Geburtsbericht von

Romy S.

Meine intuitiver Geburtsweg:

Um mich und meine Entscheidungen etwas verstehen zu können, muss ich von meiner ersten Geburt (ohne die friedliche Geburt) erzählen.

Sie war 2020 im ersten Lockdown, zwischen Angst vor dem Geheimnis „Geburt“ und dem, was man aus Film und Fernsehen kennt, bin ich eine Woche vor ET erstmal die Treppe hoch gefallen und natürlich voll auf den Bauch. Musste dann für 24 Stunden im Krankenhaus zur Beobachtung bleiben – am Folgetag (Freitag) wurde ich entlassen und bin nach Hause gegangen.

Sonntags merkte ich, dass ich immer mal wieder einen „Schwall“ Flüssigkeit verlor, machte mir aber keine all zu großen Sorgen, da ich Montag meine FÄ sehen würde. Diese machte einen Abstrich – kein Fruchtwasser. Gut, dann ging ich wieder Heim. Immer mal wieder verlor ich etwas Flüssigkeit, sodass wir dienstags im Krankenhaus vorbei schauten, die meinten auch, dass es kein Fruchtwasser sei, jedoch sei mein Muttermund fingerdurchlässig. Dann ging es in der Nacht zu Mittwoch um 3.00 Uhr mit leichten Wehen los, das baute sich dann über den Tag immer mehr auf, aus Angst und mittlerweile stärkeren Schmerzen machten wir uns gegen 16 Uhr ins Krankenhaus auf.

Muttermund bei 1cm, dabei platzte mir die Fruchtblase. Somit hatte ich einen stationären Aufenthalt gewonnen. Bei jedem Schritt verlor ich Fruchtwasser und hatte wirklich Angst, jedoch sollte ich erstmal mein Zimmer beziehen. Dann ab auf Station Sachen auspacken. Die Wehen wurden stärker und ich entschied, in den Kreißsaal zu gehen- meinen Mann informierte ich kurz vorher – da er nicht bei mir sein durfte, erst wenn ich in den Kreißsaal käme.

Im Kreißsaal verbrachten wir dann von 20.00 bis 23.00 Uhr die Zeit. Ich war am Schmerztropf, in der Badewanne oder spazieren, aber nichts half – die Wehen wurden stärker, aber der Muttermund öffnete sich nicht weiter. Ich sollte nochmal aufs Zimmer und schlafen – daran war jedoch nicht zu denken! Von jeder Wehe wurde mir schlecht und ich musste sie auch ordentlich veratmen. Alle 4 Stunden bekam ich zusätzlich Antibiotika über einen Zugang und mein Mann musste natürlich wieder nach Hause.

Am Donnerstag um 9.30 Uhr nach dem CTG, einer durchzechten Nacht und kaum etwas gefrühstückt zu haben, bat ich dann beim Stand von 2cm Muttermundöffnung unter Tränen um Hilfe. Ich bekam eine PDA. Danach ging es mir besser – ich durfte jedoch nicht aufstehen, da die PDA so stark war. Erstmal sollte Ich etwas essen und schlafen.
Das tat ich und war endlich positiver gestimmt.

Gegen 14 Uhr wurde es dann hektischer – unser Sohn hatte schlechte Herztöne, wahrscheinlich vom Wehentropf, an dem ich auch hing. Somit bekam er eine Kopfschwartenelektrode und ihm wurde im Stundentakt Blut aus dem Kopf entnommen, um die Sauerstoffsättigung zu bestimmen. Nach immer wieder Bangen vor einem möglichen Kaiserschnitt, einem misslungenem Kristeller Griff (ich sagte, sie sollen aufhören oder ich würde mich übergeben), einer Sauerstoffmaske mittlerweile auf dem Mund und 1h Pressen ohne Erfolg, bat ich um einen erleichternden Dammschnitt – jedoch war danach meine Kraft weg und die Ärzte mussten den kleinen mit Hilfe einer Kiwi (kleine Saugglocke) holen.

Das schlimmste kam aber für mich noch: unser süßer Sohn, geboren um kurz nach 18 Uhr, hechelte ganz schrecklich und lag nun auf meiner Brust und ich sollte ihn beruhigen. Gerade frisch gebackene Mutter und direkt das Gefühl, seinem Kind nicht helfen zu können – er war dann recht schnell wieder bei den Ärzten, bekam Sauerstoff und die kleinste Blutdruckmanschette der Welt um den Arm (während ich genäht wurde) danach kam er zum Bonden wieder zu mir. Ich versuchte alles, damit dieser kleine Schatz sich beruhigte, jedoch mit mäßigem Erfolg. Um 21.00 Uhr kam der Kinderarzt, um zu beurteilen, ob unser Sohn mit mir aufs Zimmer dürfte oder ob er auf die Kinderstation zur Überwachung müsste (er durfte bei mir bleiben).

Es folgten 2 Nächte ohne Schlaf, völlige Überforderung (trotz toller Unterstützung des Personals) und eine Art Taubheitsgefühl, dass sich bereits da schon anbahnte. Der kleine Schatz hatte extreme Regulationsstörungen und schrie viel. Die Wochen zu Hause kasteite ich mich zusätzlich noch mit abpumpen – was mir noch mehr Energie entzog. Das alles gipfelte letztendlich in einer weinenden apathischen Version meiner selbst, die einfach nur ihre Sachen packen und gehen wollte (ja ich hatte eine Depression). Ich hatte sogar teils Halluzinationen und mir ging es sehr schlecht. Zum Glück wurde ich jedoch super aufgefangen von meinem Mann, meiner Hebamme, meiner Hausärztin und einer Psychiaterin. Sie alle rieten mir, abzustillen – was mich innerlich sehr traf. Ich wollte jedoch meinem Kind auf gar keinen Fall Antidepressiva über die Muttermilch geben, also übernahm mein Mann das füttern mit Pre und ich stillte ab.

Die Tabletten halfen mir gut. Die Beziehung zu meinem Sohn wurde toll, ich fühlte mich besser und begann eine Therapie. Nach 2 Jahren fühlte ich mich dann bereit. Die Tabletten setzten wir ab und ich freute mich darauf, nochmal Mama zu werden.

Nun kommen wir zur friedlichen Geburt:

Über eine Freundin einer Freundin erfuhr ich das erste Mal von der friedlichen Geburt. Eine andere Freundin von mir hörte ebenfalls während der Schwangerschaft den Podcast und war hellauf begeistert. Als ich dann schwanger wurde im Dezember 2022 (25.12. der positive Test – war das schönste Geschenk), informierte ich mich mehr über Hypnose und autonome Geburten. Ich las ein Buch über Hypnobirthing und hörte täglich Kristins Podcast. Dann kaufte ich das Buch, folgte ihr auf Instagram und irgendwann manifestierte sich der Gedanke, dass ich diese Methode gut selbst brauchen könnte.

Ich kaufte also den Kurs in der 20 SSW. Diese Schwangerschaft war eine Herausforderung! Mit 3-jährigem und immer mal wieder Kreislaufproblemen, aber ich freute mich so sehr auf unser Kind. Durch die Hypnosen genoss ich meine Auszeiten vom Alltag und gewann unglaublich viel Zuversicht und Vertrauen in meinen Körper. Ich erzählte so vielen von dieser tollen Methode und freute mich extrem auf die Geburt – ganz anders als bei meinem Sohn. Jedoch zwei Wochen vor ET erschlich mich langsam die Panik, dass die Geburt wieder so schlimm für mein Kind werden würde – wie es mir gehen würde, war zweitrangig, da ich mich super vorbereitet fühlte.

Diese Panik wurde immer stärker und ich hatte richtige Angstattacken. Ich wandte mich an meine Hebamme, trat in Kontakt mit lieben Muttis, die ich durch die Community kennengelernt hatte, und kontaktierte das Team der friedlichen Geburt. Ich bekam tolle Unterstützung von allen. Das Team der friedlichen Geburt stellte mir sogar eine tolle zusätzliche Hypnose zur Verfügung und gab den Kontakt einer Traumatherapeutin an die Hand. Ich gewann wieder mehr Zuversicht. Jedoch kam die Panik zwischenzeitlich immer wieder hoch. Eine Woche vor ET hatte ich nochmal einen Termin bei meiner FÄ, mit der ich ebenfalls über meine Ängste und Befürchtungen sprach. Sie riet mir, mich nochmal in der Klinik vorzustellen, da unsere Tochter nun schon die Größe unseres Sohnes und mehr Gewicht hatte.

Ich bekam glücklicherweise am Folgetag einen Termin, danach telefonierte ich unter Tränen mit meiner Hebamme. Ich hatte das Gefühl, dass es meinem Kind nicht gut gehen würde bei Geburt und Angst machte sich breit, dass sie auch solch einen Start erleben müsse. Die Nacht war durchwachsen, ich wachte immer wieder auf und zitterte am ganzen Körper, konnte mich mit Atemtechniken aber wieder gut beruhigen und in den Schlaf finden.

Der Termin in der Klinik war toll! Ich hatte eine super Chefärztin, erzählte ihr von meinem Befinden und sie sagte, dass wir erstmal schauen, wie es aussieht und dann zusammen überlegen. Ich hatte immer wieder mit den Tränen zu kämpfen! Ich liebte dieses Kind so sehr und hatte so ein Gefühl, dass die Geburt schlecht für sie laufen würde.
Nachdem sie mich untersucht hatte, schaute mich die Ärztin an und empfahl mir einen geplanten Kaiserschnitt. Nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte, merkte ich, wie sich der Sturm in meinem Inneren beruhigte. Fast so, als wollte mir meine Intuition sagen: ja das ist unser Weg!

Wir machten einen Termin für 3 Tage später aus. Ich war viel entspannter und konnte endlich mehr Ruhe finden. Ich hatte auf meinen Körper gehört und war unglaublich zufrieden. Die zwei Tage bis zur Geburt verbrachte ich viel in Hypnose und freute mich sehr auf unsere Tochter. Meine Angst und Panik war verschwunden, stattdessen hatte ich Respekt vor der OP und war aufgeregt, dieses kleine Wunder kennenzulernen.
Der Tag der Bauchgeburt war gekommen und wir durften am 01.09. mit etwas Verspätung um 12.57 Uhr unsere Tochter in die Arme schließen!

Nun ist unser Sonnenschein fast 6 Wochen alt, ein unglaublich ruhiges und ausgeglichenes Kind und wunderschön. Ich habe kein Taubheitsgefühl, keine Überforderung und kein Verlangen, zu gehen, verspürt. Es war die richtige Entscheidung! Ich liebe meine Familie so sehr und könnte weinen vor Freude.

1000 Dank an die friedliche Geburt. Ohne diese Methode wäre meine Verbindung zu meiner inneren Stimme nicht so stark gewesen und mir hätte die Courage gefehlt, auf genau diese zu hören. Auch wenn ich mir eine vaginale Geburt gewünscht hatte, hatte ich eine wunderschöne friedliche und vor allem selbstbestimmte Bauchgeburt. Zudem habe ich ein gutes Stück Selbstvertrauen dazu gewonnen und fühle mich viel mehr mit mir selbst und meinem Leben verbunden.

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