Geburtsbericht von

Marisa

A., 7.11.2021, 37+6, 2720g & 48cm, 2. Kind

Ein Bericht, um auch denen Hoffnung zu machen, die schon eine traumatische Geburt erlebt haben. Es wird alles gut!

Mein 1. Sohn kam 2017 per Not-KS unter Vollnarkose in der 36. Woche zur Welt. Ich wollte unbedingt beim nächsten Kind einen KS vermeiden oder wenigstens das Kind den Moment der Geburt entscheiden lassen. Bei uns in der Region ist es leider nicht möglich, nach Not-KS ins Geburtshaus zu gehen, darum wählte ich ein KH, was auf sehr natürliche Geburten setzt. Und auch, das Bonding sehr hoch wertet.

Ich habe mich schon zu Beginn der SS mit dem Podcast und dem Kurs beschäftigen. Richtig angefangen zu üben, habe ich aber erst ab Woche 26. Mir war aber von Anfang an bewusst, dass ich nicht die ganze Zeit in Hypnose sein kann/will. Warum auch immer, aber ich konnte mir nicht vorstellen, nicht mit meiner Hebi zu kommunizieren.

Am Freitag ist mir die äußere Schicht der Fruchtblase geplatzt (ich wusste gar nicht, dass es 2 gibt) und einige Tage zuvor ist der Schleimpfropf abgegangen. Da ich davon ausging, dass es die „richtige Blase“ ist, habe ich am Samstag morgens bei der Hebamme angerufen. So gingen wir gegen Mittag ins KH, wo uns gesagt wurde, der MuMu sei noch komplett zu und auch der Gebärmutterhals noch bei 2 cm. Da ich nur so alle 15-20 Minuten leichte Wellen hatte, überraschte mich das nicht. Sie teilte uns mit, dass die Fruchtblase noch intakt sei und wir wieder heim gehen könnten, da so keine Infektionsgefahr bestehe. Und die Latenzphase bei mir schon auch Tage dauern könne.

So gingen wir wieder nach Hause, wo aber die Wehen nie so wirklich weniger wurden, aber auch nicht viel mehr. Ich hab mich dann den ganzen Nachmittag aufs Sofa gesetzt und Hypnose gehört. Ging mit dem Hund spazieren und dachte, ich wäre zu ungeduldig, wenn das nicht tagelang so weitergehen kann.

Gegen 19:00h waren die Abstände langsam weniger, so bei 8-10 Minuten. Aber nie so intensiv, wie ich es erwartet hätte, darum dachte ich, sie seien vermutlich noch recht unproduktiv. Ich ging dann noch baden und ins Bett. Konnte aber kaum schlafen, weil die Wellen dann doch mächtiger als der Schlaf waren. Ich war dann sicher 3-4h in Hypnose/Halbschlaf. Gegen 5:00h kamen sie dann regelmäßig im 5-Minuten-Abstand und da wir eine 30-Min-Fahrt hatten, machten wir uns auf den Weg. Die Beleghebamme erwartete uns in einem traumhaft schön hergerichteten Geburtszimmer. Sie untersuchte mich und zu meiner Überraschung war ich schon bei 5cm. Ich konnte das gar nicht recht glauben, war aber ungemein erleichtert und freudig, dass es jetzt losgeht. Wir gingen nochmals eine Runde spazieren und dann ging ich in die Wanne. Ich war dabei nur in der Wanne unter Hypnose, was für mich aber genau so passte. Beim nächsten Abtasten (kurz nach 9:00Uhr) war ich schon bei 8cm und total überrascht, da ich immer noch einen recht großen Abstand von 5 Minuten hatte, Tendenz eher wieder zu 7-8 Minuten. Ich konnte sie immer super veratmen und war daher immer noch davon überzeugt, dass der Sturm noch grösser werden muss. Meine Hebamme bereitete mich nochmals mit sehr sanften Worten darauf vor, dass irgendwann der Moment kommt, wo die Wellen eher Richtung Darm zu spüren sind. Und ich es wie bisher super machen würde, und mich voll aufs Atmen konzentrieren solle. Und tatsächlich, nach 2 weiteren Wellen war ich an dem Punkt. Ich ging wieder in die Wanne und hörte noch ca. 30 Minuten Kristins Hypnose. Danach waren die Wellen schon deutlich intensiver und ich hatte schon so kleine Pressinstinkte bei diesen Wellen. Das Veratmen hat mir immer noch sehr geholfen, jedoch geriet es bei dem Pressdrang ins Stocken. Meine Hebamme tastete mich nochmals ab (was ich gar nicht recht bemerkte, weil sie zuvor eine sehr angenehme Kreuzmassage durchführte und ich nicht dachte, dass sie das kann, wenn ich im Wasser bin) und dann kam auch schon der Moment, wo sie sagte: du hast ein kleines Muttermundnetz. Ich war also ganz eröffnet, jedoch war ein Stück MuMu im Weg, welches vermutlich nicht weichen kann. So musste sie während der für mich 1. richtigen Presswelle dieses „Netz“ zur Seite schieben. Das war wirklich das 1. Mal, wo ich dachte „verfluchte Scheiße“ mein Mann hat es sofort bemerkt und gleich mit der Ankersetzung (Wort&Streicheln) begonnen. Das hat mich augenblicklich beruhigt und ich war wieder ganz bei A. und mir. Jetzt kam auch der Moment, wo ich sehr froh war um eine Hebamme. Sie leitete mich unglaublich sanft durch die Presswellen. Dann konnte ich bei der einen auch sehen, wie die richtige Blase platzt, da ein Schwall an Flüssigkeit aus mir raus kam und ich erst dachte, dass sei mein Pipi. Ich hatte etwas Mühe mit dem Atmen nach den Presswellen und war laut. (Mein Mann sagte allerdings später, ich wäre überhaupt nicht laut gewesen, es wäre nur ein leichtes Stöhnen). Mein Mann und meine Hebamme machten das super, sie leiteten mich ganz ruhig durch diese Phase und dann kam der Moment, wo ich das Köpfchen anfassen konnte. Ich spürte bei jedem Pressen, wie die Kleine weiter nach unten kommt. Ich sagte innerlich zu A., dass wir jetzt gleich vereint seien und sie es super mache. Sie war die ganze Geburt über sehr entspannt. Meine Hebamme sagte noch „3 Presswellen, dann ist sie sicher da!“ Ein Satz, der mich wahnsinnig erleichtert hat. 2 Wellen später durfte ich A. um genau Punkt 11:00 alleine aus dem Wasser auf meinen Bauch legen. Ich kann mein Glück darüber immer noch nicht ganz fassen. Da ich so auf mich und A. konzentriert war, bekam ich gar nicht mit, dass auch meine Frauenärztin ins Zimmer kam und noch die letzten 2 Wellen miterlebte. Ich lag dann einige Zeit mit A. im Wasser, bis mein großes Beben begann. Ich zitterte am ganzen Körper und konnte die Kleine kaum noch halten. So kam sie zu meinem Mann, der davor die auspulsierte Nabelschnur geschnitten hatte. Die 2 Damen halfen mir aus der Wanne ins Bett und unter den Wärmestrahler, welch eine Wohltat! Kurz darauf flutschte die Plazenta nach und wurde untersucht. Sehr spannend finde ich. Ich bin komplett ohne Riss, und bin jetzt, knapp 24h später, auch schon sehr fit, nur das Steißbein, das leicht schmerzt. Unsere Maus ist ein kleiner Engel und wir sind sooo dankbar, dass wir die Methode von Kristin kennen lernen durften. Meine Hebamme und auch meine Frauenärztin sind hell begeistert davon.

Danke liebe Kristin

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Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis