Geburtsbericht von

Mona

Der Mutmach-Geburtsbericht 2.0
Kerzenschein statt Horrorstory

Fortsetzung von:
Der Mutmach-Geburtsbericht 1.0
vom Autopiloten, dem kleinen Egoschweinchen und dem schönsten Tag meines Lebens

Kleiner goldener Falke,
friedlich zu Hause geboren,
aus dem Wasser ins Wasser.

Das ist deine Geschichte.

Und wenn ich für dich fliegen muss,
Krieg’ ich das irgendwie hin.

Wenn ich Geburtsberichte schreibe, dann heißen sie “Der Mutmach-Geburtsbericht”. 2019 habe ich den ersten Teil geschrieben und schreibe nun den zweiten. Ich weiß, dass auch Krankenhäuser und Hebammen Geburtsberichte schreiben. 1a Dokumentationen, faktisch korrekt und mit Uhrzeiten versehen. Aber dennoch zeigen sie nicht, was an diesen Tagen – an den Geburtstagen der Kinder, für die sie geschrieben werden – wirklich passiert ist. Sie sind nicht falsch, ganz im Gegenteil. Aber dennoch wird sie niemand mit Gänsehaut lesen und sagen: “Ich habe jedes Wort gefühlt”.

Und genau deswegen schreibe ich die Geburtsberichte meiner Kinder. Weil ich festhalten möchte, was an diesen besonderen Tagen in meinem Leben passiert ist. Weil ich keine Sekunde davon vergessen möchte und weil ich mich an meine Geburten erinnern will. Weil ich, wenn ich noch einmal dieses große Abenteuer erleben darf, genau diese Berichte lesen und einen echten Mutausbruch haben will.

Und weil, wer auch immer das lesen wird, auch Mut haben soll.

Retrospektive 1

33. Schwangerschaftswoche. Ich komme mir vor, als würde ich den Eintrag in einem Logbuch schreiben. Nur, dass es nicht ums Segeln geht, um Wellen hingegen aber schon.

Seit einigen Monaten bereite ich mich mit dem Podcast Die friedliche Geburt auf die Ankunft meines zweiten Kindes vor. Und weil er so sehr mit mir und meiner Einstellung zur Geburt resoniert, beschließe ich, den Kurs zu kaufen.

Schon vor der Geburt meines ersten Kindes habe ich gewusst, dass es “sowas wie Hynpobirthing” gibt. Ein bisschen belächelt habe ich es aber vielleicht schon. Klar, wer das für sich nutzen mag, feel free. Bisschen esoterisch vielleicht, für super-spirituelle Yoga-Mamas in ihren Leinenhosen und Baumwollhemdchen wird es wohl passen. Ich hingegen, vor der ersten Schwangerschaft Leistungssportlerin, “kann das auch so durchziehen”. Ich, Mathe-LKlerin, Abteilungsleiterin, eventuell eine kleine Perfektionistin, werde einfach stärker sein als der Schmerz. Warte… ich steig’ mal kurz von meinem hohen Ross, dann können wir weiterreden.

Letzten Endes bin ich mit dieser Strategie auch super gefahren. Ich durfte meine persönliche Traumgeburt erleben. Natürlich, selbstbestimmt, in der Wanne. Ich habe mein Kind mit eigenen Händen aus dem Wasser gezogen.

Aber habe ich das geschafft, weil ich “einfach so knallhart” bin? Vermutlich nicht. Rückblickend würde ich sagen, dass ich das meiner guten Vorbereitung gepaart mit meiner positiven Einstellung zu Geburt und Schwangerschaft zu verdanken habe. Zumindest zu 90%. Die anderen 10% – ich will nicht lügen – waren vermutlich Glück.

Dennoch habe ich schon vor drei Jahren, das ist mir jetzt klarer denn je, positive Glaubenssätze in Bezug auf die Geburt in mir getragen. Meine Mama erklärte mir immer: “So viele Frauen haben vor deiner Geburt zu mir gesagt: ‘Es war so furchtbar. Ich hatte solche Schmerzen und ich war so allein.’ Aber ich wusste, dass du ganz viel mithilfst und ich habe mir vorgestellt, dass wir das zusammen machen.” Dieser Gedanke hat auch mich bei der Geburt meines ersten Kindes wie ein Mantra begleitet. Und weil ich wusste, dass auch mein Baby eine so tragende Rolle spielt, konnte ich es genau spüren: Wie sein Köpfchen sich nach unten gedrückt hat, wie sich seine Schädelplatten, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, übereinander legten, um durch den Geburtskanal zu passen. Ich konnte es mit meiner eigenen Hand spüren. Wie das Köpfchen immer tiefer rutschte, seine wundervollen Babyhaare. Ich habe sein Köpfchen gestreichelt, immer wieder gesagt: “Komm schon, Baby, wir schaffen das.” Geatmet, innegehalten. Ich habe gespürt, dass ich am letzten Punkt eine Pause machen musste, weil ich wusste, ich würde sonst reißen. Und wie mein Körper mir das Go gab, jetzt alles zu geben, damit der Kopf geboren werden kann. Ich konnte alles fühlen.

Immer wieder fragten mich Leute während meiner ersten Schwangerschaft, ob ich Angst vor der Geburt hätte. Ich sagte, ich hätte Respekt, aber keine Angst. Denn der Schmerz sei allein, und wir seien zu dritt.

And usually,
it is not the team with the best players that wins,
but the players with the best team.

Jeden Abend vor dieser Geburt lag ich im Bett und stellte mir vor, wie es sein würde. Meine Vorfreude war so groß, so unendlich groß. Ich ging im Halbschlaf alle Szenarien durch, spielte verschiedene Möglichkeiten ab, versuchte, die Wehen zu fühlen, auch wenn ich noch nie welche hatte.

Rückwirkend betrachtet glaube ich, dass ich diese Geburt genau so in meinem Kopf schon manifestiert habe. Geistige Trampelpfade gelaufen bin, so lange, bis sie zu Straßen wurden. Natürlich wusste ich davon nichts, ich stellte mir ja nur die Geburt vor. Dennoch ist es erstaunlich, dass ich genau in dieser Wanne, genau in dieser Position, genauso wie ich es mir immer wieder “erträumt” habe, mein Kind geboren habe. Vielleicht war es Zufall. Vielleicht auch nicht.

Aber egal, welche Situation ich in meinem Kopf durchspielte, eins hatten sie alle gemeinsam: Die Geburt war immer, immer gut.

Prolog

Dienstag, 01. August 2022. Schwangerschaftswoche 40. Wie bin ich hier gelandet?

Mein Bauchmenchlein hat mittlerweile die Größe einer Melone – ich schätze, das sagen alle Babybauch-Apps. In meiner zweiten Schwangerschaft habe ich mich wenig bis gar nicht mit dieser Art der Vorbereitung befasst, aber am Ende steht immer die Melone. Die Melone, bis zu der ich es in der ersten Schwangerschaft quasi “nicht geschafft” habe. Mein erstes Kind kam bei 39+0 in den frühen Morgenstunden. Damit habe ich mich irgendwie nie gefühlt, als sei ich in der 40. Schwangerschaftswoche. Für die zweite Runde bedeutete das für mich irgendwie, dass 39+0 der Stichtag ist. Macht ja irgendwie total Sinn, dass meine Babys den gleichen Plan haben, oder? ODER?

Mein Baby findet das nicht. Es fühlt sich scheinbar sehr wohl in meinem Bauch, was mich natürlich freut, denn schließlich ist es ein toller Bauch, aber zum Ende der 40. Schwangerschaftswoche passiert das, was bei so vielen Frauen passiert: Ich werde ungeduldig. Ungeduldig, weil es doch schließlich logisch ist, dass Nummer zwei spätestens so früh kommt wie Nummer eins. Ungeduldig, weil doch alles fertig und vorbereitet ist: für die Geburt, fürs Baby, für mich. Ungeduldig, weil ich einen Zeitplan hatte. Eine To-Do-Liste. Wenn sie abgearbeitet ist, kann das Projekt “Baby” launchen. Dem Baby ist das aber egal.

Wir sind zwar erst einen Tag vorm Termin, dem berühmten Stichtag, an dem der Countdown auf Null steht, aber dennoch verwirrt mich diese Warterei. Die Mama in mir sagt “Es kommt, wenn es eben kommt” und “Gib ihm Zeit, dein Baby entscheidet selbst, wann es bereit ist”. Aber das Kind in mir ist beleidigt, schmollt in einer Ecke und sagt immer wieder “Ich hatte einen Plan”. Spoiler alert: Dem Baby ist das egal.

Die kleine Rührmaschine in meinem Bauch ist in der letzten Woche sogar verdächtig ruhig – mehr als untypisch für meine Kinder. Immer und immer wieder habe ich intensive Senkwellen, schon seit etwa zwei Wochen, und frage mich jedes Mal, “ob das was sein könnte”, merke aber immer schnell, dass das wohl eher Teil der Probe statt Teil des großen Finales ist. Ganz besonders verrückt macht mich die Warterei, weil sich am Freitag mein Schleimpfropf begonnen hat zu lösen. Und immerhin war das bei Baby Nummer eins das erste Anzeichen für die Geburt. Nicht einmal 24 Stunden später war er da. Es macht also Sinn, dass das auch wieder so läuft, oder? ODER?

Es heißt ja nicht umsonst “errechneter Termin”. Oder steht ET etwa für “erratener Termin”? Jedenfalls ist er da, und da gibt es nichts dran zu rütteln: der Tag vor dem Stichtag. The Date before Due Date. Der “Wenn-nicht-jetzt-wann-dann”-Tag. Normalerweise bin ich diejenige, die sich über errechnete Termine lustig macht. Seit Beginn der Schwangerschaft antworte ich auf die Frage, wann das Baby denn komme: “Am 02.08. ist Termin, also an dem Tag kommt es vermutlich nicht.” Ich fand mich dabei ziemlich lustig.

Jetzt, bei 39+6, finde ich mich gar nicht mehr so lustig und bin gefühlt seit einer Woche “überfällig”. Als ich mich mit unserer Nachbarin unterhalte, die begeistert bei unserer Schwangerschaft mitfiebert, sage ich: “Ich glaube, ich bin jetzt für immer schwanger” und lächle. Insgeheim mache ich meinen Frieden damit, dass ich wohl über den berühmten Termin gehen werde. Dass das Baby ja auch am Termin kommen könnte, ist scheinbar keine Option.

Am Nachmittag haben wir ein Kindergarten-Spieldate. Die zwei Großen haben eine wunderbare Zeit und der Abschied fällt heute besonders schwer. Als bei seiner Freundin die Tränen fließen, versucht der Große, sie zu trösten – mit mäßigem Erfolg. Alle Kinder sind in heller Aufregung. Außer der kleine Mensch in meinem Bauch, der hat die Ruhe weg.

Am frühen Abend spüre ich leichte Wellen. Solche, wie ich sie in den vergangenen Wochen immer und immer wieder hatte. Oft habe ich bei jeder Welle aufgehorcht, ob sie mir etwas sagen möchte. Ob das Gefühl intensiver wird oder sogar regelmäßig. Aber Fehlanzeige. Darum schenke ich dem Ganzen in diesem Moment nicht besonders viel Aufmerksamkeit und werfe B. ein beiläufiges “Ich hab’ wieder ein paar Übungswellen” zu.

Ca. 20.30 Uhr

Gegen 20.30 Uhr bringen wir den Großen gemeinsam ins Bett. Heute ist die Einschlafbegleitung ganz entspannt und so liegen wir einfach eine Weile mit im Bett. Ich konzentriere mich auf mich und mein Baby und spüre, wie mein Körper arbeitet. Schließlich ist mein Kopf nicht der einzige, der Geburtsvorbereitung betreibt, das hat die Natur schlau eingefädelt. Als der kleine große Mann schläft, beschließen wir, wieder aufzustehen. Ich möchte ohnehin noch duschen gehen und mich für die Vorsorgeuntersuchung am nächsten Tag “frisch machen”. Ja genau, für die Vorsorgeuntersuchung am ET. Jaa, genau diese Vorsorgeuntersuchung, zu der ich gar nicht gehen wollte. Weil ich ja dann nicht mehr schwanger bin. JAA, genau! Bevor ich aufstehe, dehne ich mich yogagleich in die Position des Kindes. B. beginnt meinen Steiß zu massieren. Die Berührungen tun so unglaublich gut, dass ich sage: “Das kannst du später gerne noch mal machen.”

21 Uhr

Unter der Dusche stelle ich fest, dass auch hier wieder intensive Übungswellen kommen. Weil B. möchte, dass ich ihn auf dem Laufenden halte, zähle ich die Wellen. Sechs Stück.

“So viele?”, fragt B. etwas misstrauisch, als ich ihm nach dem Duschen davon erzähle. Ich frage, wie lange ich im Bad war. “Vielleicht eine dreiviertel Stunde”, antwortet er. Ich horche in mich hinein. Die Wellen fühlen sich “produktiv” an, aber noch nicht wie Geburtswellen. Eher wie Senkwellen, jedenfalls versetzen sie mich nicht in Alarmbereitschaft.

Was mich allerdings in helle Alarmbereitschaft versetzt, ist, dass B. noch keine Schokolade für mich herausgelegt hat, obwohl ich doch eben unter der Dusche sagte, dass ich später noch Schokolade essen möchte, ebenso wie die Tatsache, dass im Wohnzimmer keine Kerze, sondern das helle Deckenlicht brennt. Als mein Mann sollte er ja schließlich riechen können, dass ich als seine hochschwangere Frau ein bisschen gedimmtes Licht und was zum Naschen brauche. Also wirklich!

Also meckere ich fröhlich drauf los: Wegen der Schokolade, wegen dem Licht, und vermutlich noch wegen einigen anderen Dingen, an die ich mich partout nicht erinnern kann.

Klopf klopf, wer ist da? Das kleine Egoschweinchen also. Eigentlich müsste ich es erkennen, schließlich haben wir bei unserer ersten Geburt so toll zusammengearbeitet. Dann wäre mir vermutlich auch spätestens jetzt klar, dass wir uns mitten unter Geburt befinden. Doch leider ist das Egoschweinchen heute Undercover unterwegs, trägt ein dunkles Cape und grinst nur verschmitzt im Hintergrund. Somit sickert der Gedanke, dass wir uns eventuell schon im großen Finale befinden, selbstverständlich nicht zu mir durch. Ich motze also fröhlich weiter. Der arme B. sitzt in der ersten Reihe.

Meine schmerzfreie Geburt

Ca. 23 Uhr

Nachdem ich meine Schokolade dann doch bekommen habe, verspüre ich den Impuls, in die Badewanne zu gehen. Klar, bin ja noch nicht sauber genug nach meiner ausgiebigen Dusche.

Ich lege mich hinein und setze meine Bluetooth Kopfhörer auf. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt meine Hypnosen zur Entspannung brauche. Das warme Wasser tut so unendlich gut. Weil ich merke, dass die Intervalle der Wellen sich ganz plötzlich irgendwie beständig anfühlen, beschließe ich, die Zeitabstände zu notieren:

23.15
23.20
23.24
23.29
23.35

Weiter komme ich nicht. Ich fühle auf einmal ganz deutlich, dass ich mich auf die Wellen konzentrieren muss. Es ist, als würden sie ohne Worte zu mir sprechen. Und sie verlangen meine volle Aufmerksamkeit. Im Hintergrund höre ich, wie B. mit K. telefoniert. Es fühlt sich an, als wäre ich in einer Blase. Alles, was um mich herum passiert, dringt nur noch peripher an mich heran.

Ich liege seitlich in der Badewanne, mein linkes Bein auf dem Badewannenrand. Wann immer eine Welle zu mir kommt, mache ich das Wasser an und lasse es über meinen Po und meine Hüfte laufen. Ich drücke mich in die Badewanne hinein und atme tief, tief ein und lange wieder aus. Dabei stöhne ich leise vor mich hin. Fast meditativ muss es sich anhören, denke ich. Die Wellen sind plötzlich so intensiv. Ich spüre, wie sehr ich das Wasser brauche, wie essentiell es für mich ist. “Dass ein Körperteil aus dem Wasser schaut, ist unlogisch”, notiere ich auf meinem Handy.

Auch wenn ich das Bedürfnis habe, das, was gerade passiert, festzuhalten, damit ich es auf keinen Fall vergesse, bin ich innerlich weiterhin an meinem Kraftort und spüre das Wasser, das mich umgibt. Ich sinke in meinen Ozean. Immer tiefer. Die Intensität der Wellen nimmt weiter zu. In diesem Moment fühle ich mich so unendlich verbunden mit allen Wesen, die jemals ein Kind geboren haben. Diese Verbundenheit gibt mir Kraft. Ich bin nicht alleine.

Im Hintergrund höre ich B. herumwuseln. Ab und zu kommt er herein, bringt mir Wasser, schaut nach dem Rechten. Ich bitte ihn, mir die kleine Bluetooth Box zu holen, weil ich die Kopfhörer in jeder Welle, bei jedem “Hinabtauchen”, tatsächlich ins Wasser tauche. Er bringt mir die Box und wuselt fröhlich weiter. Nebenbei bemerkt er, dass ich etwas Wasser aus der Wanne lassen muss, damit sie nicht überläuft. Ich verstehe diese Aussage nicht. Dass ein Teil meines Körpers (ausgenommen das linke Bein, das auf dem Wannenrand ruht) nicht im Wasser sein soll – und das wäre bei weniger Wasser der Fall – entzieht sich jeglicher Logik. Ein Fünkchen meines Verstandes meldet sich zu Wort und so gehorche ich trotzdem. Als B. aber dann auch noch beginnt, den Wasserschlauch für den Geburtspool (Überraschung, dem Durchlauferhitzer in der Küche geht das warme Wasser aus.) im Bad anzuschließen, frage ich mich, wann er endlich geht.

Aus Gründen des Draußen-weiter-Wuselns geht er dann zum Glück tatsächlich. Als er das nächste Mal nach mir schaut, erkläre ich: “Ich glaube, ich gehe heute nicht mehr aus dem Wasser.” Er nickt. “Also wenn ich aus der Badewanne steige, gehe ich in den Geburtspool,” sage ich eindringlich. Die Sache mit dem Wasser und der Logik versteht sich.

Derweil ruft B. meine Mama und K. an, um ihnen zu sagen, dass sie sich nun auf den Weg machen sollen, doch davon bekomme ich nichts mit. Ich bin ganz in meiner Konzentration. Spüre die Wellen, die kommen und gehen, fühle wie “produktiv” sie sind. Ich weiß, dass mein Muttermund immer weiter aufgeht und dass mein Körper bereit ist. Die kleine Bluetooth Box läuft schon längst nicht mehr. Es scheint, als würde mich jede kleinste Störung nur von meinem Fokus ablenken.

Ca. 23:50 Uhr

In der großen Wanne im Wohnzimmer angekommen, spüre ich, dass das immense Druckgefühl noch stärker wird. Ich registriere auch, dass B. anstelle der Hypnosen Musik angemacht hat und bin dankbar, dass er sich instinktiv dafür entschieden hat. Vielleicht spürt er, dass Worte mich nur abgelenkt hätten. Um ehrlich zu sein, ist mir gerade jedes Wort eines zu viel. Was ich in diesem Moment brauche, ist nichts als das Wasser und genügend Raum, um bei mir zu sein.

Weil das Wasser ein bisschen zu heiß ist, nicke ich, als B. fragt, ob er noch etwas kaltes Wasser hinzu gießen soll. Dann die nächste Welle. Ich fühle den Druck. Plötzlich denke ich, dass ich dringend zur Toilette muss. Ich klettere aus der Wanne und wanke, nass wie ich bin, vom Wohnzimmer ins Badezimmer und setze mich auf die Toilette. Der “Alles-muss-raus-was-keine-Miete-zahlt-Schlachtplan” also – den kenne ich von meiner ersten Geburt. Gute Sache, wenn man mich fragt. Well played, nature, well played.

Anschließend schleiche ich zurück ins Wohnzimmer, wobei Schleichen den Grad meiner Grazie vielleicht nicht unbedingt trifft. Ich versuche jedenfalls, leise zu sein, um das große Kind nicht aus seinem Schönheitsschlaf zu erwecken. Dann bin ich wieder im Wasser. Die Wellen nehmen mich ganz ein. Ich atme. Lange, lange ein und wieder aus. Dann muss ich wieder dringend aufs Klo. Komme zurück. Wanke wieder ins Bad.

B. fragt mich, ob er mir eine Handtuchstraße Richtung Bad bauen soll. Ich nicke. Und so torkle ich, begleitet von Wellen, die mich voll und ganz für sich einnehmen, von der Wanne ins Bad, vom Bad in die Wanne. Wie oft weiß ich nicht. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren.

Irgendwann, während ich in der Wanne knie, klopft es an der Tür. Meine Mama ist da, um sich mit ins Schlafzimmer zu legen, falls das große Kind von unserer Nacht-und-Nebel-Aktion geweckt wird. Ja, genau das Kind, das vermutlich nicht mal aufwachen würde, wenn man eine Box mit Ballermann-Musik direkt neben seinem Ohr platzieren würde, solange er müde genug ist. Aber sicher ist sicher.

Ca. 00:30 Uhr

Leise schleicht meine Mama in die Wohnung. Als wäre sie undercover unterwegs, ganz unauffällig, sie sieht nicht einmal zu mir ins Wohnzimmer, um mich nicht zu stören. Sie arbeitet nach Auftrag, könnte man sagen. Das Seltsame ist, dass ich mir, obwohl mir so gut wie jede Ablenkung störend erscheint, wünsche, dass sie zu mir sieht. “Hallo Mama,” denke ich (oder sage ich?). Vermutlich sage ich es, aber viel zu leise, denn ich glaube, sie registriert es nicht. Ihre Anwesenheit beruhigt mich dennoch. Ich freue mich regelrecht, dass sie da ist, als wäre es das Natürlichste der Welt, seine eigene Mama bei der Geburt dabei zu haben. Und wenn man es recht bedenkt, dann ist es das auch. “Alles in Ordnung, Mama,” möchte ich sagen. “Mir geht’s gut, schau! Ich habe alles im Griff.” Doch sie huscht nur leise ins Schlafzimmer. “So ist sie eben,” denke ich mit einem Lächeln und hoffe, dass sie weiß, dass es mir wirklich gut geht.

Beherzt widme ich mich wieder meiner Wellen-Wannen-Toiletten-Routine und torkle benommen auf meiner Handtuchstraße hin und her. Das Druckgefühl, das meinen gesamten Körper durchströmt, hat mittlerweile eine derartige Intensität erreicht, dass ich mich jedes Mal, wenn ich auf der Toilette sitze, mit dem Rücken so feste gegen den Spülkasten drücke, dass ich denke, er müsse jeden Moment zerspringen. Stattdessen springt in diesem Moment meine Fruchtblase. Anders als beim ersten Mal, nicht mit einem “Knack” und einem Schwall, von dem ich früher immer gesagt habe: “Sowas gibt es doch nur im Film.”

Das hier ist anders. Eher so 1/4 Fruchtwasser, resümiere ich. Dinge, die man während einer Geburt resümiert, eben. Sonderbare Verhaltensweisen unter Geburt Teil 17. Ich verliere immer mehr Blut und Wasser auf der Toilette und etwas sagt mir, dass es ernst wird. Ich will zurück in die Wanne. Wasser scheint mein Element unter Geburt zu sein, jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, ein Kind anderswo zu gebären. Das wäre einfach unlogisch.

Das Wasser ist immer noch zu heiß, viel zu heiß, merke ich plötzlich. Gleichzeitig aber weiß ich, dass die Zeit uns davon rennt. “Kaltes Wasser, jetzt!”, bringe ich noch heraus. “Schnell, ich brauche dich jetzt hier.” B. gehorcht wortlos und rast in die Küche. Ich denke, er weiß es auch.

Nachdem er den Eimer in der Wanne geleert und das Fenster direkt neben mir geöffnet hat, kniet er sich vor die Wanne und gibt mir seine Hand. Und da wären wir – in Startposition. So bringen wir unsere Kinder zur Welt. Über Geburtspositionen brauchen wir in Runde zwei nicht zu sprechen. This is how we do it.

Die kühle Luft tut so unendlich gut. Ich spüre, wie sich mein unterer Rücken dehnt und gebe mich der Intensität dieses Gefühls hin. In jeder Welle stöhne ich leise. Mein Becken und meine Nieren zittern. Mein Atem zittert. Alles in mir bebt. Ich spüre, wie der Kopf meines Babys sich mehr und mehr nach unten schiebt, wie mein Kleines arbeitet, sich weiter abwärts drückt, um zu mir zu kommen. Bald haben wir es geschafft, denke ich. Der Weg ist nicht weit.
Meet me at the bottom of the ocean,
Where the time is frozen,
Where all the universe is open,
Love isn’t random, we are chosen.

Ich beginne, mit meinem Kind zu sprechen: “Komm zu uns, mein Schatz. Wir schaffen das.” Plötzlich sickert ein Gedanke in mein Hirn. Seltsam, dass es mir in diesem Moment überhaupt auffällt, aber: Ich habe keine Schmerzen. Für eine Sekunde hänge ich an diesem Gedanken und überlege, ob das möglich ist. Da kommt die nächste Welle und der Gedanke verfliegt.

00:50 Uhr

Plötzlich klingelt es an der Tür. B. muss K. die Tür öffnen, doch wir halten inne. Diese Welle bestreiten wir gemeinsam.

Als sie vorüber ist, gebe ich B. das Zeichen. Er sprintet zur Tür und drückt unserer Hebamme die Haustür auf. Dann sprintet er zurück, gerade rechtzeitig zur nächsten Welle. Als K. in die Wohnung kommt, ist sie ganz K.: Ruhig, bestimmt, mit genau dem richtigen Gespür für die Situation. “Hallo”, sagt sie auf eine ruhige, fast liebevolle Art zu mir. So schnell, dass es sich für mich wie ein einziger Wimpernschlag anfühlt, ist sie auch schon neben mir und hat ihre Tasche geöffnet. “Ich würde mal kurz nach dir sehen”, sagt sie.

Ich befinde mich mitten in der Welle, die mich voll und ganz für sich einnimmt. “Geht gerade nicht,” bringe ich heraus. K. weiß Bescheid: Während der Wellen kann ich kein Anfassen zulassen. Und das ist okay. “Dann höre ich kurz nach deinem Baby,” sagt sie ruhig und ist schon halb dabei. “Warte kurz,” sprudelt es aus mir heraus. Und auch das ist okay.

Vermutlich sage ich auch so etwas wie: “Du kannst es ja gleich hören, wenn es da ist.” Sonderbare Verhaltensweisen unter Geburt Teil 20. Als ich spüre, dass eine kurze Pause folgt, gebe ich ihr sofort ein Zeichen. Ich weiß, dass der Zeitslot, in dem mein Körper Berührungen akzeptieren kann, kurz ist. K. hört nach dem Baby und gibt mir Bescheid, dass alles in Ordnung ist.

Dann kann ich endlich weiter machen. Welle – Atmen – Welle – Atmen. Die Hand habe ich inzwischen intuitiv zwischen meine Beine gelegt. K. fragt, ob ich den Kopf fühlen kann. Ich nicke. Der Druck ist so intensiv, so übermächtig, dass ich längst weiß, dass das Baby gleich da ist. Ich kann den Kopf so deutlich in meiner Hand spüren, streiche über die weichen Babyhaare. Diese Haare, von denen ich wusste, dass sie dort sein würden. Diese vielen Haare. Und ich fühle, wie mein Kind sich weiter nach unten schiebt. Von ganz alleine, mit immensem Druck, mit einem überwältigen Gefühl von Dehnung, das ich noch nie zuvor gespürt habe. Wieder spreche ich mit meinem Baby:

Komm zu uns.
Wir schaffen das.

Der Weg ist nicht weit.

Und da ist er, der Kopf. Wie von selbst schiebt er sich hindurch. “Der Kopf ist da,” höre ich mich selbst sagen, “und da ist auch Nabelschnur.” Ich kann sie deutlich in meiner Hand fühlen. Seltsamerweise macht mich diese Tatsache aber nicht nervös. Ich weiß, dass alles gut ist. K. fühlt direkt und hebt, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, in der nächsten Welle die Nabelschnur übers Köpfchen. “Elegant,” denke ich, und fühle mich regelrecht im Flow.

In diesem Moment möchte ich Björn unbedingt an dieser Magie teilhaben lassen. “Fühl mal,” sprudelt die Euphorie aus mir heraus, “unser Baby hat Haare.” Er legt seine Hand ins Wasser und um das Köpfchen. Ein neues kleines Baby-Äffchen mit ganz vielen Haaren, so wie das erste.

Der kleine Körper schiebt sich weiter, in jeder Welle, und doch fühle ich einen leichten Widerstand, als sei der Kopf noch nicht ganz geboren (später erklärt mir Kim, dass die Schultern diesen Widerstand erzeugt haben). Stückchen für Stückchen lasse ich unser Baby tiefer rutschen. Welle für Welle.

Der Weg ist nicht weit.

Anders als beim ersten Mal fühlt es sich zu keinem Zeitpunkt so an, als würde ich pressen. Ich lasse mein Kind einfach kommen, habe das Gefühl, es schiebt sich von selbst. Stückchen für Stückchen. Welle für Welle. Unser Baby will kommen.

01:02 Uhr

Und dann ist der Körper geboren. Ich halte das kleine Bündel zwischen meinen Beinen und auch B. greift ins Wasser. Für eine Sekunde halten wir inne, sehen unser Baby an. Wir haben uns vorgenommen, diesen Moment einzufangen, wie ein mentales Foto. Unser Kind ist geboren, mitten im Wasser.

Die Sekunde verstreicht und gemeinsam ziehen wir das kleine Menschlein aus der Wanne.

Und da bist du: M. A., unser kleiner goldener Falke. Unser Baby, mit ganz vielen dunklen Haaren. Ganz wach schaust du dich um, etwas perplex, dein Blick sagt “Wo bin ich hier gelandet?” Auch ich bin perplex. Perplex darüber, wie schnell alles ging. Perplex darüber, dass du dich so selbstverständlich selbst geboren hast. Perplex darüber, dass ich keine Schmerzen hatte.

Einen Moment lang blickst du dich um, offensichtlich immer noch verwirrt über deine Ankunft. “Na, das war ja eine Punktlandung,” höre ich K. sagen. Auch ich bin verwirrt. “Wieso?” frage ich, “welches Datum haben wir denn?” B. und K. lachen. “Den zweiten.” Und damit ist es wirklich die Punktlandung, mit der ich zuallerletzt gerechnet habe.

Dein erster Schrei löst die anfängliche Verwunderung ab – und mit diesem Schrei zeigst du uns gleich, was dein kleines Organ so alles drauf hat. Ich versuche noch in der Wanne, dich anzulegen, um dich zu beruhigen, aber davon willst du nichts wissen. Du willst erzählen: wie sehr du dich angestrengt hast, mit was für einer rasanten Geschwindigkeit du angekommen bist, dass du uns unbedingt kennenlernen wolltest.

Nachdem die Nabelschnur auspulsiert ist und von Papa durchgeschnitten wurde, übergebe ich dich in seine Arme. K. reicht mir die Hand und empfängt mich, noch etwas wackelig auf den Beinen, aus der Wanne. Sie legt mir ein Handtuch um und begleitet mich zur Couch. Derweil präsentierst du uns weiter dein selbstbewusstes Stimmchen.

Während du bei Papa auf der Brust mitteilst, wie aufregend deine Geburt war, gebären K. und ich zusammen die Plazenta: Sie zieht ganz leicht an der Nabelschnur und ich schiebe. In einer Schüssel fangen wir die Nachgeburt auf. Kim kontrolliert, ob alles vollständig ist. Jetzt ist die Geburt ganz offiziell abgeschlossen.

Inzwischen hast du ein wenig Ruhe gefunden und ich kann dich anlegen. Zum ersten Mal trinkst du an meiner Brust. Willkommen auf der Welt, kleiner Mann. Schön, dass du da bist!

Ca. 02:00 Uhr

Auch deine Oma darf dich nun kennenlernen. Sie hat die ganze Zeit gefragt, ob wir es “schon geschafft haben” und ob der Schrei, den sie gehört hat, deiner oder meiner war. Natürlich war es deiner: Dein lautes “Hallo”, dein lautes “Hier bin ich”. Und so sitzen wir da und reden. Im Kerzenschein, bei leiser Musik, wir als Familie.

Ob ich Geburtsverletzungen habe, hat K. bereits kontrolliert: Nichts als eine kleine Abschürfung: Aber dass ich nicht gerissen bin, wusste ich bereits, bevor sie es aussprach. In diesem Zuge zeigt B. mir seine “Geburtsverletzungen” – denn dieses Mal hat auch er etwas abbekommen: Seinen rechten Unterarm zieren einige Abdrücke meiner zartrosa lackierten Fingernägel. Vielleicht wollte mein kleines inneres Egoschweinchen es einfach nicht auf sich sitzen lassen, dass er nach unserer ersten Geburt sagte, ich hätte seine Hand “nicht wirklich feste” gedrückt. Wer weiß schon, was in diesem Schweinchen vorgeht.

Gegen 3 Uhr geht meine Mama, K. bleibt noch bis ca. 4 Uhr bei uns, macht die U1, erledigt Papierkram, und schaut immer wieder, ob es mir gut geht. B. bringt mir eine Schüssel mit Honigmelone und Ananas. Ein kleiner Mitternachtssnack quasi. Gegen 5 Uhr geht auch er schlafen. Und dann ist es ganz ruhig.

‘Cause I love you for infinity.

Wir beide liegen auf der Couch, lauschen der Musik, die immer noch im Hintergrund spielt. Du liegst in meinem Arm und schläfst ganz friedlich, ich esse Honigmelone und Ananas und bin stolz auf uns. Gleichzeitig bin ich fast ein wenig ungläubig über diese surreale Nacht. Und wie selbstverständlich zugleich es sich anfühlt, dass du jetzt in meinem Arm liegst. Als wäre es niemals anders gewesen.

Ich sehe dich an, du wunderschönes winziges Bündel Wir. Zart bist du, mit ganz weicher Haut, weichen Haaren und einer kleinen Stupsnase. Fühlst dich an, wie eine Kopie von mir, deinem Bruder, deinem Papa. Über und im rechten Auge hast du einen kleinen Bluterguss – dein Abzeichen sozusagen für diesen unglaublichen Sprint.

In mir spüre ich nichts als Ruhe, alles ist so friedlich. Dann nicke auch ich kurz ein und wache um 5.40 Uhr wieder auf. Müde bin ich nicht. Ich nehme mein Handy und schieße ein Foto von uns. Und warte darauf, dass dein Papa und dein großer Bruder aufwachen. Die leuchtenden Kinderaugen, als er dich zum ersten Mal gesehen hat, werde ich ganz bestimmt nie vergessen.

Epilog

In den Tagen nach der Geburt lernen wir uns als Familie kennen und finden unseren Rhythmus. Dein Bruder liebt dich abgöttisch und würde dich am liebsten den ganzen Tag küssen, umarmen und mit dir kuscheln. Dass er dich eventuell dabei zerquetschen könnte, weiß er mit seinen drei Jahren noch nicht. Darum passen Mama und Papa gut auf.

Immer wieder habe ich Nachwehen, besonders beim Stillen, und B. kann es an meinem Gesicht ablesen. Wir lachen gemeinsam darüber. Außerdem habe ich starken Muskelkater im Becken. Ich weiß zwar nicht, ob es möglich ist, Muskelkater in Knochenpartien zu spüren, aber jedenfalls ist eine Geburt der krasseste Sport ist, den ich je gemacht habe. Und was ich weiß, ist, dass es ein Teamsport ist. Und, dass wir ganz sicher Gold geholt haben.

Dieser Geburtsbericht ist für dich, M. Es ist deine Geschichte. Und er ist für all die wundervollen Menschen, die fast so maßgeblich an deiner Geburt beteiligt waren wie ich selbst – danke dafür. Danke für euch, danke, dass es euch gibt.

Für mein großes Kind
Danke, dass du mich zur Mama gemacht hast. Danke, dass du mich jeden Tag hundert neue Dinge lehrst und mein inneres Kind geheilt hast.

Für meine besser Hälfte
Danke, dass du für unsere Kinder der beste Papa bist, den ich mir wünschen könnte. Danke, dass wir seit 9 Jahren ein Team sind, in starken und in schwachen Momenten.

Für meine Mama
Danke, dass du mir von klein auf beigebracht hast, dass eine Geburt immer Teamwork bedeutet. Danke für all die Zeit und Geduld, die du mir und meinen Kindern schenkst.

Für meine Hebamme K.
Danke, dass du zu jeder Zeit die richtigen Worte gefunden hast. Danke, dass du dafür sorgst, dass mehr Eltern und Kinder schöne Geburten erleben dürfen.

Für Kristin Graf
Danke, dass du die Geburtsvorbereitung auf derart wertvolle Weise bereichert hast. Danke für meine und für all die anderen friedlichen Geburten.

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Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis