-Triggerwarnung: Geburtseinleitung, PDA, Bauchgeburt unter Vollnarkose-

Liebe Kristin,
ca. ab der 30ten Woche habe ich mich fast jeden Tag mit deinen Hypnosen auf unsere Geburt vorbereitet, das Üben hat mir einen großen Ruhepol in einer nicht ganz unkomplizierten Schwangerschaft geboten. Aufgrund eines Schwangerschaftsdiabetes, den ich zum Glück über die Ernährung im Griff hatte, hieß es, bei uns würde am ET eingeleitet werden, sollte sich bis dahin nichts getan haben. Dem Baby und mir ging es aber gut, sodass wir erst 10 Tage nach ET eingeleitet wurden. In dieser Zeit habe ich ganz oft die Hypnose „Geburtsbeginn mental fördern“ geübt und fand sie wirklich schön.

Die Einleitung dauerte leider länger als gedacht. Wir begannen mit einem Cook-Ballon, und tatsächlich setzen Wehen ein. In Hypnose und an meinem sicheren Ort veratmete ich die Wellen über sechs Stunden. Und es war trotz der Wellenkraft ein gutes Gefühl. Ich war ganz für mich an meinem Ort und alles war gut. Leider hörten die Wellen wieder auf. Nach weiterer Einleitung am nächsten Tag waren im CTG Wellen zu sehen, die ich aber nicht spürte. Dank der Selbsthypnose-Methode war ich trotzdem sehr bei mir und dem Kind und ruhte mich einfach aus.

Nachdem sich die Fruchtblase (mit grünem Fruchtwasser) öffnete, ging dann alles recht schnell. Die Wellen kamen im Abstand von ca. 2 Minuten, dann unregelmäßig und bereits als Doppelwellen. Wir blieben direkt im Kreißsaal am CTG. Ich hörte die Hypnose zur Eröffnungsphase und blieb bei mir. Die Wellen wurden schnell stärker und hyperfrequent, im Kreißsaal wurde es etwas trubelig. Durch die Hypnose ließ mich das allerdings völlig unberührt, ich konnte gut fühlen, was für mich gut und richtig war.

Die ganze Zeit über öffnete sich mein Muttermund leider nicht. Die Wellen wurden zunehmend stärker, ich konnte irgendwann das Gefühl meiner Kopfhörer im Ohr nicht mehr gut ertragen und blieb auch ohne Aufnahme in Selbsthypnose. Leider wurde das CTG pathologisch, ab hier funktionierte meine Selbsthypnose nicht mehr richtig, der Muttermund blieb ungeöffnet, sodass ich ein Schmerzmittel probierte, das leider nicht funktionierte, also wurde eine PDA gelegt. Anstatt, dass sie mir half, blieb auch die PDA ohne Wirkung (was sehr selten ist!) und es kam stattdessen zum Wehensturm, den auch einen Tokolyse zunächst nicht hemmen konnte. Da wir mittlerweile einen Geburtsstillstand hatten, entschieden wir uns für eine Bauchgeburt, mein Bauchgefühl sagte mir, dass das der richtige Weg sei.

Da die PDA schon nicht gewirkt hatte und das CTG schlecht war, entschieden wir uns für eine Vollnarkose (kurz nach der Entscheidung verschlechterten sich die Vitalzeichen, sodass wir am Ende ohnehin keine Wahl mehr gehabt hätten). Durch eine weitere Tokolyse konnte ich die Wellen wieder besser veratmen, während ich für die OP vorbereitet wurde. Ich hatte keine Angst und stand voll und ganz hinter meiner Entscheidung. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass mein Mann mir im Kreißsaal unser Kind auf die Brust legte und ich es zum Stillen anlegte. Im OP stellte sich übrigens raus, dass das Kind den Weg in den Geburtskanal nicht fand und durch die Wellen seitlich ins Becken gedrückt wurde, was auch am Köpfchen sichtbar war, was im Nachhinein mein Bauchgefühl und meine getroffenen Entscheidungen bestätige.

Mittlerweile sind wir seit einiger Zeit zuhause. Und obwohl ich einige Zeit brauchte, um den Ablauf unserer Geburt, der so anders war als geplant und erhofft, zu erarbeiten und vollständig anzunehmen, geht es mir damit mittlerweile gut. Ich habe mir den Geburtsbericht geben lassen (kann ich jeder Mama empfehlen!) und nochmal Revue passieren lassen. Ich bin mir sehr sicher, dass ich durch die friedliche Geburt und das Üben mit den Hypnosen, die Fähigkeit hatte, in der Situation zu entscheiden, wie ich entschieden habe, trotzdem bei mir zu bleiben und zu fühlen, was für mich und das Kind das Beste ist.

Außerdem freue ich mich tatsächlich darauf, bei der nächsten Geburt eine neue und andere Erfahrung machen zu dürfen. Einen Geburtablauf, der so kompliziert und traumatisch war, bereits einen Monat nach der Geburt so annehmen zu können, wie er war, beim erneuten Betreten des Krankenhauses kein schlechtes, sondern trotzdem ein gutes und sicheres Gefühl zu haben, das macht mich sehr dankbar und das schreibe ich der Methode der friedlichen Geburt zu. In der nächsten Schwangerschaft werde ich die Methode definitiv wieder nutzen.

Ich möchte trotzdem allen Mamas, die eine traumatische oder schwere Geburt hinter sich haben, dazu ermutigen, sich hinterher jemanden zu suchen, um diese aufzuarbeiten, der Geburtsbericht hilft dabei bereits. Und egal, auf welchem Weg euer Kind geboren wird, jede Geburt hat ihre Berechtigung und ist richtig genau so, wie sie gewesen ist. Das zu erkennen, hat mir die friedliche Geburt sehr viel einfacher gemacht.

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