Geburtsbericht von

Nicole

Geburtsbericht der Nacht vom 02.10.2022
Es ist alles so gelaufen, wie ich es mir gewünscht habe.

Das erste, was ich sagen möchte, ist, dass ich Kristin und dem Team von ganzem Herzen danken möchte, denn ich erinnere mich so gerne an die zweite Geburt meiner Tochter. Wenn ich an diese Nacht zurück denke, kommen Gefühle von Freude, Aufregung, Glück und Dankbarkeit hoch.

Am besten beginne ich damit, kurz die erste Geburt meines Sohnes zu beschreiben. Ich hatte immer eine ideale Vorstellung, wie ich gebären wollen würde, denn ich hatte vor nicht allzu langer Zeit, vor der ersten Geburt, von einer Frau gehört, die bei ihren Geburten alleine in den Wald gehe und dort in Ruhe und für sich ihre Kinder gebären würde.

Doch leider lief die erste Geburt nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, sodass ich Angst hatte, ein zweites Mal zu gebären. Obwohl sich mein Muttermund für eine Erstgebärende sehr schnell geöffnet hat, (hier danke ich Dr. Louwen, für die empfohlene Diät, die ich strikt durchgeführt hatte und ihm somit einem schnellen Öffnen des Muttermundes zu verdanken habe) trotz allem waren die Schmerzen der Wellen ein Gefühl, als würde ich zerreißen. Ich war mir unsicher, was auf mich zukommen sollte und war sehr unentspannt und hatte das Gefühl, nicht auf das vorbereitet zu sein, was da auf mich zukommen sollte, trotz Geburtsvorbereitungskurse und Yoga etc.
Ich war fokussiert, aber nicht selbstbestimmt. Ich lies mich eher von allen anleiten und fühlte mich eher etwas hilflos. Mein Mann M. konnte mich auch nur in Grenzen unterstützen, denn dies war auch eine komplett neue Situation und Erfahrung für ihn. Medikationen wollte ich trotz der Schmerzen nicht nehmen, und als mein Sohn endlich nach einiger Zeit in der richtigen Position lag, war er nach viermal drücken in meinen Armen. Daher wurde mir letztlich gesagt, dass die erste Geburt wie eine Hausgeburt gewesen sei und ich daheim hätte gebären können und dass ich stolz auf mich sein könnte für diese schnelle Geburt.

Somit verblieb ich nach der ersten Geburt mit einem bitteren Nachgeschmack, verbunden mit Scham und einem leisen Angstgefühl, dass manchmal lauter wurde, vor allem als ich wusste, dass ich wieder schwanger geworden bin.

Ich habe intensiv nach einer besseren Geburtsvorbereitung gesucht und bin schließlich auf Hypnobirthing gestoßen. Daraufhin hat mir meine beste Freundin empfohlen, statt dem Hypnobirthing den Podcast von Kristin Graf anzuhören, die aus dem Hypnobirthing ihre eigene Methode entwickelt hat. So bin ich zur Methode “die friedliche Geburt” gekommen und es hätte mir nichts Besseres passieren können als das.

Schnell war ich von ihrer Methode überzeugt und habe ihre Stimme als sehr angenehm empfunden. Auch da ich mich im Vorfeld schon mit Meditationen und Kursen von Joe Dispenza auseinandergesetzt habe, waren mir einige Erklärungen und die Herangehensweise vertraut.

Schließlich habe ich ihren Online-Kurs begonnen und mich intensiv auf die zweite Geburt vorbereitet. Jeden Tag übte ich mit der Hoffnung, dass ich genug tun würde, dass ich wirklich in Trance komme, dass ich meinen Körper voll und ganz relaxen kann und vor allem diesem im entscheidenden Moment völlig vertrauen kann. Ich habe mir fast täglich mehrmals die Affirmationen angehört und alle wichtigen Hypnosen geübt.

Auch meine Angst konnte ich mit Hilfe einiger Hypnosen verarbeiten, unter anderem auch, weil mein Fokus sich auf Vorfreude, Liebe, Dankbarkeit und Vertrauen richtete und ich dies tagtäglich verspürt habe. Auch die Atemtechnik, die ich zunächst nicht sehr ernst genommen hatte, wurde eine wichtige Priorität für mich. Vor allem dann, als mir die Freundin meiner Schwester, die auch die Methode der friedlichen Geburt angewandt hatte, erzählt hat, dass sie mithilfe der Atmung ihre Wellen schmerzfrei veratmen konnte.
Außerdem mochte ich die Vorstellung, dass ich mich einfach nur entspannen musste, denn der Körper wüsste schon, was zu tun ist. Und ja so war es auch! Außerdem muss ich hier sagen, habe ich im gesamten Geburtsprozess hauptsächlich aus Intuition heraus gehandelt!

In der Nacht der Geburt, gegen Mitternacht, hatte ich entschieden, noch schnell vor dem Schlafengehen für 5-8 Minuten die Dammmassage zu machen, die ich regelmäßig machte. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich der Schleimpfropf meiner Gebärmutter gelöst hatte. Dies war ein Zeichen für mich, dass die Geburt bald losgehen würde.

Zunächst ist noch zu erwähnen, dass ich Tage vorher schon viele Wellen gespürt habe, bis zu dem Punkt, dass wir überlegt hatten, ins Krankenhaus zu fahren, jedoch haben sich die Wellen immer wieder beruhigt. Auch mein Frauenarzt hatte Tage zuvor gemeint, ich wäre schon 1-2 cm offen. Ich habe jede Welle in den Vortagen ernst genommen. Denn jedes Mal habe ich die Geburtshypnose angemacht und habe mit (…) der Methode gearbeitet.

Zurück zum Schleimpfropf, ich habe kurz meinen Mann geweckt und ihn vorgewarnt, dass es eventuell bald losgehen würde, aber ich würde mich nochmal kurz hinlegen und abwarten, da ich die Wellen noch nicht wirklich spüren würde. Also habe ich mich hingelegt und bin mit der Hypnose in den Ohren eingeschlafen.

Zwei Stunden später gegen 2 Uhr wachte ich auf, spürte eine Unruhe in mir und merkte nur, dass ich schnellstens auf die Toilette müsste. Mein Darm entleerte sich komplett. Dies war ein klares Zeichen für mich, dass sich mein Körper nun auf die bevorstehende Geburt vorbereiten würde. Ich sagte kurz meinem Mann Bescheid, er weckte meine Eltern, damit sie auf unseren Sohn aufpassen würden.

Seitdem ich aufgewacht war, hörte ich wieder die Hypnosen, wollte nur im Dunkeln sein und bei mir bleiben. Wenn meine Eltern mit mir redeten, antwortete ich kurz und war dann wieder schnell tief in mir und bei meiner Tochter in der Gebärmutter.

Die Wellen kamen nun regelmäßiger und ich veratmete jede ganz in Ruhe und sehr friedlich mit geschlossenen Augen, ohne jeglichen Schmerz zu verspüren. Schließlich machten wir uns, nachdem alles gepackt war, auf den Weg ins Krankenhaus. Im Auto schlief ich manchmal ein und wurde von einer tiefen Welle an Dankbarkeit und Vorfreude überrollt, bald meine Tochter in den Armen halten zu können. Unter Hypnose stellte ich mir vor, wie ich im langsamen Schritt mit meiner Tochter in den Armen in der Gebärmutter tanzte und ihr voller Vorfreude zeigte, wie sich der Muttermund öffnete und erklärte ihr, sie müsse hier mit ihrem Köpfchen voran durchgehen. Ich sprach stetig zu ihr im Geiste.

M. und ich hatten alles im Vorfeld besprochen und geplant, daher wusste er genau, was er zu tun hatte.
Ich selbst hatte alle meine Sinnesorgane von der Außenwelt geblockt. Overear Kopfhörer, Augenblende und weil das Krankenhaus es wollte, noch eine Nasen-Mund Maske. LOL. Dies war sicherlich ein lustiger Anblick. Aber in dem Moment war mir alles egal.

Mein Mann holte einen Rollstuhl und rollte mich bis zum Kreißsaal. Weiterhin veratmete ich jede Welle konzentriert und in Ruhe, ganz bei mir, ganz in Frieden.
Der Kreißsaal war rammelvoll, hatte mir mein Mann gesagt, und die Geburtswanne war nicht frei, daher parkte er mich zunächst im Ärzte-Zimmer. Hier wartete ich im Rollstuhl sitzend, immer noch bei mir, visualisierend und (…) atmend.

Plötzlich musste ich ganz dringend auf die Toilette, somit half mir mein Mann auf die Toilette und ich liess das Licht aus. Ich wollte kein grelles Licht sehen. Die Hypnose lief weiterhin in meinen Ohren. Auf einmal, nach dem Wasserlassen, platzte meine Fruchtblase auf der Toilette, ich weiterhin konzentriert einatmend, erschrak und berichtete dies sofort meinem Mann, der die Hebammen informierte.

Nun ging es richtig los.
Ich wurde wieder in den Ärzteraum geschoben. Noch immer wartend auf einen Raum für mich zum Gebären. Schließlich nahm mich eine Hebamme und brachte mich in das kleine “Couch Zimmer” oder Wartezimmer, um die Herztöne des Babys abzuhören. Eigentlich wollte ich das nicht, da dies sehr ablenkte, aber ich liess es in Dankbarkeit für ihre Vorsorge um meine Tochter über mich ergehen. Sie wollte, dass ich mich auf den Rücken hinlegte, aber nach nur ca. zwei Minuten konnte ich nicht mehr so daliegen. Sofort handelte ich intuitiv und zog zugleich meine Hose aus, kniete mich neben die Couch und vergrub mein Gesicht auf der Couch tief in meine Armbeuge und hörte nur noch Kristins angenehme Stimme in meinen Ohren.

Die Wellen wurden stärker, nicht schmerzvoller, nur stärker, intensiver und kraftvoller. Bei jeder Welle dachte ich “ja” dazu, ich bejahte den Prozess und war dankbar für die Wellen, die mir mein Baby immer näher brachten. Ich tanzte förmlich mit den Wellen, die sehr sehr intensiv wurden, ich spürte so richtig die Dehnung in mir und wie meine Muskeln arbeiteten. Von außen schien ich schlafend und ruhig, meinte mein Mann, doch in mir war so eine Kraft im Gange, die schwer zu beschreiben ist.

Auf einmal hatte ich das Gefühl, ich müsste ganz dringend auf die Toilette und ganz fest drücken. Ich sagte M. kurz Bescheid, der mich auf die Toilette begleiten wollte. Ich zog mein Hemd an und auf halber Strecke hörte ich eine Stimme in mir, die sagte, dein Baby kommt. Daraufhin drehte ich sofort um, erklärte es kurzgebunden meinem Mann, der ganz verwirrt war und zurück war ich im kleinen Wartezimmer, kniend vor der Couch in der Armbeuge versunken, weiterhin Kristins Stimme in meinen Ohren, und die nun intensiven Wellen am Veratmen.

Nun wurden die Wellen noch stärker, und die Hebamme bestand weiterhin darauf, das CTG abzuhören, doch schließlich riss ich das Tuch runter, denn diese Ablenkung führte dazu, dass ich einen Schmerz verspürte. Daraufhin hatte sie nur noch manuell das CTG an meinen Bauch gehalten, was weiterhin störte, auch ablenkte, aber nicht weiterhin so schlimm war. Kristins Ermutigung in der Geburtshypnose (…) hat mich immer wieder zu mir gebracht und entspannt. Auch meinen eigenen Anker habe ich in diesem Moment gesetzt, weil es sonst schwer gewesen wäre, wieder in die Entspannung zu finden, vor allem bei den immer häufigeren starken Wellen, die ich nun verspürte.

Nun war es soweit.
Die Presswehen begannen und es tat so gut, während der Wellen mitzuschieben. Ich weiß nicht, wie oft ich gedrückt hatte, bis meine Tochter endlich in meinen Armen lag, aber M. meinte ca. 2-3 Mal.

Endlich war sie geboren. Sofort zog ich mein Hemd aus, samt Kopfhörer, Maske und Augenbinde und war komplett mit allen Sinnesorganen empfänglich für mein kleines Wunder.
Unsere kleine C. wurde am 02. Oktober um 4:52 Uhr geboren.
Mein Mann sah mich mit verweinten freudigen Augen an und wir beide konnten es einfach nicht glauben, wie friedlich und schön, selbstbestimmt und schnell diese Geburt abgelaufen ist.

Ich erlitt keine Verletzungen, nur eine leichte Schürfwunde und war nach zwei Nächten im Krankenhaus wieder zu Hause.

Es ist alles genauso gekommen, wie ich es mir im Mentaltraining vorgestellt habe, bis auf die Tatsache, dass keine Wanne frei war, was für mich völlig in Ordnung war und den Umständen gebend auch passend war. Ich lebe mit dem Urvertrauen (Gott vertrauen), dass die Dinge so passieren, wie sie am besten für uns sind, wenn man sich wahrhaftig darauf einlässt und mit einem dankbaren Herzen sein Leben lebt/führt. Beispielsweise wollte ich auch keinen Venenzugang, was ich bei der Anmeldung im Krankenhaus angefragt hatte, aber mir aus Sicherheitsgründen vom Arzt verweigert wurde. Erst war ich enttäuscht und etwas verärgert darüber, aber habe es schließlich akzeptiert, da ich ihre Vorsichtsmaßnahmen verstand und für diese dankbar war. Die Geburt verlief so schnell in dieser Nacht, dass die Hebammen gar nicht zu einem Venenzugang oder zu einer Blutabnahme gekommen sind, so wie ich es mir gewünscht und vorgestellt hatte.

Im Nachhinein erinnere ich mich so gerne an diese Nacht. Ich habe ein so wundervolles Gefühl dabei und manchmal kommen mir die Tränen, weil ich es nicht glauben kann, wie schön diese Geburtserfahrung war. Intensiv, ja, aber einfach nur schön, denn ich war ständig mit meiner Tochter im Geiste verbunden.

Danke Gott, für deine Führung und deinen Schutz in dieser Zeit und Tausend Dank Kristin für deine Methode und dass du uns Frauen zurück zu unseren Wurzeln führst, im Selbstvertrauen und mit Selbstbestimmtheit, so wie es sein sollte, wieder friedlich gebären zu können.

In Dankbarkeit und Liebe,
Nicole

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