Geburtsbericht von

Jana T.

Geburtsbericht: Überstürzte Traumgeburt nach langer Einleitung

Am 27.4. hat unsere kleine Zuckerbombe mit 3570g und 52 cm das Licht der Welt erblickt.

Eigentlich hatte ich mich total auf die Geburt gefreut. Bis die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes und dann auch noch insulinpflichtig meine Hausgeburts- bzw. Geburtshauspläne durchkreuzte. Und auch mein Wunschkrankenhaus abwinkte: ich bräuchte eine Klinik mit Neonatal.

Ich war am Boden zerstört. Nach meiner ersten Geburt wollte ich keinesfalls in eine große Klinik. Mein Geburtstrauma war mehr ein Kliniktrauma. Nachdem weder FA noch meine KV mir eine Hilfe waren, habe ich mir die friedliche Geburt gesucht und mir dann auch noch von Petra Hartmann helfen lassen. Und Stück für Stück, fand ich wieder in meine Kraft und konnte tatsächlich etwas Vorfreude aufbauen.

Aufgrund einiger Risikofaktoren stand eine frühe Einleitung im Raum und nach einem wirklich guten Beratungsgespräch (auf Augenhöhe) und zwei Nächten sacken lassen, war meine Intuition sehr klar: ich mach die Einleitung bei 39+0.

Und so zog ich Freitag morgens in die Klinik ein, großes Kind versorgt, intensiv geübt, alles gut vorbereitet und von TENS Gerät bis Duftöl alles dabei. Und dann passierte genau: nichts. Und zwar fünf lange Tage lang. Mich stresste die Krankenhausumgebung, ich konnte trotz regelmäßiger Hypnoseinheiten irgendwann auch nicht mehr auf Gedanken an die Geburt einlassen. Ich wollte es nur noch hinter mich bringen. Und hatte Zweifel, das die Einleitung noch etwas werden würde. Und so diskutierte ich abends mit einigen Freundinnen per Chat über die Option Kaiserschnitt. Ich hatte bis dahin keine einzige Welle gehabt.

Mitten in diesen WhatsApp Diskussionen passierte dann doch was: Von jetzt auf gleich hatte ich Schmerzen im unteren Bauch. Ich dachte: endlich, die Verstopfung löst sich… Allerdings musste ich in wenigen Minuten zur Kontrolle nochmal in den Kreißsaal zum CTG schreiben. Also zog ich mich an und ging zügig (aber ohne jemanden Bescheid zu geben) über das große Klinikgelände von der operativen Gyn, in der mein Bett stand, zum Kreißsaal. In Sorge, weil ich etwas Blut auf dem Klo gesehen hatte. Und unter stärker werdenden Krämpfen im Unterbauch (und nur da).

Im Kreißsaal angekommen, bereitete die Hebamme ein paar Dinge vor, um mich zu untersuchen, ich hing am CTG. Nach wenigen Minuten riss ich mir alles vom Körper und lief zum Klo – ich musste so dringend – dachte ich. Tatsächlich habe ich erst bei der nächsten Welle (die erste, die ich als solche erkannte) verstanden: das hier ist Geburt. Glücklicherweise war meine Hebamme deutlich schneller als ich und sagte: Dein Kind kommt, lass mich mal schauen, wie eilig es ist. Also zurück zum CTG Bett, kurzer Check. „Wie schnell kannst Du noch laufen?”. Ich: “schnell.” Sie: “dann lauf.”

Und so bin ich aus einem High Speed walken direkt auf das Kreissaalbett geklettert, aus reiner Intuition NICHT in den geplanten Vierfüßler, sondern in die Seitenlage. Und die nächste Welle war schon das Köpfchen durch den Ring of Fire. Mit Trance war nichts, aber ich war ganz klar und in meiner Kraft. Die nächste Welle brachte das Köpfchen und die Hebamme schaffte es noch, die Fruchtblase zu öffnen. Dann hatte ich 20 Sekunden Pause. Absolute Stille. Und mit der nächsten Welle war sie auch schon da.

Ich hatte insgesamt vielleicht zehn Wellen, die ich auch als solche erkannte. Nach 5 Tagen warten, hab ich den Geburtsbeginn glatt verpasst. Und mein Mann leider die komplette Geburt. Geburtsverletzungen hatte ich sehr wenige.

Tatsächlich hatte ich mir eine zügige Geburt gewünscht, dass es dann nur 45 Minuten von der ersten zarten Wehe bis „Baby da” werden würden, das hätte ich nicht gedacht.

Für mich war es eine Traumgeburt. Keine Hypnose, aber in absoluter Hingabe konnte ich mich ab dem Moment, in dem ich verstanden habe – das ist Geburt – sehr gut einlassen und meinen Körper machen lassen. Die erfahrene Hebamme war ganz selig. „ Einfach schön geboren”, hat sie immer wieder gesagt.

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