Geburtsbericht von

V.

Liebe Kristin, liebes Team der Friedlichen Geburt,

im Februar dieses Jahres kam unser erstes Kind zur Welt.

Als ich im ersten Trimester mit unserem Wunschkind schwanger war, wurde ich aus dem Familien- und Freundeskreis auf deinen Podcast aufmerksam gemacht. Da ich dem Erlebnis Geburt sehr neutral und eher unwissend gegenüberstand, haben mich die Inhalte des Podcast neugierig gemacht und direkt angesprochen. Er war mein treuer Begleiter in den ersten Wochen und darauffolgenden spannenden Monaten, um alle diese neuen Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Muttersein zu durchdenken und Entscheidungen zu treffen.

Im zweiten Trimester machte sich der Wunsch breit, mich mithilfe des Online-Kurses „Die Friedliche Geburt“ mental auf die Geburt einzustimmen. Meinen Mann hatte ich auch schnell im Boot, der mich auch in der Partner-Vorbereitung sehr unterstützt hat, was mir viel Sicherheit gab. Mit dem Geburtsplan in der Tasche haben wir uns für eine Klinik entschieden, die eine besonders ausgeprägte und zertifizierte Stillbegleitung anbietet. So sollte es auch kommen.

Die Schwangerschaft habe ich bis dahin als sehr positiv erlebt – es gab kaum Beschwerden und ich konnte das Schwanger sein genießen. Mit den Meditationen und Hypnosen des Podcasts und des Online-Kurses hatte ich eine sehr positive, zuversichtliche und entspannte Grundstimmung entwickelt. Und das, obwohl ich als starker Kopfmensch normalerweise ständig Gedankenkreise fahre. Von dieser Entspanntheit profitiere ich immer noch. Ich war freudig, unseren Sohn bald in den Armen zu halten.

Nachdem ich geburtsfördernde Moxa-Wärmebehandlungen von meiner Hebamme bekommen, mit meinen Freundinnen das Ende der Schwangerschaft zelebriert und unzählige Meditationen des Kurses geübt hatte, wurde ich nun langsam ungeduldig. Auch Übungswehen oder Senkwehen spürte ich keine. Fünf Tage vor ET war es dann soweit. Die Geburtsgeschichte fing mit einem Blasensprung ohne Wehen am Abend an. Nach Rücksprache mit meiner Hebamme meldeten wir uns am darauffolgenden Morgen bei der Klinik an. In der Nacht aber war nicht an Schlaf zu denken. Ich war verunsichert, wann die Wehen kommen würden. Zur Entspannung hörte ich die sanften Worte von Kristin, dennoch war da ein komisches Gefühl. Ich versuchte, Kontakt mit meinem Baby aufzunehmen.

Was dann geschah, habe ich nicht kommen sehen und ich war mental gar nicht darauf vorbereitet. Eine Einleitung war gedanklich meilenweit von mir entfernt. Auf dem Weg in die Klinik und in der Klinik hörte ich immer noch die geburtsfördernden Hypnosen, die mich entspannten. Aber nachdem ich über Stunden vereinzelt untersucht und im Vorwehenzimmer gewartet hatte, war keine Wehe spür- und messbar. Ich war so dankbar, dass mein Mann mir zur Seite stand. Durch den vorzeitigen Blasensprung bekam ich Antibiotika über einen Handzugang, der mich beim Entspannen auf dem Vorwehenzimmer-Bett zunehmend störte. Keine Wehe spürbar – eine Einleitung war unumgänglich. Wir vertrauten der Ärztin. Am späten Nachmittag wurden wir vor die Entscheidung gestellt, ob wir die Wehen mit einem Rizinusölcocktail oder einem Medikament anstoßen. Für Ersteres hatte die Ärztin wenig Hoffnung, dennoch entschieden wir uns vorerst für diese natürlichere Einleitung. Der Tag neigte sich dem Ende zu und weitere Stunden des Wartens gingen vorüber. Ich war emotional gefangen in Ungewissheit und Traurigkeit, die nur mein Mann an meiner Seite lindern konnte. Ich sah mir das Video des Online-Kurses zum Thema Einleitung an und machte die entsprechenden Hypnosen, jetzt eher, um mich abzulenken.

Ein Vorwehenzimmer ohne Wehen zu belegen, konnte es in dieser Nacht nicht geben. Als es Mitternacht wurde, mussten wir den Kreissaal verlassen, mein Mann fuhr nach Hause und ich bekam ein großes leeres Zimmer auf der Wochenbettstation für die Nacht. Ich sollte mich ausruhen und schlafen. Alle gingen davon aus, dass die Einleitung erst mit einem Medikament am darauffolgenden Morgen gelingen würde. Ich entschied mich gegen eine Untersuchung des Muttermundes. Auch ich war in dem Glauben, dass es sich wohl noch länger hinziehen würde. Es war meine erste Geburt, ich hatte keine Ahnung, wie sich Wehen überhaupt anfühlen können.

Die Dunkelheit im Zimmer löste dann aber doch etwas in meinem Körper aus, was niemand kommen sah und mich total überrumpelte. Ich hatte mich mit Baldrian immer noch sehr angespannt schlafen gelegt, da bemerkte ich immer mehr ein starkes Ziehen und einen Druck im Rücken und Bauch. Die betreuende Schwester auf der Station brachte mir ein wärmendes Kirschkernkissen. Ich hörte zur Entspannung und weiteren Ablenkung weiter Hypnosen mit den Kopfhörern, was nicht so gut gelingen wollte. Der Duftanker hat mir gutgetan. Allein in dem dunklen Raum lief ich hin und her, setzte mich in den Sessel, aufs Bett und lehnte mich an den Tisch. Der Druck wurde immer größer, ich rief oft nach der betreuenden Krankenschwester. Zwischendrin rief ich meinen Mann an, um ihm mitzuteilen, dass ich ihn gern bei mir hätte. Er bat mich, erst abzuklären, wie die Hebammen es einschätzen würden.

Alles, was ich rekonstruieren kann: die Krankenschwester beruhigte mich, der Muttermund verkürze sich, es seien jedoch noch keine geburtsfördernden Wehen. Auch Blut in der Einlage sah sie als normal an. Zwei oder drei Stunden vergingen so, ohne dass ich meinen Mann je zurückrief. Ob ich das Gefühl in meinem Körper als Schmerzen empfand, weiß ich nicht mehr. Es war unangenehm und ich war wie im Fieber. Ich war bei mir, aber schaffte es nicht konstant, mich auf eine tiefe Trance einzulassen und in die Hypnose zu finden, denn es gab irgendwann keine Pause mehr, um durchzuatmen. Auch die Gespräche mit der Krankenschwester strengten mich immer mehr an. Ich fühlte mich nicht ernstgenommen und sehr allein. Allein, aber mit meinem Baby. Wenn ich die Kopfhörer mit Kristins Stimme zwischenzeitlich abnahm, merkte ich, dass ich die mentale Unterstützung doch brauchte und begann von neuem.

In meinem Empfinden stöhnte ich irgendwann vor Druck sehr laut. Und langsam beschlich mich ein Drang, mir im Kreißsaal Schmerzmittel geben zu lassen. Ich dachte, es würde noch ewig so dauern, auch weil ein erbetenes CTG keine Wehen angezeigt hatte. Die Krankenschwester war ratlos, aber brachte mich nach Absprache mit den Hebammen in den Kreißsaal. Ich hatte kein Zeitgefühl und brauchte auf dem Weg zum Kreißsaal mehrere Pausen, um tief zu atmen. Da hatte ich bereits keine Kopfhörer mehr auf. Im Vorzimmer des Kreißsaals wurde der Muttermund ertastet. Die Hebamme wie auch ich waren mehr als erstaunt, dass er bereits bei 5 cm Öffnung war. Sie riet mir, meinen Mann anzurufen, was ich irgendwie noch schaffte. Ich war angestrengt, aber auch freudig aufgeregt. Jetzt ging es wohl doch sehr schnell.

Ich sollte direkt in den Kreißsaal. Da höre ich mich immer noch stöhnen und in den Presswehen die Emotionen laut rausschreien. Ich hatte keine Gelegenheit und auch kein Bedürfnis, die Kopfhörer mit den Hypnosen anzumachen. Alles was zählte und was ich wahrnahm, waren die hilfreichen Anweisungen der Hebamme, der ich komplett vertraute. Ich war komplett bei mir und sehr konzentriert. Es muss weniger als eine Stunde gedauert haben. Mein Mann schaffte in dieser Zeit noch die halbstündige Fahrt in die Klinik und war bei der Geburt unseres Sohnes in den letzten Minuten glücklicherweise dabei. M. wurde ohne Interventionen kurz vor um sechs, gesund und munter geboren, wofür ich sehr dankbar bin. Die Glücksgefühle setzten sofort ein, ich hielt meinen kleinen Sohn im Arm, so unwirklich und doch total im Moment gefangen.

Neben der Glückseligkeit sind dennoch offene Fragen geblieben: Wurde ich in den Wehen nicht richtig wahrgenommen oder unterstützt? Hätte ich anders kommunizieren können? Wäre mein Mann dagewesen, wäre es mir anders ergangen? Anders als kurz nach der Geburt stehe ich heute dem Geburtserlebnis neutral gegenüber und bin stolz darauf, dass mein Baby und ich das so gut gemeistert haben. Offen darüber zu reden, ist für mich heilsam gewesen und ich fühle mich mit der Unsicherheit, die ich gefühlt habe, nicht allein.

Ich denke, diese Resilienz und Zuversicht, die positive Grundstimmung verdanke ich insbesondere der Vorbereitung mit der Friedlichen Geburt. Auch unser Baby ist sehr ausgeglichen und fröhlich. Liebe Kristin, vielen Dank für deine tolle Unterstützung! Dank deiner Methode konnte ich eine wunderschöne und entspannte Schwangerschaft genießen und bin stark aus der Geburt gegangen.

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