Geburtsbericht von

Nicoletta

Liebe Kristin & Team Friedliche Geburt,

angefangen habe ich im Wochenbett, diesen Geburtsbericht zu schreiben…..und nun möchte ich Ihn dir senden…..

nun liege ich hier mit meiner Tochter auf der Brust und genieße in vollen Zügen unser Wochenbett.

Ich möchte diese Ruhe nutzen und euch von meiner wundervollen Schwangerschaft & Geburt erzählen. Nicht nur, um Danke zu sagen, sondern weil ich anderen Erstgebärende die Angst nehmen möchte.

Nachdem ich die anfängliche Übelkeit geschafft hatte, begann für mich eine wundervolle Kugelzeit. Ich konnte immer allen Aktivitäten nach gehen und schwebte auf der Hormonwelle. Dein Podcast war mein täglicher Begleiter und ich saugte die positiven Berichte wahrlich auf. Tief im Inneren wollte ich mich für den Kurs anmelden, und immer dann, wenn ich die Bestellung absenden wollte, brach ich den Einkauf für den Kurs ab. Mein Mann und ich bauen aktuell ein Haus und wir müssen unsere Finanzen wohl bedacht einsetzen. In der 32. Woche beschloss ich in einer Nacht und Nebel Aktion: Ich melde mich an! Das fühlt sich einfach richtig an! Gesagt, getan!

Ich begann mit den Lektionen und schnell auch mit der Übungsmeditation. Es war überwältigend… immer, wenn ich mich mit meinem Baby verbunden hatte, flossen in der Trance die Tränen. Aber auch der Druck und die Angst, ob ich die Geburt schaffe, rückte näher. Mit der Visualisierung schaffte ich es aber, ganz fest an meine Traumgeburt zu glauben. Es gab Tage, da klappte die Trance garnicht… und dann wieder total gut. Ich hielt an den Aussagen von Kristin fest, dass es ein Baukasten ist, wo ich mich dann frei bedienen kann während der Geburt.

Der 29.12. war dann der ET – bei der Kontrolle des Gyns stellte man fest, dass mein Muttermund schon 1,5cm eröffnet war. Bei der Untersuchung muss dann der Arzt doch irgendwas aktiviert haben. Denn als ich heim kam, hatte ich plötzlich Wehen. Ich war aufgeregt! Und als die Wehen dann im Abstand von 7 Minuten kamen, meldete ich mich in meiner Wunschklinik an. Wir verblieben dann so, dass solange ich mich wohl zu Hause fühle, soll ich hier bleiben. Sobald die Abstände bei 5 Minuten sind, solle ich mich nochmals melden.

Ich machte es mir mit der Geburtsmeditation und Kerzenschein daheim gemütlich und merkte mit Staunen, wie gut ich die Wellen verarbeiten konnte und toll in Trance war. Ich hatte das Bedürfnis nach Bewegung… so lief ich immer im Wohnzimmer auf und ab und veratmete brav die Wellen. Als wir dann bei alle 5 Minuten ankamen und wir fast schon los wollten, wurden die Abstände plötzlich länger. Nach 4 Stunden war der Spuk vorbei und ich schlief seelig in meinem Bett ein.

Am nächsten Tag war alles wie weg geblasen… keine Spur von Wehen.
Mein Mann war jedoch ganz gerädert von der Nacht, er saß sehr lange im Wohnzimmer auf halb Acht Stellung und wartete, dass wir los gingen.
So vergingen die weihnachtlichen Feiertage entspannt und mir ging es besser denn je! Ich verbrachte meine Zeit viel mit spazieren und machte jeden Morgen meine Meditation und Yoga, um die Geburt einzuläuten.

Ab ET + 7 wurde ich im 2-tägigen Rhythmus in meiner Traumklinik betreut. Wir waren alle entspannt und ich wusste, unsere Tochter ist noch nicht bereit. Eine Einleitung stand erstmal nicht im Raum, weil alle putzmunter waren. Das ganze mit den Übungswehen wiederholte sich am 06.01.22 und am 09.01.22, nachdem wir mit Geschlechtsverkehr das ganze etwas in Schwung bringen wollten. Pustekuchen… das Tempo machte unsere Tochter und die Geburt ließ auf sich warten.

Als ich am 10.01.22 wach wurde, war meine Frustration sehr hoch… sie will einfach nicht ausziehen und das Thema Einleitung wurde plötzlich präsent (ET+12). Für mich war dann der Plan B okay, sodass wir an ET + 14 eingeleitet hätten.
Als ich mit meiner Freundin telefonierte und ihr meinen Frust mitteilte, merkte ich, “täglich grüßt das Murmeltier” da sind sie wieder, die Übungswehen.
30 Minuten später nahmen sie an Intensität an, sodass mir gar nicht nach reden war und ich mich schon konzentrieren musste. So beendete ich das Telefonat und bat meinen Mann, so langsam wieder heim zu kommen, da ich mich allein unwohl fühlte.
Die Wellen kamen alle 7 Minuten, sehr regelmäßig.

Ich wählte die altbekannte Nummer des Kreißsaals meiner Traumklinik und meldete mich schonmal an. Schock!!! Sie haben keine Kapazitäten aktuell… für mich brach eine Welt zusammen. Die Hebamme meinte, ich solle zu Hause bleiben, solange ich mich wohl fühle, und vielleicht wurde was gegen Nachmittag frei werden. Ich legte auf… und die Welle der Emotionen rollte über mich… ich brach in Tränen aus, da ich nicht in dieses bekannte Umfeld durfte.
Für mich war die Klinik aufgrund der 2-tägigen Kontrolle vertraut und bekannt. Ich packte meine Meditation auf die Ohren und versuchte, in Trance zu kommen. Was mir gut gelang… als mein Mann kam, waren die Wellen bereits bei 5 Minuten und ich musste mich schon sehr konzentrieren. Alles aber noch im Rahmen.

Und plötzlich wurde die Welle höher und intensiver… ich merkte, wie mich die Welle auf die Knie zwang und ich tönen musste. Und da war dieser Moment: JETZT GEHT’S LOS! Schnell packten wir unsere sieben Sachen und ab in die Klinik. Die dann beim zweiten Telefonat tatsächlich Kapazitäten hatten – sodass meiner Traumklinik nix im weg stand. Ich konnte aus dieser Nachricht Kraft schöpfen, musste aber viel Kraft für die nächsten zwei Wellen zu Hause aufbringen, um sie durch mein Körper zu lassen.
Aber alles noch im machbaren Bereich… im Auto kamen sie dann alle 3 Minuten – Kristin, die Welle und ich waren aber im Einklang, sodass ich die Anfahrt mit tönen, geschlossenen Augen und Atmen gut überstand.

Als ich sie das erste mal öffnete, waren wir 2 Minuten von der Klinik entfernt. Mein Mann erzählte mir, dass er mit 200km/h in die Klinik gehetzt ist. Ich habe aber nix davon mitbekommen. Ich war in dieser Parallelwelt… hörte zwar alles, aber ich war bei mir und meinem Baby. Ich gab meinem Mann die Anweisung, er solle direkt vor die Klinik fahren ich MUSS JETZT IN KREIßSAAL!
Ich fühlte, wie der Muttermund sich öffnete… und wusste, heute wird sie kommen. In einem halben Trance-wach-Zustand ging ich allein vor, mit dem Gedanken, ich müsse jetzt so schnell, wie möglich in den Kreißsaal. Die Ironie war… als wir an den Treppen / Aufzügen ankamen, wählte ich die Treppen. Denn ich hatte meine Traumgeburt immer kraftvoll und schnell visualisiert. Mir war nie danach, lange im Kreissaal zu liegen und da dachte ich, Treppensteigen fördert ja die Geburt.

Schlechte Idee! Auf der Treppe kam dann die 12m Welle – wow! Wie intensiv… sie zwang mich auf die Knie und ich musste doch schon sehr laut tönen. Ein Passant blieb mit großen Augen stehen… mein Mann ließ ihn aber vorbei und sagte ihm, mir geht’s gut wir brauchen keine Hilfe. Ich ließ die Welle durch meinen Körper und dachte mir: dich hab ich geschafft und du kommst auch nicht wieder.
Zügig lief ich dann in den Kreißsaal und vor der Türe dann wieder diese 12 Meter Welle… weinend brach ich vor der Türe zusammen, als ich die Hebammen sah, ich hatte gemischte Gefühle. Freude, endlich an meinem Traumort zu sein, überwältigt von der Intensität der Wellen.

Ich kann nicht sagen, dass es schmerzfrei war… jedoch kann ich sagen, dass ich zu jeder Zeit die Kontrolle hatte und ich wusste, wie ich die Welle nehmen muss. Wir gingen ins Wehenzimmer… die Hebammen waren Engel… liebevoll nahmen sie mich in Empfang und ich nahm meine Position ein, die einzige übrigens, in der ich mich wohl fühlte auf den Knien nach vorne gelehnt vor dem Bett. Wir schrieben ein CTG und sie gaben mir Tücher an die Hand, die an das Bett befestigt wurden. So konnte ich mich festhalten und mich von der Welle nicht mit reißen lassen.
Zu dem Zeitpunkt war ich laut meinem Mann schon sehr laut am Tönen… was mir aber eine tierische Kraft gab.

Nach wie vor hatte ich die Meditation auf den Ohren. Als dann meine betreuende Hebamme kam und ich sofort gespürt habe, die ist toll und hier kann ich mich fallen lassen, untersuchte sie den Muttermund. Mit großen Augen und einem Lächeln teilte sie mir mit: “Wow, 5-6cm! Du warst aber schon fleißig, du machst das toll.”

Ich fühlte mich zu dem Zeitpunkt wie ein Löwe. Diese Nachricht gab mir einen irren Boost und ich dachte mir: Chacka – los wehen, wir werden heute alle zusammen dieses Baby begrüßen! ” In den Pausen teilte ich meiner Hebamme mit, dass ich unbedingt in die Wanne möchte zum Entbinden. Sie ging los und bereitete den Kreissaal vor. Ich muss sagen, dass die Wellen dann aber schon sehr intensiv und auch deutlich zu spüren waren. Aber mit meiner Position und mein lautes auf einem Aaaaaah-Tönen (sehr sehr sehr lautes ;-)) kam ich aber klar und ich war in meiner Trance… die Augen geschlossen und völlig abgeschottet von der Außenwelt.

Ich war bei mir und meiner Tochter. Rasch zogen wir in den Kreißsaal um und es ging direkt in einer Pause ins Wasser. Zu dem Zeitpunkt waren die Wellen locker bei 20Meter und ich kämpfte schon sehr, nicht mit gerissen zu werden. Die Hebamme gab mir ein Tuch, dass von der Decke hing, sodass ich mich auf den Knien rein fallen lassen konnte und mich aber fest halten konnte. Die Kopfhörer konnte ich plötzlich nicht mehr ertragen… mein Mann machte das Handy laut und zog sich zurück. Er sagt heute, dass er das Gefühl hatte, dass ich dass mit mir ausmachen muss und er nicht stören will. Auf die Frage, ob er mich streicheln soll, gab ich keine Antwort – ich war voll in meinem inneren Raum angekommen.

Die Hebamme begrüßte die Meditation und sagte, dass es toll ist, wenn es mir hilft. Ich fühlte mich wie in einen offenen Meer und doch holte mich die vetraute Stimme von Kristin runter. In den Pausen ließ ich mich erschöpft ins Wasser gleiten und tankte Kraft. Als dann der Moment kam, an dem ich nicht mehr konnte – verlangte ich nach Schmerzmittel, schlagartig hatte die Welle locker 30 Meter erreicht. Ich merkte, dass wenn das so noch 2 Stunden geht, erreiche ich die Grenzen meiner Kräfte.
Mein Mann fragte mich mit Codewort, ob ich eine PDA brauche “Schatz, 10 von 10?”
Ich antwortete ihm: “Nein, so schlimm ist nicht, ich brauche nur ein Schmerzmittel, um die Spitze etwas zu kappen”.

Die Hebamme kam und gab mir zwei Zäpfchen, ein Schmerzmittel und ein anderes, dass das Gewebe weich machen sollte. Nach einer sehr starken Welle, die ich mittlerweile doch schon laut vertönen musste, aber nicht, weil es so schmerzvoll war, sondern weil es mir Kraft gab, waren jedoch die Zäpfchen wieder draußen. Ich vergleiche es sehr gerne mit den Tennisspielerinnen, die ja auch ein “aaah” von sich geben, um dem ganzen mehr Kraft zu geben.
Rasch verlangte ich nach der Hebamme, die immer wieder den Kreissaal verließ. Als sie kam, bat ich sie, nach dem Muttermund zu schauen, weil er sich anders anfühlte. Es waren nun schon 50-Meter-Wellen.

Plötzlich schaute sie mich an und lächelte…”Wenn du möchtest, darfst du pressen, du bist offen.”
Ich konnte es nicht fassen… Ich brach in Tränen aus, lachte und freute mich und sagte dann: “Nein! Das soll nun die Geburt gewesen sein? Das kann nicht sein!! Das ist doch viel schlimmer!”
Blickte auf die Uhr 16:35 Uhr – dabei sind wir doch erst eben angekommen (14:10 Uhr). Die Gefühle kamen über mich und ich weinte so sehr vor Freude, es geschafft zu haben, blickte zu meinem Mann und sagte: “Unser Baby kommt nun.”

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Schmerzen mehr. Die Hebamme leitete mich an, ich dürfte bei der nächsten Welle vorsichtig mit schieben. Parallel fühlte sie, wie das Köpfchen sanft kam. Sie motivierte mich, dass die Richtung genau richtig ist und ich bei der nächsten Welle das Köpfchen gebären darf. Dies war garnicht schmerzhaft, eher ein starker Druck nach unten und eine irre Kraft! Und da war der Kopf schon geboren… ich blickte runter und fühlte das Köpfchen… nun muss ich kurz inne halten, denn dieser Moment hat mein Leben verändert. Mit der nächsten Welle war sie geboren, unsere perfekte Tochter. Gesund und wunderschön lag sie auf meiner Brust um 16:44 Uhr mit 2890gramm und 48cm.

Liebe Kristin… ich werde dir auf ewig dankbar sein. Deine Arbeit hat mich auf dieses Wunder so toll vorbereitet.

Heute ist meine Tochter 9 Monate und noch immer gibt es Momente, wo ich mich runterzähle und mich mit meiner Tochter verbinde. Die Meditation ist für mich eine Bereicherung für meinen Alltag.

Ich werde euch nie vergessen und freue mich schon auf meine zweite Schwangerschaft…

Von tiefstem Herzen Danke…

Ganz lieb grüßt dich,
Nicoletta

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