Geburtsbericht von

V.

Liebe Kristin, liebes Team,

am 11.04. kam unser zweiter Sohn auf die Welt und ich freue mich so sehr, diesen Geburtsbericht mit euch zu teilen, vor allem mit euch, liebe zukünftigen Mamas.
Meine erste Geburt war Dez. 2018 und äußerst traumatisch (Saugglocke, Kristellerhandgriff etc.). Wie ich mich während dieser Geburt gefühlt habe, möchte ich hier nicht weiter erläutern, ich kann nur so viel sagen, dass es mich seit diesem Tag jeden weiteren Tag begleitet hat und ein unumgängliches Thema meinerseits war. Aus diesem Hintergrund war für mich klar, sollte es überhaupt nochmals ein weiteres Kind geben, da ich dies aufgrund des Geburtserlebnisses eigentlich nahezu ausgeschlossen hatte, möchte ich mich ganz anders darauf vorbereiten und so kam “die friedliche Geburt” in mein Leben, lange bevor ich überhaupt wieder schwanger war.

Als ich schwanger war, habe ich mich nach erneuter Rücksprache mit meinem Mann (da der Kurs ganz sicherlich eine nicht kleine finanzielle Herausforderung war) in der 13. SSW angemeldet. Er war von Tag 1 an meine Säule und sagte immer, der Kurs wird mich nicht nur für die Geburt bereichern und so behielt er Recht.
Ich habe bis zur 30. SSW alle notwendigen Module “durchgearbeitet” und regelmäßig Hypnosen angehört. Jedoch immer in dem Rahmen, in dem ich mich wohl fühlte.

Ab der 30. SSW war es doch ein bisschen zu einem Pflichtprogramm geworden, ich habe mich selbst unter Druck gesetzt. 3-4 mal die Woche wollte ich in Hypnose gehen, ab der 34. Woche sogar täglich 2-3 Mal. Die Hypnosen, das Runterkommen und Entschleunigen tat mir gut, jedoch empfand ich es irgendwann auch als eine Anstrengung. Meinem Ziel, so gut wie möglich vorbereitet in die Geburt zu gehen, damit nur alles besser wird, hat mich angestrengt. Ich war bei jeder Livestunde dabei, habe alte Liveaufzeichnungen durchgehört, die Geburtsberichte durchgelesen, es war fast wie ein Stundenplan.

Ab der 36. SSW habe ich gemerkt, dass ich nachts aufgrund der Nervosität kaum noch schlafen konnte (was mir aufgrund meiner körperlichen Verfassung eh schon schwer fiel) und merkte, wie immer mehr auch meine Ängste aus der ersten Geburt präsenter wurden. Trotz der großen Auswahl der Hypnosen (gerade im Hinblick auf Angstbewältigung / Umgang) merkte ich, dass ich weitere Unterstützung benötige. Ich habe schon des Öfteren die Erwähnungen von Petra Hartmann seitens Kristin und Team wahrgenommen, doch auch hier war u.a. auch das Budget ein Thema. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und habe mich in der 36. SSW an Petra gewandt und ihr meine Situation kurz geschildert auch in Hinblick auf das knappe Zeitfenster. Sie machte einen Termin möglich, worüber ich ihr auch heute noch mehr als dankbar bin. Ich glaube, sie war neben Kristin mein Fels in der Brandung.

Nach der Traumatherapie konnte ich loslassen und mich tatsächlich auf das neue bevorstehende Abenteuer der Geburt einlassen. Sätze wie “ich bin so froh, wenn es losgeht” konnte ich in keinster Weise nachvollziehen, bis zu diesem Punkt. Ich war bereit, bereit auf mein Baby. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich. So ging es wie bei der ersten Geburt auch, genau eine Woche vor ET um 21:30 Uhr mit den Wehen los. Ich habe gleich die entsprechende Hypnose angemacht und mich entspannt. Da das Krankenhaus den Wehenabstand wissen wollte, habe ich auch die Wehenapp genutzt (kann ich keinesfalls empfehlen, trotz Übung hat es mich sehr gestört).

Um 01:00 Uhr Ankuft in der Klinik ca. 1 Std. wurde das CTG geschrieben. Dann kam die Hebamme erneut zu mir und meinte, ich sei bestimmt ganz am Anfang des Geburtsbeginns und müsste evtl. nochmals nach Hause. Sie sagte, dass sie gute Wehen erkennen kann, aber ich sei viel zu entspannt. Sie fragte nach der Erlaubnis einer vaginalen Untersuchung, um die Öffnung des Mumus zu bestimmen, dem willigte ich ohne Bedenken ein. Voller Überraschung sagte sie, ich sei bereits bei 4 cm, mein Mann dürfe dazukommen (aufgrund Corona bin ich zunächst alleine in den Kreißsaal).

Die Hebamme hat sich meinen Geburstsplan sehr gut angeschaut, hat das Zimmer genauso “hergerichtet” wie von mir gewünscht und mir gleich eine Wanne gerichtet. Sie hat mich in mein Vorhaben, in Hypnose zu sein, in jedem
Punkt unterstützt und war eins meiner Higlights der Geburt. 1,5 Stunden verbrachte ich in der Wanne ganz bei mir, nur in Hypnose. Wobei ich sagen muss, dass ich mein Umfeld schon mitbekommen habe, aber sehr entspannt war. Auch die Bauchatmung, welche ich geübt hatte, war ein Gamechanger im Vergleich zur ersten Geburt. In der Wanne überkam mich aber plötzlich die Angst, bzgl. der bereits erlebten Erfahrungen. Ich hatte so Angst, dass die Austreibugsphase so wie bei der ersten Geburt sein wird. Daraufhin entschied ich mich für meinen Plan B (PDA), da mich die Angst davon abhielt, in Hypnose zu bleiben.

Zu diesem Zeitpunkt war der Mumu 7 cm geöffnet. Ich wollte die PDA nicht aufgrund des Wehenschmerzes, sondern ich hätte eine womögliche Saugglocke/Kristellern nicht nochmals ohne Schmerzmittel geschafft. Die PDA war mein “sicherer Boden”, so hat es sich für mich angefühlt. Nun ja, aber auch wie bei der ersten Geburt saß die PDA nicht korrekt und hat nicht gewirkt. Das Anästhesieteam war eine Stunde bei mir im Kreißsaal und hat mich unglaublich aus meiner Entspannung gebracht, da die Ärztin mir nicht nachvollziehbarerweise tausend Fragen gestellt hat, obwohl ich den Bogen für die PDA bereits daheim ausgefüllt habe. Ich habe darauf verzichtet, dass die PDA erneut gelegt wird, da es für mich so wichtig war, wieder in die Hypnose zu finden, zu mir zu finden. So ging das Team um 05:00 Uhr aus dem Kreißsaal und um 05:30 Uhr begannen die Presswehen. Hier habe ich nach ca. 10-15 Minuten die Kopfhörer abgenommen, da ich wahrgenommen habe, dass die Hebamme spricht, ich aber nichts verstehe. Ich wollte wissen, was sie sagt, wollte ihre Unterstützung. Nur wenige Wehen benötigte es, um mein Baby auf der Welt zu empfangen. So kam der kleine Mann um 05:56 Uhr auf die Welt. Ich habe es geschafft, ganz alleine. Ich war so stolz auf mein Baby und mich, mehr wie Worte es beschreiben können.

Abschließend kann ich sagen, das der Kurs mir Selbstvertrauen geschenkt hat. Ich konnte mich ganau auf die Geburt ausrichten. War die Geburt schmerzfrei? Nein das war sie definitiv nicht, jedoch in keinster Weise ein Vergleich zur ersten Geburt (egal, welche Geburtsphase). Es waren Schmerzen, die sehr gut auszuhalten waren. Für mich war es das Wichtigste, eine Geburt auch auf eine andere Weise zu erleben, friedlich, ruhend, bestens vorbereitet. Keine Geburt gleicht einer anderen, dies ist wirklich in den meisten Fällen so. Ich bin so stolz auf mich, dass ich mich nochmals für eine spontane Geburt entschieden habe und diese positive Erfahrung erleben durfte. Ich danke dir, liebe Kristin und dem ganzen Team der friedlichen Geburt als auch der Geburtsklinik für all die Unterstützung.

Beste Grüße
V.

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