Geburtsbericht von

Christiane K.

Ich bin ein verkopfter Mensch und daher war für mich auch in der Schwangerschaft das Thema Planbarkeit, Kontrolle und Organisation ein sehr wichtiges. Ich habe mich für drei Geburtsvorbereitungskurse entschieden, um auf Nummer sicher zu gehen und mir einfach überall das Beste für mich rauszuziehen. (Normaler Geburtsvorbereitungskurs, Hypnobirthing und Die Friedliche Geburt).

Schnell kristallisierte sich jedoch dieser Kurs für mich als am besten geeignet heraus, da alles einfach Sinn für mich machte. Also begann ich den Onlinekurs in der SSW 22 und hörte vorher bereits Kristins Podcast. Ich übte so gut es zeitlich ging und beschloss, ab dem Mutterschutz ins “Hypnose Bootcamp” zu gehen und wirklich 3x am Tag zu üben. Das gelang mir meistens gut – außer ich hatte mal keine Muse 🙂 . Ankersetzung übten mein Freund und ich insgesamt 5x vor der Geburt. Schon die Schwangerschaft wurde durch den Kurs eine Bereicherung, da ich wirklich eine intensive Bindung zu meinem Baby aufbauen konnte.

Nachdem ich durch Akupunktur immer wieder ab der SSW 37 Senkwehen hatte, merkte ich am 19.06., dass irgendetwas anders ist. Ich fühlte mich innerlich nach der Hypnose “Geburtsbeginn mental fördern” bereit für die Geburt und hatte das Gefühl, noch alles erledigen zu wollen, um dann entspannt jederzeit bereit sein zu können.

Am 20.06. war ich noch entspannt untertags beim Schwimmen und merkte dann ab 02:00 Uhr nachts einen starken Druck im unteren Rücken. Normal ging ich immer in Hypnose, wenn ich Ziehen o.ä. hatte – nicht in dieser Nacht. Ich tigerte in der Wohnung herum, hatte Hunger und fing an, meine Wehen zu tracken. Als diese schließlich ab 4 Uhr morgens regelmäßig alle 5 Minuten für ca. 60 sek. kamen, wusste ich: OK, es wird wohl ernst. Ich ließ meinen Freund noch schlafen und startete mit der “Hypnose während der Geburt”. Da das Gefühl immer intensiver wurde, weckte ich meinen Freund um ca. 06:30 Uhr und erzählte von meiner Nacht. Wir beschlossen, ein Bad einzulassen, um zu sehen, ob das Gefühl stärker oder schwächer wurde. In der Badewanne merkte ich schnell, dass es nicht schwächer wurde und ich rief meine Hebamme an, um ihr zu berichten. Diese meinte, ich könne gerne einfach im Geburtshaus vorbeikommen und wir schauen einfach mal.

Tatsächlich lief ab diesem Zeitpunkt alles anders als ich es mir in der Vorbereitung immer ausgemalt hatte! 🙂 Anders als in meiner Vorstellung begab ich mich nicht in Hypnose, hatte meine Kopfhörer zu Hause gelassen und mein Freund verfuhr sich und wir hatten eine Tasche zu Hause vergessen. Na toll, dachte ich mir angekommen im GH. Nach der Untersuchung meinte die Hebamme, dass der Muttermund 2cm offensteht (auch das wollte ich eigentlich nicht wissen, aber hatte natürlich nachgefragt) und wir können uns schon einmal muckelig in einem Zimmer einnisten, dass das Baby aber nicht vor heute Abend bzw. Nacht kommen würde. Dann fiel mir ein richtig großer Stein vom Herzen, da ich Klarheit hatte und mein Freund fuhr noch einmal nach Hause, um alles zu holen und wir richteten uns gemütlich im Geburtszimmer ein. Danach frühstückten wir noch auf der Sonnenterrasse und ich fing an, die Wellen zu veratmen.

Ab ca. 10 Uhr begab ich mich dann auf dem Bett in Hypnose und mein Freund massierte mich und streichelte meinen Rücken. Ich konnte dadurch sehr gut entspannen, fühlte mich aber noch nicht ganz im Flow. Mittags beschloss mein Freund, die Badewanne vorzuschlagen da ich etwas ungeduldig wurde und richtig merkte, dass, je mehr ich mich ärgerte nicht so wie in meiner Vorstellung in die Hypnose zu kommen, desto intensiver wurde alles. Auch in der Badewanne fand ich keine Position und ich meinte zu meinem Freund: OK, ich muss mich jetzt wirklich fokussieren. Ich gab noch ein paar Anweisungen und war ab diesem Zeitpunkt weg.

Ich ließ mich komplett hineinfallen und merkte nur irgendwann als ich meine Augen einen Schlitz öffnete, wie 2 Hebammen und eine Werkstudentin vor mir saßen und mit mir mittönten. Das überraschte mich, aber freute mich auch und permanent war in meinem Kopf: Jede Welle bringt mich ein Stück näher zu meinem Kind. Irgendwann änderte sich die Intensität und ich merkte etwas ist nun anders. Die Hebammen saßen sich nun direkt am Bett und bestärkten mich sehr stark, genauso weiterzumachen und dass ich das absolut richtig mache. Ich sah auch die Faszination in den Augen der Werkstudentin. Während der Wellenpausen schlief ich immer fast ein und konnte super Kraft für jede Welle tanken.

In der Übergangsphase gab es eine kleine Irritation, weil sich der Muttermund zwischen Kopf und Becken stülpte und eine Hebamme massierte diesen dann weg. Ich konnte es kaum glauben als eine Hebamme meinte, dass wir bereits in dieser Phase sind und ich schickte immer bestärkende Worte zu meinem Kind hinunter und vertraute komplett darauf, dass es weiß was zu tun ist. Somit konnte ich mich “zurücklehnen” und unterstützte einfach durch die Wellen.

Um ca. 19:30 Uhr wurden die Wellen dann zu Presswehen und ich empfand es als sehr befriedigend, endlich wieder aktiv beeinflussen zu können. Mein Kleiner ließ sich Zeit und ich hatte auch immer nur 1-2 Presswehen, wodurch sich diese Phase länger zog. Die Fruchtblase wurde zwischendurch noch durch die Hebamme geöffnet und dann um 20:47 Uhr konnte ich mit einem letzten Presser meinen Sohn S. endlich komplett willkommen heißen. Die Plazenta ließ auch nicht lange auf sich warten. Mein Sohn kam völlig entspannt auf die Welt und ich war einfach super happy und dankbar.

Insgesamt betrachtet bin ich einfach nur so dankbar um diese Erfahrung. Auch wenn anfangs alles anders war als ich es mir vorher fest vorgenommen hatte, so konnte ich doch noch eine wundervolle, friedliche Geburt erleben. Ab dem Zeitpunkt, wo ich einfach alles zuließ und die Situation annahm und einfach den für mich besten Weg ging, fügte sich alles von selbst und es war Wasser in der Rutsche 🙂 . Auch die Hebammen waren von der Geburt absolut begeistert. Wir sind so stolz und dankbar und danken Kristin von tiefstem Herzen für diese Begleitung während der Schwangerschaft und Geburt.

Lerne meine Methode

Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis