Geburtsbericht von

Teresa

Zunächst möchte ich dir für deine tolle Arbeit danken liebe Kristin.
Da es mir extrem geholfen hat, positive Geburtsberichte zu lesen und das quasi meine Gute-Nacht-Lektüre war, möchte ich an dieser Stelle meinen Teil dazu beitragen.

Schon bevor ich schwanger war und ohne zu wissen, ob ich jemals Kinder haben würde, habe ich mich extrem für Geburtsberichte meiner Freunde interessiert und diese waren fast ausschliesslich negativ, was letztendlich dazu führte, dass ich einen Riesenschiss vor der Geburt hatte.

Deshalb war für mich klar, nachdem ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt, dass ich mich so gut es geht auf meine Geburt vorbereiten möchte und da habe ich von der friedlichen Geburt erfahren.
Kurs gebucht und mindestens einmal täglich geübt, hat mir sehr geholfen, meine Angst vor der Geburt zu nehmen.
Also habe ich eine Hausgeburt geplant, da mich die Kursinhalte und viele Berichte darüber hinaus dazu bewegt haben, dass das – sofern die Schwangerschaft komplikationslos verläuft – für mich die beste Art ist, mein Kind auf die Welt zu bringen.

Leider (zumindest in meinem Fall) gibt es in Deutschland die Regel, dass sobald man 14 Tage über dem ET ist, die Geburt eingeleitet werden muss, was natürlich nur im Krankenhaus geht.
Und somit ging die Angst wieder los, dass meine Geburt eingeleitet werden muss, da meine Kleine genau 14 Tage über dem Termin kam.

Ich habe alles versucht von Tees, Bachblüten über Nelkentampon bis Yoga und Spaziergänge.
Dann 13 Tage über dem Termin habe ich in der Nacht schon ziemlich große Wellen bekommen, bei der ich die ganze Nacht die Geburtshypnose angehört habe und immer dachte: nochmal die Augen zu machen, damit ich genug Energie habe, wenn es dann richtig losgeht. Am nächsten Morgen waren die Wellen wieder weg und ich dachte mir: Mist, was ist, wenn das doch nur Übungswehen waren?
Doch am nächsten Abend sollte ich eines besseren belehrt werden.

Gegen 20 Uhr kamen die Wellen ziemlich zügig und in regelmäßigen Abständen von 6-8 Minuten und meine Wehentrackerapp hat mir direkt angezeigt, dass ich mich auf den Weg ins Krankenhaus begeben soll. Ich habe meinem Freund gesagt, dass ich erstmal ein warmes Bad nehmen würde, um zu sehen, ob die Wellen auch wirklich bleiben und dass wir noch niemandem Bescheid sagen. Im warmen Badewasser angekommen, gingen die Wellen Schlag auf Schlag weiter und kamen in regelmäßigeren Abständen von 3-5 Minuten. Mein Freund saß neben mir und hat mir Entspannungsmusik angemacht und ich habe immer gedacht, dass ich mit der Geburtshypnose noch ein bisschen warte, da die Geburt sicher noch lang gehen würde. Mein Freund entschied dann richtigerweise, den Hebammen Bescheid zu sagen, da diese noch ca. einen 45 minütigen Anfahrtsweg hatten.

Gefühlt ein paar Minuten später hatte ich plötzlich den heftigen Drang, aufs Klo zu müssen, was ich meinem Partner mitteilte. Er hatte zum Glück schon Wasser in den Geburtspool gelassen, obwohl die Hebammen am Telefon meinten, dass das noch zu früh sei. Als ich auf dem Klo saß, merkte ich dann, dass das nicht das Gefühl war, aufs Klo zu müssen, sondern dass sich da etwas größeres auf den Weg macht und das der Kopf sein muss.

Das war der einzige Panikmoment bei meiner sonstigen Traumgeburt: ich hatte plötzlich Angst und war mir unsicher, ob ich schon mitpressen darf und meine Hebamme war noch nicht vor Ort. In diesem Moment habe ich die Geburtshypnose angemacht und gemerkt, dass die Bauchatmung, die mir die ganze Zeit so gut geholfen hat, nicht mehr funktioniert, doch zum Glück kam 10 Minuten später meine Hebamme, der ich meine Ängste mitteilte und die dann einfach nur cool meinte: „Na, wir schauen mal nach“. Und der nächste fröhliche Satz, den ich zu hören bekam war: „Kannste mitpressen“, woraufhin ich so begeistert war, dass ich schon in der Austreibungsphase und damit meinem Kind nicht mehr weit entfernt war.

Dann ging ich ins Wohnzimmer versuchte ein paar Posen an Land, woraufhin meine Fruchtblase auf unserem neuen Teppich geplatzt ist (das Fruchtwasser war komplett durchsichtig) und mein Freund meinte, ob ich denn nicht in den Pool wolle. Im Pool angekommen, ging dann alles super schnell und ich sollte eine Stunde später schon meine kleine Tochter im Arm halten.
Während der Austreibungsphase war ich super klar und hatte keine Schmerzen, sondern einfach nur ein starkes Körpergefühl, dem ich einfach nur nachgeben musste und sich so richtig angefühlt hat, angespornt von meinen Hebammen. Mein Freund hat dann noch Trommelmusik angemacht und die Hebammen haben um den Pool getanzt und ich habe zwischendurch sogar noch mit ihnen gelacht.

Als ich dann das Köpfchen fühlen durfte, kam mir alles so surreal vor und die eine Hebamme meinte: „Noch eine Welle und das Köpfchen ist da“ und wie sie es gesagt hat, war es dann auch, und noch eine Welle und meine Tochter war geboren.
Ich kann immer noch nicht wirklich begreifen, was da passiert ist, aber es fühlte sich komplett natürlich an und gar nicht so, wie ich es mir aus den ganzen Horrorgeschichten immer vorgestellt habe. Auch in der Eröffnungsphase waren die Wellen eher wie starke Regelschmerzen, aber total aushaltbar.
Und obwohl ich letztendlich während der eigentlichen Geburt gar keine Hypnose angehört habe, konnte ich mich trotzdem in den Zustand versetzen, den ich immer geübt habe und worüber ich total dankbar bin und so auch eine geniale Methode gefunden habe, alte Glaubenssätze loszulassen, nämlich, dass eine Geburt schmerzhaft und schrecklich sein muss.
Vielen Dank Kristin für diese tolle Arbeit und auch, dass du hier diese positiven Geburtsberichte sammelst und damit vielen Frauen ermöglichst, positiv in ihre Geburt zu gehen.

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