Geburtsbericht von

Miriam

C.s wunderschöne Geburt

Die Tage bevor sich unsere Tochter C. auf den Weg machte, zog ich mich sehr zurück. Es war teilweise zunehmend herausfordernd, zuzulassen, dass ich einfach nur noch warten konnte, bis unsere beiden Körper so weit waren. Ich hatte mich so sehr mit der Geburt beschäftigt, den Kurs gemacht, die Hypnosen geübt, alle Fragestunden und Podcasts zum Thema Geburt sowie Geburtsberichte gehört und gelesen, mich mit Ängsten auseinandergesetzt, mit dem Epino trainiert, Himbeerblättertee getrunken, Bauchmassagen gemacht, Homöopathische Mittel genommen, mich akupunktieren lassen und letztendlich gewartet auf diese Kraft, von der ich gehört hatte…

Zudem fühlte ich mich zwischenzeitlich sehr verunsichert darüber, ob ich im Geburtshaus gebären können würde und wer uns begleiten würde. Unsere bisher begleitende Hebamme von dort war nur für die ersten drei Wochen der Bereitschaft für die Geburt zuständig. Mittlerweile hatten wir diesen Zeitraum überschritten und es war nicht klar, welche Kollegin übernehmen konnte, da sie im Geburtshaus sehr ausgelastet waren.

Erst am Freitag, dem Tag vor Beginn der Geburt, klärte sich diese Ungewissheit. An diesem Abend trafen wir eine andere Hebamme des Teams, die uns zusagte, nun für uns da zu sein. Wir lernten uns in einem Gespräch vor Ort kennen und sie sprach sehr aufmerksam mit uns. Sie bestärkte mich, so kraftvoll zu sein, eine Geburt machen zu können, als ich ihr kurz von Glaubenssätzen erzählte, die ich von mir kannte und mit denen ich mich schon vor der Schwangerschaft auseinandergesetzt hatte. Nach diesem kurzen Gespräch fühlten mein Mann und ich uns zuversichtlich, nun kommen lassen zu können, wie es sein würde. Mein Mann fasste das mit den Worten zusammen: “Ich glaube, jetzt wird die Geburt bald beginnen.”

Und am folgenden Samstagmorgen machte C. sich auf den Weg. Als ich wach wurde, spürte ich, dass in regelmäßigen Abständen das Ziehen und der Druck in meinem Bauch, Unterleib und Rücken stärker wurde, anstieg und dann wieder nachließ. Wie schon zum Ende der Schwangerschaft spürte ich diese Empfindung im Bauch nicht vor allem oben unter der Brust, sondern eher seitlich und unten, wo mein Bauch sich hart anfühlte.

Ich hatte immer gedacht, dass die Wellen vor allem am Oberbauch tastbar sind. Zudem entdeckte ich auf der Toilette, dass ich stärkeren, Fäden ziehenden und anders farbigen Schleim ausschied als bisher. Ab da ging ich davon aus, dass die Geburt begann und verarbeitete die schon von Beginn an sehr regelmäßigen Körpergefühle und -empfindungen. In den Pausen dazwischen ruhte ich mich immer wieder aus. Ich verlor über den Tag hinweg immer mehr Schleim, was ich beim Auf-die-Toilette-Gehen merkte. Am Morgen aß ich noch wie gewohnt mit meinem Mann, war aber stiller und in mich gekehrter als sonst. Seit ein paar Tagen hörte ich immer wieder die Hypnose ” Geburtsbeginn mental fördern”, die ich auch an diesem Morgen nochmals über Kopfhörer hörte.

Am Mittag fuhr ich noch eine Runde mit dem Rad, wie ich es immer gern tat, um nur für mich zu sein. Doch ich spürte, dass es sich diesmal anders anfühlte im Becken. Außerdem spürte ich immer wieder alle 5 bis 10 Minuten, dass eine Welle kam. Meist hielt ich an, stieg kurz vom Sattel und konzentrierte mich auf diese Empfindungen, spürte den Körper meines Kindes, der sich in meinem Bauch bewegte und meinen eigenen Körper. Zurück zuhause wusste ich, dass es meine vorerst letzte Radtour gewesen sein würde. Ich wollte mich ausruhen und zurückziehen. Es waren so warme und helle Sommertage und ich hatte das Bedürfnis nach meinem Zuhause, mich auszuruhen und für mich zu sein.

Ich sprach sehr wenig und recht knapp angebunden mit meinem Mann und sah ihn nicht mehr an. Ich wollte bei mir bleiben. Ich machte viele Pausen, während ich ein schnelles Mittagessen zubereitete. Mir war überhaupt nicht nach Essen, doch ich kochte und aß, weil ich genügend Kraft haben wollte und das Gefühl hatte, dass ich es auch brauchen würde. Ich bemerkte, dass meine Slipeinlage feuchter wurde und legte einen Teststreifen ein, mit dem ich feststellte, dass ich Fruchtwasser verlor.

Ich freute mich, denn nun war klar, dass unser Kind etwa in den nächsten 24 Stunden kommen würde. Zugleich sorgte ich mich ein bisschen, weil ich nicht einschätzen konnte, ob sich mein Körper bis dahin weit genug öffnen würde. Mir war klar, dass wir nun einen Zeitrahmen von einem Tag hatten, innerhalb dem wir noch im Geburtshaus gebären können würden. Ich zog mich also ganz mit Kopfhörern zurück und schaltete die Geburtshypnose an. Die Wellen kamen etwa alle 5 Minuten. Ich stand meist auf, um sie zu verarbeiten und legte mich wieder hin, um mich auszuruhen, wenn sie abnahmen.

Am Abend sehr spät im Dunklen ging ich eine letzte Runde mit meinem Mann um die Häuser. Ich wollte ein paar Schritte mein Becken bewegen. Ich ging sehr langsam, etwas breitbeiniger, blickte auf den Boden, ohne viel zu sehen, atmete tief in den Bauch, wenn es ging, blieb immer wieder stehen, lehnte mich dann öfter mit den Armen auf die Schulten meines Mannes und konzentrierte mich. Währenddessen hörte ich mit einem Kopfhörer im Ohr die Hypnose, die mich erinnerte, tief zu atmen, loszulassen, mich zu öffnen, mich einzulassen auf die Empfindungen und mich auf mein Kind zu freuen.

Die Wellen fühlten sich schon stark an. Zurückgekehrt sehr still aßen wir zu Abend und legten uns ins Bett. Ich sagte meinem Mann kurz, dass ich es gut fände, wenn er etwas schlafen würde und dass ich so weit zurechte käme. Ich schaltete noch einmal die Hypnose “Geburtsbeginn mental fördern an” und hörte sie in Schleife, während ich immer wieder Wellen verarbeitete, dazu aufstand und dann in den Pausen schlief. So verbrachte ich die Nacht mit Wellen, während derer ich aufstand und Zeiten, in denen ich weg döste. Als es begann, heller zu werden, wurde mein Mann wach und sah, dass ich noch immer meine intensiven Wellen regelmäßig verarbeitete. Er meinte, dass es ihn beeindruckte, wie ich mit den Wellen umging und in den Pausen schlief.

Mir wurde zu der Zeit klar, dass ich nun nur noch diesen Tag hatte, um unser Kind im Geburtshaus zur Welt zu bringen. Ich fühlte mich ein bisschen verunsichert, weil ich schon einen ganzen Tag recht regelmäßig intensive Wellen hatte und gehofft hatte, dass unsere Tochter in der Nacht zur Welt kommen würde. Ich sorgte mich, dass ich zu lange brauchen würde, bis sich der Muttermund öffnen würde. Wir machten ein kurzes Frühstück, ich war weiter mehr für mich. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr essen und sitzen zu können. Also schaltete ich anschließend die Geburtshypnose an, zog meine Kopfhörer auf und lehnte mich auf das Sofa.

Die Wellen fühlten sich noch intensiver an. Mein Mann half mir immer wieder, aufzustehen, wenn eine Welle kam. Ohne, dass ich mich darum kümmerte, stoppte er erneut, wie am Abend zuvor auch schon, die Zeit zwischen den Wellen und ihre Länge. Er war wieder erstaunt, wie häufig sie kamen und bemerkte auch, dass sie immer stärker wurden. Alle 3 bis 5 Minuten kamen Wellen, die schon auch teilweise eine Minute lang waren. Um 12 Uhr hatten wir einen Termin zum CTG im Geburtshaus, den wir schon beim letzten CTG vereinbart hatten. Mein Mann packte alles, was wir zuvor auf einer Liste notiert hatten, ins Auto, sodass wir hätten dort bleiben können.

Die Wellen waren intensiv, als wir losfuhren. Ich lehnte mich auf der Rückbank auf die Seite auf Hüfte und Arme und zog mich während der Fahrt bei den Wellen am Griff über dem Fenster hoch. Ich wollte nicht sitzen. Die Fahrt dauerte 35 Minuten und war zwar nicht angenehm, aber mit der Hypnose im Ohr konzentrierte ich mich weiter auf das, was ich zu tun hatte. Als wir am Geburtshaus ankamen, sah uns die Hebamme durch das Fenster und begrüßte uns mit den erstaunten Worten: “Du bist ja voll unter Geburt.” Sie war etwas erschrocken, da sie uns nur zur Untersuchung, aber nicht unter Geburt begleiten durfte. Ich hatte einen Kopfhörer im Ohr, als ich ihr kurz bestätigte, wie es bisher gewesen war.

Sie fragte mich, ob ich wollte, dass sie mich untersuchte, was ich bestätigte. Ich wollte wissen, ob sich etwas geöffnet hatte, denn ich konnte nicht einschätzen, wie es war. Sie war ganz vorsichtig, erklärte ihre Handgriffe und sagte uns, dass sich der Muttermund auf 2-3 cm geöffnet hatte und sich alles sehr weich anfühlte. Sie versuchte, mir Mut zu machen, dass ich es gut gemacht hatte und meinem Körper vertrauen konnte. Ich war zwar froh, dass sie bestätigte, dass die Geburt begonnen hatte, war aber zugleich enttäuscht, dass ich nicht schon weiter geöffnet war.
Zu dem Zeitpunkt war ich mit dem Kopf dabei und ein Stück von mir weg. Die Wellen stoppten.

Während sie das CTG schrieb, hatte ich nur noch eine leichtere Welle. Die Kopfhörer hatte ich zu diesem Zeitpunkt ausgeschaltet. Das CTG dauerte länger, weil es am Anfang einen zu schnellen Herzschlag aufzeichnete. Da dieser sich wieder beruhigt haben musste, wenn Fruchtwasser abgegangen war, bekam ich kurz Angst. Die Hebamme bestätigte aber dann, dass der Herzschlag wieder in Ordnung sei. Das beruhigte mich. Sie erkundigte sich, ob ich die Hypothese gehört hatte, was ich nickend bestätigte. Ich fühlte mich frustriert als sie lieb gemeint überlegte, dass ich die Hypnose doch besser weglassen sollte, damit sie mich nicht “zu sehr entspannte”. Gleichzeitig fühlte ich mich auch ein bisschen sauer, weil ich dachte, dass die Hypnosen mir halfen. Die Hebamme meinte, dass mir etwas Action wie ein strammer Spaziergang o.ä. vielleicht helfen könnte, sagte aber auch, dass ich mich ausruhen und Kraft tanken sollte, da ich sie brauchen würde. Ihre Worte waren sehr lieb gemeint. In dem Moment jedoch verwirrten sie mich.

Wir besprachen, dass wir noch einmal nach Hause fahren würden und uns am späten Nachmittag wieder bei der Geburtshebamme melden sollten, um zu entscheiden, ob wir erneut kommen oder ins Krankenhaus fahren würden. Ich hatte Angst, dass ich nicht schnell genug sein würde mit der Öffnung meines Muttermundes. Also fuhren wir zurück nach Hause etwas frustriert. Ich hatte keine einzige Welle, bis wir zu Hause ankamen und hörte auch keine Hypnose. Ich war ganz still und zurück gezogen. Zuhause angekommen, legte ich mich auf eine Matratze, die mein Mann im Wohnzimmer auf den Boden gelegt hatte. Es war etwa 14 Uhr. Ein paar Tränen kullerten aus meinen Augen. Mein Mann begann, mir den Bauch zu massieren. Ich wollte dem Rat der Hebamme folgen und noch eine Runde spazieren. Aber ich hatte das Gefühl, etwas anderes zu brauchen. Für mich, die sich immer gern bewegte und täglich spazieren und Fahrrad fahren ging, war das sehr ungewöhnlich.

Ich schaltete die Affirmationen an. Ich wollte Zuspruch, Halt und Mut sammeln. Ich hörte sie laut über mein Handy ein paar Mal. Anschließend schaltete ich um auf die Hypnose “Geburtsbeginn mental fördern” und hörte auch diese einige Male. Nach und nach kamen die Wellen zurück und wurden stärker und stärker. Mein Mann zog mich hoch, denn ich konnte sie wieder am besten im Stehen verarbeiten. Ich hatte die Augen halb geschlossen. Ich war wieder sehr tief zurück gezogen. Mir halfen die Worte und die vertraute Stimmung der Affirmationen und Hypnose. Ich ging ein paar Schritte umher. Die Matratze legte mein Mann schräg auf die Sitzfläche und Lehne des Sofas, weil ich es zu anstrengend empfand, mich auf das tiefe Sofa zu legen und mit der Welle wieder aufzustehen. Ich lehnte mich während der Wellenpause darauf und ruhte mich aus, etwas zwischen Dösen und Schlafen.

Die Wellen wurden immer stärker. Ich schaltete die Hypnose auf die Geburtshypnose um. Die Kraft der Wellen nahm stetig zu und sie kamen manchmal sogar ineinander übergehend. Ich versuchte immer wieder neu, in die Wellen hinein zu atmen. Manchmal gelang mir die tiefe Bauchatmung erst etwas verzögert während der Welle umzusetzen. Es tat mir gut, dass die Hypnose mich dazu bestärkte. Mein Mann staunte wieder, wie ich mich nach der Welle entspannte und weg döste. Ich glaube, und das bestätigte auch die Geburtshebamme in der Nachbesprechung, dass mir die Hypnose sehr half, meine Kraft auch in der langen Wellenphase vor Austritt des Babys einzuteilen, um später noch kraftvoll genug zu sein.

Um kurz nach 18 Uhr telefonierte mein Mann dann schließlich mit der Hebamme, die am Telefon mitbekam, wie zwei Wellen ineinander übergingen, wie ich sie veratmete und wie die nächste Welle folgte und länger als eine Minute dauerte. Die Hebamme empfahl meinem Mann, dass wir so losfahren sollten, dass wir mit ihr dort eintreffen würden. Sie hatte noch eine längere Anfahrt als wir. Also fuhren wir so los, dass wir um kurz nach 19.30 Uhr am Geburtshaus ankamen. Die Fahrt war anstrengend für mich. Die Wellen waren intensiv und ich versuchte, mich am Griff zu halten und hoch zuziehen, damit ich nicht saß. Bis wir losfuhren, hatte ich die Hypnose laut gehört, sodass mein Mann alles mit hörte.
Ab der Autofahrt, auch im Geburtshaus, behielt ich immer einen Kopfhörer im Ohr.

Als wir ankamen, hatte ich auf den paar Metern vom Parkplatz bis zum Geburtshaus wieder mehrere Wellen, während derer ich stehen blieb und mir Zeit ließ. Am Geburtshaus angekommen, begrüßte die Hebamme uns sehr ruhig und leise, was wir erwiderten. Mein Mann nickte ihr zu, als sie mit einer Geste fragte, ob ich die Hypnose über den Kopfhörer hörte. Im Geburtshaus fragte sie mich kurz, ob ich untersucht werden wollte, was ich bejahte. Ich verarbeitet wieder Wellen, stützte mich auf die Schulter meines Mannes. Sie untersuchte mich vorsichtig und bestärkte unseren Fortschritt, indem sie erklärte, dass der Muttermund sich auf 7cm geöffnet hatte. Ich fühlte mich erleichtert, dass es voran gegangen war. Und wieder zweifelte ich zugleich und hatte den Gedanken, dass es nicht genug war für die Zeit. Die Hebamme allerdings meinte, dass es gut vorgearbeitet war und bestätigte uns, dass wir da bleiben konnten.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir beide immer wieder Bedenken, ob wir in das Krankenhaus geschickt werden würden. Im Nachgespräch erklärte uns die Hebamme noch einmal, dass wir nur ins Krankenhaus hätten gehen müssen mit dem Blasenriss um diese Zeit nach der Feststellung, wenn ich keine Wellen gehabt hätte. Unter Geburt war das nicht so klar für mich. Doch ab diesem Punkt ließ ich los, in der Gewissheit, da bleiben zu können. Ich konzentrierte mich nur noch auf meinen Körper und diese Empfindungen. Die Hebamme zündete Kerzen an, schaltete Lichterketten an, zog die Vorhänge zu, bereitete das Bett vor. Ich bekam alles nur gedämpft mit. Zwischen einer Welle bot sie mir einen Badewanne an. Ich dachte zwar, dass ich es nicht lange darin aushalten würde. Doch ich nahm das Angebot an, um es auszuprobieren.

Ich wechselte meinen kabellosen Kopfhörer mit denen mit Kabel, um sie nicht im Wasser zu verlieren und steckte wieder nur einen ein. In der Wanne massierte mir die Hebamme kurz das Kreuzbein, während ich im Wasser auf den Knien stützte. Ich konnte so nicht lange verweilen. Es war nicht leicht, eine Position in der Wanne zu finden. Ich drehte mich anschließend mit dem Gesäß nach unten und zog mich am Griff an der Seite bei den Wellen hoch, sodass mein Becken im Wasser schwebte. Mein Mann saß hinter mir auf dem Beckenrand und wiederholte manchmal die Worte, die er zuvor in der Hypnose gehört hatte. So hatte ich sie auf beiden Ohren, was mir gut tat. Die Hebamme hatte zwischenzeitlich den Raum verlassen, nachdem sie uns eine kurze Weile beobachtet hatte. Ich veratmete wieder die Wellen und ruhte mich wegnickend aus in den kurzen Pausen.

Nach kurzer Zeit in diesem Vorgehen spürte ich von jetzt auf gleich eine mir unbekannte riesige Kraft, die nach unten drückte. Es fühlte sich so an, als schiebe sich etwas zwischen den Bereich zwischen After und Scheide. Ich konnte es in diesem Moment nicht zuordnen und bekam eine starke Angst. Ich dachte an meinen noch vor wenigen Minuten nicht vollständig geöffneten Muttermund und hatte Angst, auseinander zu reißen. Ich wurde das erste Mal laut und rief mehrfach “Da kommt etwas großes.” Mein Mann dachte an meine vorherige Sorge, unter Geburt Stuhlgang zu haben und wollte mich bestärken, dies zuzulassen, in dem er erwiderte, dass es OK sei und ich es zulassen könne.

Als ich rief, dass es etwas anderes sei, bekam er zum ersten Mal Angst wie er mir im Nachhinein sagte, weil er hörte und mir ansah, dass etwas plötzlich anders war und er kurz Angst hatte, dass es mir nicht gut ging. Aus voller Kraft rief ich den Namen der Hebamme. Ich brauchte sie in diesem Moment. Sehr ruhig betrat sie den Raum, kniete und lehnte sich mit den Armen auf den Badewannenrand. Ich wiederholte, dass etwas Großes käme und sie antwortete ruhig: “Dein Kind kommt jetzt.” Da ich noch immer daran dachte, dass ich nicht vollständig eröffnet war, hatte ich starke Angst, dass es zu früh dafür sei und nicht so sein durfte. So schrie ich im Affekt: “Nein!”, woraufhin die Hebamme mich bestärkte mit den Worten: ” Das ist OK. Dein Kind darf jetzt kommen.”

Ich hatte mich selber über mein Nein erschrocken und wusste und hörte durch die Hypnose und die Vorbereitung, dass ich mein “Ja!” brauchte. Die Worte der Hebamme beruhigten mich etwas. Ich glaube, ich nahm meinen Mut zusammen und rief “Jaaaaa, komm raus! Komm!”. Ich gab mich damit irgendwie dem hin, was mein Körper tat. Die Hebamme sagte ruhig, dass ich vielleicht das Köpfen fühlen könne, wenn ich wollte. Als die gerade da gewesene starke Welle abnahm, tastete ich zum ersten Mal das Köpfchen meiner Tochter zwischen meinen Beinen. Mit der nächsten Welle schob sich ihr Kopf nach draußen und sofort rutschte ihr Körper hinterher. Das Druckgefühl war weg. Es ging rasend schnell, sodass mein Mann kurz ihren Hinterkopf hatte sehen können, aber keine Zeit mehr blieb, um kurz zu mir zu kommen und dann nochmal zu schauen wie ihr Körper um 21.21 Uhr austrat.

Die Hebamme reichte mir unter Wasser unsere Tochter in den Arm und wickelte ihr die Nabelschnur vom Hals. Jetzt hielt ich unser Kind zum ersten Mal in den Armen. So oft zuvor war ich berührt von den Worten der Hypnose “Geburtsbeginn mental fördern”, die von den kleinen Händen und Füßen sprechen. Jetzt sah ich sie und konnte sie berühren. Ich konnte in diesem Moment kaum glauben, das alles erlebt zu haben und gerade unser Baby in den Armen zu halten. Unsere Tochter wurde behutsam in rote Handtücher gewickelt. Sie war ganz friedlich. Die Hebamme fragte mich, ob ich Nachwellen hätte. Ich spürte keine. Sie schlug vor, die Plazenta heraus zudrücken. Doch sie kam nicht.

Ich zog die Kopfhörer aus dem Ohr und stieg mit Hilfe der Hebamme und einer Kollegin, die zwischendurch dazu gekommen war, aus der Wanne. Meine Beine waren ganz zittrig von der Muskelanspannung, doch es ging gut mit der Hilfe. Ich legte mich auf das Bett, indem auch mein Mann mit meiner Tochter Platz nahm. Wir lagen eng zusammen und staunten so sehr über dieses kleine Menschenpaket. Ich fühlte mich total aufgedreht und zugleich zittrig in den Beinen. Auch im Bett kamen keine Nachwellen. Wir bekamen etwas Kuschelzeit, in der die Hebammen uns alleine ließen. Wir hatten kein Zeitgefühl. Als unsere Hebamme wieder eintrat und feststellte, dass ich nach wie vor keine Wellen hatte und das Schieben nicht half, schlug sie vor, in der Kniehocke zu versuchen, die Plazenta zu gebären.

Zwar ging es nicht einfach, doch letztlich rutschte die Plazenta heraus und die Hebammen gratulierten uns herzlich zur Geburt, als sie festgestellt hatten, dass sie vollständig war. Sehr, sehr behutsam untersuchten sie mich und erklärten alles, was sie taten, während ich wieder mit meinem Mann und unserer Tochter lag. Ich freute mich so sehr und war so dankbar, zu hören, dass ich außer einer kleinen Schürfung an den äußeren Labie unverletzt war. Was für ein besonderes Glück. Wir waren einfach geflashed von allem. Eine Hebamme half mir nochmal in die Badewanne, um Wasser zu lassen und mich zu waschen. Sie waren so respektvoll und offen für all diese Intimitäten, dass ich es so machen konnte, ohne mich besonders zu schämen, dies in ihrer Anwesenheit zu tun.

Gleichzeitig war mein Mann mit der anderen Hebamme bei unserer Tochter, die sie behutsamst untersuchte zur U1 und anzog. Unser kleines Mädchen war die ganze Zeit sehr friedlich, geduldig, neugierig, wach und interessiert an allem, was sie umgab und schaute sich aufmerksam um. Diese Geburt war so gesund und natürlich und bis auf einen kleinen Moment des Austritts so friedlich und wunderschön! Ein unfassbares Geschenk des Lebens! 2 1/2 Stunden nach der Geburt unserer Tochter saßen wir schon zu dritt im Auto auf dem Weg nach Hause. Ich fühlte mich einfach geflasht, fröhlich und voller Energie.

Jetzt sind wir zu dritt und unendlich dankbar! Mein langer nicht leichter Weg vor der Schwangerschaft, dann die Schwangerschaft, die Geburt und einfach jetzt unsere Tochter selbst sind so ein unfassbares wunderschönes Geschenk! Es ist mehr als ein riesiges unvorstellbares Wunder und ein so wundervolles Lebensglück! Meine Vorbereitung mit der “Friedlichen Geburt” und meine Auseinandersetzung mit meinen tiefen Glaubenssätzen und schweren Gefühlen haben mir so sehr geholfen und mir ermöglicht, all das zu erleben. Von ganzem tiefen Herzen Danke für das tiefe Vertrauen, die Antworten, die Worte und Klänge, meiner eigenen Kraft und unseren Körpern zu vertrauen. Ich wünschte, ich könnte es wieder erleben!

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