Geburtsbericht von

Lisa G.

Liebe Kristin,
jetzt sitze ich hier drei Wochen nach meiner friedlichen und wunderschönen Geburtserfahrung auf dem Sofa, neben mir mein Mann mit unserer Tochter auf seiner Brust und könnte erstens nicht glücklicher und zweitens nicht dankbarer sein. Ein großer Teil dieser Dankbarkeit geht auch an dich und deine Arbeit, weil du mir damit diesen besonderen Tag geschenkt hast, der ohne die Vorbereitung mit deinem Kurs und deinem Mindset vielleicht ganz anders verlaufen wäre. Aber fangen wir von vorne an.

Vor drei Jahren wurde eine langjährige Freundin von mir zum ersten Mal schwanger und hat sich mit Hilfe deines Kurses auf ihre erste Geburt vorbereitet. Voller Begeisterung hat sie mir davon erzählt und schon damals wusste ich: Wenn ich einmal schwanger werde, dann möchte ich das genau so machen! Ich habe miterleben dürfen, wie sehr ihr Mindset sie sowohl durch die Schwangerschaft getragen als auch während der Geburt begleitet hat – das hat mich unglaublich fasziniert.

Drei Jahre später, im Januar diesen Jahres, habe ich in der 5. Schwangerschaftswoche von meiner Schwangerschaft erfahren. Mein Mann kommt aus Nepal und wir hatten schon länger im Kopf, dass wir nach unserer nächsten Nepalreise unseren Kinderwunsch in die Tat umsetzen möchten. Das Schicksal war auf unserer Seite und ich bin während der Reise schwanger geworden. Erfahren haben wir es auf eine etwas untypische Weise. Ich hatte die Pille schon seit mehreren Monaten abgesetzt, meine Periode blieb jedoch aus. Auf Anraten meines Frauenarztes habe ich also einen Termin in der Kinderwunschklinik vereinbart. Da hatten wir es noch nicht einmal richtig probiert und schon landet man dort, wo man eigentlich nie dachte, mal hingehen zu müssen.
In der Kinderwunschklinik saß ich also auf dem Untersuchungsstuhl und keine 20 Sekunden später sagte mir der Arzt, ich brauche garnicht mehr wiederzukommen – ich sei ja schon schwanger. Eine Riesenüberraschung – habe ich doch mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass es doch schon geklappt hat. Von Anfang an war für mich klar, dass ich mich in dieser Schwangerschaft von der friedlichen Geburt begleiten lassen möchte.

Gesagt, getan. In der 10. SSW habe ich mir deinen Kurs gekauft und direkt voller Motivation losgelegt. Ich habe mich während der gesamten Schwangerschaft unglaublich kraftvoll und energiegeladen gefühlt. Sowohl körperlich als auch mental habe ich jede Veränderung positiv wahrnehmen dürfen – nicht zuletzt dadurch, dass ich mein Mindset immer wieder durch die täglichen Entspannungsübungen, Hypnosen und deinen Podcast bestärken konnte. Auch mein Umfeld hat mir immer wieder rückgemeldet, wie sehr mich diese Schwangerschaft strahlen lässt. Ich hatte das große Glück, bis zum Beginn des Mutterschutzes noch arbeiten gehen zu dürfen – ich bin Grundschullehrerin und in Zeiten von Scharlach und Corona war das nicht selbstverständlich. Auch bis zum Tag der Geburt habe ich noch mehrmals wöchentlich Sport gemacht, im Garten gewerkelt und bin meinen Hobbies nachgegangen – oft mit dir in Begleitung über meine Kopfhörer.

Die Entscheidung, dass ich außerklinisch gebären möchte, habe ich recht früh getroffen. Zu Beginn war mein Mann nicht sehr begeistert davon, da ihm das Fehlen eines Arztes und des medizinischen Umfelds nicht ganz geheuer war. Auch unsere Familie in Nepal konnte diesen Schritt lange nicht nachvollziehen – warum sollte man sich gegen eine gut ausgerüstete Klinik in einem westlichen Land entscheiden? Aber mein Herz hat mir von Anfang an gesagt, dass das Geburtshaus mein Weg sein wird. Während der Schwangerschaft wurde ich dort liebevoll begleitet und dadurch, dass diese vollkommen komplikationsfrei verlief, war sowohl für die Hebammen als auch für mich recht eindeutig, dass ich vermutlich auch im Geburtshaus gebären werden kann. Dass ich mich mit der friedlichen Geburt vorbereitet hatte, hatte die Hebammen im Geburtshaus sehr gefreut – sie kennen die Methode und haben schon mehrere Frauen unter Geburt damit begleiten dürfen.

Ich habe meine Vorsorgetermine so gelegt, dass ich die eine Hälfte beim Frauenarzt und die andere Hälfte im Geburtshaus immer im Wechsel wahrgenommen habe. Der Unterschied war enorm! Mein Frauenarzt ist ein sehr sympathischer und empathischer Mensch, aber die Vorsorge im Geburtshaus konnte er trotzdem nicht toppen: Alleine der Fakt, dass ich beim Ankommen meine Schuhe ausziehe, in die Wollsocken schlüpfe, einen Tee angeboten bekomme und mein Mann und ich bei allen Untersuchungsschritten selbst Hand anlegen durften, machte jede Vorsorge im Geburtshaus zu einem Highlight.
Von ärztlicher Seite wurde beim Ultraschall relativ früh festgestellt, dass wir ein sehr kleines Kind bekommen werden: Kein Wunder bei den Genen. Meine Seite der Familie ist eher zierlich und auch die nepalesischen Gene sind alles andere als groß. Mein Mann ist mit seinen 1,70m mit Abstand der Größte der gesamten Familie – seine Großmutter ist gerade einmal 1,45m groß. Wir waren also bei jeglichen Messungen und Gewichtsschätzungen immer unterhalb des westlichen Durchschnitts. Die letzte Schätzung in der 35.SSW lag bei 2450g.

Ich muss eingestehen, dass ich gerade zum Ende der Schwangerschaft hin die Hypnosen nicht mehr ganz so regelmäßig geübt habe – ich glaube es lag daran, dass ich sehr früh damit angefangen hatte und mich am Ende auch ohne das tägliche Üben gut vorbereitet gefühlt habe. Trotzdem habe ich die Ausflüge in die mentale Entspannung immer sehr genossen – ich habe oft, besonders beim Visualisieren meiner Traumgeburt, in Hypnose angefangen zu weinen oder mich so sehr entspannen können, dass mein Nacken und meine Wirbelsäule beim Ausatmen wohltuend geknackt haben. Für diese Erfahrungen bin ich dir sehr dankbar.
Auch mein Mann hat sich mit der Zeit immer mehr mit dem Gedanken einer friedlichen Geburt im Geburtshaus anfreunden können und mich darin unterstützt, mich zu den Terminen begleitet und mich im Alltag auch immer wieder an das Hören der Hypnosen erinnert, wenn ich mal nicht bewusst Zeit dafür geschaffen habe.

In den Tagen vor der Geburt hatte ich besonders nachts immer schon über einen längeren Zeitraum eine gewisse Wehentätigkeit – heute würde ich sagen, es waren Senkwehen. Der erste „echte“ Fehlalarm war etwa 5 Tage vor dem Tag, an dem es wirklich losging. Ich bin mitten in der Nacht von einer ungewöhnlich starken Wehe aufgewacht, auf die auch in regelmäßigeren Abständen weitere folgten, dachte voller Vorfreude: „Jetzt geht es los!“, habe mir für eine Weile eine Hypnose angemacht, bin dann irgendwann in hoher Erwartung unter die Dusche gehüpft und habe meinen Mann geweckt. Aber während des Duschens habe ich bereits gemerkt, wie meine Muskeln sich wieder entspannt haben und war mir ziemlich schnell sicher, dass es doch ein Fehlalarm gewesen sein wird. Meine Enttäuschung war tatsächlich größer als gedacht, weil ich den kleinen Menschen endlich kennenlernen wollte und mich auch grundsätzlich einfach auf das Geburtserlebnis gefreut habe. Etwas Gutes hatte dieser Probetag aber dennoch: Ich habe gemerkt, dass ich, wenn es darauf ankommt, ganz ruhig, selbstsicher und vorfreudig werden kann. Das hat mir noch einmal ein richtig gutes und starkes Gefühl mit Blick auf den „echten“ Tag X gegeben. Egal was kommt, mein Körper wird das meistern und ich werde mein Bestes tun, um ihn dabei zu unterstützen!

Mein voraussichtlicher Geburtstermin war der 22.September. Am 16.September, also ziemlich genau eine Woche vorher, war ein großes Familienfest geplant, da meine Großeltern ihre diamantene Hochzeit feiern wollten. Es wurden im Vorhinein innerhalb der Familie schon Wetten abgeschlossen, ob wir denn an dem Tag noch kommen würden oder nicht – auch die (zum Glück nicht ernst gemeinte) Wettoption, dass ich auf der Hochzeit am Buffettisch gebäre, stand im Raum. Mein Gefühl hat mir schon während der Schwangerschaft immer gesagt, dass unsere Tochter sich entweder pünktlich oder ein wenig früher auf den Weg machen wird. Und ich sollte Recht behalten.

In der Nacht zum 15.September bin ich gegen 2 Uhr von einer ungewöhnlich schmerzhaften Wehe aufgewacht, hatte aber noch den Fehlalarm von vor ein paar Tagen im Kopf und bin deswegen erst einmal ganz entspannt geblieben und habe weiter geschlafen.
Um 4.30Uhr kam die nächste Wehe, die mich dazu gebracht hat, mich ins Wohnzimmer auf die Couch zurückzuziehen und mir eine Hypnose anzumachen. Zu dem Zeitpunkt kamen die Wehen bereits regelmäßig alle 7-8 Minuten und ich musste mich stark konzentrieren, um die Wellen mitzureiten statt dabei unterzugehen.

Um halb 7 habe ich meinen Mann geweckt, bin duschen gegangen und habe bei der Wärme des Wassers voller Vorfreude feststellen können, dass es dieses Mal vermutlich kein Fehlalarm ist: Die Wehen wurden durch das Wasser stärker, also bin ich, neugierig was mich an diesem Tag erwarten wird, wieder mit einer Hypnose auf dem Sofa verschwunden, während mein Mann die letzten Sachen in unseren Geburtshaus Rucksack packte.

Bereits während der Schwangerschaft hatte ich eine tolle Hebamme, die mich mit Akupunktur und ihrem wertvollen Rat immer wieder regelmäßig unterstützte. An diesem Morgen hatte ich mit ihr einen weiteren Termin für eine Akupunktur ausgemacht, also rief ich sie gegen 8Uhr an und bat sie, so früh wie möglich zu kommen, da ich glaube, dass es losgeht. Eine halbe Stunde später stand sie vor der Tür – hier nochmal ein großer Dank an dich, liebe Gülce! – und untersuchte mich mit den Worten: Lisa, der Muttermund ist bei 2cm – du hast Recht, es geht los. Und deine Muskeln sind ganz weich, ich glaube, das geht schnell heute.
In der Zeit, in der sie da war, kamen die Wehen bereits in einem 5 minütigen Abstand und ich brauchte viel Konzentration während der Kontraktionen. Ich sagte ihr, dass ich ab jetzt nicht mehr alleine sein möchte, also riefen wir gemeinsam im Geburtshaus an. Die diensthabende Hebamme war gerade bei einem Hausbesuch und sagte entspannt, dass sie am Nachmittag mal vorbeikommen würde, ich solle bis dahin noch einmal spazieren gehen oder etwas tun, was mir gut tut.

Wenige Minuten nach diesem Telefonat haute mich eine Wehe aus den Latschen, die meinen Mann dazu veranlasste, schnell den OBI Eimer aus der Abstellkammer zu holen – mir wurde schwindelig und schlecht, aber ich erholte mich schnell wieder und der Eimer kam zum Glück nicht zum Einsatz. Meine Hebamme schaute mich an und sagte, sie würde jetzt nochmal im Geburtshaus anrufen, sie möchte mich jetzt wirklich nicht mehr alleine lassen. Mit etwas mehr Nachdruck rief sie also noch einmal an und die diensthabende Hebamme machte sich dann doch direkt auf den Weg. Bei uns im Wohnzimmer machten sie eine kurze Übergabe, meine Wochenbett- und Schwangerschaftshebamme wünschte mir alles Gute und die Hebamme aus dem Geburtshaus untersuchte mich kurz, schaffte sich einen Überblick und sagte dann zu meiner Überraschung, dass sie jetzt wieder ins Geburtshaus fahren werde und ich mich melden solle, sobald ich mich zu Hause nicht mehr wohl fühle. Mein Herz sagte mir nach wie vor, dass ich nicht mehr allein gelassen werden möchte, aber ich ließ sie gehen und machte mir meine Hypnose wieder an.

Keine zwanzig Minuten später schrie in mir alles danach, dass ich JETZT ins Geburtshaus fahren muss. Also rief ich sie wieder an und sie schlug vor, dass wir uns langsam auf den Weg machen sollten und sie derweil das Badewasser für etwas Entspannung einlässt.
Wir haben uns dann ein Taxi gerufen, weil wir kein eigenes Auto haben und ich mir die Straßenbahn dann doch nicht mehr zugetraut habe, und ich habe während der 8 minütigen Autofahrt über Kopfsteinpflaster 3 Wehen veratmet. Die Fahrt war eine Herausforderung, aber ich habe es geschafft, die Augen geschlossen zu halten und bei mir zu bleiben. Im Geburtshaus angekommen bin ich direkt in die Wanne geschlüpft: Was für eine Wohltat! Das warme Wasser hat mir richtig gut getan und ich war erleichtert, dass ich den Ortswechsel hinter mich gebracht hatte. Es war jetzt 13Uhr.

Ich lag keine 5 Minuten in der Wanne, da sahen mein Mann und ich uns in die Augen und wir wussten: Scheiße – wir haben die Gitarre zu Hause vergessen! Dazu braucht es vermutlich eine kurze Erklärung: Mein Mann und ich haben uns 2018 in Nepal kennengelernt. Er war Musiker und ich Touristin. Seitdem spielt seine Musik eine große Rolle für uns. Während unserer mehrjährigen Fernbeziehung hat sein Gesang mich immer wieder emotional beruhigt und mir geholfen über die Wochen hinwegzukommen, in denen wir uns nur über den Computer gesehen haben. Auch während der Schwangerschaft haben wir uns täglich abends Zeit genommen, in der er für mich und meinen Bauch die Lieder gesungen hat, die uns schon damals immer sehr verbunden haben. Tatsächlich glaube ich, dass diese drei sehr einprägsamen nepalesischen Lieder der Anker für mich sind, den du in deinem Kurs beschreibst. Höre ich sie, gesungen von meinem Mann, bin ich sofort tiefenentspannt, glücklich und voller Liebe. Demnach war für uns von Anfang an klar, dass die Gitarre auf jeden Fall einen wichtigen Teil während der Geburt spielen wird. Naja – so war zumindest der Plan.
Als ich dann also in der Wanne lag und wir uns in die Augen geschaut haben, galt es, eine Entscheidung zu treffen: Holt er die Gitarre noch, ja oder nein?
Da die Hebamme weiterhin zuversichtlich war, dass dieses Kind, ich zitiere: „nicht in den nächsten drei Stunden aus dir rausfallen wird“, haben wir beschlossen, dass er sich noch einmal schnell auf den Weg macht.

Keine 20 Minuten später habe ich diese Entscheidung bitterlich bereut. Ich merkte eine Veränderung in meinem Körper und einen massiven Druck nach unten. Also habe ich nach der Hebamme gerufen, die im Nebenzimmer telefonierte, bin in den Vierfüßlerstand in der Wanne gegangen, indem ich meine Arme auf den Badewannenrand gestützt habe und mit den Knien weiterhin im Wasser hing. Sie kam, untersuchte mich und sagte nur: Oh. Dann gab es eine kurze Pause, in der wir uns anschauten und dann sagte sie: Du hast aber schon viel geschafft! Dein Muttermund ist komplett eröffnet!
Ich schaute auf die Uhr und wusste: Das wird aber verdammt knapp jetzt! Und schon überkam mich der sehr starke Drang zum Pressen, den ich nicht aufhalten konnte. Die Hebamme leitete mich in meiner Atmung etwas an, was mir sehr geholfen hat, und nach der ersten Presswehe rief ich in der kurzen Pause schnell meinen Mann an und bat ihn darum, so schnell wie möglich zurück zu kommen. Nach zwei weiteren, sehr intensiven, Presswehen war mir eigentlich klar, dass er es wahrscheinlich nicht mehr schaffen wird und dass ich unsere Tochter alleine auf die Welt bringen werde. Ich fühlte in dem Moment zwar keine Panik, aber doch eine tiefe Trauer und bat meinen Körper innerlich flehend darum, noch ein paar Minuten zu warten. In der Zwischenzeit rief meine Hebamme meinen Mann erneut an und bat ihn, egal wo er gerade sei, loszurennen.
Gesagt, getan. Er stieg aus der Bahn und rannte los. Später erzählte er mir, dass er, als er die Einfahrt zum Geburtshaus entlangrannte, die Kirchturmuhr zur vollen Stunde um 14Uhr läuten gehört hat. Wohlgemerkt – unsere Tochter ist um 14:04 Uhr geboren!
Ich hörte die Klingel, das heftige Schnaufen meines Mannes und keine Minute später kniete er vor mir und hielt meine Hand. Das war eine unglaubliche Erleichterung! Sobald er sich zu mir gesetzt hatte, überkam mich eine weitere Presswehe, die ich stark vertönen musste. Die Hebamme sagte mir, ich solle so viel mitschieben, wie möglich, was ich dann auch tat. Mit dieser Wehe wurde der Kopf unserer Tochter geboren. Die Wehe war vorbei, ich schob ein letztes Stückchen noch mit und zur Überraschung unserer aller flutschte direkt der restliche Körper ins Wasser hinterher. Ich nahm sie selbst aus dem Wasser auf und als wir ihren ersten zaghaften Schrei hörten, fingen mein Mann und ich beide an zu weinen. Das war ein unglaublicher Moment. Ich war so stolz auf meinen Körper und fühlte mich gleichzeitig so fit und energiegeladen – es war der Wahnsinn.

Ich glaube fest daran, dass mein Körper doch so lange gewartet hat, bis mein Mann wieder zu mir gestoßen ist.
Die Nabelschnur war relativ kurz, weshalb mir die Hebamme etwas dabei helfen musste mit meiner Tochter aus dem Wasser und ins Bett zu krabbeln. Dort angekommen war keine große Anstrengung mehr notwendig, dass die Plazenta sich auf den Weg machte. Wir kuschelten eine ganze Weile fleißig zu dritt im Bett, bis die Hebamme mir dann sagte, dass ich noch genäht werden müsse. Das wollte ich erst garnicht glauben, weil ich keine Schmerzen gespürt hatte, aber ich hatte einen Dammriss und auch an den Schamlippen beidseitig Risse davongetragen. Also nähte sie mich, während mein Mann weiter mit unserer Tochter neben mir kuschelte.

Bei der anschließenden U1 haben wir alle nicht schlecht geguckt, als es ans Wiegen ging. Zierliche 2360g brachte unsere Maus bei einer Körpergröße von 46cm auf die Waage, und dass, obwohl sie nicht zu früh kam. Da war ich doch etwas erschrocken: So wenig! Aber die Hebamme beruhigte mich: Am Kind sei alles dran, was dran gehört. Sie sei zwar zierlich, aber rundum gesund. Außerdem bedankte sie sich bei mir, dass ich auf mein Bauchgefühl anstatt auf sie gehört habe, da ich ansonsten vermutlich eine ungeplante Hausgeburt gehabt hätte. Ich war ja keine Stunde im Geburtshaus, da war unsere Tochter schon geboren.

Da es mir so gut ging, durfte ich danach noch schnell duschen und keine 4 Stunden nach der Geburt waren wir bereits wieder zu Hause. Und was haben wir natürlich im Geburtshaus vergessen? Die Gitarre. Da haben wir zu Hause nicht schlecht gelacht.

Wenn ich jetzt an die Geburt zurückdenke, bin ich erfüllt mit Dankbarkeit. Ich hätte mir vorher nie erträumt, dass es eine Wassergeburt werden wird und es war perfekt so, wie es war. Ich hätte es auch einfach garnicht mehr aus der Wanne rausgeschafft, wenn ich gewollt hätte. Während der gesamten Eröffnungsphase zu Hause habe ich mich dank der Hypnose sehr wohl und sicher gefühlt. Es war ein Gefühl von Urvertrauen, aber auch das Wissen, dass ich nicht alleine bin, weil deine Stimme mich immer entweder direkt über die Kopfhörer oder aber innerlich in Gedanken begleitet hat. Ich konnte dadurch in der Schwangerschaft sehr viel Selbstvertrauen sammeln und wusste tief in mir, dass ich mich auf meinen Körper verlassen kann. Und genau so kam es dann ja auch. Mein Körper hat gemacht und ich habe unterstützt, nicht zuletzt durch die tiefe Entspannung, die mich dein Kurs gelehrt hat. Eine Übergangsphase, die im Geburtsvorbereitungskurs schon von allen gefürchtet wurde, hatte ich nicht. Die Eröffnungsphase war zwar intensiv, aber gleichzeitig auch spannend und kraftvoll und die Pressphase zum Ende hin war kurz und geprägt durch Selbstvertrauen und Vorfreude – ich bin fest davon überzeugt, dass all diese Phasen ohne deinen Kurs ganz anders verlaufen wären. Ich habe weder Schmerzmittel benötigt noch Angst oder Hilflosigkeit in irgendeinem Moment verspürt – bis auf den kurzen Moment, in dem ich dachte, dass mein Mann die Geburt verpassen wird. Aber auch da habe ich in meinen Körper vertrauen können und mein Inneres hat mich beruhigt: Ich hätte es, egal wie es gekommen wäre, eh nicht ändern können. Auch heute, im Wochenbett, begleitest du mich weiterhin durch die emotionale Achterbahnfahrt und das, was ich durch dich lernen durfte, wird mich wohl auch unabhängig von Geburt und Wochenbett noch lange Zeit durch meinen Alltag tragen.

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