Die Geburt unserer Tochter verlief genauso, wie ich es mir von tiefstem Herzen für sie gewünscht hatte. Dabei hatte ich mich zu Beginn meiner Schwangerschaft noch gar nicht mit natürlicher Geburtsvorbereitung auseinandergesetzt. Ich ging wie jede Frau zur ärztlichen Vorsorge, hatte aber hier schon das Gefühl, dass das nicht das Richtige für mich ist. Also informierte ich mich über natürliche Geburtsvorbereitung und entschied mich in diesem Zuge für eine Geburt im Geburtshaus mit einer reinen Hebammenbetreuung in der Schwangerschaft. Meine Schwangerschaft verlief dadurch absolut komplikationsfrei und ich genoss die Zeit.
Parallel dazu entdeckte ich den Podcast von Kristin und war unglaublich begeistert von der Art der Vorbereitung. Daher buchte ich den Kurs und übte immer wieder die Hypnosen. Erst mit Beginn des Mutterschutzes schaffte ich es, diese regelmäßig vor dem Aufstehen zu machen. Sie entspannten mich und es fiel mir sehr leicht, an meinem besonderen Ort zu sein.
10 Tage vor ET bemerkte ich eine leichte Schmierblutung. Das musste der Schleimpfropf sein. Ich wurde extrem nervös, da es nun jederzeit losgehen konnte. Die Tage vergingen, aber es setzten keine Wehen ein. Lediglich morgens hatte ich immer wieder bräunlichen oder rosafarbenen Ausfluss beim Toilettengang. Am 5. Tag nach der ersten Schmierblutung vereinbarte ich mit meiner Hebamme einen Termin für ein CTG. Hier wurden Wehen im 15 Minuten Takt aufgezeichnet. Schmerzen hatte ich keine. Meine Hebamme meinte, dass diese Nacht noch mein Kind zur Welt kommen könnte. Ich solle nach Hause gehen und viel schlafen. Zuhause machte ich es mir gemütlich und wartete die Nacht ab. Es passierte nichts, ich hatte auch keine Wehen mehr.
Am nächsten Tag ging ich erneut ins Geburtshaus und hier wurde ein Test bzgl. des Ausflusses gemacht. Die Hebamme stellte einen hohen Blasensprung fest und dass die Wehen innerhalb der nächsten 24 Stunden einsetzen müssten, andernfalls müssten sie mich in ein Krankenhaus verweisen. Da ich genau das nicht wollte, legte ich mich zuhause ins Bett und hörte die Hypnose “Geburtsbeginn mental fördern”. Eine halbe Stunde später um 13:00 Uhr hatte ich die erste richtige Welle. Ich konnte es erst gar nicht glauben. Bereits nach 30 Minuten die nächste Welle. Innerhalb einer Stunde verkürzten sich die Abstände auf 15 Minuten und ich sang während der Welle.
Nach einer weiteren Stunde verkürzten sich die Abstände auf 5-10 Minuten und ich konnte nun nicht mehr singen, sondern veratmete und vertönte die Wellen abgestützt an unserem Küchentisch. Mein Mann kam nach Hause und unterstützte mich. Ich telefonierte mit meiner Hebamme, welche mir erst mal die Badewanne empfahl und dass ich noch zuhause bleiben konnte, solange ich das Gefühl hatte, es gehe mir gut. Mein Mann ließ die Badewanne ein, zündete Kerzen an und reichte mir regelmäßig zu trinken. Er blieb bei mir und streichelte mir immer sanft über den Arm. 4 Stunden verbrachte ich in der Wanne und vertönte die Wellen, die alle 3-5 Minuten kamen und sehr intensiv waren. Ich konnte die Hypnose während der Eröffnungsphase nicht hören, war aber in Gedanken immer bei meinem besonderen Ort und konzentrierte mich auf Kristins Atmung.
Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich jetzt ins Geburtshaus fahren möchte, da ich andernfalls nicht mehr aus der Wanne rauskommen würde. Also wartete ich die Pause ab, um mich anzuziehen und ins Auto zu steigen. Mittlerweile war es halb 10 Uhr abends. Im Geburtshaus angekommen, untersuchte meine Hebamme mich vaginal. Bereits 6 cm eröffnet – sie meinte, das meiste sei schon geschafft. Ich ging in die Knie und stützte mich am Bett ab. Mein Mann lag auf dem Bett und hielt ruhig bei jeder Welle meine Hände. Plötzlich änderten sich die Wellen und der Pressdrang kam dazu.
Die Kraft war unglaublich und Schmerzen in Form von unglaublichem Druck waren ebenfalls da, allerdings hatte ich immer das Gefühl, dass mein Körper das schaffen kann. Ich konzentrierte mich immer auf die Pausen. Die Hebammen hatten ein mobiles CTG angeschlossen und teilten mir mit, dass die Herztöne durchwegs wunderbar seien. Die Presswehen überrollten mich dann doch und ich tönte mit ganzer Kraft in mein Becken. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass die Geburt stagnierte. Meine Hebamme untersuchte mich noch einmal und massierte eine Muttermundslippe weg. Mit jeder Presswelle hatte ich nun das Gefühl, dass ich den Kopf immer mehr spürte. Plötzlich konnte ich ein Brennen spüren und wusste, jetzt ist es gleich so weit. Dies beflügelte mich und ich presste mit ganzer Kraft und der korrekten Atmung.
Der Kopf war geboren und mit einer weiteren Presswelle glitt der gesamte Körper in die Hände der Hebamme. Sie hatte schrie sofort und wurde mir in die Arme gelegt. Die Nabelschnur durfte auspulsieren und die Plazenta wurde komplett schmerzlos nach ca. 20 Minuten geboren. Unsere Tochter war sofort hellwach und fing augenblicklich an zu saugen. Ich hatte keinerlei Geburtsverletzungen. Wir durften noch 3 Stunden kuscheln und fuhren dann glücklich nach Hause. Ich bin unendlich dankbar, dass ich durch Kristins Kurs und ihren Podcast die Welt der natürlichen Geburt entdecken durfte und dies zu meiner absoluten Traumgeburt beigetragen hat.