nur eine dicke Spritze, die mir die Ärztin über ca. 30 Sekunden verteilt in den Zugang gab. Aufatmen bei mir – das war leichter als gedacht! Dann ging es zurück mit dem Aufzug in unser zugeteiltes Aufnahmezimmer. Auf dem Weg und im Zimmer musste ich die Wehen mittlerweile relativ laut verarbeiten. Ich entschuldigte mich deshalb zunächst bei der weiteren Patientin im Zimmer.
Zum Glück kam dann relativ bald (ca. 19 Uhr) die diensthabende Hebamme und stellte sich als L. vor. Perfekt, den Namen konnte ich mir dann gut merken – da kann ja nicht mehr viel schief gehen, dachte ich. L. geleitete uns in den Kreißsaal. [Laut Geburtsbericht der Hebamme war das um 19:30 Uhr.] Das nächste Mal war ich erleichtert: es war mein Wunsch-Kreißsaal (es gibt nur 2 in der Klinik) und es war aktuell keine weitere Geburt am Laufen. Die Hebamme sagte mir noch, dass sie meine Wünsche gelesen habe und sich danach richten würde. Ich bin in dem Moment davon ausgegangen, dass sie die Notizen aus dem Vorgespräch zur Anmeldung der Geburt meinte. Im Nachhinein stellte ich fest, dass die Kurzfassung meines Geburtsplans aus dem Mutterpass entnommen war. Offensichtlich hatte sie sich den auch angesehen.
Vor Ort habe ich sehr schnell meine AirPods mit der Hypnose aus dem Ohr genommen – es war mir schlicht nicht mehr möglich, mit der tiefen Bauchatmung während der Wehe zu arbeiten. Ich spürte nur noch einen sehr sehr starken Druck nach unten, mein Bauch wurde so fest unter der Wehe, dass ich gar keine Kontrolle mehr über das Atmen in den Bauch hatte. Von den Wellen bis zum Knie ging es für mich gefühlt sehr schlagartig mit den Wellen bis zum Hals. Bei jeder Wehe war ich sehr laut. Das hatte ich mir vorher definitiv anders vorgestellt, aber ich konnte schlicht und ergreifend nicht anders. L.s Hinweis hierzu war, dass heftige Wehen häufig auch sehr produktive Wehen seien. Das bestärkte mich sehr in meinen positiven Affirmationen und meiner Visualisierung eines sich öffnenden Muttermundes.
L. ließ uns zunächst einen Moment, dass wir uns einrichten konnten. Nachdem das Kreißsaal-Bett zwar nicht bequem und kuschelig aussah, aber die einzig gute Möglichkeit zum Hinlegen zwischen den Wehen war, entschied ich mich dazu, auf dem Bett zu bleiben. Während der Wehen war ich oft im Vierfüßler-Stand, dazwischen kuschelte ich mich wieder in der Seitenlage hin und nutzte die Pause zur Erholung. Irgendwann kam L. zurück (ca. 19:30 Uhr, dachte ich, laut Geburtsbericht war es hier jedoch bereits 20:30 Uhr) und packte das CTG nochmal dran und machte eine kurze vaginale Untersuchung. Ihr Ergebnis: 6cm Muttermund. In diesem Moment fühlte sich das für mich ernüchternd an. Von außen betrachtet war M. beeindruckt, wie schnell es von 4 auf 6cm hoch ging.
L.s Hinweis an mich war, dass ich bei den Wehen noch nicht so stark mitschieben dürfte, wie ich das aktuell tue. Auf meine Frage, wie ich den Druck denn sonst anderweitig veratmen soll, machte sie mir eine Atemtechnik – für mich eine Art Dampflok – vor. Die Anwendung klappte eher so semi… Es schloss sich die für mich anstrengendste Phase der Geburt an: unfassbarer Druck nach unten, den man nicht mit Schieben unterstützen durfte. Unter der Wehe gab ich vor allem Laute wie „oh fuck fuck fuck“ von mir. Mir rutschte aber auch mal ein „nein nein nein“ raus, dass ich dann mit einem „ja ja ja“ wieder korrigierte. Auf „aua aua aua“ folgte ein „doch doch doch“. Ich weiß noch sehr gut, wie ich ständig innerlich damit gearbeitet und mir immer wieder gesagt habe, dass es eben kein Schmerz ist, sondern einfach nur Druck ohne Ende und dass ich nicht weg von der Wehe will, sondern hin.
Wie ich mich immer wieder ausgerichtet habe darauf, dass die Wehen gut sind. Das ist mir natürlich nicht durchgängig gelungen. Wenn sich die nächste Wehe anbahnte, dachte ich häufig „oh nein, noch nicht, nicht schon wieder“ oder unter der Wehe dachte ich Dinge wie „wer ist so doof und bekommt freiwillig mehr als ein Kind“ oder „holt das Kind doch einfach schnell per Kaiserschnitt raus“ – aber alle diese Gedanken konnte ich in Zaum halten und mit positiven Affirmationen und positiven Vorstellungen von einer schnell fortschreitenden Geburt eliminieren. Meine Wehenpausen waren so erholsam, dass ich den Gedanken an Schmerzmittel (den ich unter den Wehen immer wieder mal hatte) verworfen habe und mir gesagt habe, dass ich das schaffe.
Während der Zeit im Kreißsaal hatte ich aus meiner Sicht quasi durchgehend die Augen geschlossen. Ich war auch ohne AirPods mit Kristins Stimme in meiner persönlichen Hypnose, meinem persönlichen Geburtstunnel. M. sagte nach der Geburt, dass es aus seiner Sicht ein totaler Game Changer war, was in meinem Kopf vor sich ging. Diese Geburt fühlte sich auch im Nachhinein nicht nur wie eine körperliche, sondern mindestens eine genauso starke mentale Leistung an. Ich hatte vorher Angst davor, dass ich meine Gedanken nicht ausstellen kann unter der Geburt. Das konnte ich auch nicht. Aber es war nicht schlimm, sondern es hat mir sogar geholfen.
Am Tag der Geburt war es sehr warm. Aus diesem Grund habe ich unter der Geburt sehr stark geschwitzt und nach einer Zeit löste sich durch den Schweiß das Pflaster, mit dem mein venöser Zugang befestigt war. Aus diesem Grund klingelte M. nach der Hebamme. L. kam und richtete den Zugang, schaute auf das CTG und überprüfte den Muttermund. „Sie dürfen jetzt mitschieben!“ Was eine Erlösung! Ich versicherte mich noch zweimal, ob ich wirklich mitschieben dürfte, was L. bejahte.
Jetzt ging es also in die finale Phase! [laut Geburtsbericht war es da 21:20 Uhr]
Und irgendwie ist da dann auch schon nicht mehr so viel Erinnerung. L. blieb ab sofort im Raum und versuchte mehrfach, mich in die Seitenlage zu motivieren. Dazu musste ich allerdings mein Bein hochhalten oder auf ihrer Schulter ablegen. Zu ersterem reichte meine Kraft nicht und L. wollte ich nicht mit meinem Bein belasten. Also drehte ich mich mit den Wehen immer wieder in den Vierfüßler-Stand und immer mal in die Seitenlage. Und da war plötzlich nochmal ein anderes Gefühl, ich spürte, dass der Kopf bald da war und sich seinen Weg bahnte.
In der letzten Phase motivierte sie mich immer häufiger, heftig mitzupressen, nicht nachzulassen und das Kinn auf die Brust zu nehmen, um mehr Kraft zu haben. Als ich merkte, dass F. fast da war, forderte sie mich auf, mich schnell auf die Seite zu drehen und ich bemerkte an ihrem Ton, dass es dringend war und machte das natürlich sofort. L. hat dann irgendwas mit F. gemacht, was sich anfühlte wie ein Zurückschieben und dann wieder Rauswurschteln. Wie auch immer – kurz darauf war er um 22:10 Uhr plötzlich geboren und der Druck ließ nach.
L. informierte mich, dass F. sich die Nabelschnur zwei Mal um den Kopf gewickelt hatte, dass aber alles gut aussieht und er zum Auspulsieren der Nabelschnur erstmal unten zwischen meinen Beinen liegen bleiben wird. Für ein erstes kleines Bonding legte sie ihn mir an meinen Oberschenkel. M. sagte im Nachhinein, dass er sich im Moment der Geburt total erschrocken hatte, weil F. da lag mit der Nabelschnur um den Hals und sich zunächst kaum geregt hatte. Ein Druck von L. auf seinen Brustkorb animierte ihn dann aber sofort zum Atmen und M. war sehr erleichtert. Auch die Assistenzärztin bemerkte ich nach der Geburt erst. Sie war wohl während der letzten 5 Minuten in den Kreißsaal gekommen. Ich lehnte ihren ersten Versuch zur Oxytocin-Gabe ab. Als die Nabelschnur auspulsiert hatte, wurde M. gefragt, ob er sie durchtrennen möchte, was er verneinte.
So hatte er das auch im Vorfeld immer gesagt, es überraschte mich also nicht. Was mich jedoch überraschte, war die Frage im Anschluss, ob ich das dann machen wollen würde. Das habe ich dann auch abgelehnt – nächstes Mal würde ich das vermutlich machen. Und dann war er also abgenabelt und lag endlich, endlich auf meiner Brust. „Hallo, kleines Paket“ waren laut M. meine ersten Worte zu F. Es war einfach alles so vollkommen surreal! Nachdem kurz darauf noch immer keine Nachwehen für die Plazenta spürbar waren, gab ich der Hebamme grünes Licht für das Oxytocin. Und direkt nach der Gabe machte es Flupp und die Plazenta wurde geboren. Dass die Wirkung des Oxytocins so schnell einsetzt, hat mich sehr überrascht.
Während die Assistenzärztin und die Hebamme alles zum Nähen richteten, hatte ich nur noch Augen für F. und hab mich fest an seinen Kopf gekuschelt. Leider konnte das auch nicht von allem ablenken, was sich beim Nähen abspielte. Das Desinfizieren, die Lokalanästhesie etc. – all das habe ich als unglaublich schmerzhaft empfunden und ließ mich sogar zu dem Satz hinreißen, dass das das Unangenehmste an der ganzen Geburt gewesen sei. F. hatte mit seiner Größe von 3.800g und dem insgesamt sehr schnellen Geburtsprozess einige Spuren hinterlassen. Deshalb musste ich an mehreren Stellen genäht werden. Im Mutterpass wurden später mehrere Geburtsverletzungen notiert.
L. fragte dann, ob es in Ordnung sei, wenn sie F. kurz untersucht und von mir wegnimmt. Natürlich war es das. Direkt am Tisch gegenüber des Bettes im Kreißsaal nahm sie mit M. Maß und wog F.: 3.800 Gramm genau, 36cm Kopfumfang und 53cm lang. Danach blieben M. und ich längere Zeit alleine mit F. im Kreißsaal und konnten einmal durchatmen und die Großeltern von F. informieren. In Ulm mussten wir es mehrfach versuchen, bis endlich jemand ans Telefon ging. 😉 Die Freude war überall sehr groß.
L. kam zurück und informierte uns, dass ich dann auf mein Zimmer könne und die Kinderkrankenschwester nach F. sehen würde. Wie? Mein Zimmer? Wir wollten doch ein Familienzimmer! Leider war aktuell kein Familienzimmer frei, eventuell am nächsten Tag. Da fragte ich, ob es aus medizinischer Sicht einen Grund gäbe hierzubleiben, da ich sowieso schon mit einer ambulanten Geburt geliebäugelt hatte. Und den Grund gab es nicht. Wir sollten nur noch länger zur Überwachung im Kreißsaal bleiben, was wir natürlich gerne taten. Wie aufregend, wir würden also tatsächlich noch in der selben Nacht wieder zu dritt nach Hause kommen <3
Die Kinderkrankenschwester kam also zur Untersuchung in den Kreißsaal – es war alles in Ordnung. Sie machte auch direkt Termine für das Neugeborenen-Screening und die U2 aus, zu denen wir dann wieder in die Frauenklinik kommen konnten.
Gegen 2 Uhr haben wir dann alles eingepackt und sind nach Hause gefahren. Ein vollkommen verrücktes Gefühl, einfach ein paar Stunden später aus dem Krankenhaus wieder raus zu laufen. Auf den Straßen war gähnende Leere und so sind wir mit unserem kleinen Bündel ganz ruhig nach Hause gefahren und haben uns das erste Mal zu dritt ins Bett gelegt.
Ich konnte an diesem Abend nicht sofort schlafen, ich war noch so voller Adrenalin und vollkommen geflasht, von dem, was ich erlebt hatte. Ein Fazit hatte ich aber sofort: Ich hatte definitiv eine friedliche Geburt, ich habe trotz der vielen Geburtsverletzungen nichts „schlimm“ erlebt, sondern total voller Demut, was mein Körper und Geist imstande sind zu leisten.
Vielen Dank für die Vorbereitung auf dieses Erlebnis!