Geburtsbericht von

Nadine R.

Triggerwarnung: Geburt mit Komplikationen (leichte Geburtsverletzungen, Saugglocke)

Liebe Kristin, liebes Team,

Unsere L. ist nun schon 5 Monate alt und nun wollte ich euch noch von unserer „fast“ Traumgeburt erzählen.
Erstmal vorweg: ich habe es leider nie wirklich in Hypnose geschafft, nicht während der Schwangerschaft und auch nicht während der Geburt. Aber das war für mich überhaupt nicht schlimm und mir haben die Hypnosen / Mediationen trotzdem so gut getan. Ich konnte mich auch ohne Trancezustand perfekt auf die Geburt einstimmen und vorbereiten.

Ich habe schon während meiner 2. Schwangerschaft von eurem Kurs gehört, hab es mir aber nicht „gegönnt“, weil schnell klar war, dass es ein KS werden muss. Im Nachhinein wäre ich wahrscheinlich froh gewesen um die mentale Vorbereitung, weshalb ich bei meiner 3. Schwangerschaft nicht lange überlegt und deinen Kurs gekauft habe.

Also habe ich voller Vorfreude mit dem Kurs in der 14. SSW angefangen und, wie gesagt, haben mich die Hypnosen sehr entspannt. Ich war zu der Zeit sehr gestresst mit 2 kleinen Kindern (knapp 14 Monate und 3 Jahre) zu Hause (ohne Kita) und überraschender Schwangerschaft und der Kurs hat sich für mich alleine nur deshalb mehr als gelohnt. Auch die Angst über eine natürliche Geburt nach einem Kaiserschnitt konnte ich durch den Kurs schnell verlieren und habe auch nie daran gezweifelt, dass es ein Problem geben könnte.

Meine erste Geburt war sehr turbulent und wirklich nicht schön, weshalb ich mir so viel erhofft habe für die 3. Geburt und das ist auch in Erfüllung gegangen.

L. kam 3 Wochen zu früh auf die Welt, aber sie hat es total gut gemeistert. Angefangen hat es damit, dass ich nachts Fruchtwasser verloren habe, ganz langsam und immer mal wieder verlor ich das Wasser. Wehen hatte ich da noch keine, trotzdem wollte ich auf Nummer sicher gehen und habe morgens dann mit der Klinik Rücksprache gehalten. Da L. „zu früh“ dran war, sollte ich mich in die Klinik begeben. Wir haben also meine Mama organisiert, damit sie auf die Kinder aufpasst.

In der Klinik angekommen, wurde ich untersucht und dann war schnell klar, dass L. sich auf den Weg machen möchte. Da sie ganz knapp noch als Frühgeburt galt, durfte ich laut deren Krankenhausverordnung nicht mehr nach Hause, was aber auch absolut kein Problem war für mich. Ich habe auf der Wöchnerinnen-Station ein Zimmer gekriegt, wo ich dann die Hypnose zur Eröffnungsphase gehört habe. Ich habe aber schnell gemerkt, dass ich sie zu dem Zeitpunkt einfach nicht mehr hören konnte. Ich kann nicht erklären, warum, aber ich musste einfach nur Stille um mich herum haben und habe dann versucht, die Hypnosen im Kopf durchzugehen.

Gegen 16 Uhr haben dann die Wehen so langsam angefangen und die geübte Bauchatmung und die Visualisierung haben mir sehr geholfen, damit umzugehen. Mein Mann war währenddessen arbeiten und kam dann um 18 Uhr vorbei, um nach mir zu sehen (er ist Feuerwehrmann und arbeitete ganz in der Nähe der Klinik).

Ab 18 Uhr hatte ich auch immer wieder sehr starke Wehen und ich dachte mir, durch das Visualisieren und die Atmung wird das richtig gut funktionieren.
Man muss dazu sagen, ich hab immer gerne den Überblick, weshalb ich auch um 20 Uhr mal die Hebamme gefragt habe, ob sie mal gucken kann. Als sie dann sagte, der Muttermund sei bei 2,5cm, musste ich erstmal durchatmen.

Um 22:30 uhr war ich bei 3,5cm, also auch nicht viel weiter. Zu dem Zeitpunkt hatte ich seeehr starke Wehen, aber immer welche, die extrem im unteren Rücken spürbar waren. Das hatte ich auch schon bei der ersten Geburt und die gelernte Bauchatmung konnte ich dann nicht mehr umsetzen. Die Hebamme meinte dann, jetzt könne ich noch eine PDA machen, aber ich habe abgelehnt. Ich war mir einfach so sicher, dass ich es trotz der wirklich starken Empfindungen schaffen würde.

Sie hat mich dann um 23 Uhr in den Gebärsaal gebracht und ich habe meinen Mann angerufen, dass er sich jetzt auf den Weg machen soll. Er war nach 10 Minuten da und ich war auch sehr froh drum. Ich hatte aber auch eine tolle Hebamme, die uns super angewiesen hat. Irgendwann habe ich nach Lachgas gefragt, dass hat mir auch noch etwas geholfen. Irgendwann musste ich das aber auch absetzen, weil mir schwindlig wurde.

Die Wehen waren so intensiv und irgendwann ging es richtig schnell. Eine Wehe folgte der anderen und ich hab so gut es geht versucht, sie zu veratmen. Die Hebamme hat mich super angewiesen!

Dann hieß es, noch 2-3 Wehen wegatmen, dann sollte der Muttermund ganz geöffnet sein. Ich hatte schon den Pressdrang, hab aber versucht, ihn zu unterdrücken. Mein Arzt kam auch dazu und hat mich ebenfalls angewiesen. Es war ein so unglaubliches Körpergefühl! Ich muss sagen, es war bei weitem nicht schmerzfrei, aber ich hatte es jederzeit unter Kontrolle und es war ein befreiendes, unglaubliches Gefühl.

Als es dann so weit war und ich pressen „durfte“, habe ich so intensiv gespürt, dass unsere Maus kommt, aber ich hab auch immer den Druck im Rücken gemerkt. Ich hatte 4 oder 5 Presswehen, aber irgendwie schien es nicht voran zu gehen. Bis mein Arzt sich dann dazu entschieden hat, mit einer Art Saugglocke nachzuhelfen.

Mein Rücken tat so weh, ich war müde und deshalb war ich froh um die Intervention.
Damit konnte er das Köpfchen etwas in die richtige Richtung bringen und so konnte ich sie rauspressen! Ich hatte leichte Geburtsverletzungen, aber in dem Moment hatten wir nur Augen für unsere L.!
Sie kam am 2.12. um 1:46 Uhr zur Welt <3

Trotz der Schmerzen war es wirklich eine tolle, selbstbestimmte Geburt und ich bin froh, dass ich so helfende Menschen um mich herum hatte.
Die Nachgeburt (Plazenta) kam schnell hinterher. Danach musste mein Arzt noch nähen, was nicht angenehm war, aber auszuhalten (mit Betäubung).
Dammriss und ein paar Schürfungen :/ aber hey, wir haben es geschafft! Wir sind beide gesund und ich bin so unglaublich stolz auf uns, dass wir das so gemeistert haben. <3

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