Geburtsbericht von

T.

Liebe Kristin und liebes Team von Die friedliche Geburt,
am 15.03.2024, an seinem ET, ist unser Sohn T. geboren. Er war überpünktlich, denn die Geburt ging kurioserweise um Punkt 00:00 Uhr des 15.03. los. Er hat es wohl sehr genau genommen mit seiner Ankunft auf der Welt. Es war meine erste Schwangerschaft und Geburt, die ich beide sehr positiv und komplikationslos erlebt habe. Auch wenn die Geburt nicht zu 100% komplikationslos war, hat es sich für mich – sicher auch Dank der Vorbereitung mit eurer Methode – so angefühlt, als wäre alles wunderbar glatt gelaufen und ich dachte wirklich direkt nach der Entbindung: „Das war so intensiv und wunderschön, ich würde es wieder machen!“

Aber der Reihe nach, vielleicht zunächst zu meiner Vorbereitung mit Der friedlichen Geburt. Ich habe so Mitte der 20er Wochen das Bedürfnis bekommen, mich mental auf die Geburt von T. vorzubereiten. Da kannte ich Kristin und ihre Methode noch nicht. Da ich Psychotherapeutin bin und in der Schmerztherapie arbeite, war mir die Macht der Psyche auf die Schmerz- und grundsätzliche Verarbeitung von solch einschneidenden Erlebnissen schon vorab sehr bewusst. Also recherchierte ich und stieß auf Die friedliche Geburt. Mich überzeugte alles sehr – die wissenschaftliche Fundierung, wie viel Wert auf die Wirkung des Unbewussten gelegt wird (worum ich als Psychodynamikerin auch wohl weiß) und die Methode an sich. Dennoch zögerte ich wegen des Preises für ein paar Tage, bis ich mich schließlich doch dazu entschloss.

Ich begann also in der 30. SSW, zu üben und gerade der Beginn machte mir so viel Spaß, dass ich an manchen Tagen vier Mal mit den Kopfhörern in Hypnose versank. Das wurde zum Ende der Schwangerschaft hin dann immer weniger, aber ich habe jeden Tag mindestens einmal geübt. Tatsächlich habe ich mich auch hier auf meine Intuition verlassen und nach Gefühl die Hypnosen und Atemübungen gemacht, auf die ich gerade Lust hatte. Besonders hilfreich fand ich die Hypnosen zum Umgang mit bestimmten Themen – zum Beispiel hatte sich T. in der 29. SSW von der Schädel- nochmal in die Beckenendlage gedreht, was mich ziemlich beunruhigte. Bei der nächsten Kontrolle lag er dann aber wieder in Schädellage und blieb so bis zum Schluss.

Ich weiß natürlich nicht, wie die anatomischen Gegebenheiten dazu beigetragen haben, dass er sich nochmal hin und wieder her drehte, aber zumindest emotional hat mich die Hypnose zur Beckenendlage, genauso wie zum Umgang mit Ängsten („Belastende Gefühle ausströmen lassen“ und die „ERE“) sehr unterstützt und vielleicht konnte ich den Kleinen in den Hypnosen doch auch überzeugen, dass mit dem Kopf voran wohl der einfachere Weg wäre. Positiv an diesem Umstand war, dass ich mich intensiv mit den Optionen Gebären aus Beckenendlage und Kaiserschnitt befasst habe und dadurch nochmal intensiver informiert in die Geburt gestartet bin. Die Podcasts zu Beckenendlage und Kaiserschnitt von Kristin mit Wolf Lütje fand ich klasse als Informationsquelle. Dennoch war ich natürlich schwer erleichtert, als T. wieder in Schädellage lag und auch blieb.

Besonders toll fand ich auch die „Vorbereitung einer Dammmassage“, denn ich wusste, dass die Dammmassage total sinnvoll ist, hatte aber Hemmungen davor. Die konnte ich gut ablegen und habe ab der 35. Woche jeden Tag – tatsächlich mit Freude – die Dammmassage praktiziert.

Ich bin mir sicher, dank der Methode bin ich sehr entspannt und mutig, mit einer großen Offenheit für alles, was da auf mich zukommt durch das letzte Trimester gekommen und auch in die Geburt gestartet. Alle Ängste, die ich so hatte, verblassten immer mehr zu einer leichten Nervosität, die mich überhaupt nicht groß beunruhigte. Ich war offen für alles, was ich an Hilfe benötigen würde, allerdings hoffte ich schon stark, dass es eine natürliche Geburt und kein Kaiserschnitt werden würde.

Als mit näher rückendem ET das Umfeld immer unruhiger wurde, konnte ich – was mich überraschte – auch total entspannt bleiben und dachte immer: „Er kommt, wann er kommt.“

Jedenfalls ging ich am Abend des 14.3. wie immer ins Bett und hatte eigentlich kein besonderes Gefühl. Ich hatte schon seit circa zwei Wochen Vorwehen gespürt (ich sage gern Wehe, weil der Begriff für mich nicht negativ assoziiert ist) und kannte daher das Ziehen im Unterleib schon ganz gut, von dem ich um 00:00 Uhr aufwachte. Die Wehen kamen regelmäßig, sodass ich meinen Mann weckte – der mich übrigens fantastisch bei meiner Vorbereitung unterstützt hat und die Methode auch toll fand – und er trackte für mich die Wehen, während ich im Bett blieb und mir die Hypnose zur Eröffnungsphase anmachte.

Die Wehen kamen alle 2-3 Minuten, sodass mein Mann nach zwei Stunden im Kreissaal im KH Starnberg anrief und fragte, ob wir kommen sollten. Wir sollten. Ich dachte mir, weil die Wehen so leicht waren und es mir so gut ging: „Das ist sicher Fehlalarm, die schicken uns wieder heim“. Aber da der Kleine sich nicht mehr bewegt hatte seit dem Vorabend, war ich doch froh, dass wir einmal im Krankenhaus nachschauen ließen, ob alles gut sei.

Ich blieb tief versunken in meiner Entspannung, während mein Mann alles zusammenpackte. Mir war gerade diese Phase des Ortswechsels sehr wichtig und ich war sehr fokussiert, entspannt und versunken, sodass ich die Fahrt ins Krankenhaus und die Ankunft dort als entspannt erlebte. Die Wehentätigkeit blieb auch und wurde stetig immer stärker.

Um 03:00 Uhr waren wir dort und wurden in ein „Wehenzimmer“ begleitet. Wir konnten uns dort einrichten, eine Hebamme kam und tastete meinen Muttermund. Noch geschlossen, so maximal 0,5 Zentimeter offen. „Dachte ich’s mir“ – aber die Hebamme meinte, da meine Wehen langsam aber stetig stärker wurden, wir sollten da bleiben.

Ich machte also im Wehenzimmer – in einem großen Bett neben meinem Mann, der wunderbar entspannt aber präsent war – einfach weiter wie zuhause. Ich blieb so gut es ging bei mir und entspannte mich tief. Ich hörte die Hypnose zur Eröffnungsphase allerdings nicht durchgehend, sondern mit Pausen, in denen ich nichts hören wollte. Ich brauchte einen Moment und auch etwas Unterstützung von der Hebamme, um meine Körperposition für diese Latenzphase zu finden.

Denn meine Intuition sagte mir, ich solle liegen bleiben, während der Wehen und auch der Pausen, da alles andere mit dem kurzen Schlaf von 2 Stunden zuvor zu anstrengend wäre. Aber mein Kopf dachte: Du musst dich bewegen und aufrecht sein, um das Baby mit der Schwerkraft und der Bewegung zu unterstützen. Es zeigte sich, wie auch zu späteren Momenten der Geburt: Die Intuition hat immer Recht. Mit Unterstützung der Hebamme, die meinte, dass das Körpergefühl eigentlich immer richtig ist und man nicht zwangsweise aufrecht sein und sich bewegen muss, entspannte ich mich und lag die Stunden der Latenzphase bis acht Uhr auf der Seite. In den Wehen fiel mir die Atmung und Visualisierung zunehmen schwer, aber in den Wehenpausen konnte ich so tief entspannen, dass ich glaubte, fast zu schlafen.

Um circa 06:30 zum Schichtwechsel kam dann unsere Hebamme M., die T. mit uns auf die Welt brachte. Wir liebten sie von der ersten Sekunde, als sie den Raum betrat. Sie war so herzlich, strahlte ein großes Vertrauen aus und mich freute vor allem, dass sie sagte, sie untersuche den Muttermund nur, wenn ich es wolle, sie brauche das nicht. Die Geburt laufe, wie sie laufe und sie bemerke an genug anderen Dingen, wie die Lage sei. Hervorragend, dachte ich.

Als um 08:00 Uhr dann die Wehen so stark waren, dass es wirklich anstrengend wurde, wollte ich allerdings doch wissen, ob der Muttermund schon weiter offen war als in der Nacht, als wir ankamen und bat M. nachzusehen, mir aber nur zu sagen, ob die Wehen schon Muttermund-wirksam seien und nicht bei wie vielen Zentimetern ich sei. Sie lächelte mich wissend an und meinte: „Du glaubst doch nicht, dass diese Wehen nicht muttermundwirksam sind?“ Aber ich hatte ja keine Ahnung.

Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich sie nachsehen ließ, denn es stellte sich eben im Nachhinein heraus, dass ich genau zu diesem Zeitpunkt bei 5 cm war und die Latenzphase in die Eröffnungsphase überging. Zudem stellt M. fest, dass mein Muttermund ziemlich fest, wie „verspannt“ war (eine sogenannte Zervixdystokie) und erklärte uns sehr liebevoll und vorsichtig, dass sie mir nun ein Getränk geben würde, um den Muttermund zu entspannen, da meine Wehen wegen dieses Befunds natürlich stärker und schmerzhafter waren, als sie sein müssten.

Ich hatte gar keine Angst und war nicht beunruhigt, fühlte mich bestens aufgehoben. Dennoch erklärte sie mir ganz vorsichtig, dass sie allerlei tun könne, um den Muttermund zu unterstützen, doch vielleicht bräuchte ich am Ende dann doch eine PDA – ich solle dann nicht das Gefühl haben, zu versagen. Ich fand das sehr aufmerksam von ihr, aber eine PDA ist überhaupt kein Versagen für mich, sondern einfach nur eine sinnvolle Unterstützung.

Ab der Tastung um 08:00 Uhr ist der zeitliche Ablauf für mich relativ unklar, was aber wohl heißt, dass ich umso fokussierter und im Moment, bei mir, in meinem Körper war. Ich habe noch etwas weiter selbst die immer stärker werdenden Wehen verarbeitet, aber nach einiger Zeit spürte ich: „Das ist zu viel, ich schaffe das nicht mehr lange.“ Und da M. gemeint hatte, die ultima ratio für den Befund Zervixdystokie sei die PDA, dachte ich auch: „PDA ist also Win-Win, Schmerzreduktion und Entspannung für den Muttermund – her damit.“ Gesagt getan, um 12 Uhr lag die PDA.

Ich musste dafür in den Kreißsaal umziehen, die Szenerie war natürlich total anders, weil plötzlich viel mehr Leute um mich waren und mein Mann sich etwas zurückziehen musste, aber das war mir egal, denn ich empfand eine unendliche Erleichterung, fast als würde ich gerade von den tollen Anästhesisten gerettet. Die PDA funktionierte auch hervorragend: Ich hatte eine empfundene Schmerzreduktion von 90%, konnte meine Beine bewegen, nur die Haut war taub und ich spürte alles, was vor sich ging: Die Kontraktionen, das Vorankommen des Köpfchens ins Becken.

Ich war so erleichtert, aber begann für circa eine Stunde, unkontrolliert zu zittern. Ich wusste, dass das ein gutes Zeichen ist, weil der Körper so Anspannung abbaut und war daher nicht beunruhigt, sondern wieder tief entspannt – was ich während der starken Wehen vor der PDA überhaupt nicht mehr sein konnte.

Unsere Hebamme M. meinte zu mir: „Wünsch dir mal von deinem Kleinen einen Blasensprung,“ ging aus dem Zimmer, nur um 10 Minuten später wieder von meinem Mann geholt zu werden: Die Blase war gesprungen. In meiner Akte las ich im Nachhinein, das war um 13:36 Uhr. Das Fruchtwasser war grün, aber auch das beunruhigte mich nicht, ich wusste ganz tief in mir, dass es dem Kleinen gut ging. Und ab dem Zeitpunkt des Blasensprungs wurde es total intensiv, ich spürte, wie nun das Köpfchen auf den Muttermund und wenig später in den Vaginalkanal hinunter drückte. Was für ein Gefühl! Und der Fokus auf mich und das Körpergefühl war noch viel stärker als zuvor.

Und kurze Zeit später begann die Pressphase. Die kam mir selbst sehr kurz vor, doch mein Mann hatte gezählt: Ich hatte insgesamt 4 Presswehen, dann war T. da. Diese vier Presswehen waren allerdings so intensiv und kraftvoll, dass ich das Gefühl hatte, keine einzige mehr zu schaffen. M. leitete mich nach der ersten Presswehe an, über den Punkt hinaus zu pressen, bei dem ich zögerte. Dann noch eine und bei der dritten Presswehe war sein Kopf geboren, bei der vierten um 14:04 war T. geboren.

Ich hatte erwartet, ein riesiges, überwältigendes Gefühl zu spüren in dem Moment, als er auf meine Brust gelegt würde, aber stattdessen empfand ich eine augenblickliche Seelenruhe. Ein umso schöneres Gefühl. Mein Mann neben mir hingegen war überwältigt und zu Tränen gerührt. Ich war so froh, erleichtert und dankbar. Ich dachte wirklich sofort: „Was für eine wunderschöne Geburt.“

Dann kam tatsächlich noch die zweite „Komplikation“, die ich aber nicht als solche empfand: Die Plazenta musste im OP manuell gelöst werden. Das dauerte allerdings nur 15 Minuten und auch hier war es total hilfreich, dass ich schon die PDA hatte, denn so brauchte ich gar keine zusätzliche Anästhesie für diesen „Eingriff“, den ich überhaupt nicht als solchen empfand.

Schlussendlich: Ich muss sagen, eine kurze Phase der Geburt war unfassbar schmerzhaft, aber alles in allem bin ich super glücklich wie alles gelaufen ist. Ich hatte keinerlei Geburtsverletzungen, habe mich mit Der friedlichen Geburt super vorbereitet und im KH bestens betreut gefühlt. Und auch ich kann so wie viele in der Community sagen: T. ist ein ausnehmend entspanntes Baby und mir geht es im Wochenbett besser als ich es erwartet hätte. Von Herzen vielen Dank für eure tolle Arbeit!

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