Geburtsbericht von

Lena L.

Triggerwarnung: Schmerz, PDA , Kindslage, trotzdem selbstbestimmt und mit Vertrauen

  1. 24.09.21 21:44

Es begann nachts um 3 Uhr mit Wellen im 30 min Abstand. Um 5/7 Uhr morgens wurden sie regelmäßiger, also begann ich mit der Hypnose, die bis dato super geklappt hat. Um 11/12 Uhr wurden die Wellen intensiver und regelmäßig. Sind dann ins Krankenhaus gefahren. Dort bin ich vor lauter freudiger Aufregung aus der Hypnose gekommen. NICHT aber aus der Atmung. Dort angekommen, wurde erstmal CTG geschrieben, bin wieder zurück in die Hypnose. Beim Muttermundtasten war ich erst bei knapp 2 cm. Wurde nochmal spazieren geschickt für 1 Stunde. Ich und mein Mann sind also los und haben sogar nochmal was zu essen geholt. Beim Spazieren wurden die Wellen immer intensiver und ich habe gemerkt, dass es mir schwer fiel, an meinem Kraftort zu bleiben. Ich war aber trotzdem konzentriert und hab Vertrauen gespürt. Die Atmung hat viel geholfen!! Als wir zurück kamen, hat sich am Mumu nicht viel getan, also habe ich ein Entspannungsbad genommen mit einem Zäpfchen, um den Mumu weich zu bekommen. Da war es mittlerweile schon früher Nachmittag. Die Hebammen vor Ort waren sehr aufmerksam und einfühlsam und haben mich schon für meine Atmung gelobt und gesagt, dass ich bestimmt keine PDA oder ähnliches brauche, weil ich das so toll mache.
In der Badewanne bin ich zurück in Hypnose, was geholfen hat, zu spüren, wann die nächste Welle kommt, um rechtzeitig in die Bauchatmung zu gehen. Ab dem Punkt rede ich auch von Schmerzen, da die Wellen wirklich heftig waren und sehr stark in den Rücken gingen. Mein Mann hat bei jeder Welle mit seiner Hand gegen mein Steißbein gedrückt. Irgendwann war die Wanne nichts mehr für mich und ich bin raus… zurück in den Kreißsaal, der wirklich schön war. Ich bin aus der Hypnose gekommen, aber habe immer noch in den Bauch geatmet. So wichtig!! Bei meiner ersten Geburt habe ich die Atmung nicht gekannt und konnte bei der Stärke an Wehe schon nicht mehr atmen. Das war diesmal komplett anders.
Ich habe auch angefangen, die Wellen zu vertönen, das hat mir persönlich auch geholfen. Am Abend habe ich auf Wunsch dann mein erstes Schmerzmittel durch den Zugang bekommen. Mumu war bereits weiter geöffnet. Durch das Mittel habe ich mich high gefühlt, die Wellen trotzdem noch als stark empfunden, aber ich konnte sie wieder gut veratmen. Zwischendrin hat die Hebamme getastet und ich war schon bei 7 cm, was eigentlich super war. Nur lag meine Kleine nicht richtig. Sie hat nach oben geguckt und mit dem Hinterkopf Richtung Rücken gedrückt, was die starken Rückenwehen erklärt. Es wurde nochmal ein Ultraschall gemacht, um sicher zu sein. Ich hatte kurz Angst, aber irgendwie kam ein Vertrauen in mir auf und ich meinte: „Sie wird sich drehen!“
Die Wellen wurden wieder stark, so stark, dass ich schwerer atmen konnte, es aber trotzdem geschafft habe. Mein Mann hat mich dran erinnert und mir sehr geholfen.
Ich wollte dann die PDA und die Hebamme hat sich sofort gekümmert, weil sie wusste, dass durch die falsche Lage die Schmerzen stark waren.
Nach längerem Warten kam der Arzt und hat alles vorbereitet.

Triggerwarnung hier nochmal wegen PDA !

Beim Legen der PDA gab es ein paar Probleme. Im Anschluss wurde schon gesagt, dass die PDA nicht mehr so die Wirkung hat, da ich schon so weit bin und dass ich für 2-3 Tage Kopfschmerzen bekommen könnte. Meine Hebamme kam wieder zum Tasten.
Sie war toll und meinte, dass durch die Lage meiner Kleinen der Prozess verlangsamt ist und es deswegen so lange dauert mit der Eröffnung. Meine Fruchtblase war prall und sie meinte, dass sie die nicht aufmacht aus Angst, dass sich der Kopf dann im Becken falsch verkeilt. Sie meinte: “Gebt mir mal 5 Minuten, ich überlege, was wir noch machen können, damit die Maus sich dreht.“
Sie hat mir dann eine Übung gezeigt, nachdem die PDA ein wenig geholfen hat (ich musste trotzdem sehr konzentriert atmen).
Ich verlor ein wenig Fruchtwasser, habe die Übung aber weiter gemacht, weil ich ein gutes Gefühl hatte und platsch… da war die Fruchtblase komplett geplatzt und ich habe Druck verspürt. Die Hebamme kam zurück und wollte, dass ich mich nochmal zum Tasten hinlege. Ich meinte: „Geht nicht, ich habe so starken Druck, es geht los!“ und dann habe ich mit geschoben und bin dem Gefühl nachgegangen. Da ich stand und mich nur auf das Bett gestützt habe, hat sie schnell die anderen gerufen und ich habe gepresst. Ich war so voller Freude und Adrenalin, dass ich nicht mehr wahrgenommen habe, was die anderen sagten. Ich habe zu wenig geatmet, aber das war in dem Fall nicht schlimm, weil meine Tochter ganz schnell rauskam. Maximal 15 min nach Platzen der Fruchtblase war sie da. Alles war vergessen. Ich hatte keinerlei Verletzungen.
Danach haben wir noch eine halbe Stunde mit der Hebamme geschnackt und sie war begeistert von der Harmonie zwischen mir und meinem Mann und dass man das selten hat. Wir haben uns dann alle umarmt, weil ich der Hebamme so dankbar war, dass sie auf mein Bauchgefühl gehört hat, als ich meinte, dass die Kleine sich drehen wird.
Ich habe ambulant entbunden und war 6 Std später daheim.

Durch die PDA hatte ich die darauffolgende Woche starke Kopfschmerzen, die nochmal mit Tabletten behandelt wurden. Die Kleine war zum Glück die ersten 2 Wochen sehr entspannt und ruhig, das hat mir Ruhe und Kraft gegeben. Anschließend möchte ich sagen, dass mir die friedliche Geburt sehr geholfen hat, auch wenn ich es nicht alles durchgängig mit der Hypnose gemacht habe. Ich glaube, es ist stark ins Unterbewusstsein gegangen, da ich trotz starker Schmerzen dieses Vertrauen hatte. Und die Atmung war Gold wert, wirklich!! Danke also!!!

Ihr könnt gerne alles fragen, ist wirklich immer viel zu erzählen

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