Geburtsbericht von

L.

Liebe Kristin,

ich bin sehr dankbar für den online Kurs, unter anderem, weil in der Pandemie einfach total praktisch und in der Hitze der Sommermonate draußen sehr gut umsetzbar!
Ich bin selbst durch und durch Schulmedizinerin und konnte tatsächlich bis in der Schwangerschaft mit Meditation überhaupt nichts anfangen. Aufgrund einiger Vorerkrankungen, einer Hämophilie und gebrochenem, nach innen stehenden Steißbein zb., das für eine natürliche Geburt wieder brechen müsste – so die ärztlichen Kollegen – habe ich zunehmend Respekt vor der natürlichen Geburt bekommen und nach einer Möglichkeit gesucht, insbesondere mit der Unsicherheit nicht zu wissen, was auf mich zukommen wird, umzugehen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass zu Gebären als Essenz unserer Evolution nichts Grausames sein muss, sondern etwas Wundervolles, etwas ganz, ganz Großes sein kann.
Alles was Du aufgreifst, auch in Theorie und Hintergründen deiner Methode, kann ich als Ärztin bestätigen.
Wahrscheinlich habe ich aber auch großes Glück, dass in unserer großen Familie Kinder zu bekommen immer wie etwas Schönes und eine wichtige, ernsthafte, aber nicht zwingend schmerzhafte Erfahrung kommuniziert wurde. Das wird mich sehr positiv geprägt haben.

Ich habe Zwillinge erwartet und wusste weder, ob beide die ganze Schwangerschaft erleben würden, noch ob sie sich oder mindestens Nummer 1 in Schädellage bewegen würden. Um trotz Steißbein bei Gerinnungsstörung die natürliche Geburt mit Zwillingen wagen zu können.

Bis zuletzt lagen sie beide in jeder Untersuchung anders, sodass Planen und vorbereiten nicht möglich war. Furchtbar dieses Gefühl fehlender Kontrolle!
Eine geplante Sectio, mit riesigem, schönem Bauch zum Termin, ohne Wehen ins Krankenhaus, irgendwer anderes holt sie aus meinem Bauch raus und zu viert fahren wir anschließend nach Hause, das wär das Letzte was ich wollte und meine Horrorvorstellung. Genau wie nie Wehen zu erleben als Teil des Geburtsprozesses.
Letztlich ist es aber genau so gekommen, die Kleinen saßen bequem im Schneidersitz auf dem Muttermund, der war trotz beginnender Wehen zu und 5cm lang. So entschieden wir für 38+0 und ein Termin wurde vereinbart.

Deine Stimme und die Inhalte der Meditationen haben mich in der Schwangerschaft oft sehr beruhigt und durch Ängste getragen und die Vorfreude intensiv genießen lassen. Ich kehre jetzt noch gern zu meinem sicheren Ort zurück und kann so die Schwangerschaft wieder aufleben lassen, ein schöner Weg der Erinnerung an eine traumhafte Zeit.

Auf dem Weg zur Klinik, am Abend zuvor und während Wartezeiten hat es mich beruhigt, die Hypnosen zu hören und alle faux pas in der Klinik (Maximalversorger, ich wäre persönlich ein Typ für eine Geburt allein im Wasser in Indonesien…) ruhig ertragen lassen. (Falsches Blut abgenommen, Anästhesie Verfahren bis zuletzt unklar und dann missglückt…).

Ich habe dann darum gebeten, die Tücher im op, also den Sichtschutz weg zu nehmen, mein Mann war gebrieft bezüglich der Verhaltensweisen im OP und was ihn erwarten würde, denn seine Perspektive im Sitzen lässt ihn mehr sehen als mich. Zig mal habe ich diese OP von der anderen Seite aus gesehen. Aber wie das als Patientin ist, wusste ich nicht. Es war wundervoll, mit den Kindern mental in ganz engem Kontakt bleiben zu können, während sie dann zur Welt gebracht wurden. Ich habe ihnen erklärt, was passieren wird und dass ich bei ihnen bin.

Ich habe die Technik so verinnerlicht, dass ich sie nicht mit Kopfhörern usw. mitnehmen musste, und trotzdem alles um uns herum ausblenden konnte, und wie in einem Traum tranceartig gesehen habe, wie meine erste Tochter Füßchen zuerst, vollkommen zerknittert und sehr dünn, mit sehr verwundertem Gesichtsausdruck, aus meinem Bauch und zu mir kam. Die zweite Tochter war etwas fülliger und sah ruhiger aus, als sie Köpfchen zuerst zu uns kam. Das geht so schnell! Das rausnehmen sind nur fünf Minuten. Das zunähen eher 30…
Sie zu sehen das erste Mal, direkt auf meiner Brust zu spüren und sie zu hören, das werden wir nie vergessen.

Wir lieben sie so innig und die Geburt war so wundervoll, obwohl im Grunde alles so war wie ich niemals wollte.
Beide waren schmaler als erwartet und hätten zwei Wochen länger im Bauch gebraucht, glaube ich. Möglicherweise hätten sie sich dann auch doch noch gedreht, denke ich manchmal wehmütig. Aber wir haben uns nun an den Empfehlungen der Profis orientiert und wären einfach unglücklich gewesen, hätten wir gegen deren Empfehlung gehandelt und wäre dann etwas schief gelaufen. Trotzdem würde ich es gerne bei einer zweiten Geburt mit nur einem Kind anders machen und meiner inneren Stimme mehr Raum geben.
Auch wenn ich gelegentlich sehr bedauere, eine natürliche Geburt nicht habe erleben können, bin ich sehr dankbar dafür, etwas so angstfrei und glücklich erleben zu können, was ich nie wollte.

Vier Stunden nach der OP bin ich aufgestanden, zwei Tage später habe ich die Schmerzmittel vergessen, sicherlich weil ich keine Angst hatte, und das verdanke ich deiner Methode.

Vielen Dank, liebe Kristin, jetzt leg ich das Handy weg, schließe ich die Augen, wandere ins Träumeland, wo meine heute einjährigen Zwillingsmädchen schon auf uns warten, die sich rechts und links in meinen Arm gekuschelt haben:).

Lerne meine Methode

Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis