Mein Sohn (erste Geburt, 38+5, 3055g, 51 cm) ist am 26.04. geboren und mich werden wahrscheinlich immer Glücksgefühle und tiefe Dankbarkeit überkommen, wenn ich an dieses unglaublich beeindruckende Erlebnis zurückdenke. Mit den Hypnosen habe ich bereits sehr früh (17. SSW) begonnen. Dadurch konnte ich während der Geburt sehr schnell in den tiefenspannten Zustand “springen”, wovon ich sehr profitiert habe.
Zur Geburt: Begonnen hat alles etwas holprig. Bereits am 25.04. ist meine Fruchtblase gesprungen. Der kleine Mann hat sich danach viel Zeit gelassen. Bis auf ein paar ganz leichte Wellen, passierte einfach nichts. Auf Grund des Fruchtblasensprungs bin ich schließlich mit meiner Beleghebamme zusammen am Morgen des 26.04. ins Krankenhaus gefahren. Hier haben wir einiges unternommen, um die Geburt in Gang zu bringen, um eine Einleitung zu verhindern. Zum Glück waren wir damit erfolgreich und ab ca. 15 Uhr wurden die Wellen deutlich spürbarer. Von Schmerzen kann hier aber keine Rede sein. Meine Hebamme animierte mich dann noch mal, ein wenig Schlaf der letzten Nacht nachzuholen. Ich versuchte 10 Minuten mein Glück, merkte zu diesem Zeitpunkt aber schnell, dass ich in Hypnose sein wollte. Ich setzte also meine Kopfhörer auf und tauchte ab. Und das fühlte sich wie ein Wellnessbad an. Ich merkte, wie sich meine Akkus nach der schlaflosen Nacht auffüllten und konnte die Wellen sogar genießen. Ab ca. 17 Uhr meinte meine Hebamme, ich solle mich noch mal bewegen, da sie befürchte, die Wellen könnten durch die Hypnose weniger werden. Also sollte ich mich mit meinem Mann auf einen Spaziergang begeben. Mein Gefühl sagte mir zwar etwas anderes, aber ich hörte auf meine Hebamme, da ich eine Einleitung um jeden Preis verhindern wollte. Mein Mann und ich gingen also vor die Kreißsaaltür und einige Meter weiter auf dem Krankenhausflur.
Außerhalb der Hypnose waren die Wellen sehr unangenehm. Nach ein paar Minuten hatte ich ein ganz klares, fast rebellischen Gefühl von: “Es ist mir egal was meine Hebamme jetzt sagt, ich will JETZT sofort zurück und in meinen sicheren Raum der Hypnose”. Die Wellen kamen dann schnell innerhalb von 1 – 2 Minuten. Als ich gegen 17:30 Uhr endlich die Kopfhörer wieder aufsetzte und zurück in der Hypnose abtauchte, fühlte es sich an, als würde ich in meinem sicheren, ruhigen Haus sitzen umgeben von einem bitteren Sturm. Ich konnte mir langsam nicht mehr vorstellen, das “sichere Haus” zu verlassen. Endlich blieb ich also konsequent in Hypnose. Die Wellen wurden schnell sehr hoch und die Abstände immer kürzer. Gegen 18:45 Uhr hatte ich kurz das Gefühl, diese Intensität nicht über Stunden durchzuhalten. Nicht, weil ich Schmerzen hatte, sondern weil es einfach körperlich sehr anstrengend war. Im Nachhinein weiß ich, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt in der Übergangsphase befand. Mein Mann sagt, ich hätte die ganze Zeit wie eine verrückte in Ekstase mit einem wiederkehrenden Lachen im Gesicht auf meinem Gymnastikball getanzt. Es hätte sehr lustig ausgesehen, aber sicher nicht wie eine Frau mitten in den Wehen. Etwa 18:50 Uhr verspürte ich das starke Bedürfni,s mich in die Wanne zu begeben. Keine Minute in der Wanne, nahm ich die Kopfhörer ab und die Presswehen begannen wie auf Knopfdruck. Da ich erst bei 8 cm war, sollte ich einige Presswehen veratmen. Etwa 3 – 4 Wehen später, war ich dann aber schon voll eröffnet und ca. 10 Minuten später war unser kleiner Sohn auf der Welt.
Als schmerzhaft habe ich nur die letzten 10 Minuten der Austreibungsphase in Erinnerung. Spannenderweise war das in meiner Vorbereitung auch der Teil der Geburt vor dem ich die meiste Angst hatte. Alles in allem bin ich noch immer komplett überwältigt von der unglaublichen Macht der Hypnose und frage mich, wie Frauen eine Geburt ohne diese Methode überstehen. Ich fühle mich gestärkt durch dieses Erlebnis und freue mich schon auf eine weitere Geburt. Meine Hebamme hat sich nach der Methode erkundigt und möchte die friedliche Geburt nun auch anderen Frauen empfehlen.
Ich danke Kristin aus tiefsten Herzen und wünsche jeder Frau eine so tolle Möglichkeit der Vorbereitung.