Geburtsbericht von

Julia

Triggerwarnung: Frühgeburt, Spritzen für Lungenreife

Geburtsbericht
Julia Sikorski
Frühchen Geburt 34. SSW – absolute Traumgeburt

Liebe Kristin & Team,

ich freue mich riesig, dass ich endlich einen ruhigen Moment finde und meinen Geburtsbericht mit euch teilen darf. Am 21.02.23 kam unser kleiner Sohn relativ plötzlich auf die Welt. Ich habe bereits einige Monate, bevor wir uns entschieden haben, mit der Kinderplanung anzufangen, begonnen deinen Podcast zu hören. Da Bekannte aus meiner Schulzeit an deinem Programm teilgenommen haben und zu Gast in einen deiner Podcast-Folgen waren. Zunächst war ich skeptisch, weil ich bereits so viel negative Geburtsberichte gehört hatte und selbst ein sehr verkopfter Mensch bin. Gleichzeitig hat es mich so gepackt, dass ich den Podcast, ohne dass ich schwanger war, bereits regelmäßig bei Spaziergängen mit unseren Hund gehört habe.

Als ich dann einige Monate danach nach kurzer Zeit schwanger wurde, wusste ich direkt, dass ich dein Programm machen möchte. Ich habe meinem Mann davon erzählt und er war gleich offen gestimmt.
Gekauft haben wir den Kurs dann in der 20. SSW. Die Schwangerschaft war bis dahin ziemlich anstrengend und von sehr starker Übelkeit geprägt, die mir im Unterbewusstsein auch immer wieder die Sorge brachte, dass vielleicht doch etwas nicht stimmte und wir unser Baby verlieren könnten. Dazu kam, dass wir familiär eine schwere Zeit durch machten, meine Schwiegermutter sehr schlimm an Krebs erkrankt ist und wir gesagt bekommen haben, dass wir mit dem Schlimmsten in Kürze rechnen sollten.

Beruflich war ich ebenfalls sehr eingespannt. Von SSW zu SSW kamen mehr und mehr kleine Wehwehchen dazu und so schrieb mich meine Frauenärztin in der 29. SSW krank (Beschäftigungsverbot). Erst wehrte ich mich innerlich dagegen und wollte weiter arbeiten, jedoch habe ich dann mit deinem Kurs und den Hypnosen aktiv begonnen. In kürzester Zeit war ich tiefenentspannt, ausgeglichen und freute mich riesig auf meine Geburt. Ich genoss die Auszeiten in Hypnose und kümmerte mich ganz in Ruhe um den Nestbau.

Ab SSW 31 spürte ich immer wieder ein starkes Ziehen in meinem Unterleib. Ging dann meist in Hypnose und daraufhin war es auch gut erträglich. Bei meinem nächsten FA-Termin einige Tage später (SSW 31) stellte meine Ärztin fest, dass unser Sohn schon startklar zur Geburt in tiefer Beckenlage mit den Köpfchen nach unten liegt. Sie verordnete mir Ruhe und wo immer es geht die Beine hoch zu legen. Ich versuchte, mir kleine Ruhepausen zu gönnen, jedoch fiel mir dies sehr schwer. Meine Schwiegermutter lag bis dahin im Hospiz und die Zeit war für meinen Mann und mich emotional sehr anstrengend.

In der SSW 34 abgekommen, merkte ich nachmittags eine leichte Blutung. Sie war wirklich leicht, dennoch hatte ich das Bedürfnis, sie abzuklären. Wir fuhren gegen Nachmittag gemeinsam ins Krankenhaus um die Ecke. Dort wurde ich durchgecheckt, aber es wurde nichts Auffälliges gefunden. Ich sollte weiter ruhen und sie hatten mir dort ein Zimmer im Krankenhaus angeboten, was ich jedoch dankend ablehnte. Ich wollte nun für meinen Mann da sein, da seine Mutter wohl bald sterben würde. Dennoch schonte ich mich in den nächsten 2 Tagen für meine Verhältnisse wirklich sehr viel. Ich verließ kaum mein Bett und hörte viele Hypnosen.

Abends ging ich vor dem Schlafengehen nochmal zur Toilette. Dort sah ich, dass etwas in der Toilette schwamm. Ich fragte mich gleich, ob das ggf. der Schleimpfropf sein könne. Ich googelte es und zeigte es meinem Mann. Wir waren uns beide sofort sicher, dass es der Schleimpfropf war. Wir beschlossen, dennoch ruhig zu bleiben, schlafen zu gehen und am nächsten morgen gleich zu meiner Frauenärztin zu fahren.

Gegen 4 Uhr in der Nacht merkte ich dann, dass ich eine Pfütze im Bett hatte. Ich stand auf, ging zur Toilette und es lief gefühlt in einem Strom Wasser aus mir heraus. Ich wartete kurz im Bad, jedoch war mir klar, dass muss eindeutig die Fruchtblase sein.
Um 4:18 Uhr ging ich zurück ins Schlafzimmer und weckte ganz zart meinen Mann. Er stand gefühlt sofort im Bett und war ziemlich nervös. Ich hingegen war sehr ruhig und entspannt. Ich habe ihn gebeten, dass er unseren guten Freund informiert, dass dieser unseren Hund an diesem Tag von der Hundetagesstätte abholt und gebeten, dass er alle Sachen für unseren Hund zusammen packt. Dann meinte ich zu meinem Mann, dass wir nun noch entspannt duschen können, was wir auch beide taten. Im Anschluss packte er noch ein paar Snacks ein und schmierte uns Brote, bevor wir uns dann auf den Weg machten, unseren Hund zur Hundetagesstätte bringen und weiter ins Krankenhaus fuhren.

Die Fahrt ins Krankenhaus hatten wir zwar in der Woche zuvor einmal abgefahren, jedoch mussten wir eine andere Strecke nehmen, da auf Grund des Rosenmontags an diesem Tag überall Straßensperrungen waren. Die 5 Kilometer lange Fahrt zog sich an diesen Tag über 40 Minuten, dennoch blieb ich sehr ruhig und war gedanklich in den Hypnosen, die ich zuvor geübt hatte.

Im Krankenhaus endlich angekommen, haben wir in der Frauenklinik längere Zeit gesucht, wo genau wir hin müssen und hatten Schwierigkeiten, einen Ansprechpartner zu finden, den wir nach dem Weg fragen konnten. Meinen Mann machte das sehr nervös und er war irgendwann so genervt, dass er mit vorgeschlagen hat, dass wir umkehren und in eine andere Klinik fahren. Ich hingegen war nach wie vor sehr entspannt und sagte, nein, wir würden hier jemanden finden und hier unser Baby bekommen. Parallel dazu war ich nach wie vor in den Hypnosen, obwohl ich keine der Audios auf den Ohren hatte, weil mir nicht danach war.

Kurze Zeit später waren wir über die Wochenbettstation im Kreißsaal angekommen. Uns hat eine nette, junge Hebamme dort empfangen und mich mit zur Untersuchung und zum CTG genommen, während mein Mann in der Zeit kurz vor dem Kreißsaal warten musste.
Ich drückte ihr direkt zu Beginn meine Unterlagen inkl. meines Geburtsplans in die Hand, jedoch interessierten sie die Unterlagen nicht.

Sie teste, ob ich Fruchtwasser verloren hatte, was sie schnell bestätigte und tastete mich einmal ab. Der Muttermund war zu dem Zeitpunkt 1 cm geöffnet. Das sagte sie mir leider schneller als ich sagen konnte, dass ich es gar nicht wissen möchte.
Im Anschluss schrieb sie noch ein CTG, was bereits eine Wellentätigkeit bestätigte.
Sie klärte mich auf, dass sie mir aufgrund des Blasensprungs einen Venenzugang legen müsse, um mir ein Antibiotikum zum Schutz vor Infektionen geben zu können. Ich gab ihr aus dem Unterbewusstsein ein „Ok“ und hörte sie sagen, wie tapfer ich beim Legen des Zugangs gewesen sei, ohne dass ich das Legen bewusst gemerkt hätte.

Dann durfte mein Mann zu mir – was mich sehr erleichtert hat, da ich wusste, dass er nun die Kommunikation übernehmen konnte.
Es folgte ein Gespräch mit der Assistenzärztin. Sie klärte uns über die Risiken einer Geburt in der SSW 34 auf und berichtete von der möglichen Unreife unseres Babys. Sie empfahl uns außerdem, eine Lungenreife für das Baby über eine Spritze zu geben, welche nun in Form von 2 Spritzen innerhalb von 48 Stunden je in meinen Oberschenkel gegeben werden sollte, da mit hoher Wahrscheinlichkeit die Lunge unseres Babys noch nicht ausgereift gewesen sein sollte. Wir stimmten zu und ich bekam direkt die erste Spritze. Da die 48 Stunden bis zur Vollständigkeit der Lungenreife (beide Spritzen) wichtig waren, begannen sie, mir parallel wellenhämmende Mittel über den Venenzugang zu verabreichen.

In der Zeit, wo das Medikament in meinen Körper floss, lag ich ruhig und entspannt in Hypnose im CTG Raum. Ich merkte die Zeit nicht wirklich vergehen und irgendwann war es bereits früher Nachmittag und ich wurde stationär in der Frauenklinik aufgenommen, sodass ich ständig überwacht war und mir weiter das Antibiotikum zum Schutz vor Infektion und das wellenhämmende Medikament gegeben werden konnte. Mein Mann konnte nicht stationär mit aufgenommen werden und wir entschieden uns daher, dass er nach Hause fahren sollte, noch Kräfte tanken für den Moment, in dem es wirklich los gehen würde. Laut der Assistenzärztin sollte dieser Zeitpunkt möglichst nach Ablauf der 48 Stunden der Gabe der Lungenreife sein. Wir stellten uns daher darauf ein, dass unser Baby frühestens am Mittwoch in dieser Woche auf die Welt kommen wird.

In meinem Zimmer angekommen, ging ich raus aus der Hypnose und unterhielt mich nett mit meiner Zimmernachbarin. Danach ging ich noch ein wenig über den Gang spazieren und rief meine Eltern und meinen Bruder an, um ihnen jeweils kurz von dem Tag und dem weiteren Vorgehen zu berichten. Dann gab es bereits Abendessen und ich versuchte danach, möglichst zur Ruhe zu kommen. Ich fühlte mich ziemlich benebelt, was laut der Krankenschwester an dem wellenhämmenden Medikament lag.

Genau wie meine Zimmernachbarin jedoch auch, konnte ich nicht einschlafen. Ich versuchte es mit der Hypnose zum Einschlafen, kam aber einfach nicht in den Schlaf. Dann merkte ich einen immer stärker werdenden Druck im Unterleib, der mal ging und dann wieder stärker zurück kam. Ich berichtete meiner Zimmernachbarin davon , die bereits ein Kind zur Welt gebracht hatte und gerade auf ihr 2. Kind wartete.
Sie empfiehl mir, zu klingeln und nach einem weiteren CTG zu fragen. Ich fühlte mich fit und wollte ungern nach einer Schwester klingeln.

Ich schnappte mir meine Kopfhörer und mein Handy und lief selbst gegen 23:00 Uhr rüber zum Kreißsaal zurück. Dort fragte ich nach einem CTG und beschrieb der dort anwesenden Hebamme von meinem Druck im Unterleib. Sie war sehr ruhig, nett und verständnisvoll und wiederholte das Programm der Hebamme am Vormittag. Sie tastete mich ab und schrieb ein CTG. Trotz der Wellenhämmer, die ich bekam, konnte sie bereits eine starke Wellentätigkeit feststellen – wie stark, kann ich nicht sagen, da ich ihr direkt kommuniziert hatte, dass ich solche Details nicht wissen möchte.

In Rücksprache mit mir und einer anderen Assistenzärztin entschieden wir, dass wellenhämmende Medikamente noch höher zu dosieren um möglichst die 48 Stunden für die Lungenreife unseres Babys zu vollenden.
Ich lag in der Zeit weiter im CTG Raum, der sehr entspannend eingerichtet war. Der Druck im Unterleib wurde gefühlt in meinem Unterbewusstsein nicht wirklich schwächer und gleichzeitig merkte ich, während ich mir gerade eine Hypnose an machen wollte, wie mir sehr übel wurde. Ich griff nach einer Nierenschale dort in der Nähe des CTG Geräts und begann, mich zu übergeben.

Ich rief die Hebamme dazu. Sie holte erneut ihre Assistenzärztin um Rücksprache zu halten. Die Wellen scheinten trotz Zugabe des Medikaments, stärker geworden zu sein bzw. die Abstände kürzer, was ich jedoch aufgrund meines Trancezustandes nicht mitbekommen habe. Die Hebamme setze sich zu mir auf das Bett und begann mir zu erklären, dass sich unser Baby nicht aufhalten lässt und sie mir abraten würde, nochmal das Medikament zur Wellenhämmung zu erhöhen, während des Gesprächs musste ich mich weiter mehrfach übergeben. Ich fühlte ebenfalls , wie sich unser Baby gegen das Hinauszögern der Geburt wehrte und stimmte daher zu, dass wir das wellenhämmende Medikament absetzen. Die Assistenzärztin kam zu dem Gespräch kurz dazu. Ich fragte, ob ich nun meinen Mann anrufen könne, damit er dazu kommt. Leider verneinte die Assistenzärztin dies und antwortete: „Das geht erst unter Geburt.“

Als sie aus dem Raum war, kam erneut ein starker Druck (eine Welle) und meine ganzen Beine zitterten. Die Hebamme legte ihre Hand verständnisvoll auf meine Schulter und sagte mir, dass ich auf jeden Fall nun meinen Mann anrufen könne und wenn es dann Ärger mit der Ärztin geben sollte, würde sie diesen auf ihre Kappe nehmen. Das erleichterte mich sehr. Ich rief also meinen Mann an, der nun daher, dass es schon nach 1 Uhr in der Nacht war, innerhalb von 10 Minuten bei mir im Krankenhaus ankam.
In der Zeit, als mein Mann unterwegs ins Krankenhaus war, wurde mir verfrüht eine 2. Spritze zur Lungenreife unseres Babys gegeben, da nun offensichtlich war, dass wir die ursprünglich geplanten 48 Stunden nicht einhalten werden und unser Kind früher auf die Welt kommen würde.
Außerdem habe ich die Hebamme gebeten, mir bitte eine Wärmflasche zu geben, da ich ein starkes Bedürfnis nach Wärme verspürt habe.

Als nun mein Mann angekommen war, war ich sehr glücklich, dass wir nun zu zweit in dem gemütlichen CTG-Raum lagen. Ohne groß zu sprechen, übernahm mein Mann direkt das Tracken der Wellen und ich konnte mich auf die von Kristin empfohlene Atmung konzentrieren. Eine Audio wollte ich nicht mehr auf den Ohren haben, stattdessen ging ich eigenständig in Hypnose zurück. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug und waren wirklich sehr schön. Die Hebamme kam hier und da nach uns schauen und brachte mir eine frische Wärmflasche, ließ uns aber in Ruhe unser Ding durchziehen, was wirklich toll funktionierte.

Das Einzige, was etwas unschön und vor allem sehr kraftaufreibend für mich war, war dass ich mich leider weiter bei jeder Welle übergeben musste. Dennoch ließ mich dies nicht aus der Ruhe bringen. Ich erinnerte mich an Kristins Aussage, dass ein Übergeben unter der Geburt ein gutes Zeichen sei.

Es wurde morgen und gegen 6 Uhr gab es nun einen Schichtwechsel der Hebammen. Ich bekam dies nur unterbewusst mit, war jedoch ein klein wenig traurig, da ich die Hebamme aus der Nacht sehr kompetent und einfühlsam fand. Nun stellte sich K. bei uns vor, die uns von ihrer Kollegin übernommen hatte. Sie war ebenfalls gleich zu Beginn super ruhig und einfühlsam. Sie untersuchte mich vorsichtig und teilte meinem Mann mit, wie weit der Muttermund bereits geöffnet sei. Ich bekam ihre Aussage dazu nicht mit, allerdings sagte sie dann, dass wir nun von den CTG-Raum in den Kreißsaal umziehen können, da es nicht mehr lange dauern würde, bis unser Baby auf die Welt komme. Wir bezogen Kreißsaal Nr. 4. ein sehr moderner, gemütlicher, toller Raum.

K. bereitete alles für die Geburt vor, während ich es mir bereits gemütlich machen konnte.
Von nun an habe ich die Hypnose mehr und mehr verlassen. Ich hatte das Bedürfnis, nun alles voll und ganz in starker Konzentration zu erleben und gleichzeitig ein Gefühl, was mir sagte, dass ich durch die Hypnosen in den letzten Stunden / Tagen stark und entspannt genug sei.

Ich hatte kein Zeitgefühl mehr, aber es muss nun so zwischen 7 und 8 Uhr gewesen sein.
Ich merkte, wie sich die Wellen aus der Nacht in die Morgenstunden veränderten und begann, auf K. zu hören und mich voll und ganz auf sie einzulassen. Sie gab mir super hilfreiche Tipps und sagte mir genau, was zutun sei. Ich habe mich unter Ihren Anweisungen sehr wohl und sicher gefühlt.
Die nächsten Wellen wurden ziemlich schnell sehr intensiv und ich merkte, wie meine Kräfte verschwanden und ich immer schwächer wurde. Die letzten 2 recht schlaflosen Nächte ließen ihre Spuren.

Ich sagte zu meinen Mann, dass ich es nicht schaffe und eine PDA möchte. Er übernahm direkt die Kommunikation und tat alles, um dies möglich zu machen. K. gab ihm einiges an Papieren, was er direkt begann, auszufüllen. Kurze Zeit später, berichtete mein Mann, standen die Anästhesisten vor der Tür und ich hatte bereits einen Kittel von K. bekommen, damit mein Rücken frei war und die PDA gelegt werden konnte. K. untersuchte mich nur kurz noch einmal. Zu diesem Zeitpunkt war der Muttermund vollständig geöffnet. K. kam zu mir, setzte sich neben mich und erklärte mir, dass es zu spät für eine PDA sei. Ich blieb ruhig und ein Gefühl in mir sagte mir direkt, dass ich es auch ohne PDA gut schaffen werde und meine letzten Kräfte nun dafür bündeln könne. K. versicherte mir, dass es nun nicht mehr lange dauert, bis wir unser Baby im Arm halten können. Sie fragte mich nach dem Namen unseres kleinen Jungens.

Mein Mann und ich antworten im Chor: „J.!“
Daraufhin gingen wir im Team in die „letzte Phase der Geburt“.
K. leitete mich genau an, wann ich pressen sollte und wie oft. Mein Mann wusste, dass ich gerne im Vierfüßlerstand entbinden wollte und brachte diesen Hinweis ein. Wir wechselten also nochmal die Geburtsposition und ich verbrachte einige Wellen im Vierfüßlerstand, bis wir dann wieder in Rückenlage wechselten. Nun kam ein Gynäkologe dazu. Außerdem hörte ich K. sagen, dass ein Team von Kinderärzten ebenfalls eingetroffen war und vor der Tür wartete, da unser Sohn J. schließlich ein Frühchen war und die Lungenreife auch keine 48 Stunden, wie ursprünglich geplant, wirkten konnte.

Ich spürte durch die Atmosphäre und das Hinzukommen / Warten der Ärzte, dass es nun wirklich nicht mehr lange sein wird, bis mein Sohn auf die Welt kommt, gleichzeitig kosteten mich die letzten Presswellen sehr viel Kraft. K. merkte, wie meine Kräfte schwanden und fragte mich, ob ich das Köpfchen von meinem Sohn fühlen wolle. Bevor ich ja oder nein sagen konnte, nahm sie bereits meine Hand und führte sie an das Köpfchen unseres Sohnes. Ich habe zuvor oft gehört, dass dies üblich sei unter Geburt, konnte mir jedoch nie vorstellen, wie es sein würde, den Kopf seines Kindes unter Geburt anzufassen – es war wunderschön! Der Kopf fühlte sich ganz weich an und voller zarter Babyhaare. Dies gab mir unglaublich viel Kraft. Nun waren es noch 3-4 intensive Presswellen, die ich gut durchziehen konnte, bis es soweit war und wir unser Baby lautstark schreien hörten.

Dieser Moment war unglaublich schön. Mein Mann durfte nun die Nabelschnur durchtrennen und K. gab mir J. für einen kurzen Moment in den Arm und sagte, dass ich ihm noch einen Kuss geben solle, da er nun dringend an das Team der Kinderärzte draußen überreicht werden müsse. Obwohl es mir schwer fiel, ihn gleich gehen zu lassen, stimmte mich die Geburt und der Moment wie er aufschrie und ich ihn küssen durfte so unendlich glücklich, dass auch das in Ordnung war. Mein Mann ging mit dem Kleinen mit und kam kurze Zeit später zurück zu mir, um mir zu berichten, dass es unserem Sohn gut gehe. Er wurde zur Beobachtung und für ein klein wenig Starthilfe mit auf die Kinderstation genommen, jedoch war er für die 34. SSW sehr stark und fit fürs Leben.
Nachdem die Nachgeburt geschafft war, durfte ich zurück in mein Zimmer in der Frauenklinik und hatte erstmal Lust, etwas zu essen und unseren Familien & Freunden von der unglaublich tollen Geburt unseres Sohnes zu berichten.

Wir verbrachten die nächsten 16 Tage noch gemeinsam in der Kinderklinik mit einigen Höhen und Tiefen, da J. u.a. die Gelbsucht recht stark ausgeprägt hatte. Die Zeit war sehr intensiv, jedoch Dank der vielen Hypnosen für die Zeit nach der Geburt und einem unglaublich tollen Team in der Uniklinik Düsseldorf, auch unvergesslich und wunderschön.

Nun sind wir seit knapp 2 Wochen zu Hause und genießen es sehr. Ich denke jedoch mehrfach am Tag an unsere wunderschöne Traumgeburt und die Zeit danach zurück und hoffe, dass viele Familien ähnlich tolle Erfahrungen machen dürfen.

Vielen Dank, liebe Kristin für die tolle Begleitung in eine Geburt, die ich mir ganz anders vorgestellt habe und es, genau wie es war, jedoch traumhaft war!

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