Es war Silvester. Ich ET plus 11 und litt seit 5 Tagen an einer Coronainfektion. An dem Tag fühlte ich mich besonders schwach. Ich hatte Gliederschmerzen, Husten und hatte Mühe mit der Atmung.
Mein Mann hatte auch Corona, aber ihm ging‘s besser. Unsere Kinder 2j. und 8j. sind extrem aufgedreht. So nach 5 Tagen Quarantäne.
Es war 18.30 Uhr, mein Mann fing an, zu kochen. Ich spürte leichte Wellen. Ich sagte, ich gehe mal in die Badewanne. Mein Mann fragte, ob‘s los geht, weil ich die Kopfhörer installiert hatte. Ich sagte, nee, glaub nicht sofort… vielleicht morgen und ging ins Badezimmer. In der Wanne versuchte ich die tiefe Bauchatmung. Gelang mir leider nicht gut wegen Corona. Zwischen den Wellen musste ich auch husten, aber hat nicht gestört. Ich versuchte dennoch, jede Welle zu bejahen und mich positiv zu stimmen. Nach und nach wurden die Wellen stärker. Ok, das Baby kommt also doch noch raus, dachte ich. Mein Mann und die Kinder hatten gerade gegessen, als ich Bescheid gab, dass es doch los geht. Mein Mann machte die Kinder parat, damit sie zu meiner Mutter zu gingen. Die wohnt eine Straße weiter und hatte ebenfalls Corona. Von daher also praktisch. Eine halbe Stunde dauerte es, bis die Kids draußen waren. Mein Mann versuchte, den Pool zu installieren.
Ich konnte schon nicht mehr in der Wanne liegen. Die Wellen waren stark und ich musste mittönen. Nicht laut. Aber tiiief. Jetzt klappte das auch mit der Bauchatmung, als ob ich ganz gesund war. Ich fühlte mich sehr stark und war voll in meinem Urkraftflow. Ich stand und bei den Wellen ging ich in die Hocke. Ich musste mitschieben. Ok, jetzt schon?, dachte ich. Ich wechselte die Hypnose. Das war super. Die Hypnose während der finalen Phase war für mich die Erleuchtung. Ich konnte mich voll hineingeben und musste auch nicht mehr tönen. Nur atmen. Es ist nun 20.30 Uhr.
Die Hebamme kam an. Sie untersuchte mich, während ich in der tiefen Hocke blieb. 8 cm. Heute noch, sagte sie. Ich gab zur Antwort, das dauert nicht mehr lange.
Kurze Zeit später war der Pool doch noch fertig installiert. Es war sehr angenehm, mich im Wasser fallen zu lassen. Ich hing über dem Rand und atmete in die Wellen. Plötzlich platzte die Fruchtblase und dann ein starker Druck nach unten. Ich musste kräftig mitschieben. Danach ging‘s ganz schnell. Die Hebamme kam zu mir und leistete Dammschutzhilfe. Ich spürte, wie der Kopf runter kam. Ich hatte Pressdrang und ging dem nach. Sobald der Kopf jedoch im Geburtskanal war, ging es einfacher mit Herausatmen. Ich sprach innerlich zu meinem Kind: Komm raus zu mir. Um 21.07 Uhr war meine Tochter dann geboren. Sie war ganz wach und hat gar nicht geweint. Sie lag bei mir. Draußen knallten die Silvesterraketen. Mein Mann kam dazu. Er hatte noch gar nicht ganz verstanden, dass es jetzt schon vorbei ist. Weil ich so leise war, hat er nicht bemerkt, wie weit ich schon war. Es dauerte auch nur zweieinhalb Stunden. Die Geschwisterkinder kamen und begrüßten ihre Schwester. Sie waren sehr fasziniert.
Danach stieg ich aus dem Wasser und wir kuschelten uns ins Bett, wo noch die Plazenta kam. Nun kamen auch die Krankheitssymptome zurück. Aber ich war glücklich und so froh, es geschafft zu haben.