Triggerwarnung: Geburten mit Komplikationen (Reresectio, Vollnarkose,…)

Schwanger mit unserem dritten Kind! Ich liebe Geburten und habe meine Schwangerschaften sehr genossen, und schon bei in der ersten Schwangerschaft und Geburt gespürt, wie wichtig und schön eine ganzheitliche Vorbereitung und auch Begleitung nach der Geburt ist. Als Yogalehrerin habe ich mich – damals schwanger mit meinem ersten Kind – auch selbst als Pränatalyogalehrerin weitergebildet. Meine erste Geburt war schön. Aufgrund einiger Ausschlusskriterien wie Typ 1 Diabetes, einer Blutgerinnungsstörung und Medikamenteneinnahme war unser Geburtsort nicht frei wählbar: In Deutschland darf ich nur in Kliniken gebären.

Die erste Geburt war an einer Uniklinik, ich hatte einen guten Geburtsbeginn, habe mich mit Yoga und Atmung gut vorbereitet und letzendlich kam es aufgrund der Makrosomie meiner Tochter zu einem Geburtsstillstand und einer Sectio. Meine Kleine musste “zur Überwachung” in die Kinderklinik, Stress für sie und mich, sie nahm stark ab, bekam Gelbsucht und eine Trinkschwäche – viele Meinungen, keine Unterstützung beim Stillen bzw. sogar Stillverbot für mich, viel Verunsicherung – viel Stress, bis wir endlich zu Hause waren. Stillen: klappte nicht mehr, da meine Kleine nur mit Flasche ernährt wurde und sich nicht mehr umstellen konnte (Saugverwirrung, gibt es selten, aber gibt es) Fazit: Geburt gut, Wochenbett in der Klinik nicht so gut.

Schwanger mit Nummer 2 wollte ich so gern spontan gebären. Ich war jetzt sehr drinnen im Thema, hatte mich viel informiert über eine vbac, Diabetes, mentale Vorbereitung – und ich freute mich so sehr auf die Geburt. Ich hatte so Lust zu gebären und hatte das tiefe Vertrauen, dass mein Kleiner und ich das gemeinsam rocken. Wieder stand die Uniklinik zur Wahl, oder eine etwa 2h entfernte anthroposophische Klinik, die VBACs offen gegenübersteht. Ich stellte mich bei beiden vor, bei beiden hieß es: nur mit optimalen Zuckerwerten und ohne Makrosomie des Kindes. Dann kam Corona. Tausend Regeln in den Kliniken. Ich stellte mich darauf ein, dass ich mein Baby ohne meinen Mann in der Klinik zur Welt bringe.

Alles lief gut, es ging wieder super spontan los und wir blieben lange zu Hause, das Veratmen fiel mir wieder leicht. Irgendwann spürte ich es geht gut voran laufen, es war mittlerweile kurz vor Mitternacht, und die Frage stand an: 2h Fahrt oder 10 Min? 10 Min, sagte ich, denn – so dachte ich – der VBAC Versuch ist überall möglich. Coronabedingt musste mein Mann wieder nach Hause fahren und durfte die Klinik nicht betreten, ich wurde aufgenommen, bei 6 cm und 36+2. Ich bekam ein Einzelzimmer und sollte mich ausruhen. Die Geburt ging super voran, mein Kleiner und ich waren ein Dreamteam. Stück für Stück ging es voran, ich spürte, wie sich alles öffnete, alles an Ziehen etc. war gut erträglich – irgendwann spürte ich, er möchte raus und rief meinen Mann an, dass ich richtung Kreißsaal laufe.

Unten angekommen, untersuchte mich eine Hebamme, 10 cm, der Kleine kommt – aber in der Akte steht, keine VBAC, sondern Resectio – sie muss den Arzt fragen. Weg war sie, währenddessen öffnete sich die Fruchtblase und das Köpfchen schob sich nochmal gut nach unten. Ich war immernoch entspannt und ruhig und konnte gut veratmen. Sekunden später öffnete sich die Tür, mit wehenden Fahnen und einem Tropf in der Hand rannte ein Assistenzarzt in den Raum, laut und ohne mich zu untersuchen, zu sehen oder mit mir zu sprechen rief er nur, “Nein, hier keine Spontangeburt, eine Resectio, hier der Wehenhemmer, schnell in den OP, da wird alles vorbereitet”.

Ich versuchte, noch zu widersprechen, erklärte die Fruchtblase ist offen und ich spüre den Kopf, die Hebamme untersuchte und sagte, ja, das Baby kommt, er rief nur Nein, schnell in den OP. Auf einmal kam der Schmerz. Klar verbunden mit der Angst, die auf einmal im Raum war. Niemand sprach mit mir. Warum die OP? Ist was mit dem Baby? Angst war da und der Körper machte zu. Spannung. Ohne mit mir zu sprechen ging es in den OP: Mein Mann nicht da. Mein Kleiner wurde per Resectio geboren. Ohne Grund. Herztöne super. Beim Nachgespräch mit dem Chefarzt der Klinik hieß es: Zur Sicherheit. Herztöne des Babys waren durchwegs ok, und ich bis zum Ende entspannt und kraftvoll. Unnötig. Was ich nicht möchte: Mein Kind tagelang zur Überwachung ohne mich in der Kinderklinik, es wäre wieder nur zur Sicherheit.

Auch dies wurde überhört, Überwachung ginge nur in der Klinik und Stillen, nun ja, müsse man sehen. Zumindest das, das wollte ich diesmal unbedingt. Wenige Stunden nach der Sectio ließ ich mich zu meinem Baby fahren und ab da war ich fast durchwegs bei ihm und hatte ihn fast durchwegs auf mir. Stirnrunzeln der Schwestern. Nackig? Zu kalt. Stillen? Flasche wäre schon fertig. Nein Danke. Eine Decke bitte, wenns kalt ist und alle Stillmahlzeiten von 6.00-24.00 Uhr übernehme ich, dann 6 ins Bett zum Schlafen und dann wieder neben ihm. Bald ging es heim: Fazit: Geburt traumatisch, Wochenbett besser. Schwanger mit Nummer 3, diesmal war klar: Der Kurs die friedliche Geburt musste her. Denn so viel Lust auf Geburt wie bei Nummer 1 und 2 hatte ich nach der traumatischen zweiten Geburt nun nicht mehr.

Ich genoss die Begleitung in der Schwangerschaft und übte täglich – eine herrliche Auszeit im Alltag mit 2 Kleinkindern. Insbesondere der Duftanker und der sichere Ort waren super für mich, aber ich genoss alle Hypnosen und hörte mich quer durchs Buffet. Ein Vba2c Versuch war nun von der Uni nicht mehr zu bekommen, von der anthroposophischen Klinik schon. Wenn keine Makrosmie. Ich hielt mich streng an die Louwenernährung. Es klappte, mein Kleiner wuchs nicht allzuschnell. Und Ich hörte beides: Hypnose für spontan und Bauchgeburt. Die anthroposophische Klinik hieß wieder 2h Fahrt unter Wellen. Darauf stellte ich mich ein. Ebenso wie auf eine ReReSectio.

Was war mir diesmal wichtig? Dass nichts über mich entschieden wird, sondern MIT mir gesprochen wird, dass meine Wünsche gehört werden, dass ich keine Angst vor den 2 h Fahrt habe und dass mein Baby nicht zur rein vorsorglichen Überwachung mehrere Tage in der Klinik ist. Zusätzlich zum Kurs machte ich eine Bindungsanalyse und bereitete mich auf beide Formen der Geburt vor: vba2c und ReResectio. Hörte auch beide Hypnosen täglich. Setze mich mit einer Kaisergeburt auseinander. Übte täglich, zusätzlich zum Yoga.

36+4 ging es spontan los. Ich blieb ruhig, wartete ab, ob die Wellen blieben. Ja. Wie bei Geburt 1 und 2 wurden sie schnell regelmäßig und intensiv, mein Mumu war jedesmal innerhalb weniger Stunden komplett offen. Diesmal war klar: 2h unter Wellen, mit Kristin im Ohr, yes. Uniklinik: Nie, nie, nie wieder möchte ich an diesem Ort ein Kind gebären. Nie wieder. Ich rief meinen Mann und meine Mama an (für die Kids), und los ging es, in den Feierabendverkehr auf die Autobahn. Mein Mann fuhr ruhig, ich atmete und hörte die Hypnosen. Intensiv alles, das Ziehen, der Druck ins Becken. Irgendwann schaute ich mal kurz auf die Uhr: Wellen regelmäßig jede Minute. Navi: 45 Min noch, Stau, teilweise ging nichts mehr. Meinem Mann sagte ich mal nichts von den kurzen Abstand und der Intensität und hörte Kristin im Dauerloop. Blieb ruhig. Atmete. Redete mit meinem Baby.

Irgendwann kamen wir an. Tolle Klinik: warm, offene Ohren, Ruhe. Untersuchung: Mumu offen, es wird schnell gehen jetzt, CTG angelegt- alles gut. Kurz darauf: stechender Schmerz an der Narbe. Zeitgleich: Stress bei den Herztönen. Die Narbe? Hält sie? Rupturrisiko? Ich atmete weiter, sprach mit dem Baby, Kristin im Ohr. Der Arzt kommt und erklärt, sie würden jetzt eine Sectio machen. Ich bin einverstanden. (So macht man das, liebe Uniklinik! So und nicht anders). Anästhesie kommt, ich habe leider noch Blutverdünner im Blut, deshalb kann sie keine Spinale machen, es muss eine Vollnarkose sein. Oh No. Darauf war ich nicht vorbereitet. Es wird erklärt und nochmal gesprochen, ob es ok für mich ist. Ich spreche mit dem Baby, und äußere alle meine Wünsche bei Hebamme und Arzt: klar, alles ist möglich. Mein Mann darf sogar filmen, solange ich weg bin. Narkose wird kurz vor dem Schnitt gesetzt und ich bin nur kurz weg.

Als ich aufwache, sitzt mein Mann da, nacktes Baby auf nackter Männerbrust. Alles ist gut. Mein Baby kommt sofort zu mir. Darf trinken. Kinderklinik? Überwachung? Nein, das ist Stress für das Baby, es bleibt bei der Mama, wir überwachen dort alles. U 1 machen wir jetzt erst. Wir bekommen ein Familienzimmer. 3 Tage. Ein Himmel auf Erden. Babyboy wohnt 3 Tage nackig auf mir. Mein Mann dabei. Niemand redet uns ins Stillen rein, ab und an wird Blutzucker, Sauerstoffsättigung, Biliwert, Temperatur gemessen, ansonsten genießen wir zu dritt unser Wochenbett.

Kristin habe ich öfter auf dem Ohr. Die Wochenbetthypnosen sind toll! Ich höre auch die Bearbeitung traumatischer Geburten und bearbeite meine zweite Geburt nochmals. Vergebe. Und wünsche mir zeitgleich, alle meine Kinder in dieser wundervollen Klinik geboren zu haben. Nach 3 Tagen völlig entspannter “Überwachung” werden wir entlassen. Trotz Vollnarkose und Reresectio bin ich mehr als fein mit dieser Geburt. Jetzt sind wir vollständig und ich kann den Kurs “Die friedliche Geburt” wirklich von Herzen empfehlen. Zusammen mit meinem täglichen Yoga einfach für mich das Beste in der Schwangerschaft. Auch die Wochenbetthypnosen habe ich sehr genossen. Und ohne Kristin im Ohr, da bin ich mir sicher, wäre ich keine 2 Stunden mit Wellen in einen Feierabendstau gefahren. Danke Kristin & Team für eure Arbeit 🙂

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