Geburtsbericht von

Nadja

Unsere friedliche Geburt

Da die Geburt meines Sohnes vor 2,5 Jahren leider sehr traumatisch für uns alle verlief, war mir dieses Mal mit dem positiven Schwangerschaftstest klar, dass ich mich mit der friedlichen Geburt vorbereiten werde.

Damals hatte ich mir diese Vorbereitung und auch die Hausgeburt vom äußeren Umfeld ausreden lassen. Diesmal nicht.

Ein riesengroßes Glück hatten wir, denn die einzige Hebamme, die in unserem Umkreis Hausgeburten begleitet, hatte Zeit für uns.

Ich übte ab dem Mutterschutz so gut es eben mit Kleinkind zu Hause funktioniert Kristins Hypnosen. Bis kurz vor der Geburt hatte ich Angst, dass ich womöglich nicht genug geübt hatte. Dem sollte aber nicht so sein.

Am Abend vor der Geburt hatte ich alles im Kopf, nur nicht Geburt. Ich ging davon aus, dass wir noch ein paar Tage Zeit haben, obwohl ich schon ET +2 war.

Mein Sohn meinte an diesem Abend, dass er schon eher ins Bett geht, denn L. würde heute „kommen“. Das nahm ich tatsächlich überhaupt nicht ernst.

Als mein Sohn eingeschlafen war, lebte ich munter meinen Nestbautrieb aus und verlegte den neuen Küchenfußboden fertig. Dann setzte ich mich zufrieden auf die Couch und bemerkte direkt eine Flüssigkeit an meinem Bein herunter laufen. Noch bevor ich darüber nachdenken konnte, was das nun war, merkte ich die erste Welle.

Ich wartete eine Stunde ab, da die Wellen regelmäßiger und stärker wurden, weckte ich meinen Mann ca. 23:00 Uhr. Er richtete mir das Wohnzimmer so vor, wie wir es zuvor besprochen hatten.

Es brannte eine rote Lampe (damit konnte ich schon beim Üben besser an meinen sicheren Ort finden), und ich hatte eine gemütliche Ecke auf unserer Couch. Genau so, wie ich mir alles vorgestellt hatte während der Hypnosen.

Als die Wellen eine gewisse Stärke erreichten, schaltete ich die Geburtshypnose an. Die Bauchatmung half mir immer im ersten Teil der Wellen gut, doch nach dem ersten Ausatmen schaffte ich es nicht mehr, langsam in den Bauch einzuatmen. Hier ging ich dann einfach nach Bauchgefühl und habe mich mehr auf die Dehnung konzentriert.

Ca. 0:00 Uhr ging ich in die Badewanne, zündete mir eine Kerze an und war tief in Hypnose. Manchmal so tief, dass ich vor der nächsten Welle regelrecht erschrak. 4 Stunden blieb ich in der Badewanne und da war sie. Die wohl höchste Welle, die ich während der Geburt gespürt habe. Und ich dachte an die Dehnung und daran, in dieses Gefühl hinein zu atmen. Und das tat ich und nahm diese hohe Welle als ein positives Gefühl der Öffnung war. Wann immer ich daran denke, ist es ein positiver Gedanke von Stärke.

Ich war mir sicher, in der Übergangsphase zu sein, also kletterte ich aus der Wanne. Ich ging ins Wohnzimmer, bat meinen Mann, die Hebamme anzurufen. Wohl genau der richtige Zeitpunkt, denn sie hatte ja auch noch 40 Minuten Fahrtweg.

Ich legte mich intuitiv in meine eingerichtete Kuschelecke auf der Couch auf die Seite. Obwohl ich immer aufrecht gebären wollte, sagte mir mein Körper etwas anderes und ich vertraute darauf. Die Hypnose hatte ich seit der Badewanne nicht mehr an, denn ich war von allein ganz bei mir und meinem Kind.

Als die Hebamme um 5:40 Uhr ankam, verspürte ich das Bedürfnis, gegen die Wellen zu schieben. Nach der wirklich schwierigen und langen Geburt meines ersten Sohnes war ich völlig verblüfft, dass wir es wirklich schon bis zur Austrittsphase geschafft hatten. Ungläubig fragte ich die Hebamme, ob dies sein könne. Sie bestärkte mich, auf meinen Körper zu hören. Und so wurde unsere Tochter um 6:40 Uhr friedlich zu Hause geboren. Genau so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Zu jeder Zeit sicher, dass wir das schaffen werden. Ohne die gute und intensive Vorbereitung mit der friedlichen Geburt hätte mir diese Sicherheit wahrscheinlich gefehlt.

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