Geburtsbericht von

M.

Liebe Kristin,

vor rund zwei Monaten durfte ich unser drittes Kind in einer traumhaft friedlichen Hausgeburt zur Welt bringen. Bereits das zweite Mal begleitete mich deine Stimme vor, während und nach der Geburt. Die „lange Geburtsvorbereitung“ half mir täglich, mich im stressigen Alltag mit zwei kleinen Kindern zu entspannen. Die Affirmationen schaffen tiefes Vertrauen in meinen Körper. In diesen Auszeiten konzentriere ich mich nur auf den kleinen Frosch und mich. Ich genieße es sehr.

Unsere Tochter kam vor 3 Jahren in nur 54 Minuten bei uns zu Hause zur Welt. Gerade noch rechtzeitig zur Geburt des Köpfchens erschien auch unsere Hebamme. Aus Sorge, es könne diesmal wieder so schnell gehen, habe ich mich neben der Wiederholung des Onlinekurses und den Audiodateien auch medizinisch eingelesen und mich bei meiner Hebamme über eine mögliche Alleingeburt beraten.

Geburtsbericht:

Bei ET 40 + 8 muss ich in die Klinik zum CTG. Während der Autofahrt spreche ich mit dir über unsere Optionen:

1. Einleitung in zwei Tagen
2. Kaiserschnitt in 6 Tagen
oder
3. du machst dich doch noch von ganz alleine auf den Weg und es klappt mit meiner sehnlichst erwünschten Hausgeburt – nur bitte diesmal nicht ganz so schnell!

Kaum bin ich am CTG, spüre ich alle 5 Minuten ein Ziehen. Ich genieße das Gefühl, dass endlich was passiert und zähle mich selbst immer wieder runter. Die Bauchatmung fühlt sich richtig an und ich begrüße jede Welle mit tiefen, langen Atemzügen. Nach knapp 30 Minuten drücke ich den Schwesternknopf. Ich möchte nach Hause. Die Hebamme lächelt über meine Vermutung, dass du dich auf den Weg machst und meint, dass du, wenn überhaupt, frühestens morgen kommst. Enttäuscht verlasse ich die Klinik und veratme bis zum Parkplatz zwei weitere Wellen.

Zu Hause angekommen, verabschiede ich mich von den Kindern, sie werden von den Großeltern geholt. Schnell informiere ich meine Hebamme, dass es heute losgehen könnte. Sie hat eine Fahrtzeit von 50 Minuten und möchte erst bei einem Wellenabstand von drei Minuten losfahren. Ich kuschle mich in mein Bett und höre endlich Kristins vertraute Stimme. Es gelingt mir zwischen den Wellen, die sich alle vier Minuten bemerkbar machen, mich tief zu entspannen. Als das Ziehen intensiver wird und in kürzeren Abständen kommt, entscheide ich mich, in die Wanne zu gehen. Mein Mann informiert die Hebamme, dass sie sich doch auf den Weg machen soll. Sie meint, dass sie in fünf Minuten losfährt.

Ich bin alleine im Badezimmer und stelle die „Hypnose während der Geburt“ ein. Das warme Wasser um meinen Bauch fühlt sich gut an, während ich meine Stirn an den Fliesen kühle. Ich gebe mich jeder Wellen hin und beginne, laut zu tönen. In den Wellenpausen entspanne ich mich am schnellsten beim Herunterzählen. Nur ein paar Minuten später muss ich feststellen, dass ich am Ende jeder Welle mitschieben muss. Kann es sein, dass ich schon in der Übergangsphase bin?

Da unsere Wanne zu klein für eine Wassergeburt ist, positioniere ich mich knieend davor. Meine Arme stütze ich auf dem Wannenrand ab. Ich taste nach dem Muttermund, kann aber nichts spüren. Bei der nächsten Welle schiebe ich mit und ertaste die prall gefüllte Fruchtblase, die zwischen meinen Fingern zerspringt und plötzlich berühre ich dich zum ersten Mal. Ich spüre Haare und so viele! Langsam schiebst du dich durch mein Becken und dein Köpfchen drückt sich sanft in meine Hand. Ich feure uns beide an und merke die starke Dehnung. Trotz der Schmerzen, ja, es war nicht schmerzfrei für mich, freue ich mich so sehr, dass ich lachen muss. Dein Köpfchen tritt aus und ich stütze es die ganze Zeit mit meiner Hand. Ich spüre, wie du dich in mir drehst und greife auch mit der zweiten Hand zwischen meine Beine und fange dich bei der letzten Welle auf.

Da bist du kleiner Mensch und wir haben es ganz alleine geschafft! Du schaust mich mit wachem Blick an und ich erfahre endlich dein Geschlecht. Ich rufe meinen Mann, dass du da bist und wir weinen beide Freudentränen. Fünf Minuten nach deiner Geburt klingelt die Hebamme. Sie nimmt mir die Kopfhörer vom Kopf und gratuliert uns zu einem kerngesunden Jungen. Seit dem CTG heute Morgen sind nur drei Stunden vergangen.

Obwohl du den größten Kopfumfang von deinen Geschwistern hast, bin ich zum ersten Mal nicht verletzt. Vielleicht ist das so, weil ich in meinem, in unserem, Tempo gebären durfte. Die Hebamme kümmert sich lieb um uns und ich genieße jede Sekunde mit dir in meinen Armen.

Durch Kristins Onlinekurs und ihrer ganzheitlichen Geburtsvorbereitung habe ich immer gewusst, was gerade in meinem Körper passiert. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst und habe mich auch alleine sicher gefühlt. Mit meiner Hausgeburtshebamme war ausgemacht, dass sie nur im Notfall während der Geburt einschreitet. Mit diesem Bericht möchte ich nicht zur Alleingeburt aufrufen, aber ich möchte werdenden Müttern Mut machen, ihrem Körper, ihrem Kind und ihrer Geburt zu vertrauen. Danke Kristin, dass du mich auf dem Weg zu dieser selbstbestimmten Geburt begleitet und unterstützt hast.

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