Ich habe den Kurs bereits in der Frühschwangerschaft gekauft und begonnen. Nach jedem Video wusste ich immer sicherer, das ist es was ich brauche! Im Gegensatz zum klassischen Geburtsvorbereitungskurs habe ich mit der Friedlichen Geburt deutlich mehr mitnehmen können und freute mich schließlich sehr auf meine Traumgeburt im Wasser. Der Verlauf meiner Schwangerschaft war absolut unproblematisch und wunderschön. Ich habe mir bewusst ein kleines und Babyfreundlich zertifiziertes Krankenhaus ausgesucht, weil meine größte Sorge eine Interventionskette in einer Level 1 Klinik war.
Leider lief die Geburt so gar nicht nach Plan, umso wichtiger dass ich mental so gut vorbereitet war. Meine Tochter wollte sich von alleine nicht auf den Weg machen und ich lehnte eine Einleitung zuerst ab. Ich einigte mich mit der Ärztin auf eine Einleitung bei ET +12 und ließ wirklich nichts unversucht, die Wellen doch noch anzukurbeln.
Leider vergebens und so musste ich mit Angusta zur Einleitung starten. Die Wellen spielten sich nach der 2. Dosis gut ein und ich konnte sie gut mit der Bauchatmung und der Hypnose auf den Ohren veratmen.
Nach einigen Stunden wurden die Wellen intensiver und ich ging in den Kreißsaal. Dort stieg ich in die Badewanne und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich mit den Wellen im Wasser gar nicht klar kam. Ich schaffte es nicht mehr tief in den Bauch zu atmen und tönte stattdessen lange beim ausatmen. Die Wellen kamen minütlich und ich hatte das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Nach 5 Stunden mit den intensiven Wellen war der Muttermund gerade einmal knapp 2cm geöffnet. Ab diesen Zeitpunkt entschied ich mich für eine PDA, auch wenn dadurch eine Wassergeburt nicht mehr in Frage kam.
Im Kurs wird darauf eingegangen, dass Hilfe annehmen in Ordnung ist. Ich bin froh, dass ich mich dazu entschlossen hatte, denn nur 2 Stunden später war der Muttermund bereits bei 6cm. Ich war glücklich, dass mein Körper weiterhin trotz PDA arbeiten konnte.
Leider kam es dann zu Komplikationen. Das Baby schaffte es aufgrund seiner Größe nicht, sich ins Becken einzudrehen. Nach 2 h schwächer werdender Herztöne und einer Blutgasanalyse musste ich mich für die Sectio entscheiden.
Für mich ist eigentlich der Albtraum wahr geworden mit einer Interventionskette und Sectio. Und trotzdem war ich mit jeder Entscheidung einverstanden und mental okay damit. Ich hatte selbst im OP keine Angst, weil ich mich runter zählen konnte und Vertrauen in den Prozess hatte.
Das Baby wog 4400g, die Ärzte hatten es 800g leichter geschätzt. Es hätte wohl nicht durch das Becken gepasst. Es besteht der Verdacht, dass ich vielleicht unentdeckten Schwangerschaftsdiabetes hatte und das Baby deshalb so groß wurde.
Die Geburt an sich verlief also zusammengefasst überhaupt nicht wie meine Traumgeburt ab. Dennoch bereitete mich der Kurs auf einen Plan B vor und ich hatte das Gefühl der Selbstbestimmtheit. Die Hebammen kannten den Kurs übrigens und waren dahingehend sehr unterstützend.
Dennoch habe ich ein für mich traumatisches Erlebnis nach der Geburt erfahren müssen, weil meine Tochter aufgrund leichter Anpassungsprobleme mit dem Notarzt in die Kinderklinik gebracht wurde. Ich durfte aufgrund der OP nicht mit fahren. Im Nachhinein war es eine Vorsichtsmaßnahme und es wäre nicht unbedingt notwendig gewesen. Erst 2,5 Tage später kam sie zurück zu mir.
Den Kurs würde ich jeder Schwangeren weiter empfehlen. Ich halte die mentale Geburtsvorbereitung für sehr wichtig, mindestens genauso wichtig wie sich mit der physiologischen Geburt auseinander zu setzen. Ebenso hat mir sehr geholfen, dass ich mich mit der Sectio beschäftigt habe, als Plan B.
Vielen Dank an Kristin und ihr Team für diesen wunderbaren Kurs!