Hallo, mein Name ist Vera und ich habe am 13.05.23 meine zweite Tochter zur Welt gebracht und mich in der Schwangerschaft wie auch bei meiner ersten Tochter mit der Methode „die friedliche Geburt“ vorbereitet. Davon möchte ich gerne berichten, da ich rundum zufrieden bin und eine wirklich machbare, teilweise auch schmerzreduzierte und vorallem komplett angstfreie und selbstbestimmte Geburt erleben durfte, an die ich unglaublich gern zurück denke.
Vorweg möchte ich noch sagen, dass ich mich auch schon bei meiner ersten Tochter (2 Jahre) mit Kristins Methode vorbereitet habe. Damals wurde bei mir medikamentös eingeleitet und ich hatte direkt starke und nahezu pausenlose Wellen, weshalb ich nicht so richtig in die Hypnose gekommen bin. Ich kann aber definitiv sagen, dass mir die mentale Vorbereitung dennoch geholfen hat, da ich zum einen eine wunderschöne Schwangerschaft hatte und auch bei der ersten Geburt zu keinem Zeitpunkt Angst gespürt habe und ich die Geburt auch nicht ansatzweise als schlimm oder traumatisch empfunden habe und am Ende ein mega entspanntes Mädchen auf die Welt gebracht habe, die so entspannt war, dass sie unter der Geburt in der Austreibungsphase sogar geschlafen hat. 😉 Allein dafür hat sich die Vorbereitung gelohnt!
Jetzt aber zu meiner zweiten Geburt:
Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich überhaupt nochmal den Versuch mit den Hypnosen wagen soll, da es ja beim ersten Mal nicht so richtig funktioniert hatte. Ich habe mich dann aber bereits ziemlich früh in der Schwangerschaft doch dazu entschlossen, weil die Übung so unglaublich gut tut und ich fest davon überzeugt bin, dass es sich unfassbar positiv auf das Kind im Mutterleib auswirkt. Und ich muss sagen, es war die beste Entscheidung, da diese Geburt wirklich easy und machbar war.
Ich hatte eine ambulante Geburt im Krankenhaus, die wie bei meiner ersten Geburt mit einem frühzeitigen Blasensprung losging, aber diesmal haben sich zum Glück nach ca 24 Stunden die Wellen von allein (und mit Hilfe eines Einlaufs und etwas Bewegung) eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt war es ca 15:30 Uhr und die Wellen waren noch sanft. Meine Hebamme hat mich dann in die Badewanne geschickt, was ich sehr genossen habe. Die Wellen wurden stärker und ich konnte sie mit Hilfe der Hypnose auf dem Ohr und der gelernten Atemtechnik wunderbar veratmen.
Teilweise habe ich keinen Schmerz gespürt, sondern nur einen sehr starken Druck, teilweise tat es schon weh, aber nicht sonderlich doll. Ich war ganz bei mir und habe meinen Körper arbeiten lassen. Was für eine Kraft doch in uns steckt! Nach einer 3/4 Stunde hatte ich dann den Impuls, aus der Wanne zu steigen und mich auf das Bett zu legen. Dort verbrachte ich ruhig liegend in Hypnose ca. eine weitere Stunde.
Es war nun 18:00 Uhr und langsam wurden die Wellen stärker und stärker und ich wurde unruhiger. An diesem Punkt habe ich nach einem Schmerzmittel gefragt, was mich (leider) aus der Hypnose gebracht hat. Was ich aber nicht wusste: es sollte nur noch eine Stunde dauern, bis mein Mädchen auf die Welt kommen sollte. In dieser letzten Stunde war ich nicht mehr in Hypnose und ich hatte ehrlicherweise schon starke Schmerzen (aber nicht völlig unaushaltbar). Ich habe dann Lachgas bekommen, wobei ich nicht wirklich sagen kann, ob es geholfen hat. Das war aber auch nicht weiter schlimm, denn es dauerte nicht lang und die Presswellen setzten ein. Dieses unglaublich starke und überwältigende Gefühl werde ich mein Leben nicht vergessen! Ja, es tat weh, aber gleichzeitig auch nicht. Und es war so befreiend, mitschieben zu können und zu spüren, wie ich mein Kind Stück für Stück auf diese Welt begleite. Ein Gefühl, dass alles übertrifft.
Fast schon animalisch, aber in erster Linie fühlte es sich einfach nur gut und richtig an. Um 19:01 Uhr hat dann schließlich mein süßes Mädchen das Licht der Welt erblickt. Ohne Verletzungen, ohne Komplikationen. Friedlich. Auch ich bin komplett heile geblieben und kann definitiv sagen, dass diese Geburt wunderschön war! Alles in allem war es nur eine einzige Stunde, die wirklich schmerzhaft war. Und auch in dieser Stunde fühlte ich mich nicht verängstigt oder nicht mehr selbstbestimmt. Es war eben kurzzeitig noch herausfordernder, aber auch das kann dazugehören und ändert nichts an meiner Empfindung, dass diese Geburt wundervoll war.
Der größte Tipp, den ich geben kann:
Glaubt an euch und euren Körper und konzentriert euch immer nur auf die eine Welle, die gerade da ist. Vielleicht ist die nächste schon sanfter oder es ist diese eine Welle, mit der euer Muttermund vollständig geöffnet wird. Ein Schritt nach dem anderen, ganz wie bei Momo und Beppo dem Straßenkehrer, immer nur den nächsten Besenstrich sehen und nicht gleich die ganze Straße. Und ehe ihr euch verseht, seid ihr am Ziel angekommen.
Ich bedanke mich bei dir, Kristin. Deine Arbeit ist so wertvoll und unterstützend und ich hoffe, dass noch viel mehr Frauen diese Methode kennenlernen und anwenden werden. Ich würde mich jederzeit wieder damit vorbereiten.
Liebste Grüße, Vera