Geburtsbericht
Jakob Emil
*Samstag, 20. März 2021
39+0, 3570g, 54cm
*Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung*
Ich begann in der 32. Schwangerschaftswoche mit dem Kurs. Ich genoss die Auszeiten mit den Hypnosen immer sehr. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, meinen Kraftort zu finden – irgendetwas fühlte sich immer nicht richtig an. Aber irgendwann hatte ich ihn, meinen persönlichen genau richtigen Kraftort. Anfangs machte ich alle paar Tage eine Hypnose, zum Ende hin immer häufiger und regelmäßiger.
*Geburt*
Am Freitag hatte ich tagsüber immer wieder Übungswellen in kurzen Abständen. Diese waren aber nicht mit Schmerzen verbunden. Am Abend spürte ich dann das erste Mal ein leichtes Ziehen im Steiß. Bei den nächsten Wellen spürte ich erneut ein leichtes Ziehen. So langsam wurde mir klar, dass es nun wohl losging. Fix aßen mein Mann und ich noch etwas Abendbrot. Dann ging ich ins Bett und startete die Geburtsmeditation. Mein Mann trackte die Wellen – sie kamen bereits in regelmäßigen Abständen. Als die Wellen etwa alle 5 min kamen, gegen 23.30 Uhr, machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus. Dort wurde festgestellt, dass die Wellen zwar regelmäßig kamen, aber der Muttermund noch ganz geschlossen war. So stellte man uns vor die Wahl, noch einmal nach Hause zu fahren, oder im Krankenhaus zu bleiben. Wir fuhren noch einmal nach Hause in der Erwartung, dass die Geburt am nächsten Tag erst so richtig akut würde. Wieder zu Hause wurden die Wellen allerdings wieder viel stärker. Klassiker. Um 4.00 Uhr machte es laut „plopp“ in meinem Bauch – die Fruchtblase war geplatzt. Mir gelang es durch die Meditation und die Bauchatmung gut, mit den immer heftiger werdenden Wellen umzugehen. Aus Sorge, wieder weggeschickt zu werden, machten wir uns erst um 5.30 Uhr wieder auf den Weg ins Krankenhaus. Die Wellen waren nun sehr heftig und ich tönte laut auf der Rückbank des Autos. Vor der Tür des Kreißsaals machte uns zunächst niemand auf. Ich dachte, ich bekomme mein Kind gleich auf dem Flur! Als endlich jemand kam, nahm man die Heftigkeit meiner Wellen erst nicht ernst (wohl weil ich recht ruhig war) und schloss mich an ein CTG an. Dann ließ man uns im CTG Zimmer allein. Ich war weiter in der Meditation und auf einmal spürte ich einen Pressdrang. Unter größter Anstrengung gab ich meinem Mann zu verstehen dass er nun Hilfe holen müsse. Endlich kam eine Hebamme und stellte fest dass der Muttermund nun bereits bei 7-8 cm war. Ich war super glücklich über den Befund. Ab jetzt konnte ich nicht mehr in der Meditation bleiben, sondern tönte und schrie laut. Endlich wurden wir in ein eigenes Zimmer verlegt. In der Übergangsphase habe ich zwar starke Schmerzen gespürt. Das lässt sich nicht anders sagen. Aber sie dauerte zum Glück nicht lange. Durch die letzte Austreibungsphase kam ich dann gut durch, mit Hilfe der Hebamme, die mich anleitete. Um 9.02 Uhr erblickte unser kleiner Sohn das Licht der Welt. Unüberhörbar waren seine ersten Schreie, bevor man ihn mir auf die Brust legte. Seit der zweiten Ankunft im Krankenhaus waren nur 3 Stunden vergangen.
Insgesamt kann ich sagen, dass die Geburt so war, wie ich sie mir gewünscht habe: natürlich und interventionsfrei. Und das in einer Level 1 Klinik. Darüber bin ich unfassbar glücklich. Die Hypnose hat mir sehr geholfen, über weite Teile bei mir zu bleiben und mit den unvorhersehbaren Entwicklungen (noch einmal nach Hause geschickt zu werden, keiner öffnete uns vor dem Kreißsaal, allein mit Presswellen im CTG Zimmer) entspannt umzugehen. Ich bin mir sicher, dass es ohne die Hypnose alles nicht so gut verlaufen wäre. Dafür bin ich unheimlich dankbar! Jetzt kommen wir mit unserem kleinen Frühlingsboten gemeinsam zu Hause an.