Geburtsbericht von

Viola P.

Schon an deinem errechneten Termin am 05.04.2021 waren wir im Geburtshaus Schöneberg. Dort wurde vom CTG die Wellen und Herzfrequenz aufgezeichnet.
Wir waren von den sichtbaren Wellen auf dem Papier vom CTG und deinem Herzschlag über den Lautsprecher fasziniert.
Alle zehn Minuten wurde der Bauch hart, das waren die Wellen. Der Muttermund war auf ein Zentimeter (ein Finger durchlässig) offen und hatte den “Ring”. Mit den Wellen ging ich durch den Tag. Am 06.04. gingen wir einkaufen, abends backte ich noch Muffins.
Am 07.04. gingen wir wieder zum Geburtshaus, der Termin war um 12 Uhr.

Vom CTG sahen wir wieder Wellen, die genauso wie am 05.04. waren. Das Einzige, was verändert war, war der Muttermund. Der “Ring” war nun dünner geworden. Auf dem Nachhauseweg wurden die Wellen stärker und regelmäßiger wie ein Dehnen. Nach der Arbeit (Home-Office) wollten wir noch spazieren gehen, um die Geburt näher zu bringen. Als wir Zuhause waren, machte ich für uns einen Salat. Da spürte ich deutlich, dass die Wellen intensiver wurden. Nach dem Essen hatte ich das Bedürfnis, die Audio-Hypnose von “Die friedliche Geburt” anzuhören. “Die friedliche Geburt” ist eine andere Art von Geburtsvorbereitungskurs, den wir gemacht haben. Die ganze Schwangerschaft habe ich die Hypnose geübt und fühlte mich mit dir mental verbunden. Dein Papa trackte, wann die Wellen kamen und verschwanden.

Im Wohnzimmer auf der Couch und stehend versuchte ich mich zu entspannen und mich auf die Atmung zu konzentrieren. Irgendwann übernahm ich selbst das Tracken und hielt deinen Papa auf dem Laufenden.
So gegen 18 Uhr machte ich den Badewannentest, um zu sehen, ob es sich um Geburtswellen handelt. Das hat mir dein Papa gesagt. In der Badewanne wurden die Abstände von 2-3 Minuten (45 Sekunden lang) auf 5-6 Minuten (30 Sekunden lang) länger. Ich blieb etwas in der Wanne. Dein Papa holte eine Steinlampe und stellte sie in das Badezimmer, um für mich gemütlicher zu gestalten. Er stand neben mir. Zwischen den Wellen/Audio-Hypnose unterhielten wir uns, ob wir das Geburtshaus anrufen sollen. Ich sagte zu deinem Papa, er könne noch eine Weile zocken. Gut, dass er sich geweigert hat. In der Zeit wurden die Abstände auf 2-3 Minuten kürzer. Ich entschied mich, aus der Wanne auszusteigen und bat dein Papa, im Geburtshaus anzurufen. Es war 19:33 Uhr, als dein Papa die Leiterin des Geburtshauses anrief. In der Zeit zog ich mich an und ich war auf die Wellen und die Atmung konzentriert. Auf Bitte von der Leiterin G. riefen wir die Hebamme J. an. Uns wurde geteilt, dass sie aktuell im Krankenhaus ist und eine SMS schreibt, wann wir losfahren sollen.

Anschließend packte dein Papa die restlichen Sachen in den Rucksack z.B. Kamera, Snacks, Trinken usw.

In der Zeit konzentrierte ich mich auf die Wellen, die immer noch alle 2-3 Minuten kamen. Ich hielt mich im Flur sitzend oder auch stehend auf, während dein Papa durch den Flur hin und her ging und ich ihn versuchte zu beruhigen. Um 21 Uhr schrieb J. eine SMS und wir machten uns auf dem Weg. Die letzte Welle wollte ich in der Wohnung haben, warteten kurz und dann hatte ich die Nächste wieder unten vor dem Eingang des Wohnhauses. Dein Papa holte das Auto, das in Hof stand. Ich stand an der Schranke und wartete. Jedes Mal, als die Wellen kamen, war ich nicht ansprechbar.
Um 21:30 Uhr waren wir auf dem Parkplatz vom Geburtshaus. J. kam auf uns zu, und ich pausierte die Hypnose kurz und gingen gemeinsam hoch in das Geburtshaus. Dort angekommen, hatte ich wieder eine Welle und musste mich konzentrieren. Dein Papa und J. gingen schon vor. J. bat mich, auf das Bett hinzulegen, um kurz mit dem CTG nach deinem Herzschlag zu schauen. Alles war in Ordnung. Im Anschluss untersuchte sie mich vaginal. Dein Papa war die ganze Zeit bei mir. J. staunte und freute sich. Der Muttermund war um 8 Zentimeter offen.

Auch dich und die Fruchtblase konnte sie fühlen. Bei jeder Welle, die ich hatte, konnte Jessica den Muttermund weiten.
In dem Moment, um 21:40 Uhr platze die Fruchtblase. Die Audio-Hypnose wollte ich nicht mehr eingeschaltet haben. Ich brauchte die Kommunikation zu deinem Papa und J.
Es kam noch eine Welle. Aktuell lag ich in der Seitenlage. Dein Papa saß neben mir und hielt meine Hände. Dann meinte J., dass wir deinen Kopf fühlen können. So weich war dein Kopf und ganz viele Haare konnten wir fühlen.

Dann sollten wir an der Bettkante am Fußende sein. Dein Papa saß auf dem Bett und ich hockte vor ihm, sodass er mich von hinten festhielt. Ungefähr zwei Wellen später und du kamst wie rausgeschossen (wie eine Rakete, kein Witz) auf die Welt. J. konnte dich nicht rechtzeitig auffangen, so schnell warst du geboren. Nun lagst du zwischen meinen Beinen, es war 22:11 Uhr, bis J. dich mir gegeben hat.
Endlich warst du da und ich hielt dich an der Brust fest und war so unfassbar glücklich, dass alles ohne Komplikationen geklappt hat. Ich fragte J., welches Geschlecht du bist. “Ein Mädchen” rief sie uns begeistert zu. Dein Papa war auch überglücklich.

Kurz darauf bot J. uns an, sich aufs Bett gemütlich zu machen. Die Nabelschnur war so kurz, sodass ich dich nur bis zum Bauch tragen konnte. Also holte J. die Plazenta heraus, wo ich kurz mitdrücken musste. Die Nabelschnur war bereits auspulsiert und dein Papa schnitt die Nabelschnur durch. Anschließend kuschelten wir gemeinsam.

Dein Papa und ich schauten uns an, da nickte ich ihm zu. Dein Name stand sofort fest. Unsere Tochter A.
Eine Weile waren wir nur zu dritt als Familie im Raum.

Ungefähr 15 Min später kamen K. und die Hebammenschülerin zu uns, um zu unterstützen.
Dann wurde etwas am Damm genäht, währenddessen hatte dein Papa dich auf dem Arm. Ich beobachtete euch. Zum Schluss wurdest du von der Hebamme K. untersucht (U1) und dein Papa war dabei. Du bist vollkommen gesund auf die Welt gekommen.

Als wir mit allem fertig waren, zog dich die Hebamme J. an und wir machten Fotos. Am 08.04. so gegen 0:30 Uhr fuhren wir nach Hause. Um 1 Uhr morgens waren wir zuhause.

 

Lerne meine Methode

Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis