Geburtsbericht von

Sandra K.

Liebe Kristin, liebes Team von “Die friedliche Geburt”,
bereits im Jahr 2020 habe ich mich mit dem Podcast positiv auf die Geburt meiner ersten Tochter eingestimmt. Kristin hat mir mit ihren Berichten und Interviews in vielen Dingen die Augen geöffnet und besonders darin bestärkt, dass die Natur uns alles mitgegeben hat, was wir für eine positive, selbstbestimmte Geburt brauchen. So bin ich selbstbewusst in den Kreißsaal und hatte eine intensive erste Geburtserfahrung, die ich nicht komplett schmerzfrei, aber positiv und ohne Interventionen erleben durfte.

Als ich im letzten Jahr wieder schwanger wurde, war klar, dass ich dieses Mal noch tiefer in die Methode eintauchen möchte und habe den Onlinekurs gebucht. Vor einer Woche war es dann soweit: in SSW 40+5 hatte ich eine spontane Geburt nach vorzeitigem Blasensprung.

Mittwoch Morgen um 6.20 Uhr habe ich den Abgang von Fruchtwasser bemerkt (bestätigt durch pH-Streifen). Meine Tochter und mein Mann schliefen noch, ich bin unter die Dusche und habe meiner Hebamme geschrieben. Da wir für diesen Tag einen Kontrolltermin um 10 Uhr vereinbart hatten und das Fruchtwasser klar war, konnte ich den Tag erstmal wie gewohnt mit meiner Familie starten. Nachdem wir unsere Große in der Kita abgesetzt hatten, fuhren wir zur Hebamme. Dort wurde ein CTG gemacht, was auch schon leichte Wellen aufgezeichnet hatte. Meine Hebamme hat mir einen wehenfördernden Tee gemacht, die geburtsvorbereitende Akupunktur fortgesetzt und uns geraten, nachmittags erneut ein CTG in der Geburtsklinik machen zu lassen – aufgrund des Blasensprungs war klar, dass sie mich sofort stationär aufnehmen werden. Wir sind daher erstmal nach Hause gefahren, ich habe mich entspannt und letzte Vorbereitungen getroffen.

Auf dem Weg in die Klinik waren regelmäßige Wellen zu spüren. Meine größten Sorgen waren die nun anstehenden Interventionen aufgrund des vorzeitigen Blasensprungs: vaginale Untersuchung (erhöhtes Infektionsrisiko), nach 12h prophylaktische Antibiotikagabe und nach 24h einleitende Maßnahmen. Das war sicher ein Grund, warum die Wellen plötzlich nachgelassen haben, als wir im Kreißsaal ankamen. Da ich meine zweite Geburt ebenfalls so natürlich wie möglich und mit so wenigen Interventionen wie nötig erleben wollte, habe ich mich nach Rücksprache mit meinem Mann bewusst gegen die prophylaktische Antibiotikagabe entschieden, sofern das Blutbild keine erhöhten Entzündungswerte und Tendenz zeigen würde.

Die diensthabende Assistenzärztin war nicht begeistert, musste es aber akzeptieren. Da ich keine Wellen mehr hatte, bezogen wir das Familienzimmer. Um die Wellen zu fördern, bin ich spazieren gegangen und das Treppenhaus auf- und abgegangen. Da ich aufgrund der Interventionen so verunsichert war, habe ich mir im Familienzimmer dann die Kopfhörer aufgezogen, um Kristins Stimme zu hören (Geburtsbeginn mental fördern) und habe mir noch einmal auf der Website positive Geburtsberichte trotz Blasensprung bzw. Interventionen durchgelesen, die mich wieder positiv gestimmt haben.

Nach dem Abendessen setzten die Wellen wieder ein. Gegen 00.00 Uhr musste ich sie kräftig veratmen, so dass wir gegen 1.30 Uhr in den Kreißsaal gegangen sind (Muttermund ca. 4-5cm geöffnet). Im Loop hatte ich Kristins Stimme auf meinen Ohren (Eröffnungsphase). Mein Mann hat grundsätzlich die Kommunikation übernommen, nur in seltenen Fällen wurde ich direkt angesprochen. Die Hebammen (diensthabend + Studentin) haben sich zurückgehalten und uns größtenteils machen lassen. Obwohl es sich um die zweite Geburt handelte, ging die Muttermundöffnung nur schleppend voran.

Morgens gegen 5 Uhr waren wir dann erst bei 7cm. Meine Kraft schwindete, mein Körper zitterte und ich verlor immer mehr meine Entspannung. Hier setzte mein Mann nicht nur einen Anker, sondern ER WAR MEIN ANKER! Er hat mich motiviert, nicht aufzugeben, dass es nicht mehr weit sei und wir unsere Tochter bald bei uns hätten. Er atmete mit mir, übernahm die Rolle von Kristin (da ich keine Kopfhörer mehr tragen wollte) und leitete mich zum Atmen, Entspannen und Loslassen an.

Er hat schließlich den Geburtsverlauf zur entscheidenden Wendung geführt: da mein rechtes Bein immer weiter zitterte, fragte er die Hebammen, ob meine seitliche Position so sinnvoll sei. Daraufhin riet die Studentin, ich solle die Beine mal richtig anwinkeln und den Oberkörper krümmen. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell – damit hatten auch die Hebammen kurz vor Schichtende nicht mehr gerechnet. Ich habe meine letzten Kräfte mobilisiert, die Atemtechnik noch einmal bewusst angewendet, mir die Muttermundöffnung vor Augen geführt und meine Tochter innerlich motiviert, das jetzt gemeinsam mit mir zu schaffen und mich dem verspürten Druck bewusst hingegeben.

Von Muttermundöffnung 7cm bis unsere Tochter auf der Welt war, vergingen dann nur 15 Minuten! Am Donnerstag um 5.37 Uhr kam unsere Tochter mit 3965g und 50cm auf die Welt – natürlich und ohne Interventionen (bis auf einen Dammschnitt). Ich kann zwar nicht behaupten, dass es eine sanfte Traumgeburt und völlig schmerzfrei war, aber ich bin überzeugt, dass mich die Vorbereitung mit „Die friedliche Geburt“ MENTAL so GESTÄRKT hat, dass ich diese Geburt erneut selbstbewusst, ohne Schmerzmittel und am Ende wieder positiv erleben durfte. DANKESCHÖN, liebe Kristin und Team, eure Arbeit ist so wertvoll!

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Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis