Geburtsbericht von

Miriam S.

Positiver Geburtsbericht meiner traumhaften Hausgeburt

Dienstag, 15. März 2022. Voraussichtlicher Geburtstermin. Ich fühle mich elendig. Übelkeit, Fieber und fiese Bauchkrämpfe plagen mich. Unsere Söhne hatten die Tage zuvor einen Magen-Darm-Infekt. Ich habe da wohl „Hier“ geschrien und etwas abbekommen.
Ich denke: „Na toll.. Die Geburt kann jeden Moment losgehen. Wie soll ich das in diesem Zustand schaffen? Unvorstellbar!“

Die Jungs werden von meinen Eltern abgeholt, damit ich mich ganz um mich kümmern und wieder zu Kräften kommen kann. Ich brauche jetzt ganz viel Ruhe und den Fokus auf Gesundheit. Meine Hebamme kommt zu Besuch und schaut nach mir und dem Baby im Bauch. Alles in bester Ordnung. Sie sagt: „Wenn du krank bist, dann wartet der Körper mit der Geburt. Der Körper ist sehr schlau und weiß genau, dass er für eine Geburt alle Kräfte braucht.“ Ihre Worte geben mir viel Mut.

Ich kuschele mich ins Bett und mein Mann versorgt mich so liebevoll. Meine Seelenschwester F. schickt mir ganz viel Liebe, Energie und Licht, indem sie mir den Impuls gibt: „Es geht immer darum, im Hier und Jetzt zu sein. Und nur im Hier und Jetzt, einzig und allein, ist klar, was es zu tun gibt. Jetzt macht sich die Maus gerade nicht auf den Weg, sondern jetzt geht es um dich, um deinen Körper, wahrscheinlich um Ruhe. Gerade in der Zeit um die Geburt ist man mit den Gedanken ganz viel bei der Geburt. Vielleicht gelingt es dir immer wieder, ins Hier und Jetzt (das sind nur 3 Sekunden) zu kommen. Was braucht mein Körper jetzt? Ist es …. Schlafen? Ausruhen? Trinken? Aufstehen? Bewegen? Und irgendwann wird dieses Jetzt erfüllt sein vom Start der Geburt. Du bist wunderbar vorbereitet, weil alles in dir das kann und alles in dir alles bekommen hat in den letzten Monaten und Jahren, was es für diese Geburt braucht. Du darfst das loslassen. Da gibt es nichts mehr vorzubereiten. Du darfst dich gut nach Innen begeben und dich schützen. Du darfst dich ganz doll und gut in dich einhüllen. Du bist wichtig im Jetzt mit dem, was sich jetzt stimmig anfühlt für dich.“ Tränen fließen mir über die Wangen bei dieser wundervollen Sprachnachricht.

Donnerstag, 17. März 2022. Am gestrigen Tag ging es mir schon besser. Ich habe viel geschlafen und mein wundervoller Mann unterstützt mich enorm. Morgens werde ich geweckt von kleinen Wellen (Ich spreche bewusst von Wellen, weil das Wort Wehe unser Unterbewusstsein mit Schmerz verbindet). Ich stehe kurz auf, um zu checken, wie es mir heute geht – erstaunlicherweise sehr gut. Ich atme auf und lege mich nochmal entspannt ins Bett. Immer wieder kommen einzelne Wellen.
Ich erkenne eine Regelmäßigkeit und das aufregende Gefühl liegt in der Luft: „Geht es heute etwa los?“

Ich lasse meinen Mann noch schlafen. Er ist sehr erschöpft von den letzten Tagen. Ich grinse. Da geht es mir den ersten Tag gut und schon ist der Startschuss für die Geburt gefallen. Wirklich ein Wunder, dieser Körper!

Ich erledige noch ein paar Arbeitssachen und ziehe mich anschließend zurück. Ich begebe mich in Hypnose und mache eine mentale Geburtseinleitung. Um 14.30 Uhr habe ich einen Kontrolltermin beim Gyn, da ich zwei Tage über dem Termin bin. Genervt überlege ich, ob ich diesen wirklich noch wahrnehmen soll. Ich entschließe mich hinzugehen, falls es ein Fehlalarm ist. Auf dem Weg zur Praxis kontaktiere ich meine Hebamme, um sie zu informieren, dass ich heute immer wieder Wellen habe. Es tut sich was. Sie freut sich bereits jetzt auf unseren Anruf.

Bei der Untersuchung ist der Muttermund noch vollständig geschlossen. Beim Arzt habe ich keine Wellen. So typisch, denn Oxytocin, das Liebeshormon, welches benötigt wird, um Wellen hervorzubringen, ist ein sehr schüchternes Hormon. Es wird vermehrt in vertrauter Atmosphäre ausgeschüttet. Im CTG-Raum bitte ich meinen Mann, der im Auto wartet, per SMS, doch nachzukommen. Er betritt den Raum und ich fühle mich gleich viel wohler. Um 15.30 Uhr sind drei der Wellen auch schon auf dem CTG zu sehen (ich halte nicht so viel von diesen Geräten. Bei meiner ersten Geburt zeigte es keine einzige Welle an, bei der zweiten nur sehr schwach. Ich bin dafür, auf das Gefühl der Frau zu vertrauen).

Mein Gyn verkündet mir, dass wir uns Montag erneut zur Kontrolle wiedersehen.
Ich lächele und sage überzeugt: „Dazu wird es wohl nicht kommen.“
Raus aus der Arztpraxis fühle ich mich sehr unwohl in der Stadt. Die lauten Geräusche, das Tageslicht und die Hektik machen es schwer, meinen inneren Raum zu halten. Bei jeder Welle halte ich kurz an, umarme meinen Mann und konzentriere mich. Wir eilen zum Auto und fahren nach Hause.

Ich öffne die Haustür. Ein augenblickliches Wohlgefühl stellt sich ein. Meine Intuition flüstert mir: „Ja, hier ist der perfekte Ort für meine Geburt.“ Alles ist so vertraut. Ich mache es mir gemütlich und esse noch eine Kleinigkeit. Mein Mann richtet den Raum her: Geburtspool aufstellen, Diffuser mit wunderbar duftenden Ölen einschalten, Kerzen entzünden, Heilsteinbrunnen und Salzkristalllampe einschalten, Snacks und Trinken bereitstellen, Sofa und Wollteppich mit Malerflies als Schutz bedecken. So habe ich mir das gewünscht.

18.30 Uhr. Es ist dämmrig. Ein bewölkter Frühlingsabend. Geburtsstimmung liegt in der Luft. Die Vögel zwitschern und einzelne Menschen spazieren durch den Park. Wir facetimen noch einmal mit den Jungs, die wohlbehalten bei Oma & Opa sind. Wir sagen uns gute Nacht. Mein Papa lacht und sagt mit großen Augen: „Morgen ist Vollmond. Da macht sich die Kleine auf den Weg.“ Ob sie noch so lange drin bleibt?

Die Wellen werden immer regelmäßiger und stärker. Zeit, dauerhaft in Hypnose zu gehen. Ich brauche nun meine volle Konzentration für jede Welle. Die Atmung tut so gut. Sie ist mein Anker und hilft mir, jede Welle zu bejahen. Die Wellen fühlen sich wie eine starke Dehnung an. Von Schmerz keine Spur. Ich bin im Flow und höre mit Kopfhörern die Geburtshypnose mit Kristins sanfter Stimme („Die friedliche Geburt“; Absolute Herzensempfehlung).

Mein Mann versorgt mich mit Trinken, ohne groß zu sprechen. Die Voraussetzungen für eine tiefe Trance sind perfekt. Ich kann nicht glauben, dass ich mein Baby bald in die Arme schließen werde. Beim Gang zur Toilette bemerke ich, wie mein Kreislauf druckst. Dieses Gefühl kenne ich so gar nicht von den beiden anderen Geburten. Mir ist nicht wohl dabei. Ich gebe meinem Mann zu verstehen, dass er jetzt bitte die Hebamme anrufen soll. Ich möchte sie bei mir haben. Am Hörer ertönt jedoch nur die Mailbox…

Sie hatte für einen Moment keinen Empfang und ruft glücklicherweise zwei Minuten später zurück. Mein Mann berichtet ihr von meinen Kreislaufproblemen. Sie macht sich sofort auf den Weg und trifft um 20.00 Uhr bei uns ein. Ein Gefühl der Erleichterung breitet sich in mir aus. Sie verstrahlt positive Energie, viel Ruhe und jede Menge Wärme. Genau das brauche ich gerade. Ich liege auf der Couch und sie begrüßt mich sanft, indem sie ihre Hand auf meinen Körper legt und herzlich lächelt. Sie holt aus ihrer Tasche ein kreislaufanregendes, wohlduftendes Öl und massiert damit meine Waden. Das tut so unglaublich gut. Mein Kreislauf stabilisiert sich schnell und die Wellen werden immer kräftiger. Ich spüre einen unglaublichen Druck. Immer mal zwischendurch checkt unsere Hebamme die Herztöne des Babys.

Ich vertraue ihr zu 100 % und gebe mich dem Geburtsprozess voll und ganz hin. Mein Mann ist fast während der gesamten Zeit damit beschäftigt, den Geburtspool mit Wasser zu füllen. (Das Verbindungsstück vom Gartenschlauch zum Wasserhahnanschluss passte nicht und so wurde der Gute kreativ, bis es doch passte.) Zwischendurch knipst er noch ein paar unvergessliche Geburtsfotos, wofür ich ihm unglaublich dankbar bin.

Plötzlich bemerke ich ein inneres Knacken. Sofort schießt mir der Gedanke durch den Kopf: „Die Fruchtblase. Sie ist geplatzt.“ Warmes Fruchtwasser zwischen meinen Beinen gibt meiner Vermutung Gewissheit. Ich bitte meine Hebamme, kurz nach dem Muttermund zu tasten. Ihr müsst wissen, dass mich sowas unter der Geburt motiviert. Er ist bereits 8 cm geöffnet. Ob ich es noch in den Pool schaffe?

Auf einmal ereilen mich zwei heftige Wellen. Ich merke deutlich, wie mein Baby intensiven Kontakt mit meinem Becken aufnimmt. Das ist wohl die kleine und gleichzeitig sehr kraftvolle Übergangsphase. Genau so habe ich mir das in der Schwangerschaft immer wieder visualisiert.
Ich frage in einer kurzen Pause: „Kann ich jetzt in den Pool gehen?“
Im Augenwinkel sehe ich verschwommen, wie mein Mann mit dem Wasserkocher eine Ladung Wasser in den Pool gießt. Ich bin etwas verwirrt, gehe aber diesem Gedanken nicht weiter nach.

Er meint: „Jetzt kannst du rein.“ In unserer Altbauwohnung kam das Warmwasser nicht so schnell nach bei einer solch großen Menge an Wasser. Da hatte der Wasserkocher seinen großen Auftritt.

Um circa 21.20 Uhr gehe ich schnurstracks zum Pool und lasse mich ins warme Wasser gleiten. Einfach himmlisch! Ich stütze mich am Beckenrand im Vierfüßler auf und schon durchströmt mich das kraftvollste Gefühl meines Lebens: eine Presswelle.
„Oh ja, das ist Geburt“, denke ich. Ich verbinde mich immer wieder mit meinem Baby: „Komm, komm, hier entlang. Zum Licht. Ich freue mich auf dich. Du machst das so wundervoll.“

Eine erneute Presswelle durchströmt meinen gesamten Körper wie ein Erdbeben. Wow, was für ein gigantischer Druck! Kurz darauf merke ich die dritte heftige Presswelle und schiebe ordentlich mit Hilfe der Atmung mit.
Mein Herz sagt: „Ich schaffe das.“ Und plötzlich meint die Hebamme: „Oh, das Köpfchen ist schon da.“

Ich kann es kaum glauben. Diese Worte gehen runter wie Öl. Voller Vorfreude halte ich kurz inne und warte auf die nächste Welle. Sie kommt und unsere Tochter wird um 21.43 Uhr sanft und friedlich ins Wasser mitten in unserem Wohnzimmer geboren. Die Hebamme wickelt die Nabelschnur von ihrem Körper ab und ich nehme sie selbst aus dem Wasser in die Arme. Eine warme Welle des Glücks, der Dankbarkeit und der Liebe übergießt mich. Ich lehne mich entspannt zurück und betrachte demütig unser 3. Wunder.

„Da bist du endlich. Dass ich das erleben darf,“ sind die ersten Worte, die mir über die Lippen gleiten. J. schaut sich sofort mit riesigen Augen und voller Vertrauen mit einem durchdringenden Blick um.
Wow, was für eine wundervolle Seele!!
Nach einer weiteren Viertelstunde wird die Plazenta sanft auf dem Geburtshocker am Land geboren. Danach geht es zum Kuscheln und Stillen auf die Couch. Ich kann mein Glück nicht fassen und bin nur noch am Strahlen. Während unsere zauberhafte Hebamme noch den Geburtsbericht schreibt, lernen wir uns langsam kennen. Später führt sie noch ganz entspannt die U1 durch und bringt mich um 00:45 Uhr ins gemütliche Bett. Zu Hause. Mit unserem Baby, meiner Tochter.

Was war das nur für eine übernatürliche Geburt? Ich hätte sie mir nicht schöner erträumen können und bin so dankbar. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, ich würde es tun, um diese unvergessliche, wundervolle Geburt genau so noch einmal zu erleben.Positiver Geburtsbericht meiner traumhaften Hausgeburt

Dienstag, 15. März 2022. Voraussichtlicher Geburtstermin. Ich fühle mich elendig. Übelkeit, Fieber und fiese Bauchkrämpfe plagen mich. Unsere Söhne hatten die Tage zuvor einen Magen-Darm-Infekt. Ich habe da wohl „Hier“ geschrien und etwas abbekommen.
Ich denke: „Na toll.. Die Geburt kann jeden Moment losgehen. Wie soll ich das in diesem Zustand schaffen? Unvorstellbar!“

Die Jungs werden von meinen Eltern abgeholt, damit ich mich ganz um mich kümmern und wieder zu Kräften kommen kann. Ich brauche jetzt ganz viel Ruhe und den Fokus auf Gesundheit. Meine Hebamme kommt zu Besuch und schaut nach mir und dem Baby im Bauch. Alles in bester Ordnung. Sie sagt: „Wenn du krank bist, dann wartet der Körper mit der Geburt. Der Körper ist sehr schlau und weiß genau, dass er für eine Geburt alle Kräfte braucht.“ Ihre Worte geben mir viel Mut.

Ich kuschele mich ins Bett und mein Mann versorgt mich so liebevoll. Meine Seelenschwester F. schickt mir ganz viel Liebe, Energie und Licht, indem sie mir den Impuls gibt: „Es geht immer darum, im Hier und Jetzt zu sein. Und nur im Hier und Jetzt, einzig und allein, ist klar, was es zu tun gibt. Jetzt macht sich die Maus gerade nicht auf den Weg, sondern jetzt geht es um dich, um deinen Körper, wahrscheinlich um Ruhe. Gerade in der Zeit um die Geburt ist man mit den Gedanken ganz viel bei der Geburt. Vielleicht gelingt es dir immer wieder, ins Hier und Jetzt (das sind nur 3 Sekunden) zu kommen. Was braucht mein Körper jetzt? Ist es …. Schlafen? Ausruhen? Trinken? Aufstehen? Bewegen? Und irgendwann wird dieses Jetzt erfüllt sein vom Start der Geburt. Du bist wunderbar vorbereitet, weil alles in dir das kann und alles in dir alles bekommen hat in den letzten Monaten und Jahren, was es für diese Geburt braucht. Du darfst das loslassen. Da gibt es nichts mehr vorzubereiten. Du darfst dich gut nach Innen begeben und dich schützen. Du darfst dich ganz doll und gut in dich einhüllen. Du bist wichtig im Jetzt mit dem, was sich jetzt stimmig anfühlt für dich.“ Tränen fließen mir über die Wangen bei dieser wundervollen Sprachnachricht.

Donnerstag, 17. März 2022. Am gestrigen Tag ging es mir schon besser. Ich habe viel geschlafen und mein wundervoller Mann unterstützt mich enorm. Morgens werde ich geweckt von kleinen Wellen (Ich spreche bewusst von Wellen, weil das Wort Wehe unser Unterbewusstsein mit Schmerz verbindet). Ich stehe kurz auf, um zu checken, wie es mir heute geht – erstaunlicherweise sehr gut. Ich atme auf und lege mich nochmal entspannt ins Bett. Immer wieder kommen einzelne Wellen.
Ich erkenne eine Regelmäßigkeit und das aufregende Gefühl liegt in der Luft: „Geht es heute etwa los?“

Ich lasse meinen Mann noch schlafen. Er ist sehr erschöpft von den letzten Tagen. Ich grinse. Da geht es mir den ersten Tag gut und schon ist der Startschuss für die Geburt gefallen. Wirklich ein Wunder, dieser Körper!

Ich erledige noch ein paar Arbeitssachen und ziehe mich anschließend zurück. Ich begebe mich in Hypnose und mache eine mentale Geburtseinleitung. Um 14.30 Uhr habe ich einen Kontrolltermin beim Gyn, da ich zwei Tage über dem Termin bin. Genervt überlege ich, ob ich diesen wirklich noch wahrnehmen soll. Ich entschließe mich hinzugehen, falls es ein Fehlalarm ist. Auf dem Weg zur Praxis kontaktiere ich meine Hebamme, um sie zu informieren, dass ich heute immer wieder Wellen habe. Es tut sich was. Sie freut sich bereits jetzt auf unseren Anruf.

Bei der Untersuchung ist der Muttermund noch vollständig geschlossen. Beim Arzt habe ich keine Wellen. So typisch, denn Oxytocin, das Liebeshormon, welches benötigt wird, um Wellen hervorzubringen, ist ein sehr schüchternes Hormon. Es wird vermehrt in vertrauter Atmosphäre ausgeschüttet. Im CTG-Raum bitte ich meinen Mann, der im Auto wartet, per SMS, doch nachzukommen. Er betritt den Raum und ich fühle mich gleich viel wohler. Um 15.30 Uhr sind drei der Wellen auch schon auf dem CTG zu sehen (ich halte nicht so viel von diesen Geräten. Bei meiner ersten Geburt zeigte es keine einzige Welle an, bei der zweiten nur sehr schwach. Ich bin dafür, auf das Gefühl der Frau zu vertrauen).

Mein Gyn verkündet mir, dass wir uns Montag erneut zur Kontrolle wiedersehen.
Ich lächele und sage überzeugt: „Dazu wird es wohl nicht kommen.“
Raus aus der Arztpraxis fühle ich mich sehr unwohl in der Stadt. Die lauten Geräusche, das Tageslicht und die Hektik machen es schwer, meinen inneren Raum zu halten. Bei jeder Welle halte ich kurz an, umarme meinen Mann und konzentriere mich. Wir eilen zum Auto und fahren nach Hause.

Ich öffne die Haustür. Ein augenblickliches Wohlgefühl stellt sich ein. Meine Intuition flüstert mir: „Ja, hier ist der perfekte Ort für meine Geburt.“ Alles ist so vertraut. Ich mache es mir gemütlich und esse noch eine Kleinigkeit. Mein Mann richtet den Raum her: Geburtspool aufstellen, Diffuser mit wunderbar duftenden Ölen einschalten, Kerzen entzünden, Heilsteinbrunnen und Salzkristalllampe einschalten, Snacks und Trinken bereitstellen, Sofa und Wollteppich mit Malerflies als Schutz bedecken. So habe ich mir das gewünscht.

18.30 Uhr. Es ist dämmrig. Ein bewölkter Frühlingsabend. Geburtsstimmung liegt in der Luft. Die Vögel zwitschern und einzelne Menschen spazieren durch den Park. Wir facetimen noch einmal mit den Jungs, die wohlbehalten bei Oma & Opa sind. Wir sagen uns gute Nacht. Mein Papa lacht und sagt mit großen Augen: „Morgen ist Vollmond. Da macht sich die Kleine auf den Weg.“ Ob sie noch so lange drin bleibt?

Die Wellen werden immer regelmäßiger und stärker. Zeit, dauerhaft in Hypnose zu gehen. Ich brauche nun meine volle Konzentration für jede Welle. Die Atmung tut so gut. Sie ist mein Anker und hilft mir, jede Welle zu bejahen. Die Wellen fühlen sich wie eine starke Dehnung an. Von Schmerz keine Spur. Ich bin im Flow und höre mit Kopfhörern die Geburtshypnose mit Kristins sanfter Stimme („Die friedliche Geburt“; Absolute Herzensempfehlung).

Mein Mann versorgt mich mit Trinken, ohne groß zu sprechen. Die Voraussetzungen für eine tiefe Trance sind perfekt. Ich kann nicht glauben, dass ich mein Baby bald in die Arme schließen werde. Beim Gang zur Toilette bemerke ich, wie mein Kreislauf druckst. Dieses Gefühl kenne ich so gar nicht von den beiden anderen Geburten. Mir ist nicht wohl dabei. Ich gebe meinem Mann zu verstehen, dass er jetzt bitte die Hebamme anrufen soll. Ich möchte sie bei mir haben. Am Hörer ertönt jedoch nur die Mailbox…

Sie hatte für einen Moment keinen Empfang und ruft glücklicherweise zwei Minuten später zurück. Mein Mann berichtet ihr von meinen Kreislaufproblemen. Sie macht sich sofort auf den Weg und trifft um 20.00 Uhr bei uns ein. Ein Gefühl der Erleichterung breitet sich in mir aus. Sie verstrahlt positive Energie, viel Ruhe und jede Menge Wärme. Genau das brauche ich gerade. Ich liege auf der Couch und sie begrüßt mich sanft, indem sie ihre Hand auf meinen Körper legt und herzlich lächelt. Sie holt aus ihrer Tasche ein kreislaufanregendes, wohlduftendes Öl und massiert damit meine Waden. Das tut so unglaublich gut. Mein Kreislauf stabilisiert sich schnell und die Wellen werden immer kräftiger. Ich spüre einen unglaublichen Druck. Immer mal zwischendurch checkt unsere Hebamme die Herztöne des Babys.

Ich vertraue ihr zu 100 % und gebe mich dem Geburtsprozess voll und ganz hin. Mein Mann ist fast während der gesamten Zeit damit beschäftigt, den Geburtspool mit Wasser zu füllen. (Das Verbindungsstück vom Gartenschlauch zum Wasserhahnanschluss passte nicht und so wurde der Gute kreativ, bis es doch passte.) Zwischendurch knipst er noch ein paar unvergessliche Geburtsfotos, wofür ich ihm unglaublich dankbar bin.

Plötzlich bemerke ich ein inneres Knacken. Sofort schießt mir der Gedanke durch den Kopf: „Die Fruchtblase. Sie ist geplatzt.“ Warmes Fruchtwasser zwischen meinen Beinen gibt meiner Vermutung Gewissheit. Ich bitte meine Hebamme, kurz nach dem Muttermund zu tasten. Ihr müsst wissen, dass mich sowas unter der Geburt motiviert. Er ist bereits 8 cm geöffnet. Ob ich es noch in den Pool schaffe?

Auf einmal ereilen mich zwei heftige Wellen. Ich merke deutlich, wie mein Baby intensiven Kontakt mit meinem Becken aufnimmt. Das ist wohl die kleine und gleichzeitig sehr kraftvolle Übergangsphase. Genau so habe ich mir das in der Schwangerschaft immer wieder visualisiert.
Ich frage in einer kurzen Pause: „Kann ich jetzt in den Pool gehen?“
Im Augenwinkel sehe ich verschwommen, wie mein Mann mit dem Wasserkocher eine Ladung Wasser in den Pool gießt. Ich bin etwas verwirrt, gehe aber diesem Gedanken nicht weiter nach.

Er meint: „Jetzt kannst du rein.“ In unserer Altbauwohnung kam das Warmwasser nicht so schnell nach bei einer solch großen Menge an Wasser. Da hatte der Wasserkocher seinen großen Auftritt.

Um circa 21.20 Uhr gehe ich schnurstracks zum Pool und lasse mich ins warme Wasser gleiten. Einfach himmlisch! Ich stütze mich am Beckenrand im Vierfüßler auf und schon durchströmt mich das kraftvollste Gefühl meines Lebens: eine Presswelle.
„Oh ja, das ist Geburt“, denke ich. Ich verbinde mich immer wieder mit meinem Baby: „Komm, komm, hier entlang. Zum Licht. Ich freue mich auf dich. Du machst das so wundervoll.“

Eine erneute Presswelle durchströmt meinen gesamten Körper wie ein Erdbeben. Wow, was für ein gigantischer Druck! Kurz darauf merke ich die dritte heftige Presswelle und schiebe ordentlich mit Hilfe der Atmung mit.
Mein Herz sagt: „Ich schaffe das.“ Und plötzlich meint die Hebamme: „Oh, das Köpfchen ist schon da.“

Ich kann es kaum glauben. Diese Worte gehen runter wie Öl. Voller Vorfreude halte ich kurz inne und warte auf die nächste Welle. Sie kommt und unsere Tochter wird um 21.43 Uhr sanft und friedlich ins Wasser mitten in unserem Wohnzimmer geboren. Die Hebamme wickelt die Nabelschnur von ihrem Körper ab und ich nehme sie selbst aus dem Wasser in die Arme. Eine warme Welle des Glücks, der Dankbarkeit und der Liebe übergießt mich. Ich lehne mich entspannt zurück und betrachte demütig unser 3. Wunder.

„Da bist du endlich. Dass ich das erleben darf,“ sind die ersten Worte, die mir über die Lippen gleiten. J. schaut sich sofort mit riesigen Augen und voller Vertrauen mit einem durchdringenden Blick um.
Wow, was für eine wundervolle Seele!!
Nach einer weiteren Viertelstunde wird die Plazenta sanft auf dem Geburtshocker am Land geboren. Danach geht es zum Kuscheln und Stillen auf die Couch. Ich kann mein Glück nicht fassen und bin nur noch am Strahlen. Während unsere zauberhafte Hebamme noch den Geburtsbericht schreibt, lernen wir uns langsam kennen. Später führt sie noch ganz entspannt die U1 durch und bringt mich um 00:45 Uhr ins gemütliche Bett. Zu Hause. Mit unserem Baby, meiner Tochter.

Was war das nur für eine übernatürliche Geburt? Ich hätte sie mir nicht schöner erträumen können und bin so dankbar. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, ich würde es tun, um diese unvergessliche, wundervolle Geburt genau so noch einmal zu erleben.Positiver Geburtsbericht meiner traumhaften Hausgeburt

Dienstag, 15. März 2022. Voraussichtlicher Geburtstermin. Ich fühle mich elendig. Übelkeit, Fieber und fiese Bauchkrämpfe plagen mich. Unsere Söhne hatten die Tage zuvor einen Magen-Darm-Infekt. Ich habe da wohl „Hier“ geschrien und etwas abbekommen.
Ich denke: „Na toll.. Die Geburt kann jeden Moment losgehen. Wie soll ich das in diesem Zustand schaffen? Unvorstellbar!“

Die Jungs werden von meinen Eltern abgeholt, damit ich mich ganz um mich kümmern und wieder zu Kräften kommen kann. Ich brauche jetzt ganz viel Ruhe und den Fokus auf Gesundheit. Meine Hebamme kommt zu Besuch und schaut nach mir und dem Baby im Bauch. Alles in bester Ordnung. Sie sagt: „Wenn du krank bist, dann wartet der Körper mit der Geburt. Der Körper ist sehr schlau und weiß genau, dass er für eine Geburt alle Kräfte braucht.“ Ihre Worte geben mir viel Mut.

Ich kuschele mich ins Bett und mein Mann versorgt mich so liebevoll. Meine Seelenschwester F. schickt mir ganz viel Liebe, Energie und Licht, indem sie mir den Impuls gibt: „Es geht immer darum, im Hier und Jetzt zu sein. Und nur im Hier und Jetzt, einzig und allein, ist klar, was es zu tun gibt. Jetzt macht sich die Maus gerade nicht auf den Weg, sondern jetzt geht es um dich, um deinen Körper, wahrscheinlich um Ruhe. Gerade in der Zeit um die Geburt ist man mit den Gedanken ganz viel bei der Geburt. Vielleicht gelingt es dir immer wieder, ins Hier und Jetzt (das sind nur 3 Sekunden) zu kommen. Was braucht mein Körper jetzt? Ist es …. Schlafen? Ausruhen? Trinken? Aufstehen? Bewegen? Und irgendwann wird dieses Jetzt erfüllt sein vom Start der Geburt. Du bist wunderbar vorbereitet, weil alles in dir das kann und alles in dir alles bekommen hat in den letzten Monaten und Jahren, was es für diese Geburt braucht. Du darfst das loslassen. Da gibt es nichts mehr vorzubereiten. Du darfst dich gut nach Innen begeben und dich schützen. Du darfst dich ganz doll und gut in dich einhüllen. Du bist wichtig im Jetzt mit dem, was sich jetzt stimmig anfühlt für dich.“ Tränen fließen mir über die Wangen bei dieser wundervollen Sprachnachricht.

Donnerstag, 17. März 2022. Am gestrigen Tag ging es mir schon besser. Ich habe viel geschlafen und mein wundervoller Mann unterstützt mich enorm. Morgens werde ich geweckt von kleinen Wellen (Ich spreche bewusst von Wellen, weil das Wort Wehe unser Unterbewusstsein mit Schmerz verbindet). Ich stehe kurz auf, um zu checken, wie es mir heute geht – erstaunlicherweise sehr gut. Ich atme auf und lege mich nochmal entspannt ins Bett. Immer wieder kommen einzelne Wellen.
Ich erkenne eine Regelmäßigkeit und das aufregende Gefühl liegt in der Luft: „Geht es heute etwa los?“

Ich lasse meinen Mann noch schlafen. Er ist sehr erschöpft von den letzten Tagen. Ich grinse. Da geht es mir den ersten Tag gut und schon ist der Startschuss für die Geburt gefallen. Wirklich ein Wunder, dieser Körper!

Ich erledige noch ein paar Arbeitssachen und ziehe mich anschließend zurück. Ich begebe mich in Hypnose und mache eine mentale Geburtseinleitung. Um 14.30 Uhr habe ich einen Kontrolltermin beim Gyn, da ich zwei Tage über dem Termin bin. Genervt überlege ich, ob ich diesen wirklich noch wahrnehmen soll. Ich entschließe mich hinzugehen, falls es ein Fehlalarm ist. Auf dem Weg zur Praxis kontaktiere ich meine Hebamme, um sie zu informieren, dass ich heute immer wieder Wellen habe. Es tut sich was. Sie freut sich bereits jetzt auf unseren Anruf.

Bei der Untersuchung ist der Muttermund noch vollständig geschlossen. Beim Arzt habe ich keine Wellen. So typisch, denn Oxytocin, das Liebeshormon, welches benötigt wird, um Wellen hervorzubringen, ist ein sehr schüchternes Hormon. Es wird vermehrt in vertrauter Atmosphäre ausgeschüttet. Im CTG-Raum bitte ich meinen Mann, der im Auto wartet, per SMS, doch nachzukommen. Er betritt den Raum und ich fühle mich gleich viel wohler. Um 15.30 Uhr sind drei der Wellen auch schon auf dem CTG zu sehen (ich halte nicht so viel von diesen Geräten. Bei meiner ersten Geburt zeigte es keine einzige Welle an, bei der zweiten nur sehr schwach. Ich bin dafür, auf das Gefühl der Frau zu vertrauen).

Mein Gyn verkündet mir, dass wir uns Montag erneut zur Kontrolle wiedersehen.
Ich lächele und sage überzeugt: „Dazu wird es wohl nicht kommen.“
Raus aus der Arztpraxis fühle ich mich sehr unwohl in der Stadt. Die lauten Geräusche, das Tageslicht und die Hektik machen es schwer, meinen inneren Raum zu halten. Bei jeder Welle halte ich kurz an, umarme meinen Mann und konzentriere mich. Wir eilen zum Auto und fahren nach Hause.

Ich öffne die Haustür. Ein augenblickliches Wohlgefühl stellt sich ein. Meine Intuition flüstert mir: „Ja, hier ist der perfekte Ort für meine Geburt.“ Alles ist so vertraut. Ich mache es mir gemütlich und esse noch eine Kleinigkeit. Mein Mann richtet den Raum her: Geburtspool aufstellen, Diffuser mit wunderbar duftenden Ölen einschalten, Kerzen entzünden, Heilsteinbrunnen und Salzkristalllampe einschalten, Snacks und Trinken bereitstellen, Sofa und Wollteppich mit Malerflies als Schutz bedecken. So habe ich mir das gewünscht.

18.30 Uhr. Es ist dämmrig. Ein bewölkter Frühlingsabend. Geburtsstimmung liegt in der Luft. Die Vögel zwitschern und einzelne Menschen spazieren durch den Park. Wir facetimen noch einmal mit den Jungs, die wohlbehalten bei Oma & Opa sind. Wir sagen uns gute Nacht. Mein Papa lacht und sagt mit großen Augen: „Morgen ist Vollmond. Da macht sich die Kleine auf den Weg.“ Ob sie noch so lange drin bleibt?

Die Wellen werden immer regelmäßiger und stärker. Zeit, dauerhaft in Hypnose zu gehen. Ich brauche nun meine volle Konzentration für jede Welle. Die Atmung tut so gut. Sie ist mein Anker und hilft mir, jede Welle zu bejahen. Die Wellen fühlen sich wie eine starke Dehnung an. Von Schmerz keine Spur. Ich bin im Flow und höre mit Kopfhörern die Geburtshypnose mit Kristins sanfter Stimme („Die friedliche Geburt“; Absolute Herzensempfehlung).

Mein Mann versorgt mich mit Trinken, ohne groß zu sprechen. Die Voraussetzungen für eine tiefe Trance sind perfekt. Ich kann nicht glauben, dass ich mein Baby bald in die Arme schließen werde. Beim Gang zur Toilette bemerke ich, wie mein Kreislauf druckst. Dieses Gefühl kenne ich so gar nicht von den beiden anderen Geburten. Mir ist nicht wohl dabei. Ich gebe meinem Mann zu verstehen, dass er jetzt bitte die Hebamme anrufen soll. Ich möchte sie bei mir haben. Am Hörer ertönt jedoch nur die Mailbox…

Sie hatte für einen Moment keinen Empfang und ruft glücklicherweise zwei Minuten später zurück. Mein Mann berichtet ihr von meinen Kreislaufproblemen. Sie macht sich sofort auf den Weg und trifft um 20.00 Uhr bei uns ein. Ein Gefühl der Erleichterung breitet sich in mir aus. Sie verstrahlt positive Energie, viel Ruhe und jede Menge Wärme. Genau das brauche ich gerade. Ich liege auf der Couch und sie begrüßt mich sanft, indem sie ihre Hand auf meinen Körper legt und herzlich lächelt. Sie holt aus ihrer Tasche ein kreislaufanregendes, wohlduftendes Öl und massiert damit meine Waden. Das tut so unglaublich gut. Mein Kreislauf stabilisiert sich schnell und die Wellen werden immer kräftiger. Ich spüre einen unglaublichen Druck. Immer mal zwischendurch checkt unsere Hebamme die Herztöne des Babys.

Ich vertraue ihr zu 100 % und gebe mich dem Geburtsprozess voll und ganz hin. Mein Mann ist fast während der gesamten Zeit damit beschäftigt, den Geburtspool mit Wasser zu füllen. (Das Verbindungsstück vom Gartenschlauch zum Wasserhahnanschluss passte nicht und so wurde der Gute kreativ, bis es doch passte.) Zwischendurch knipst er noch ein paar unvergessliche Geburtsfotos, wofür ich ihm unglaublich dankbar bin.

Plötzlich bemerke ich ein inneres Knacken. Sofort schießt mir der Gedanke durch den Kopf: „Die Fruchtblase. Sie ist geplatzt.“ Warmes Fruchtwasser zwischen meinen Beinen gibt meiner Vermutung Gewissheit. Ich bitte meine Hebamme, kurz nach dem Muttermund zu tasten. Ihr müsst wissen, dass mich sowas unter der Geburt motiviert. Er ist bereits 8 cm geöffnet. Ob ich es noch in den Pool schaffe?

Auf einmal ereilen mich zwei heftige Wellen. Ich merke deutlich, wie mein Baby intensiven Kontakt mit meinem Becken aufnimmt. Das ist wohl die kleine und gleichzeitig sehr kraftvolle Übergangsphase. Genau so habe ich mir das in der Schwangerschaft immer wieder visualisiert.
Ich frage in einer kurzen Pause: „Kann ich jetzt in den Pool gehen?“
Im Augenwinkel sehe ich verschwommen, wie mein Mann mit dem Wasserkocher eine Ladung Wasser in den Pool gießt. Ich bin etwas verwirrt, gehe aber diesem Gedanken nicht weiter nach.

Er meint: „Jetzt kannst du rein.“ In unserer Altbauwohnung kam das Warmwasser nicht so schnell nach bei einer solch großen Menge an Wasser. Da hatte der Wasserkocher seinen großen Auftritt.

Um circa 21.20 Uhr gehe ich schnurstracks zum Pool und lasse mich ins warme Wasser gleiten. Einfach himmlisch! Ich stütze mich am Beckenrand im Vierfüßler auf und schon durchströmt mich das kraftvollste Gefühl meines Lebens: eine Presswelle.
„Oh ja, das ist Geburt“, denke ich. Ich verbinde mich immer wieder mit meinem Baby: „Komm, komm, hier entlang. Zum Licht. Ich freue mich auf dich. Du machst das so wundervoll.“

Eine erneute Presswelle durchströmt meinen gesamten Körper wie ein Erdbeben. Wow, was für ein gigantischer Druck! Kurz darauf merke ich die dritte heftige Presswelle und schiebe ordentlich mit Hilfe der Atmung mit.
Mein Herz sagt: „Ich schaffe das.“ Und plötzlich meint die Hebamme: „Oh, das Köpfchen ist schon da.“

Ich kann es kaum glauben. Diese Worte gehen runter wie Öl. Voller Vorfreude halte ich kurz inne und warte auf die nächste Welle. Sie kommt und unsere Tochter wird um 21.43 Uhr sanft und friedlich ins Wasser mitten in unserem Wohnzimmer geboren. Die Hebamme wickelt die Nabelschnur von ihrem Körper ab und ich nehme sie selbst aus dem Wasser in die Arme. Eine warme Welle des Glücks, der Dankbarkeit und der Liebe übergießt mich. Ich lehne mich entspannt zurück und betrachte demütig unser 3. Wunder.

„Da bist du endlich. Dass ich das erleben darf,“ sind die ersten Worte, die mir über die Lippen gleiten. J. schaut sich sofort mit riesigen Augen und voller Vertrauen mit einem durchdringenden Blick um.
Wow, was für eine wundervolle Seele!!
Nach einer weiteren Viertelstunde wird die Plazenta sanft auf dem Geburtshocker am Land geboren. Danach geht es zum Kuscheln und Stillen auf die Couch. Ich kann mein Glück nicht fassen und bin nur noch am Strahlen. Während unsere zauberhafte Hebamme noch den Geburtsbericht schreibt, lernen wir uns langsam kennen. Später führt sie noch ganz entspannt die U1 durch und bringt mich um 00:45 Uhr ins gemütliche Bett. Zu Hause. Mit unserem Baby, meiner Tochter.

Was war das nur für eine übernatürliche Geburt? Ich hätte sie mir nicht schöner erträumen können und bin so dankbar. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, ich würde es tun, um diese unvergessliche, wundervolle Geburt genau so noch einmal zu erleben.Positiver Geburtsbericht meiner traumhaften Hausgeburt

Dienstag, 15. März 2022. Voraussichtlicher Geburtstermin. Ich fühle mich elendig. Übelkeit, Fieber und fiese Bauchkrämpfe plagen mich. Unsere Söhne hatten die Tage zuvor einen Magen-Darm-Infekt. Ich habe da wohl „Hier“ geschrien und etwas abbekommen.
Ich denke: „Na toll.. Die Geburt kann jeden Moment losgehen. Wie soll ich das in diesem Zustand schaffen? Unvorstellbar!“

Die Jungs werden von meinen Eltern abgeholt, damit ich mich ganz um mich kümmern und wieder zu Kräften kommen kann. Ich brauche jetzt ganz viel Ruhe und den Fokus auf Gesundheit. Meine Hebamme kommt zu Besuch und schaut nach mir und dem Baby im Bauch. Alles in bester Ordnung. Sie sagt: „Wenn du krank bist, dann wartet der Körper mit der Geburt. Der Körper ist sehr schlau und weiß genau, dass er für eine Geburt alle Kräfte braucht.“ Ihre Worte geben mir viel Mut.

Ich kuschele mich ins Bett und mein Mann versorgt mich so liebevoll. Meine Seelenschwester F. schickt mir ganz viel Liebe, Energie und Licht, indem sie mir den Impuls gibt: „Es geht immer darum, im Hier und Jetzt zu sein. Und nur im Hier und Jetzt, einzig und allein, ist klar, was es zu tun gibt. Jetzt macht sich die Maus gerade nicht auf den Weg, sondern jetzt geht es um dich, um deinen Körper, wahrscheinlich um Ruhe. Gerade in der Zeit um die Geburt ist man mit den Gedanken ganz viel bei der Geburt. Vielleicht gelingt es dir immer wieder, ins Hier und Jetzt (das sind nur 3 Sekunden) zu kommen. Was braucht mein Körper jetzt? Ist es …. Schlafen? Ausruhen? Trinken? Aufstehen? Bewegen? Und irgendwann wird dieses Jetzt erfüllt sein vom Start der Geburt. Du bist wunderbar vorbereitet, weil alles in dir das kann und alles in dir alles bekommen hat in den letzten Monaten und Jahren, was es für diese Geburt braucht. Du darfst das loslassen. Da gibt es nichts mehr vorzubereiten. Du darfst dich gut nach Innen begeben und dich schützen. Du darfst dich ganz doll und gut in dich einhüllen. Du bist wichtig im Jetzt mit dem, was sich jetzt stimmig anfühlt für dich.“ Tränen fließen mir über die Wangen bei dieser wundervollen Sprachnachricht.

Donnerstag, 17. März 2022. Am gestrigen Tag ging es mir schon besser. Ich habe viel geschlafen und mein wundervoller Mann unterstützt mich enorm. Morgens werde ich geweckt von kleinen Wellen (Ich spreche bewusst von Wellen, weil das Wort Wehe unser Unterbewusstsein mit Schmerz verbindet). Ich stehe kurz auf, um zu checken, wie es mir heute geht – erstaunlicherweise sehr gut. Ich atme auf und lege mich nochmal entspannt ins Bett. Immer wieder kommen einzelne Wellen.
Ich erkenne eine Regelmäßigkeit und das aufregende Gefühl liegt in der Luft: „Geht es heute etwa los?“

Ich lasse meinen Mann noch schlafen. Er ist sehr erschöpft von den letzten Tagen. Ich grinse. Da geht es mir den ersten Tag gut und schon ist der Startschuss für die Geburt gefallen. Wirklich ein Wunder, dieser Körper!

Ich erledige noch ein paar Arbeitssachen und ziehe mich anschließend zurück. Ich begebe mich in Hypnose und mache eine mentale Geburtseinleitung. Um 14.30 Uhr habe ich einen Kontrolltermin beim Gyn, da ich zwei Tage über dem Termin bin. Genervt überlege ich, ob ich diesen wirklich noch wahrnehmen soll. Ich entschließe mich hinzugehen, falls es ein Fehlalarm ist. Auf dem Weg zur Praxis kontaktiere ich meine Hebamme, um sie zu informieren, dass ich heute immer wieder Wellen habe. Es tut sich was. Sie freut sich bereits jetzt auf unseren Anruf.

Bei der Untersuchung ist der Muttermund noch vollständig geschlossen. Beim Arzt habe ich keine Wellen. So typisch, denn Oxytocin, das Liebeshormon, welches benötigt wird, um Wellen hervorzubringen, ist ein sehr schüchternes Hormon. Es wird vermehrt in vertrauter Atmosphäre ausgeschüttet. Im CTG-Raum bitte ich meinen Mann, der im Auto wartet, per SMS, doch nachzukommen. Er betritt den Raum und ich fühle mich gleich viel wohler. Um 15.30 Uhr sind drei der Wellen auch schon auf dem CTG zu sehen (ich halte nicht so viel von diesen Geräten. Bei meiner ersten Geburt zeigte es keine einzige Welle an, bei der zweiten nur sehr schwach. Ich bin dafür, auf das Gefühl der Frau zu vertrauen).

Mein Gyn verkündet mir, dass wir uns Montag erneut zur Kontrolle wiedersehen.
Ich lächele und sage überzeugt: „Dazu wird es wohl nicht kommen.“
Raus aus der Arztpraxis fühle ich mich sehr unwohl in der Stadt. Die lauten Geräusche, das Tageslicht und die Hektik machen es schwer, meinen inneren Raum zu halten. Bei jeder Welle halte ich kurz an, umarme meinen Mann und konzentriere mich. Wir eilen zum Auto und fahren nach Hause.

Ich öffne die Haustür. Ein augenblickliches Wohlgefühl stellt sich ein. Meine Intuition flüstert mir: „Ja, hier ist der perfekte Ort für meine Geburt.“ Alles ist so vertraut. Ich mache es mir gemütlich und esse noch eine Kleinigkeit. Mein Mann richtet den Raum her: Geburtspool aufstellen, Diffuser mit wunderbar duftenden Ölen einschalten, Kerzen entzünden, Heilsteinbrunnen und Salzkristalllampe einschalten, Snacks und Trinken bereitstellen, Sofa und Wollteppich mit Malerflies als Schutz bedecken. So habe ich mir das gewünscht.

18.30 Uhr. Es ist dämmrig. Ein bewölkter Frühlingsabend. Geburtsstimmung liegt in der Luft. Die Vögel zwitschern und einzelne Menschen spazieren durch den Park. Wir facetimen noch einmal mit den Jungs, die wohlbehalten bei Oma & Opa sind. Wir sagen uns gute Nacht. Mein Papa lacht und sagt mit großen Augen: „Morgen ist Vollmond. Da macht sich die Kleine auf den Weg.“ Ob sie noch so lange drin bleibt?

Die Wellen werden immer regelmäßiger und stärker. Zeit, dauerhaft in Hypnose zu gehen. Ich brauche nun meine volle Konzentration für jede Welle. Die Atmung tut so gut. Sie ist mein Anker und hilft mir, jede Welle zu bejahen. Die Wellen fühlen sich wie eine starke Dehnung an. Von Schmerz keine Spur. Ich bin im Flow und höre mit Kopfhörern die Geburtshypnose mit Kristins sanfter Stimme („Die friedliche Geburt“; Absolute Herzensempfehlung).

Mein Mann versorgt mich mit Trinken, ohne groß zu sprechen. Die Voraussetzungen für eine tiefe Trance sind perfekt. Ich kann nicht glauben, dass ich mein Baby bald in die Arme schließen werde. Beim Gang zur Toilette bemerke ich, wie mein Kreislauf druckst. Dieses Gefühl kenne ich so gar nicht von den beiden anderen Geburten. Mir ist nicht wohl dabei. Ich gebe meinem Mann zu verstehen, dass er jetzt bitte die Hebamme anrufen soll. Ich möchte sie bei mir haben. Am Hörer ertönt jedoch nur die Mailbox…

Sie hatte für einen Moment keinen Empfang und ruft glücklicherweise zwei Minuten später zurück. Mein Mann berichtet ihr von meinen Kreislaufproblemen. Sie macht sich sofort auf den Weg und trifft um 20.00 Uhr bei uns ein. Ein Gefühl der Erleichterung breitet sich in mir aus. Sie verstrahlt positive Energie, viel Ruhe und jede Menge Wärme. Genau das brauche ich gerade. Ich liege auf der Couch und sie begrüßt mich sanft, indem sie ihre Hand auf meinen Körper legt und herzlich lächelt. Sie holt aus ihrer Tasche ein kreislaufanregendes, wohlduftendes Öl und massiert damit meine Waden. Das tut so unglaublich gut. Mein Kreislauf stabilisiert sich schnell und die Wellen werden immer kräftiger. Ich spüre einen unglaublichen Druck. Immer mal zwischendurch checkt unsere Hebamme die Herztöne des Babys.

Ich vertraue ihr zu 100 % und gebe mich dem Geburtsprozess voll und ganz hin. Mein Mann ist fast während der gesamten Zeit damit beschäftigt, den Geburtspool mit Wasser zu füllen. (Das Verbindungsstück vom Gartenschlauch zum Wasserhahnanschluss passte nicht und so wurde der Gute kreativ, bis es doch passte.) Zwischendurch knipst er noch ein paar unvergessliche Geburtsfotos, wofür ich ihm unglaublich dankbar bin.

Plötzlich bemerke ich ein inneres Knacken. Sofort schießt mir der Gedanke durch den Kopf: „Die Fruchtblase. Sie ist geplatzt.“ Warmes Fruchtwasser zwischen meinen Beinen gibt meiner Vermutung Gewissheit. Ich bitte meine Hebamme, kurz nach dem Muttermund zu tasten. Ihr müsst wissen, dass mich sowas unter der Geburt motiviert. Er ist bereits 8 cm geöffnet. Ob ich es noch in den Pool schaffe?

Auf einmal ereilen mich zwei heftige Wellen. Ich merke deutlich, wie mein Baby intensiven Kontakt mit meinem Becken aufnimmt. Das ist wohl die kleine und gleichzeitig sehr kraftvolle Übergangsphase. Genau so habe ich mir das in der Schwangerschaft immer wieder visualisiert.
Ich frage in einer kurzen Pause: „Kann ich jetzt in den Pool gehen?“
Im Augenwinkel sehe ich verschwommen, wie mein Mann mit dem Wasserkocher eine Ladung Wasser in den Pool gießt. Ich bin etwas verwirrt, gehe aber diesem Gedanken nicht weiter nach.

Er meint: „Jetzt kannst du rein.“ In unserer Altbauwohnung kam das Warmwasser nicht so schnell nach bei einer solch großen Menge an Wasser. Da hatte der Wasserkocher seinen großen Auftritt.

Um circa 21.20 Uhr gehe ich schnurstracks zum Pool und lasse mich ins warme Wasser gleiten. Einfach himmlisch! Ich stütze mich am Beckenrand im Vierfüßler auf und schon durchströmt mich das kraftvollste Gefühl meines Lebens: eine Presswelle.
„Oh ja, das ist Geburt“, denke ich. Ich verbinde mich immer wieder mit meinem Baby: „Komm, komm, hier entlang. Zum Licht. Ich freue mich auf dich. Du machst das so wundervoll.“

Eine erneute Presswelle durchströmt meinen gesamten Körper wie ein Erdbeben. Wow, was für ein gigantischer Druck! Kurz darauf merke ich die dritte heftige Presswelle und schiebe ordentlich mit Hilfe der Atmung mit.
Mein Herz sagt: „Ich schaffe das.“ Und plötzlich meint die Hebamme: „Oh, das Köpfchen ist schon da.“

Ich kann es kaum glauben. Diese Worte gehen runter wie Öl. Voller Vorfreude halte ich kurz inne und warte auf die nächste Welle. Sie kommt und unsere Tochter wird um 21.43 Uhr sanft und friedlich ins Wasser mitten in unserem Wohnzimmer geboren. Die Hebamme wickelt die Nabelschnur von ihrem Körper ab und ich nehme sie selbst aus dem Wasser in die Arme. Eine warme Welle des Glücks, der Dankbarkeit und der Liebe übergießt mich. Ich lehne mich entspannt zurück und betrachte demütig unser 3. Wunder.

„Da bist du endlich. Dass ich das erleben darf,“ sind die ersten Worte, die mir über die Lippen gleiten. J. schaut sich sofort mit riesigen Augen und voller Vertrauen mit einem durchdringenden Blick um.
Wow, was für eine wundervolle Seele!!
Nach einer weiteren Viertelstunde wird die Plazenta sanft auf dem Geburtshocker am Land geboren. Danach geht es zum Kuscheln und Stillen auf die Couch. Ich kann mein Glück nicht fassen und bin nur noch am Strahlen. Während unsere zauberhafte Hebamme noch den Geburtsbericht schreibt, lernen wir uns langsam kennen. Später führt sie noch ganz entspannt die U1 durch und bringt mich um 00:45 Uhr ins gemütliche Bett. Zu Hause. Mit unserem Baby, meiner Tochter.

Was war das nur für eine übernatürliche Geburt? Ich hätte sie mir nicht schöner erträumen können und bin so dankbar. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, ich würde es tun, um diese unvergessliche, wundervolle Geburt genau so noch einmal zu erleben.

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