Geburtsbericht von

Mareike

Liebe Kristin,

hier nun noch ein Bericht über unsere Traum-Hausgeburt:

Nachdem der errechnete Geburtstermin verstrichen war und die Schwangerschaft langsam echt beschwerlich wurde, wachte ich morgens um 2:00 Uhr so halb aus meinem Traum auf, weil etwas unbequem war. Ich dachte: ich lieg doch schon auf der Seite und das ist trotzdem unangenehm. Mir reicht’s jetzt echt langsam… Dann träumte ich den selben Traum weiter, um kurz drauf wieder mit den selben Gedanken „an die Oberfläche zu kommen“. Dieses Mal wurde ich etwas wacher und ich erkannte, das sind nicht die üblichen Schwangerschaftszipperlein, nein! das fühlt sich wie eine starke Dehnung an 🙂 Vorsichtshalber habe ich erstmal ganz konzentriert abgewartet und mir beim nächsten Mal vorgestellt, ich dehne mich bei einer Yogaübung. Und siehe da, das war es!

Spannenderweise habe ich die Wellen bei meinen ersten beiden Schwangerschaften ganz anders empfunden. Da war mehr der ganze Bauch an einer Kontraktion beteiligt. Dieses Mal konnte ich dank Deiner Vorbereitung ganz klar isolieren und visualisieren was geschieht.
Die nächsten zwei Stunden habe ich in aller Ruhe (abgesehen von zahlreichen Toilettengängen ;-)) mit meinen Wellen gearbeitet. Nachdem ich mitten in der Nacht weder Kopfhörer noch Handy griffbereit hatte (soviel zur Vorbereitung… Man denkt, man hat alles), habe ich zunächst die Hypnosen und Visualisierungen einfach aus dem Gedächtnis abgerufen. Hat auch sehr gut funktioniert.
Um 4:00 Uhr habe ich dann A. geweckt und ihm gesagt: „Heute bekommen wir ein Baby.“ „wie kommst Du drauf?“ meinte er. „Ich habe seit zwei Stunden Wellen“ – „Dann stehe ich wohl mal auf und bereite alles vor“.

Ich blieb in der Zeit im Bett, hörte Deine Geburtshypnose (A. hatte mir mein Handy gebracht) und freute mich weiter über die Wellen, die weiterhin alle 10 Minuten kamen. Bis sich um 5:00 Uhr irgendwie mein Gefühl spontan änderte und ich A., der mit seinen Vorbereitungen irgendwo im Haus herumschwirrte, eine WhatsApp schrieb, er möge sofort Ina, unsere Hebamme anrufen.

Die Wellen nahmen an Kraft zu und der Abstand wurde sehr schnell merklich kürzer. Ich kam nach wie vor gut damit zurecht. Beim nächsten Toilettengang beschloss ich gleich mal die Badewanne einzulassen, in die ich dann gegen 5:45 auch gleich reingeklettert bin.
Ich war bei den anderen beiden Geburten „an Land“. Statt der erhofften Entspannung, hatte das warme Wasser wohl eine intensitätssteigernde Wirkung. Ich habe meinen Trancezustand kurz komplett verloren und die Wucht der ersten Welle im Wasser hat mich schier umgehauen. Ich wäre am liebsten sofort wieder aus der Wanne gesprungen. Zum Glück war A. mit einem Anker zur Stelle und ich konnte mich schnell wieder runterfahren.

Nach 3-4 intensiven Wellen kam Ina dazu. Kein bisschen zu früh. Der Druck nach unten wurde enorm und es ging mir wie Dir: Nix rausatmen, dieses Kind muss mit Urkraft geschoben werden 🙂 Er hat aber super mitgeschoben und um 6:32 Uhr war unser M. geboren.
Unsere „großen“ Jungs standen pünktlich mit der letzten Welle vor der Badezimmertür und durften sofort rein, als M. aus dem Wasser gehoben wurde. Sie waren etwas unsicher, aber nicht verängstigt und haben zwischendurch immer wieder wie die Honigkuchenpferde über ihr Brüderchen gestrahlt.

Als M. später, nach einer ersten ausgiebigen Kuschelrunde im Bett, vermessen wurde, hätte ich Ina fast gesagt „kann nicht sein, miss nochmal nach“. Mit stolzen 57 cm und 4.020 g schlug unser Riesenbaby doch ziemlich aus der Reihe. Seine Brüder waren 50 und 51 cm und 3,3 bzw 3,4 kg. Wie gut, dass der letzte Ultraschall schon so lange her war und ich im Vorfeld keine Ahnung hatte, wie groß unser Baby sein würde. So konnte ich völlig unvoreingenommen an diese Geburt rangehen und vom subjektiven empfinden her, war diese auch nicht schwieriger.

Würde ich sie als schmerzfrei bezeichnen? Vielleicht nicht ganz. Zumindest die allerletzte Phase, als M. tatsächlich geboren wurde, war die Dehnung schon unangenehm. Die Eröffnungsphase allerdings war super. Und Dank der Hypnose hatte ich auch, bis auf die erste „Wannenwelle“, nie das Gefühl meinem Körper und meinen Empfindungen ausgeliefert zu sein. Ich war sehr bei mir und konnte meine Empfindungen sehr gut steuern. Wirklich eine ganz großartige Erfahrung!!! Vielen Dank dafür, liebe Kristin!

Und M. ist die ganze Geburt offenbar auch sehr gut bekommen. Er ist ein sehr zufriedenes und entspanntes Baby 🙂

Viele liebe Grüße,
Mareike

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