Geburtsbericht von

Nicole

Liebe Kristin,
für die Geburt meines Sohnes habe ich mich mithilfe deiner App vorbereitet. Gerne möchte ich von dieser schönen Geburtserfahrung berichten und anderen Frauen Mut machen, zuhause zu gebären.

Meine Tochter kam vor knapp drei Jahren im Krankenhaus zur Welt. Es war eine natürliche Spontangeburt ohne große Schmerzmittel, jedoch mit Dammschnitt. Im Nachhinein hätte ich Einiges gerne anders gemacht – vor allem kam mir die Geburt wenig selbstbestimmt, sondern sehr „technisch“ vor. Das lag vermutlich nicht nur an dem Dauer-Wehenschreiber direkt vor meinen Augen, den mein Mann auch noch mit „Ah, jetzt kommt gleich wieder eine Wehe“ kommentierte…

Dieses Mal wollte ich also einen anderen, intuitiveren Weg gehen und mein Kind zu Hause gebären. Ich wollte mehr in meinen Körper hinein spüren und mich in vertrauter Umgebung der Geburt hingeben.
Ein paar Tage vor der eigentlichen Geburt hat sich bei mir der sog. Schleimpropf gelöst – ein Indiz dafür, dass es bald losgehen könnte. Zwei Nächte vor der eigentlichen Geburt hatte ich nachts immer wieder stärkere Übungs- bzw. Vor-Wehen. Tagsüber waren die Wehen dann jedoch wieder verschwunden, vermutlich weil mich meine Tochter auf Trab hielt und ich noch ein paar Dinge „erledigen“ wollte. Tatsächlich war ich auch gesundheitlich nicht ganz fit (Husten). Ich hätte nicht gedacht, dass der Körper nur „halb fit“ in die Geburt geht, aber so sollte es wohl kommen.

Am Abend vor der Geburt bestellten mein Mann und ich uns noch gemütlich Pizza. Danach bin ich dann früh ins Bett (so gegen 21:00 Uhr), weil ich es schon im Gefühl hatte, dass sich unser Baby diese Nacht vermutlich auf den Weg machen wird. Gegen 23:00 Uhr wachte ich von den Wehen auf. Irgendwann bin ich dann in die Badewanne gestiegen, nachdem ich im Bett nicht mehr schlafen konnte. Im Bad machte ich es mir mit Kerzenschein und meiner „Hypnobirthing“-Meditation auf den Kopfhörern gemütlich. Es fühlte sich schön und entspannt an. Zu diesem Zeitpunkt waren die Wehen auch noch nicht so heftig.

Währenddessen bereitete mein Mann das Wohnzimmer für die Geburt vor – so wie ich ihn davor „gebrieft“ hatte: Einheizen, Pezziball und Yogamatten auslegen, Planschbecken mit Wasser füllen, Sofa mit Spannbettlaken überziehen… Unsere Tochter wurde auch bereits (schlafend) von den Großeltern abgeholt, damit wir uns voll und ganz auf die Geburt konzentrieren konnten.

Irgendwann kam aus dem Wasserhahn im Bad nur noch kaltes Wasser nach, was mich irritierte. Mein Mann bestätigte mir auf Nachfrage, dass wir kein warmes Wasser mehr hätten und er sich darum kümmert. Vermutlich bremste das auch zeitlich die Geburt etwas aus, denn ich wusste ja dann, dass es auch kein warmes Wasser für das Planschbecken im Wohnzimmer gab (mein Mann füllte das Planschbecken in der Not sogar mit Wasser aus dem Wasserkocher – oh mein Gott!).

Irgendwann stieg ich aus der Badewanne, weil mir das Wasser mittlerweile zu kalt geworden war.
Ich bin dann ins Wohnzimmer und hab mich dort aufs Sofa zum Schlafen bzw. Dösen hingelegt – immer mit der Meditation auf den Ohren. Die Wehen kamen noch unregelmäßig und ich konnte sie sehr gut mit der erlernten Technik veratmen.

Irgendwann kam mir die Eröffnungsphase ziemlich lange vor. Ich wollte nicht, dass es – so wie bei meiner Tochter mit 18 Stunden – so lange gehen sollte und bin dann etwas ungeduldig auf dem Pezzi-Ball auf und ab gehüpft und herum gelaufen. Zwischendurch habe ich auch mal gesnackt, da mir im Gegensatz zur ersten Geburt glücklicherweise nicht übel war.

Gegen 5 oder 6 Uhr morgens habe ich mir die Presswehen herbei gesehnt und dafür gebetet, dass die Wehen jetzt doch bitte stärker kommen sollen.
Die Wehen wurden dann schon ziemlich schnell stärker und kamen in kürzeren Abständen. Eine Wärmflasche im Kreuz tat mir dabei sehr gut.
Mein Mann hatte derweil die Zeitschaltuhr an der Heizung im Keller als Übeltäter entlarvt und stellte diese auf „Tag“ ein, was uns wieder warmes Wasser bescherte. Hurra, ich konnte also in das Planschbecken eintauchen! Und das tat so gut!

Die Wehen wurden heftiger…
Schon bald darauf habe ich dann zu meinem Mann gesagt: „Ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt schon die Presswehen sind. Irgendwie fühlt es sich anders an“. Gegen 7:00 Uhr rief mein Mann dann nochmals die Hebamme an, nachdem er sie zuvor schon gegen etwa 1:00 Uhr nachts kontaktiert hatte, sie aber noch etwas abwarten wollte, da die Wehen ja noch so unregelmäßig kamen.

Aufgrund des Schneeeinbruchs in der Geburtsnacht kam die Hebamme erst um 8:00 Uhr bei uns zu Hause an (um 08:37 Uhr sollte dann unser Sohn kommen). Da lag ich gerade in meiner vierten Presswehe und war sehr froh & erleichtert, dass die Hebamme da war. Sie hat am Bauch unter Wasser die Herztöne des Babys zweimal abgehört (alles gut) und unten getastet (dabei platzte die Fruchtblase).

Die Presswehen empfand ich dieses Mal als sehr schmerzhaft. Ich habe auch ziemlich krasse, laute Töne von mir gegeben – das war bei der ersten Geburt im Krankenhaus definitiv nicht der Fall (da war ich quasi still), aber dieses Mal kam es wohl intuitiv aus mir heraus. Die Meditation half mir beim Visualisieren bei den letzten Wehen.
Irgendwann fasste ich mich untenrum an und da habe ich tatsächlich das Köpfchen unseres Sohnes in der Hand gehabt. Wow, was für ein unbeschreibliches, krasses Gefühl!

Ich hab noch einmal gepresst und unser Baby war geboren. Ich schaute nach unten ins Wasser und habe meinen Sohn an mir vorbei schwimmen sehen. Was für ein unbeschreibliches Erlebnis! Schnell habe ich ihn selbst an meine Brust hoch genommen und habe mich so glücklich gefühlt. Glücklich darüber, dass unser Baby (endlich) da ist. Glücklich darüber, dass alles gut geklappt hat. Glücklich darüber, dass ich es tatsächlich mit meinem Mann zuhause „geschafft“ habe!
So habe ich es mir gewünscht und erhofft! So würde ich es wieder tun… zuhause… im Wasser… mit Meditation…!
Danke für deine Hilfe während meiner Geburt, liebe Kristin! <3

P.S. Ich bin mir nicht sicher, ob ich tatsächlich vollkommen in Trance war (v.a. am Ende der Geburt), aber die Meditation hat mir auf jeden Fall geholfen, die Wehen gut zu verarbeiten. Außerdem waren die Meditationen immer entspannend während der Schwangerschaft.

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