Geburtsbericht von

Carolin

Liebe Kristin!

Die einzigartige Geburt meiner Tochter ist bereits acht Monate her und nun möchte ich unsere besondere Geschichte mit dir und den anderen Leserinnen und Lesern teilen.

Ich habe ab der 24. SSW mit deinem Kurs „Die friedliche Geburt“ begonnen. Durch die täglichen Hypnosen fühlte ich mich bereits in der Schwangerschaft stark mit meiner Tochter verbunden. Meine Schwangerschaft konnte ich bis zum Ende genießen und durch die intensive Vorbereitung stieg die Vorfreude auf mein Geburtserlebnis. Neben deinem Kurs hatte ich große Unterstützung durch meinen Partner und meine Doula, die mit mir die Ankersetzung und den Umgang mit Störungen während der Geburt übten. Außerdem hatte ich einen Geburtsplan verfasst inklusive Plan A, B und C. Und dann kam alles anders und das einzige Thema, mit welchem ich mich nicht befasst hatte, da ich erst in der 39. SSW war, trat ein… eine Geburtseinleitung.

Aufgrund eines vermuteten Wachstumsstillstands meines Babys und der Ungewissheit darüber, wie lange sie noch ausreichend durch die Nabelschnur versorgt wird, rieten mir die Ärzte zur Einleitung.
Und so ging ich am Abend des 14.09.2022 in die Klinik, um mit dem Prozess der Einleitung zu beginnen. Ich hatte mich auf langes Warten eingestellt, wollte dies aber positiv annehmen und die Zeit im Krankenhaus noch einmal für mich und für die intensive Geburtsvorbereitung nutzen. Als absoluten Vorteil der eingeleiteten Geburt empfand ich, dass ich mich schon mit dem Kreißsaal vertraut machen konnte, dass ich mit den Hebammen vorab schon einmal über die „Friedliche Geburt“ sprechen und den Weg von meinem Zimmer auf der Wochenbettstation zum Kreißsaal in Hypnose üben konnte.

Während mir um 21 Uhr der Ballonkatheter gelegt wurde und auch beim anschließenden CTG probierte ich schon einmal die Selbsthypnose aus und hörte mir auch an diesem Tag immer wieder die Hypnose „Den Geburtsbeginn mental fördern“ an.

In der Nacht nach Einsetzen des Ballonkatheters begannen bereits die ersten Wellen ungefähr alle 10 Minuten, die ich für mich alleine mit Hypnose gut meisterte. Nach ungefähr 4 Stunden ließen die Wellen nach, ich wurde müde und schlief ein. Am Morgen zeigte sich, dass mein Muttermund schon 1 cm offen war und als nächsten Schritt der Einleitung bekam ich Prostaglandine. Ich freute mich sehr, dass sich bis zum Nachmittag mein Muttermund schon 2 cm geöffnet hatte. Mein Gefühl sagte mir, dass mein Körper schon auf einem sehr guten Weg ist und die Geburt bald richtig beginnt. Doch da die Ärzte und Hebammen mir prophezeiten, dass sich die Einleitung noch Tage hinziehen werde, ließ ich mich darauf ein, dass sie mir ein zweites Mal Prostaglandine gaben.

Nach der zweiten Runde Prostaglandine am 15.09.22 um 15.30 Uhr merkte ich noch während des CTGs um ca. 16.10 Uhr, dass ich ziemlich starke Wellen ca. alle 5 Minuten bekam. Daher begann ich damit, die „Hypnose während der Geburt“ zu hören. Die Wellenabstände wurden immer kürzer und das Atmen während der Wellen erforderte schon meine volle Konzentration. Ich sagte zwar meiner Hebamme kurz, dass ich Wehen habe.

Aber da ich wohl völlig ruhig wegen meines hypnotischen Zustandes wirkte, sagte sie nur, dass ich dann wieder um 20 Uhr zur Kontrolle in den Kreißsaal kommen solle. In den kaum vorhandenen Wellenpausen versuchte ich also langsam – weiterhin in Hypnose -, in Richtung meines Zimmers auf der Wochenbettstation zu gelangen und stoppte zwischendurch immer wieder, um die Wellen zu veratmen. In meinem Zimmer angelangt, merkte ich, dass ich eigentlich keine Wellenpausen mehr hatte und kurz vor der Geburt stand. Daher klingelte ich nach einer Schwester und wurde verwundert („Sie kommen doch gerade aus dem Kreißsaal?!?“) in einem Rollstuhl immernoch mit Kristins Stimme im Ohr wieder zurück in den Kreißsaal gebracht.

Als mich die Hebamme erneut in Empfang nahm, glaubte sie weiterhin, dass sich meine Entbindung bestimmt noch viele Stunden oder gar Tage ziehen werde. Nach einer kurzen Untersuchung stellte sich heraus, dass mein Muttermund nun 4 cm offen war. Ich bat darum, dass meine Doula gerufen werde. Da die Hebamme bei ihrem Anruf sagte, dass noch viel Zeit sei, machte sich meine Doula erst langsam, nachdem sie sich eine Brotzeit hergerichtet hatte, auf den Weg.

Ich hingegen schaffte kaum mehr den Weg in ein Entbindungszimmer und es kostete meine volle Kraft und Konzentration. Immernoch hielt ich mein Handy in der Hand und hörte mit meinen Kopfhörern die Geburtshypnose. Am Bett des Entbindungszimmers angekommen, versuchten wir zumindest, mich irgendwie aus meiner Hose und Unterhose zu befreien.

Die Wellen waren schon so stark, dass ich merkte, dass ich es nicht mehr schaffen konnte, bei meiner tiefen Bauchatmung zu bleiben. Außerdem überkam mich ein starker Pressdrang, so dass ich ausrief: „Ich muss schon pressen!“ In diesem Moment platzte die Fruchtblase…. nun wusste auch die Hebamme, dass die Geburt begonnen hatte! Irgendwie schaffte ich es nach einer Welle noch auf das Entbindungsbett.

Mein Handy spielte weiterhin die Geburtsmeditation ab, die ich mittlerweile laut anhörte, da mich die Kopfhörer störten. Ich erinnere mich noch daran, dass mich deine Worte bei meinem Geburtserlebnis unglaublich bestärkten.

Nach ein paar Presswehen verkündete die inzwischen herbeigeeilte Ärztin: „Ihre Tochter möchte nun kommen – ich sehe schon das Köpfchen.“ Während der Presswehen hatte ich das Bedürfnis, laut zu schreien, jedoch nicht aus Schmerz, sondern um die Kraft zu bekommen, meine Tochter aus mir heraus zu schieben. Ich erinnere mich noch an den Moment, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Stirn spürte, meine Doula war eingetroffen und erlebte die letzten beiden Minuten meiner Geburt noch mit. Kurz darauf war das Köpfchen meiner Tochter da, das gab mir die letzte Kraft und eine Welle später wurde um 18.22 Uhr ihr restlicher Körper geboren.

„Ich bin Mama geworden!“, rief ich mehrfach aus und hielt leicht zitternd und mit Glückstränen in den Augen meine Tochter in den Armen. Welch unfassbares Wunder! Unglaublich, dass ich so eine turboschnelle und kraftvolle Geburt erleben durfte! Meine Hebamme und meine Doula waren auch völlig überwältigt von diesem Geburtserlebnis und sagten, dass ich sie eigentlich gar nicht gebraucht hätte und mein Kind auch ganz alleine hätte bekommen können.

Nachdem meine Tochter und ich so fit waren, warteten wir letztendlich nicht nur, bis die Nabelschnur auspulsiert, sondern sogar bis eine Stunde später noch die Plazenta geboren war. Nach der Plazentageburt durfte ich selbst die Nabelschnur durchtrennen und jetzt konnte meine Tochter endlich auf meiner Brust liegen.

Ich bin so unendlich froh darüber, dass ich trotz Einleitung so selbstbestimmt gebären konnte und letztendlich doch noch manche Klinikroutine (z.B. die Oxytocingabe, um die Nachgeburt zu beschleunigen) umgehen konnte. Ohne die intensive Vorbereitung mit der „Friedlichen Geburt“ hätte ich sicherlich die Einleitung nicht so gut annehmen können und wohl kaum so gut mit den Herausforderungen einer solch schnellen Geburt umgehen können. Danke, liebe Kristin, dass ich Dank deines Kurses eine durch und durch erfüllte und wundervolle Geburt erleben konnte!

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