Geburtsbericht von

Sandoura B.

11.6.21                                                         #fb Gruppe

Sandoura Banadoura

OK

HG

Erstgebärende, -ET,

 

Meine selbstbestimmte und kraftvolle Geburt bei uns zu Hause

Erste Geburt am 07.06.21

ET: 08.06.21

Ich habe einen Hypnobirthing Kurs und den Kurs von Kristin gemacht und viele bestärkende Bücher über die Geburt gelesen, sodass ich mich am Ende der Schwangerschaft sehr gut auf die Geburt vorbereitet gefühlt habe. Ich habe mich in der Schwangerschaft gesund ernährt, bis zum Ende Sport gemacht und einmal täglich meditiert.

Mein Muttersiegel hatte sich am Samstag gelöst. Ein her damit, verspürte ich zum ersten Mal Vorwehen oder Senkwehen, ein leichtes Ziehen im Unterleib.

Am Sonntag verbrachte ich den Tag bei einem Familienessen, wo ich mich am Nachmittag für ein Stündchen auf dem Sofa hinlegte. Mein Körper tankte vermutlich noch etwas Kraft für die bevorstehende Geburt. Mein Partner M. und ich hatten bereits im Gefühl, dass es heute irgendwie anders war und entschieden, uns den Tatort nicht mehr wie sonst, bei meinem Vater zu schauen. Gegen 19 Uhr spazierte ich mit meiner Schwester für ein Stündchen nach Hause. M. und ich verbrachten den Abend noch gemeinsam. Ich musste jedoch zwischendurch bereits des Öfteren auf Toilette um meinen Darm zu entleeren. Nun vermutete ich, dass die Geburt wirklich bald bevorstehen könnte.

Gegen 22 Uhr hatte ich das Gefühl erste Geburtswellen zu verspüren. Diese waren bereits von Beginn an einige Meter hoch. Ich ließ mir ein Bad ein, zündete Kerzen an und machte mir die Geburts- Meditation von Kristin über Lautsprecher an, die von nun an, während der gesamten Geburt durchlief. Mein Partner machte mir im Wohnzimmer, wie geplant, den Geburtspool mit Unterlagen, Kerzen, Affirmationskarten und Visualisierungsbildern alles bereit. Ich merkte jedoch ziemlich schnell, dass ich in unserem sehr kleinen Bad viel besser entspannen konnte und verblieb daher die Geburt über in unserer Badewanne. Ich sagte meinem Partner er solle sich erstmal noch hinlegen und schlafen, ich dachte auch dass er dies tat. Im Nachhinein erfuhr ich, dass er die Geburt über vor der Badezimmertür auf und ablief. Ich veratmete die Wellen mit der Bauchatmung, was mir je nach Timing manchmal besser und manchmal schlechter gelang. Es war aber eine riesengroße Hilfe. Wenn die Wellen sehr hoch wurden und ich sie nicht gut veratmen konnte, leitete mein Körper mich dazu, mich in eine andere Position zu bewegen. Mal lag ich auf der Seite, mal war ich in der Hocke, mal im Vierfüßlerstand. Ich folgte ganz allein meiner Intuition. Ich sagte mir immer wieder, dass ich meinem Körper, der Natur und meinem Baby vertraue und visualisierte, wenn es mir in den Sinn kam, eine sich öffnende Tulpe. Zu Anfang war ich noch sehr ruhig, mit der Höhe der Wellen half mir jedoch auch leichtes Tönen sehr gut, die Welle zu veratmen.

Nach nicht allzu langer Zeit, vielleicht nach 2,3 Stunden, verspürte ich auf einmal Presswehen. Ich war sehr verwundert, weil ich die Übergangsphase nicht mitbekommen hatte und dachte, es würde alles noch viel länger dauern. Bei einer Welle kam ein Teil meiner Fruchtblase heraus, die einige Wellen später platze. Bald darauf spürte ich, dass der Kopf sehr tief war und dass unser Sohn L. möglicherweise schon bald geboren würde. Ich konnte den Kopf bereits erspüren. Ich lag mit angewinkelten Beinen seitlich in der Badewanne und hob mein oberes Bein während des Mitschiebens bei den Wellen. Ich schob nur langsam mit, da ich wollte, dass mein Damm sich langsam dehnen konnte. Ich rief meinen Partner und sagte ihm “L. (Hebamme) anrufen”. Er fragte mich, was er sagen sollte und ich sagte nur “Presswehen”. Nach 15 Minuten klingelte es an der Tür. L. kniete sich bei mir ins Bad und sagte mir, dass ich es gut machte und dass es bald soweit sei. Nach nur 5 Minuten gebar ich den Kopf. (Es war nun 2.18 Uhr am Morgen). Ich war unglaublich glücklich und musste lachen, da L. sich noch halb im Körper steckend bewegte und es sich lustig anfühlte. Ich rief schnell M. dazu und bei der nächsten Welle wurde der Körper geboren. Er fing L. auf und er wurde mir direkt auf die Brust gelegt. Nach etwas Kuschelzeit in der Badewanne, legten wir uns gemeinsam ins Bett. Dort wurde meine Plazenta nach einer Stunde mit Hilfe meiner Hebamme, fast unmerklich geboren und M. trennte die Nabelschnur nach dem Auspulsieren.

Für mich hat es sehr geholfen in einem kleinen, abgedunkelten Raum meine Privatsphäre zu haben. Irrelevant war es für meinen Geburtsprozess hingegen, wie spät es ist, wie viele cm mein Muttermund geöffnet ist, in welchen Abständen die Wellen kommen oder was ein CTG anzeigt. Mein Körper wusste von ganz alleine was zu tun ist. Ich habe keinen Dammriss, aber leichte Schürfungen an den Schamlippen. Die Geburt verlief noch schöner, als ich sie mir in meinem “Geburtsdrehbuch” vorgeschrieben hatte.

Vertraut Euch.

 

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