Geburtsbericht von

Tamara L.

Meine Traumgeburt

Von Beginn an war ich mir sicher, dass sich die kleine Bauchbewohnerin erst nach dem errechneten Termin (18.04.) auf den Weg machen würde. Mein Gefühl war immer der 21.04.

Doch es kam anders. Am 10.04. setzten die ersten Wellen ein. Ich war es aus den Tagen und Wochen davor schon gewohnt, regelmäßig Übungswellen zu haben – auch solche, die intensiv wurden. Aber an diesem Abend fühlte es sich anders an.
Um 0 Uhr legte ich mich ins Bett und holte mir mein Wärmekissen dazu und atmete mit den Wellen. Nach circa einer Stunde wollte ich in die Badewanne, um von der Wärme des Wassers umgeben zu sein und um zu sehen, ob die Wellen wieder aufhörten oder tatsächlich Geburtswellen waren.
Ich hatte mich auf die Geburt sehr intensiv vorbereitet. Über Wochen hatte ich mit den Audios geübt, in den Zustand der Tiefenentspannung zu gleiten und an meinem inneren sicheren Ort zu sein, was mir meist auch sehr gut gelang.

In der Badewanne hörte ich die Geburtshypnose zur Eröffnungsphase. Dort kamen die Wellen weiterhin regelmäßig und ich atmete mit den Wellen. Das lange, tiefe in den Bauch Einatmen, erzeugte ein angenehmes Gefühl während der Welle. Beim Ausatmen tönte ich – anfangs leise, mit zunehmender Zeit hörbar.

Gegen 2 Uhr hatte ich das Bedürfnis, zu wissen, wie die Wellenabstände sind. Also begann ich, die Wellen aufzuzeichnen. Dies brachte mich nicht aus meiner Tiefenentspannung, obwohl ich eigentlich vor hatte, solche „Denkaufgaben“ meinem Ehemann zu überlassen. Aber den hatte ich ja noch gar nicht geweckt. Die Wellen kamen im Abstand von 3-4 Minuten.
Um 3 Uhr weckte ich den werdenden Papa, bat ihn, mir meine Geburtskerze zu bringen und verkündete ihm, dass das die Geburt unserer Tochter ist.

Nach einer weiteren Stunde Wellen in der Badewanne, bat ich meinen Mann, die Abstände nochmal aufzuzeichnen. Ich hatte das Gefühl, dass die Hebamme sich auf den Weg machen sollte. Die Wellenabstände waren bei 2 Minuten und wir riefen unsere Hebamme an. Nach einem kurzen Telefonat fuhr sie los.
Mein Mann baute den Geburtspool im Wohnzimmer auf, hing eine Lichterkette auf, bereitete alles für die Geburt vor. Währenddessen war ich in der Badewanne mit kräftigen Wellen beschäftigt. Ich ging in Verbindung zu meiner Tochter und sprach mit ihr. Ich wusste: wir beide sind bereit und gut vorbereitet auf die Geburt.

Gegen 5 Uhr war es Zeit, in den Geburtspool umzuziehen. Um 5:15 Uhr kam unsere Hausgeburtshebamme, die bei mir als Erstgebärende und aufgrund meines Bauchgefühls auch nicht mit einer Geburt vor ET und somit auch nicht mit dem Anruf gerechnet hatte.
Anschließend untersuchte meine Hebamme meinen Muttermund – ich wollte den Befund nicht wissen, da ich nicht wollte, dass die Zentimeterangaben mich aus der Entspannung in den Kopf bringen.
Sie sagte mir, dass ich alles richtig mache und das reichte mir.

Mit jeder Welle atmete ich, hatte Julis Song „die perfekte Welle“ im Kopf und genoss die Energie der Wellen. In den Wellenpausen war ich überglücklich, entspannt und sammelte Kraft für die nächste Welle und sehnte ihr schon entgegen.

In einer Pause fragte ich meinen Mann, ob er meine beste Freundin erreicht hatte. Sie sollte bei der Geburt dabei sein und sie fotografisch festhalten.

Mittlerweile kamen die Wellen nah aufeinander und der Druck nach unten wurde immer größer. Meine Hebamme sagte mir, bei der nächsten Welle könnte ich mal fühlen. Ich konnte nicht glauben, was ich da spürte. Mit weit aufgerissenen Augen fragte ich sie, ob das schon das Köpfchen ist. Jetzt wusste ich, würde es nicht mehr lange dauern. Mein Mann sagte mir, dass meine Freundin auf dem Weg ist. Ich spürte, dass es nicht mehr viele Wellen waren.

Die nächste Welle rollte an. Instinktiv wusste ich, was ich tun musste. Kräftig schob ich mit. Mein Mann kniete vor dem Pool und hielt meine Hände. In der Wellenpause küsste er mich und sagte, dass ich das super mache. Mit der nächsten Welle erhöhte sich der Druck auf das Maximum. Ich gebar Köpfchen und Körper auf einem mal und plötzlich schwamm das kleine Menschlein im Wasser. Ihre Fruchtblase war bis zur letzten Welle intakt und sie kam mit ihrer Glückshaube zur Welt.
Unserer Tochter wurde am 11.04. um 08:06 Uhr geboren.
Ich nahm sie aus dem Wasser und schaute sie fasziniert an. Sie gab einen kleinen „Ich bin jetzt da“-Laut von sich und schaute sich dann erst mal zufrieden um.

Es klingelte, meine beste Freundin stand in der Türe und hielt die ersten Minuten im Leben unserer Tochter wunderschön auf Kamera für uns fest. Die Hebammen saßen zufrieden am Tisch und schauten sich unser Glück an.
Bis die Nabelschnur auspulsiert war, lag ich mit der Kleinen in den Armen im Pool, während meine Geburtsplaylist lief. Dann durfte der Papa die Nabelschnur durchtrennen. Nach einer Stunde kam dann auch die Plazenta zur Welt und die Hebammen gratulierten offiziell zur vollendeten Geburt.

Ich fühlte mich zu jeder Zeit der Geburt stark, selbstbestimmt, frei und stolz. Durch den Zustand der Tiefenentspannung durfte ich mein Kind ohne Schmerzen zur Welt bringen. Die Wellen nahm ich als starkes, positives Körpergefühl war.
Als dann die Hebamme noch sagte, dass sie selten eine so schöne Hausgeburt einer Erstgebärenden begleitet hat, kam ich aus meinem Strahlen über Stunden nicht raus.

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