Geburtsbericht von

Alexandra T.

Traumgeburt am 28.09.2021 – ET +0 – 3,5 Stunden ab Wehenbeginn – Geburtsort: Klinik – 51 cm/2985g – erstes Kind – 8 Wochen Louwendiät

Hätte man mich unter der Geburt gefragt, ob ich mich in einem tiefenentspannten, hypnotischen Zustand befinde, hätte ich verneint. Hatte sich dieser Zustand während der letzten Monate beim täglichen Üben doch völlig anders angefühlt. Weder befand ich mich unter der Geburt an meinem wundervollen Kraftort noch in der Geborgenheit meiner Gebärmutter. Auch verschaffte mir die Bauchatmung keine Erleichterung und die Geburtshypnose wollte ich nicht hören.

Fragt man mich jetzt, ob ich mich unter der Geburt in einem tiefenentspannten, hypnotischen Zustand befand, kann ich das vollen Herzens bejahen. Ich war zu jeder Zeit fokussiert, konzentriert, absolut entspannt und friedlich. Gleichzeitig war ich im Hier und Jetzt, bekam alles um mich herum genau mit und war doch in meinem tiefsten Inneren versunken.

Mein Mann und ich hatten uns gemeinsam das Video der Geburt „Oliver’s Pain Free Water Birth“ auf Kristins Homepage angeschaut und waren von der Friedlichkeit und Entspanntheit der Geburt so gefesselt, dass wir uns genau eine solche Wassergeburt für uns wünschten. Mein Mann packte also seine Badehose in meine Kliniktasche, denn wir wollten gemeinsam die Geburt in der Wanne erleben – wie im Video.

In der Nacht zum ET wachte ich gegen 23:30 Uhr von einer leichten Welle auf und siedelte ins Wohnzimmer auf das Sofa um, um meinen Mann nicht zu wecken. Ich ging wieder von den bereits bekannten Übungswellen aus, hörte aber vorsichtshalber schon einmal die Hypnose „Während der Geburt“. Allerdings fiel es mir schwer, mich auf Kristins Stimme einzulassen und in den so vertrauten tiefenentspannten Zustand zu finden, denn die Wellen kamen sofort regelmäßig im Abstand von zehn Minuten und nahmen sehr schnell an Intensität zu. Deshalb weckte ich bald meinen Mann, der Wellenabstände von fünf bis sechs Minuten auf einem Stück Papier notierte. Intuitiv nahm ich während der Wellen eine für mich angenehme Position ein. Die regelmäßig geübte Bauchatmung verschaffte mir leider keine Entlastung, weshalb ich mich auf eine langgezogene Ausatmung konzentrierte.

Nach einem Anruf in der Klinik wurde mir als Erstgebärenden zur Entspannung ein Bad empfohlen. Sehr wahrscheinlich würden die Wehen wieder verschwinden, so die Hebamme am Telefon. Allerdings hatte das kurze Bad in der warmen Wanne genau die gegenteilige Wirkung: Die inzwischen deutlich intensiveren Wellen hatten Abstände von vier Minuten. Während des zweiten Anrufs in der Klinik floss Blut an meinem Bein entlang auf den Boden. Nun sollten wir mit dem Krankenwagen in die Klinik fahren. Da unser Auto aber unmittelbar vor der Wohnung stand, entschieden wir uns für den sicherlich schnelleren Weg mit dem eigenen Wagen.

Nach einer kurzen Autofahrt mit Hypnose über die Lautsprecher verkürzten sich die bis zu einer Minute andauernden Wellen auf Abstände von zwei Minuten. In der Klinik tastete die Ärztin den Muttermund und stellte fest, dass dieser auf mindestens acht Zentimeter geöffnet und kein Saum mehr zu tasten war. Die Ursache für die Blutung konnte nicht festgestellt werden, aber die Herztöne unseres Kindes waren unauffällig. Bereits im Untersuchungszimmer spürte ich einen leichten Pressdrang. Also siedelten wir sofort in das Entbindungszimmer um und mein Mann äußerte unseren Wunsch nach einer Wassergeburt. Die Hebamme antwortete, dass sie das im Hinterkopf behielte, der Wunsch aber erst mal hintenanstehen müsse.

Auf dem Entbindungsbett wurde mir ein Zugang gelegt und ein mobiles CTG umgeschnallt. Die Kopfhörer mit der Geburtshypnose, die mir mein Mann immer wieder anbot, lehnte ich ab. Da die Wellen stark und sehr kurz aufeinander folgten, konnten sich die Herztöne unserer Tochter zwischen den Wellen nicht mehr ausreichend erholen. Deshalb wurde mir ein wehenhemmendes Mittel verabreicht, das die Geburt für einige Minuten bremste und unserem Kind eine kurze Phase der Erholung sichern sollte. Dann sollte es plötzlich schnell gehen und ich mit der nächsten Wehe mitschieben. Nach nur dreieinhalb Stunden Wehentätigkeit wurde unsere Tochter um 2:59 Uhr mit einer einzigen Presswehe geboren – gesund und äußerst munter.

Die Wellen unter der Geburt waren stark, aber zu jedem Zeitpunkt für mich aushaltbar und annehmbar. Es war nicht die erträumte Wassergeburt, sondern eine friedliche Landgeburt in Rückenlage mit angezogenen Beinen – eine Traumgeburt für mich und ein solch empowerndes Erlebnis, an das ich mich dankbar, glücklich und stolz zurückerinnere.

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