Meine 1. Geburt war für mich traumatisch, die 2. Geburt hatte fast den gleichen Verlauf – Doch ich war nicht mehr die Gleiche und mein Mind Set völlig anders.
Obwohl diese zweite Geburt nicht eingeleitet werden musste, begann auch diese mit Kontraktionen in sehr kurzen Abständen. Auch der Zeitpunkt, zu dem die Geburt losging, sorgte denke ich dafür, dass ich nicht so gut abschalten konnte. Es war eben genau diese eine Nacht, in der die Familie bereits im Urlaub war und meine Mama erst am kommenden Tag kommen konnte, um den Großen zu betreuen. Wir hatten daher Freunde eingeplant, welche im Notfall als Betreuung einspringen sollten. Mein Mann wusste über alles Bescheid, alles war gepackt und geplant und trotzdem konnte ich nicht abschalten. Der Kopf wollte sich einfach nicht ausschalten. Im Krankenhaus angekommen war der Muttermund leider erst bei 1cm. Wir durften zum Glück bleiben. Die Hebamme war leider wenig überzeugt von meiner Methode und ließ mich dies spüren. Ich versuchte aber die ganze Zeit, bei mir und meinem Baby zu bleiben. So vergingen die Stunden am Kraftort und mit Visualisieren alle 1-3 Minuten. Kraftvoll war es… und weniger schmerzhaft als bei der ersten Geburt. Sobald ich aus der Hypnose kam, merkte ich, wie viel Erleichterung mir die Hypnose bringt. Zwischenzeitlich war ich ganz für mich allein im Kreißsaal und war einige Zeit komplett schmerzfrei, trotz sehr starker Kontraktionen… doch dann kam der Kopf wieder. Sollte ich in die Wanne? Wie weit bin ich wohl? Ernüchternde 4 cm waren es. Nach über 14 Stunden wollte ich Kraft tanken, wieder zu mir finden, meine innere Ruhe zurückgewinnen und verlangte Plan B – die PDA. Unter dieser litt ich nach meiner 1. Geburt besonders. Sie stand für mich für Versagen und Schwäche. Dieses Mal entschied ich selbst und zweifelte keine Sekunde danach, ob es richtig oder falsch war. Die Pause tat unheimlich gut. Danach hatte ich Kraft getankt und war bereit für die sich entwickelnden Presswehen. Doch Moment… die Fruchtblase war noch geschlossen, der Muttermund erst bei 9 cm und auch dieses Kind wollte sich einfach nicht ins Becken drehen. In dieser Situation befand ich mich schon einmal… musste 3 Stunden auf rechts und links gelagert werden und dies unter fast nicht auszuhaltenden Schmerzen. Die Angst kam wieder hoch und der Wunsch nach einem Kaiserschnitt. Ich wollte das so nicht noch einmal erleben. Mein Mann kam dazwischen und sagte nein, du schaffst das, ich weiß, dass du keinen Kaiserschnitt willst, halte durch.
Und dann geschah es… Eine so heftige und kraftvolle Kontraktion öffnete den Muttermund, sprengte die Fruchtblase und beförderte meine 3800g schwere Tochter in den Geburtskanal. Ich hörte die Worte, auf die ich Stunden gewartet hatte – “Na da hat es jetzt aber jemand eilig“. Und dann kam der schönste und eindrucksvollste Moment der gesamten Geburt. Der Moment, an den ich zurück blicke, wenn ich an diese Geburt denke. 2 Presswehen später spürte ich das Köpfchen, spürte, wie sie kam, fühlte ihre Haare, fing meine eigene Tochter auf und nahm sie mir auf die Brust. Im Wasser sollte es passieren, ohne PDA sollte es passieren. Traumgeburt hin oder her. Es war das Schönste, was ich je erleben durfte und ich bin so unendlich dankbar für diesen Moment. Dankbar dafür, dass ich durch deine Hilfe keinen Moment zweifle. Keine schlechten Gedanken versuchen, diesen besonderen Moment kaputt zu machen.
Viele Grüße Patricia mit L. (heute 4 Monate und ein sehr entspanntes und ausgeglichenes Baby)