Geburtsbericht von

Sybille

Hallo liebe Kristin, hallo liebes Team,

ich bin Sybille und habe meinen Sohn J. am 18.04.2022 geboren. Von Deiner Seite kam die Anfrage, von meinem Geburtserlebnis zu berichten. Dies möchte ich hiermit gerne tun.

Ich habe mich für die friedliche Geburt spät entschieden. Den Kurs habe ich zwei Wochen vor der Entbindung gebucht. Zuvor hatte ich mich auf Beratung meiner Wunschklinik hin zuckerarm ernährt.

Mit der friedlichen Geburt habe ich mich somit zwei Wochen kurz und intensiv beschäftigt. Der Kurs hat mir mehr Sicherheit für die Geburt gegeben und so konnte ich angstfrei und mit einem möglichen detaillierten Ablauf in die Entbindung gehen.

Als ich mich am 17.4.2022 bettfertig machen wollte, bemerkte ich auf der Toilette, dass meine Fruchtblase gerissen war, da mir unkontrolliert Flüssigkeit das Bein herunter lief. Ich informierte meinen Mann, der daraufhin in meiner Wunschklinik anrief und die Situation schilderte. Wir durften direkt kommen und mein Verdacht mit der Fruchtblase bestätigte sich. Wehen hatte ich noch keine. Trotzdem musste ich aufgrund der Infektionsgefahr in der Klinik bleiben. Somit bekam ich ein Zimmer mit 3 anderen Frauen, die bereits Wehen hatten, aber noch nicht weit genug waren, um in den Kreißsaal zu dürfen. Kurz darauf (gegen 1 Uhr nachts) begannen auch meine Wehen und ich merkte schnell, dass ich mich jetzt konzentrieren und fokussieren muss, um die Wehen als Wellen und Druckgefühl wahrnehmen zu können.

Die Wellen wurden schnell engmaschig und so ging ich dann gegen 3 Uhr nachts zum Kreißsaal. Dort durfte ich dann auch bleiben. Währenddessen hielt ich mich immer an die Atemtechnik, die Visualisierung und die eigene Fokussierung. Gesprochen und bewegt habe ich mich immer nur in den Pausen. In der Klinik ist eine Hebammenschule. Somit wurde ich überwiegend von einer sehr netten Auszubildenden betreut. Für eine Wassergeburt war ich bereits während der Geburtsanmeldung offen gewesen. Diese wurde mir auch angeboten und ich habe dies in dem Moment befürwortet. Während meiner Wehen kam immer wieder eine Hebamme rein und teilte mit, dass das Wasser noch in die Wanne laufen muss, da diese noch nicht voll sei. Dies hörte ich gefühlt 5 mal innerhalb einer Stunde. Ich dachte mir nur… wie groß muss diese Wanne sein!

In der Zwischenzeit durfte mein Mann in den Kreißsaal kommen. Während das Wasser weiter ohne mich in die Wanne lief, hatte ich das Bedürfnis, mich auf die Seite zu legen (bisher hatte ich im Bett gesessen und ein Kissen mit leichtem Druck auf das Kreuzbein gehabt). Bis dahin habe ich immer mal wieder in die Hypnose rein gehört, aber nicht die ganze Zeit.

Als ich dann auf der Seite lag, spürte ich einen großen Ruck im Bauch und wusste, dass die Austreibungsphase beginnt.
Die Wanne war vergessen und ich bewegte mich direkt ans Bettende und ging in den Vierfüßlerstand. Meine Arme stützte ich am Hocker ab. Da wusste ich, dass ich bei den Wehen mitschieben darf. Dies empfand ich als Erleichterung. Dies ging ungefähr 45 Minuten so. J. kam dann um 8:24 Uhr in dieser Position auf die Welt.
Ein Dammriss blieb nicht aus. Ansonsten war es eine leise Geburt. Mein Mann meinte, es war alles eher still während der Entbindung. J. war auch ganz ruhig, als er unter mir auf dem Handtuch lag.

Ich hatte ein schönes Geburtserlebnis.

Liebe Grüße

Sybille

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