Geburtsbericht von

Sabine N.

Hallo liebes Team,

ich möchte euch von meiner (fast durchweg) positiven Geburt berichten.
Vorneweg: ich hatte immer ein sehr negatives Bild von Geburten, ich habe immer nur Negatives gehört und sowas wie „schöne Geburten“ kannte ich nicht. Dementsprechend hatte ich immer eine gewisse Angst davor, wollte aber dennoch eine natürliche Geburt, um meinem Baby den besten Start ins Leben zu ermöglichen. Daher habe ich im November den Kurs gekauft und fleißig die Hypnosen gemacht. Ich hatte eine ziemlich entspannte Schwangerschaft und die Hypnosen waren für mich eine gute Art, zur Ruhe zu kommen. Ich hab irgendwann gemerkt, dass das Thema Geburt zwar noch Respekt, aber keine Angst mehr in mir auslöste, ich war sogar etwas neugierig/freudig, diese unglaublichen Kräfte des Körpers zu erfahren.

Die Geburt
Am Karfreitag -1 Tag vor ET- gegen 16:30 Uhr hatte ich eine Welle, ca. 15min später wieder eine und ca. 15min später nochmal eine. Ich war total irritiert, ob das nun Übungswellen sind – von denen ich sonst nur 1-2 am Tag hatte – oder ob es jetzt tatsächlich losgeht, wobei mir der Abstand sehr kurz vorkam.

Ein paar Wellen später im 15-10min Abstand beschloss ich vorsichtshalber, meinem Mann Bescheid zu geben, die Wellen zu tracken und mir die Geburtshypnosen anzuhören. Ich lag total entspannt auf der Couch, war fest in meinem sicheren Ort und lauschte den Hypnosen. Die Atemtechnik ließ die Wellen praktisch schmerzfrei werden. Ich wusste oft nicht, “ist die Welle schon vorbei? Kann ich normal weiter atmen?”. Wenn ich zu früh normal atmete, merkte ich die Welle dann doch deutlicher, was mir die Kraft dieser Atemtechnik aufzeigte, wovon ich extrem beeindruckt war.

Nach 1-2 Stunden merkte ich, dass es irgendwie anders wurde, das Baby lag anscheinend anders. Ich konnte nicht mehr liegen und die Atemtechnik war irgendwie unangenehm. Also habe ich intuitiv geatmet und versucht, eine passende Position zu finden. Das ging eine Zeit lang gut, aber dann hatte ich doch das Bedürfnis, allmählich in die Klinik zu fahren. Das war ca. 19:30 Uhr. Da waren meine Abstände nur noch bei 2-5min.
Ich hatte zig Dinge im Kopf, fragte meinen Mann, ob er dieses und jenes eingepackt hatte. In der Klinik angekommen, mit meinen Kopfhörern auf, habe ich entgegen meinem Plan mich abzuschotten mit dem Personal geredet. Leider streikte die Technik auch kurz. Es lief also nicht wie ursprünglich geplant.
2-3 Wellen waren noch okay veratembar, aber danach hat es mich komplett überrollt. Ich habe nicht mehr wirklich in die Hypnose gefunden. Ich habe versucht, aufmerksam Kristins Stimme zu lauschen, aber ich habe es einfach nicht mehr an meinen sicheren Ort geschafft.
So habe ich versucht, irgendwie die Wellen zu veratmen und nach einem TENS-Gerät und Schmerzmittel gebeten. Die Schmerzen waren schon extrem und ich habe bei jeder Welle laut geschrien, da ich den Schmerz so “entweichen” lassen musste. Die Hebammen haben mich bis dahin komplett für mich sein lassen, wie ich es gewünscht hatte.
Als ich auf der Toilette war, hab ich gehört, wie die Hebammen zu meinem Mann sagten, der Muttermund sei bereits bei 8cm (ich hatte gebeten, mir den Stand nicht mitzuteilen) und, dass sie das Gefühl haben, ich bräuchte ab jetzt eher ihre Unterstützung, da ich auch nicht mehr tief, sondern eher hektisch atme.
Da beschloss ich, die Kopfhörer abzusetzen und mich von den Hebammen leiten zu lassen. Eigentlich hatte ich vor, regelmäßig die Geburtspositionen zu wechseln und bestenfalls in der Hocke zu gebären. Letztlich lag ich ab hier die ganze Zeit in Seitenlage auf der Liege und tat, was die sehr einfühlsamen Hebammen mir sagten. Es waren 1-2h voller Verzweiflung, in denen ich mehrfach betonte, dass ich nicht mehr könne und ob nicht noch ein Kaiserschnitt möglich wäre. Da sagte die Hebamme irgendwann zu mir “darf ich dir was sagen? Der Muttermund ist komplett offen”. Das löste in mir eine riesen Erleichterung aus und ich musste weinen. Ich sollte noch nicht pressen, da das Köpfen des Babys noch nicht in der richtigen Position war, aber ich habe mich dennoch gefühlt, als wäre ich auf der Zielgeraden. Irgendwann war es Zeit und ich durfte pressen. Ich krallte mich bei jeder Welle am Arm meines Mannes fest und presste. Um 23 Uhr kam dann unser Sohn zur Welt. Der Moment, als sie ihn mir auf den Bauch legten, war magisch.

Rückblickend hat die Kommunikation mit meinem Mann, die Fahrt und vor allem die Ankunft im Klinikum mich komplett aus der Hypnose geschmissen. Das hätte ich evtl. mehr üben und mich konsequenter abschotten müssen. Danach waren die Schmerzen zu überwältigend, um wieder in die Hypnose zu finden.

Alles in allem war es vll. keine rundum friedliche Geburt, aber die komplette Latenz- und Eröffnungsphase habe ich friedlich zuhause ohne Schmerzen verbracht. Ich war weder nervös noch aufgeregt und hab mich bis hierhin immer Herr der Lage gefühlt. Mein Muttermund hat sich schnell geöffnet und nach 6,5h kam mein Sohn ohne Eingriffe (lediglich Paracetamol) gesund zur Welt. Trotz der 1-2 verzweifelten Stunden kurz vor Ende folgte eine kraftvolle Austreibungsphase, weswegen es für mich eine selbstbestimmte, kraftvolle Geburt war, die mir immer positiv in Erinnerung bleiben wird.

Nicht unerwähnt bleiben sollten evtl. auch die anderen geburtsvorbereitenden Maßnahmen, die sicherlich auch ihren Beitrag geleistet haben: Louwen Diät, Dattel-Diät, Akupunktur, Schwangerschaftsyoga.

Aber vor allem die Friedliche Geburt hat mir geholfen, eine entspannte Schwangerschaft zu erleben, einen positiven Blick auf Geburten zu bekommen und selbst eine tolle Geburt zu erleben. Riesen Danke an das ganze Team für eure tolle Arbeit!

LG Sabine

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