Triggerwarnung: Geburt mit Komplikation (Einleitung, Bauchgeburt, Schmerzmittel)

Liebe Kristin, Liebes Team der friedlichen Geburt,

ich habe am 15.05.23 mein erstes Kind bekommen, nachdem ich mich mit der Methode „Die friedliche Geburt“ vorbereitet habe. Vorab: Es kam alles gänzlich anders als geplant und als ich es mir vorgestellt hatte, aber nichtsdestotrotz hat mir die friedliche Geburt unfassbar geholfen und mich wahrscheinlich auch vor einer traumatischen Geburtserfahung geschützt.

Bevor ich schwanger wurde, hatte ich, wie wahrscheinlich viele Frauen, eine durch die Medien geprägte Horrorvorstellung von kreischenden Frauen und unfassbaren Schmerzen vor Augen, wenn ich an das Thema Geburt dachte. Das ging sogar so weit, dass ich immer sagte, dass ich, wenn ich mal Kinder bekommen sollte, ganz sicher per Kaiserschnitt entbinden würde. Als ich dann schwanger wurde und mich mit dem Thema Geburt auseinandersetzte, stieß ich zum Glück sehr früh auf Kristins Podcast und buchte auch rasch den Kurs.

Ihre offene, wertfreie Herangehensweise (alle Geburten sind gleich gut und gleich viel wert!), egal ob es um den Geburtsort oder um Schmerzmittel geht, begeisterte mich. Auch, wenn ich gerade gegen Ende der Schwangerschaft nicht immer Lust zum Üben hatte, war es doch wunderschön, bewusst Kontakt mit meinem Bauchzwerg aufzunehmen und ihn gefühlt schon ein Stück weit kennen zu lernen. Mit den Monaten verschwand meine Angst vor einer natürlichen Geburt mehr und mehr und wich einer richtigen Vorfreude auf ein kraftvolles, selbstbestimmtes Erlebnis. Allein dafür hätte sich der Kurs schon gelohnt!

Ich ging aufgeregt, aber tatsächlich optimistisch und ohne Angst in die Geburt.

Bei ET+4 war es dann so weit: Um 00:30 Uhr wurde ich wach, weil ich regelmäßige Wellen hatte. Ich ließ meinen Mann noch schlafen, da ich geplant hatte, so viel Zeit wie möglich zu Hause in Hypnose zu verbringen, bevor wir uns auf den Weg ins Krankenhaus machen. Ich schnappte mir also ein Glas Wasser und meine Kopfhörer und legte mich mit der Hypnose für die Eröffnungsphase auf den Ohren in die Badewanne. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich die Wellen noch gut veratmen. Dabei hat mir Kristins Atemtechnik unglaublich geholfen – wirklich Wahnsinn, was das für einen Unterschied gemacht hat! Schon nach kurzer Zeit kamen die Wellen im Abstand von fünf Minuten und ich musste mich sehr konzentrieren, da sie rasch stärker geworden sind.

Ich lag etwa seit 2 Stunden in der Badewanne, als sich plötzlich etwas änderte: Die Atemtechnik funktionierte von einer Welle auf die andere nicht mehr (den Grund dafür sollte ich erst nach der Geburt erfahren). Von der dadurch gesteigerten Intensität der Welle ziemlich aus dem Konzept gebracht, weckte ich meinen Mann. Während ich versuchte, ganz bei mir und in Hypnose zu bleiben, suchte er unser Gepäck zusammen und wir machten uns auf den Weg ins Krankenhaus.

Im Auto konnte ich mich wieder sehr gut auf die Hypnose konzentrieren, auch wenn die Atemtechnik nach wie vor nicht mehr funktionierte. Mein Mann erzählte mir hinterher, dass die Wellen zu diesem Zeitpunkt bereits alle drei Minuten kamen. Als wir gegen 03:00 Uhr an der Tür des Kreißsaals klingelten, war ich optimistisch, wenigstens schon ein paar Zentimeter geschafft zu haben. Umso ernüchterter war ich dann über das Ergebnis der vaginalen Untersuchung: 0,5cm Muttermundöffnung, Gebärmutterhals noch nicht komplett verstrichen.

Gott sei Dank durfte ich trotzdem auf der Station bleiben – wieder nach Hause zu fahren, traute ich mir aufgrund der doch schon recht starken Wellen nicht mehr zu. Ich legte mich also mit meinem Stillkissen ins Bett und hörte weiter die Hypnose. Ich muss hier ehrlicherweise sagen, dass ich nicht das Gefühl hatte, dass die Hypnose etwas an der Intensität der Wellen änderte. Was sie aber definitiv bewirkte, war, dass ich in den Pausen regelmäßig einschlief und Kraft sammeln konnte. Es war so tröstlich, von Kristin begleitet zu werden. Es fühlte sich so an, als beschützte mein Mann das Außen und Kristin mein Innen.

Gegen 07:00 Uhr – ich stand gerade vornübergebeugt am Wickeltisch des Stationszimmers und veratmete eine Welle – platzte mit einem lauten Knacken meine Fruchtblase. Wir machten uns also wieder auf den Weg in den Kreißsaal. Hier muss ich mal kurz anmerken, dass ich offenbar die ganze Zeit tiefer in Hypnose war, als ich dachte: Obwohl ich den etwa 150 Meter langen Weg zwischen Station und Kreißsaal im Laufe der Geburt mehrmals ging, hätte ich ihn nach der Geburt beim besten Willen nicht gefunden. Es ist wirklich so, wie Kristin sagt: Die Geburt und die Wellen ziehen einen so stark in den Körper, dass man vom Außen nicht mehr viel mitbekommt.

Im Kreißsaal wurde ich dann erneut untersucht: Immer noch 0,5cm Muttermundöffnung. Jetzt war ich wirklich frustriert. Vier Stunden Arbeit mit Wellen im 3-Minutentakt und dann das? Zudem wurden die Wellen von mal zu mal intensiver, was nicht zuletzt auch daran lag, dass mein Bauchzwerg unheimlichen Radau machte und gefühlt gegen die Wellen ankämpfte. Immerhin durfte ich aufgrund des Blasensprungs im Kreißsaal bleiben. Obwohl meine Hebamme furchtbar nett war und sich alle Mühe gab, waren die nächsten Stunden wirklich schwer.

Als ich gegen 10:00 Uhr und gerade mal 2cm Muttermundöffnung trotz mehrerer leichter Schmerzmittel einfach nicht mehr konnte, besann ich mich auf Kristins Bild vom Geburtsberg. Das half mir, zu akzeptieren, dass ich wohl einfach vor einer Steilwand stehe und ohne Hilfe nicht mehr weiter komme. So konnte ich mir, obwohl ich mir sehr eine natürliche, interventionsfreie Geburt gewünscht hatte, ohne schlechtes Gefühl eine PDA legen lassen. Das ging ganz schnell und komplikationslos. Die Wellen waren damit zwar noch spürbar, aber gut auszuhalten. Nach einer kurzen mentalen Verschnaufpause besann ich mich wieder auf Kristins Worte, trotz PDA bei seinem Kind zu bleiben und sich weiter auf die Geburt zu konzentrieren. Dies tat ich dann auch die nächsten Stunden.

Leider kamen dann ein paar Komplikationen zusammen: Die Herztöne meines Bauchzwergs wurden schlechter. Zudem konnten die Hebammen seinen Kopf bei den Untersuchungen kaum noch tasten: Er hatte sich tatsächlich fast vollständig vom Muttermund gelöst und sich wieder in meinen Bauch verkrümelt. Als ich dann auch noch leichtes Fieber bekam, wurde mir eine Bauchgeburt vorgeschlagen – und auch hier konnte ich Dank Kristins vermittelter Einstellung, dass alle Geburten gleich viel wert sind, ohne zu Zögern zusagen und so ohne falschen Ehrgeiz zum Wohle meines Kindes entscheiden. Es lag zwar kein akuter Notfall vor und man hätte es laut Hebamme noch etwa zwei Stunden auf natürlichem Weg probieren können, aber da ich nach mittlerweile 13 Stunden Wellen immer noch erst bei 6cm Muttermundöffnung war, war kein Ende abzusehen – zumal mein Bauchzwerg ja zusätzlich noch den Weg zurück in mein Becken hätte finden müssen.

Auf die Hypnose „Vorbereitung einer Bauchgeburt“ habe ich verzichtet. Stattdessen haben mein Mann und ich uns gemeinsam auf die unmittelbar bevorstehende Geburt unseres Kindes gefreut. Auch im OP war er dann an meiner Seite. Das ganze Team hatte gute Laune und hat sich unfassbar lieb um mich gekümmert. Als es dann endlich losging, konnten mein Mann und ich vor lauter Vorfreude nur noch weinen und Händchen halten. Nach ein bisschen schmerzfreiem Geruckel und Druck auf meinem Bauch haben wir dann endlich zum ersten Mal unseren Sohn schreien gehört.

Mein Mann durfte mit in den Nebenraum gehen und den Rest der Nabelschnur durchtrennen, und wenige Augenblicke später, noch im OP, bekam ich ihn auf die Brust gelegt. Dort sah er mich mit großen Augen an und fing dann sofort an, zu trinken. Alles war unfassbar emotional und wunderschön. Die ganzen Wellen im Vorfeld hatten sich offenbar bezahlt gemacht – unser Zwerg hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten.
Nach einer Weile musste ich dann in den Aufwachraum, aber mein Mann durfte mit unserem Sohn im Kreissaal bonden. Ich blieb gedanklich einfach bei den beiden und so ging die Zeit schnell vorbei. Gegen 16:00 Uhr waren wir dann endlich zu Dritt.

Wie man sieht, ist bei der Geburt eigentlich gar nichts wie geplant gelaufen. Hinterher hat der operierende Arzt mir erklärt, dass die Nabelschnur um den Hals meines Sohnes gewickelt und damit zu kurz für eine natürliche Geburt war. Das war dann auch der Grund dafür, dass er sich so gegen die Wellen gewehrt und ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr auf den Muttermund gedrückt hat – weshalb dann die Atemtechnik nicht mehr funktionierte.

Trotzdem kann ich auf eine wunderschöne Geburtserfahrung zurückblicken, und das verdanke ich der friedlichen Geburt. Kristins Stimme hat mich getröstet, als ich meinte, die Wellen nicht mehr aushalten zu können. Sie hat dafür gesorgt, dass ich nicht panisch wurde, sondern bei mir und meinem Kind bleiben konnte. Sie hat mir in den Wellenpausen Ruhe und Entspannung verschafft. Und Dank ihr hatte ich kein Problem damit, Hilfe anzunehmen, als mein Kind und ich sie gebraucht haben.

Ich bin mir sicher, dass dieser Geburtsverlauf mich ohne die entsprechende Vorbereitung traumatisiert hätte. Dank der friedlichen Geburt ist genau das Gegenteil passiert. Tausend Dank dafür.

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