Geburtsbericht von

Sonja

Das Programm der “friedlichen Geburt” war eine Empfehlung einer Freundin und ich habe es bereits einige Male voller Überzeugung weiterempfohlen. Und es schloss sich für mich die Suche nach einem ähnlich unterstützenden, fortschrittlichen Programm mit Atem- und Ruhetechniken, dass meine Mama in den 1980ern als psychosomatischer Geburtskurs schon zu zwei schnellen, unkomplizierten Geburten geführt hat.

Mein Ziel ist aufgegangen: es war absolut nicht schmerzfrei bei der Geburt, aber das war auch nicht mein Fokus. Es war eine schnelle, kraftvolle, selbstbestimmte, natürliche Geburt! Sie hat insgesamt unter 11 Stunden gedauert. Mein Geburtsberg war eine anspruchsvolle, winterliche, dynamische Skitour mit einem Zusatzgipfel. Die Atmung (die Alternative mit langem Ein- und Ausatmen war besser anwendbar), Visualisierung (mit meinem sicheren Ort unseres Ferienhäuschens nur per Boot erreichbar sowie dem Wellenreiten auf meinem Surfbrett zum Strand bei jeder Welle), Hypnose (immer startend mit dem Wandern hinab meines Lieblingsberges in den Alpen und am Ende dort einer Kuh mit neugeborenem Kalb begegnend) sowie Hingabe (ich habe eine unglaubliche Abneigung gegen Erbrechen, aber in der Eröffnungsphase im Schutz der Nacht habe ich mit einer Hingabe meinen Körper entleert, wie noch nie zuvor in meinem Leben) waren in wunderbarer Harmonie und in bestem Einklang zueinander.

Passend zur Hypnose “Reflektion der Geburt”, bei der ich alle Details in den letzten Wochen immer wieder vor meinem geistigen Auge durchlebe, habe ich auf die gestellten Fragen für mich Antworten gefunden:

1. Beginn der Geburt:
Was hast Du empfunden? Wie ging es Dir körperlich? Was hast Du gedacht? – Es ging etwa um Mitternacht beim Tageswechsel los. Den Tag über hatte ich schon eine größere Müdigkeit und Druck im Becken gespürt, aber abends noch eine YinYoga-Session mit meinem Mann B. zusammen gemacht und anschließend die vielen Namenszettel auf dem Esstisch für ein Mädchen (für einen Jungen gab es noch drei Zettel) betrachtet. Das Geschlecht war eine Überraschung bei unserem Baby. Zunächst dachte ich, dass das vegane Tiramisu, das ich abends noch gegessen hatte, schlecht war. Denn mir war plötzlich übel. Und dann begriff ich langsamer als mein Mann, dass bei mir wohl der Wellengang und der Geburtsstart begonnen hatte.

2. Geburt im Ganzen:
Was waren besonders intensive oder schöne Momente? Vielleicht gab es auch etwas, das Du auf Deiner Geburtsreise gelernt hast?
Schön war, dass ich zum Jahresende mein Jahresmotto “auf meine Bedürfnisse achten” perfekt umsetzen konnte. Die Eröffnungsphase bis zum frühen Morgen war im Schutz der Nacht meine eigene Zeit mit mir allein, wie ein Tier am Rückzugsort. Mein Mann hat das akzeptiert, mich allein gelassen und abgewartet. Stundenlang habe ich mit der Hypnose zur Eröffnungsphase auf dem Kopfhörer hörend gemacht, was mein Körper mir signalisiert hat und mich voll darauf verlassen.

Intensiv und anders als in meiner ruhigen Übung der Hypnosen im Liegen war der Druckschmerz im Becken des tief sitzenden Kindes, so dass ich laut stöhnen wollte und morgens nicht wusste, wie ich noch laufen und in die Klinik kommen sollte.

Erinnert wurde ich dabei daran, dass mein Mann B. und ich ein unglaublich starkes Team sind und er der Einzige ist, bei dem ich auch mal schwächer sein kann. Er hat mich morgens souverän in die Klinik gebracht: von der heimischen Toilette mit den Worten “Du willst unser Kind doch nicht auf dem Klo bekommen?”.

Gelernt habe ich, dass eine umfassende Vorbereitung und ein eigener Plan B und sogar Plan C immer sinnvoll sind, um situationselastisch zu bleiben. B. musste in der Klinik zunächst seinen Covid-19-Test abwarten und ich habe im Kreißsaal die Kommunikation dann in vollem Verantwortungsbewusstsein selbst gemacht. Als er hinein durfte, habe ich die Selbsthypnose genutzt. Und in der Übergangsphase neben Traubenzucker auch mich selbst für Lachgas als Plan B aus dem Schmerzmittelangebot entschieden, um einen “Push” für den müden Körper zu bekommen. Und Plan C habe ich angenommen, als in der Austreibungsphase trotz Pressen bis zur kurzen Bewusstlosigkeit noch Hilfe durch die Saugglocke nötig wurde. Außerdem bin ich überzeugt, “geschieht alles aus einem bestimmten Grund”. Die Geschlechtsüberraschung wurde in den letzten Geburtsminuten von der helfenden Ärztin gelüftet.
“Sie wird allmählich nervös.”
Und auch in der Nachgeburtsphase waren Plan B mit Oxytocingabe und Plan C mit Curettage bei meiner Platzentalösungsstörung nötig.

Tatsächlich empfinde ich genau die Danksagung, die am Ende der Hypnose kommt. Ich bin dankbar für…
… unsere starke Tochter. Wir sind sehr verliebt in sie und uns als Familie.
… für diese Erfahrung. Ein Kind zu bekommen, ist ein unglaubliches, kraftvolles, einzigartig natürliches Erlebnis.
… für meinen Körper, der das alles vollbracht hat. Und der sich so wunderbar erholt und wieder in seine vorige Form begibt.
… dass ich all die Herausforderungen im Wochenbett gut meistern kann. Da hilft mir Reframing und eine positive Grundeinstellung.
… für all die Unterstützung, die ich bekomme. Angefangen von meinem wunderbaren Mann und tollen Papa, über die Ärztinnen in der Klinik, denen ich schon im Kreißsaal mein positives Feedback zu der gemeinsamen Frauenpower mitgegeben habe, bis zu unseren Familien und Freunden, die unsere Tochter L. herzlichst willkommen heißen. Und nicht zuletzt mit großer Dankbarkeit dafür, meine (bis auf die Nachgeburtsphase) mir vorgestellte und zu mir passende Traumgeburt Dank der “friedlichen Geburt” realisiert haben zu können!

Herzliche Grüße
Sonja

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