Geburtsbericht von

Elena R.

In der 37. Ssw habe ich mich für den Kurs „die friedliche Geburt“ entschieden, da ich merkte, dass meine Sorgen und der Respekt vor der Geburt doch immer größer wurden und ich mich nicht mehr wohl bei dem Gedanken fühlte, völlig unerwartet alles auf mich zukommen zu lassen. Ich war hoch motiviert und schaute mir all die Videos an. Ich übte nach dem Plan für den Späteinstieg jeden Tag mehrmals die Atmung und mind. 2 eher aber 4-5 Hypnosen. Dies half mir sehr, mich positiv auf die Geburt einzustimmen und nahm mir auch die Angst davor.

Der ET verstrich und die Geburtsanzeichen ließen auf sich warten. Ich bereitete mich mental bereits auf eine Einleitung vor, die für mich aber auch völlig in Ordnung gewesen wäre, wenn auch nicht gewünscht.

An ET+6 war die Fruchtwassermenge schon bereits sehr gering, sodass ich einer Einleitung an ET+7 zustimmen wollte. In dieser Nacht (30.07.23) wachte ich um 3:00 Uhr auf und bemerkte einen Schmerz im Unterleib, der regelmäßig wiederkehrte. Ich begann die Hypnose zur Eröffnungsphase zu hören und versuchte, den Abstand der Wellen aufzuzeichnen.

Zunächst hatte ich Schwierigkeiten fokussiert zu bleiben und war noch sehr im Denken gefangen. Meine Gedanken kreisten um die Frage, ob es sich dabei nun tatsächlich um den Geburtsbeginn handelte oder doch nur ein Fehlalarm sei. Irgendwann schlief ich tatsächlich wieder ein.

Um 05:55 Uhr wachte ich erneut von Schmerzen im Unterleib auf und wurde um 06:05 Uhr wieder davon geweckt. Ab jetzt kamen die Wellen regelmäßiger und in einem Abstand von 7-10 Minuten. Noch immer zweifelte ich, doch so langsam fand ich mehr in die Hypnose und konnte die Atmung mit der Visualisierung kombinieren.

Um 7:30 Uhr stand mein Mann auf und ich ging zu ihm. Auf der Toilette bemerkte ich blutigen Schleim und erzählte ihm von meiner Nacht. Er war sich recht sicher, dass das nun wirklich die Eröffnungswellen waren und ich zog mich in das abgedunkelte Schlafzimmer zurück. Hier blieb ich die nächsten Stunden, ging immer mal wieder auf Toilette, frühstückte und hörte die Hypnose. Bereits hier fiel mir auf, dass ich trotzdem die Schmerzen spürte. Sie waren aushaltbar, aber durchaus unangenehm. Dennoch half mir die Hypnose sowie die Visualisierung und Atmung, in den Schmerz hineinzugehen und ihn anzunehmen, statt ihm ausweichen zu wollen oder zu verkrampfen.

Um 12:30 Uhr wollte ich ins Krankenhaus aufbrechen. Ich hatte zwar Angst, zu früh dort zu sein und wieder nach Hause geschickt zu werden, allerdings wurden die Schmerzen auch immer stärker und ich wollte die Möglichkeit einer Schmerzreduktion in Anspruch nehmen. Im Krankenhaus angekommen wurden die Wellen am CTG aufgezeichnet. Hier kamen sie dann alle 3-5 Minuten und ich hörte weiterhin die Hypnose. Nachdem ich untersucht wurde, folgte die erste Erleichterung: mein Muttermund war bei 2-3 cm Öffnung und ich durfte bleiben. Ich fragte aber hier bereits, wann eine PDA gelegt werden könne, da ich schon merkte, dass die Schmerzen für mich nicht bis zum Ende auszuhalten sein würden. Ich wollte ein Verkrampfen am Muttermund vermeiden und das Öffnen durch Entspannung fördern. Zur Überbrückung wollte ich in die Wanne und die Hebamme ließ das Wasser ein.

Dort eingetaucht merkte ich sofort eine Schmerzlinderung. Das warme Wasser war sehr angenehm und ich konnte weiterhin gut visualisieren und atmen. Nach 2 Stunden wurden die Schmerzen stärker und die Wärme des Wassers brachte nicht mehr die Linderung wie noch in den Stunden zuvor. Also ließ ich mich nochmal untersuchen: 5cm und somit ein guter Zeitpunkt für die PDA. Die Hebamme leitete alles in die Wege und ich versuchte angestrengt, die mittlerweile minütlichen und intensiven Wellen zu veratmen. Es gelang mir immer schlechter und ich freute mich auf die Unterstützung durch das Schmerzmittel.

Plötzlich kam die Hebamme zurück und teilte uns mit, dass meine Blutprobe, die bei der Aufnahme im Krankenhaus genommen wurde, verschwunden sei und wir nun eine neue bräuchten. Ab dem Zeitpunkt (ca. 17:30 Uhr) wurde es für mich körperlich und mental immer anstrengender und ich fand nicht in die Entspannung zurück. Ich wurde aber auch nicht panisch oder fühlte mich verzweifelt. Ich bin mir sicher, dass hier die Methode trotzdem ihre Wirkung entfalten konnte, da ich tief in mir die Kontrolle behielt und ruhig bleiben konnte.

Als die PDA mit deutlicher Verzögerung endlich wirkte, brachte sie leider nicht die Schmerzerleichterung, die ich mir erhofft hatte. Ab jetzt brauchte ich die Unterstützung der Hebamme, denn ich kam alleine nicht mehr weiter. Sie untersuchte mich erneut und stellte um 18:30 Uhr fest, dass mein Muttermund vollständig eröffnet war. Leider spürte ich durch die PDA keinen Druck nach unten und somit keinen Pressdrang. Da ich den Schmerz aber auch nicht mehr aushalten konnte, schlug die Hebamme vor, dass wir es mit dem Pressen probieren könnten.

Zunächst ging es ordentlich voran, allerdings schwanden meine Kräfte und so zog sich die Austrittsphase noch weitere 1,5 Stunden. Diese Phase war wirklich anstrengend und dennoch geriet ich nicht in Panik oder fühlte mich verzweifelt. Die Hebamme und Ärztin waren ganz begeistert, wie ruhig und kontrolliert ich blieb und lobten mich sehr.

Um 21:42 Uhr war es dann nach 18 Stunden endlich so weit und unser Sohn erblickte das Licht der Welt. Mit Hilfe der friedlichen Geburt konnte ich den Großteil der Zeit entspannt und in mir ruhend verbringen. Als es dann schwieriger wurde, half mir die Methode, nicht panisch zu werden und weiterhin in der Selbstbestimmung zu bleiben. Ich empfand die Geburt als körperliche Höchstleistung mit durchaus spürbaren Schmerzen. Durch die Arbeit mit der friedlichen Geburt war ich vor allem mental gut ausgestattet und konnte mir meinen Wunsch nach einer ruhigen und selbstbestimmten Geburt erfüllen.

Danke für eure Arbeit und die wertvolle Hilfe, die der Kurs mit sich bringt. Sollte ich erneut eine Geburt erleben, werde ich mich auf jeden Fall erneut mit der friedlichen Geburt vorbereiten!

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