Geburtsbericht von

Stefanie

Geburtsbericht unserer kleinen J.
Nach der Geburt unserer ersten Tochter, (tolle Schwangerschaft / kam jedoch zur Überraschung aller in der 31. Woche auf die Welt / in den Wehen mit der Ambulanz in ein anderes Krankenhaus verlegt worden / Versuch die Geburt aufzuhalten scheiterte / PDA auf Wunsch der Ärzte / spontan Geburt / kein Bonding nach der Geburt, die kleine Maus musste sofort medizinisch betreut werden / insgesamt 8 Wochen Krankenhausaufenthalt) sollte alles anders werden.

3 Jahre später war ich erneut schwanger. Ich hatte mich nach der ersten traumatischen Erfahrung viel mit Geburten auseinandergesetzt und mich auch mit meinem Geburtstrauma immer wieder beschäftigt. Mein Wunsch war groß, nun endlich eine andere Geburtserfahrung zu machen. So stieg der Wunsch einer Hausgeburt stetig. Wir wurden stets gut betreut im Krankenhaus, jedoch war die traumatische Erinnerung immer noch sehr damit verknüpft. Die Vorstellung, in unserem geborgenen Zuhause zu gebären, fühlte sich einfach richtig an. Auch mein Mann teilte zum Glück dieses Gefühl.

Ich stieß durch einen Podcast auf die friedliche Geburt. Mich mit dieser Methode auf die Geburt vorzubereiten, schien mir genau das Richtige zu sein. Auch fand ich zu meiner Überraschung rasch eine tolle Hausgeburtshebamme.

Zu Beginn der Schwangerschaft überkam mich plötzlich ein Angstgefühl. Durch die Vorbereitung mit der friedlichen Geburt verschwand diese Angst rasch wieder und ich freute mich immer mehr auf die Geburt. Ich übte seit der 14. SSW mehr oder weniger fleissig die Hypnosen. In der 28. Woche stellte man bei einer Untersuchung fest, dass mein Gebärmutterhals bereits verkürzt war. Die Angst, wieder eine Frühgeburt zu erleben, wurde wieder grösser. Auch die Angst, dass ich die Hausgeburt nicht machen kann, war sehr präsent. Unsicher und ängstlich, wie ich nun weiter machen sollte, schrieb ich dem Team der friedlichen Geburt und bekam rasch eine liebe E-Mail zurück. Unendlich oft hörte ich die Hypnose für vorzeitige Wellen. Ich hangelte mich von einem kleinen Ziel zum nächsten und war überglücklich, als ich die 37. Woche erreicht hatte und einer Hausgeburt nun nichts mehr im Weg stand.

Ich visualisierte immer wieder meine Traumgeburt. Ich in unserem Wohnzimmer, mit Kopfhörern auf den Ohren, die Lichterkette am Fenster brennt sowie meine Geburtskerze, einfach in einer wundervoll friedlichen Stimmung, bringe ich unsere zweite Tochter zur Welt.

Am 26.06. fingen die ersten Wellen an (38 SSW). Da alle damit gerechnet hatten, dass auch unsere 2. Tochter zu früh käme, warteten wir nun jeden Tag gespannt darauf, wann es los gehen sollte. Am 7.7. konnte ich kaum schlafen vor Wellen. Sie wurden jedoch nicht regelmässiger und wirklich intensiv waren sie auch nicht. Ich hörte nun immer wieder die Hypnose Geburtsbeginn mental fördern. Am nächsten Morgen untersuchte mich meine Hebamme und meinte, dass unsere Tochter mehr als bereit wäre, sich nun schon sehr bald auf den Weg zu machen. Sie rechne heute oder morgen damit, dass sie auf die Welt komme. Ich freute mich über die Bestätigung, dass ich mir die Wellen nicht nur eingebildet hatte.

Doch unser zweites kleines Wunder übte uns in Geduld. Unsere erste Tochter hatte inzwischen schon 2 Mal bei Oma und Opa geschlafen, da ich dachte, es gehe los. Auch der Geburtspool wurde bereits in einer Nachtaktion von meinem Mann aufgebaut, sowie das Wohnzimmer mit Malerfolie abgedeckt. Doch außer unregelmässigen Wellen geschah nichts und ich wurde etwas ungeduldiger. Aber unsere kleine Maus ließ sich weiter Zeit.
Am 11.07. ET Tag untersuchte mich meine Hebamme und meinte, mein Muttermund sei schon etwas geöffnet. Ich freute mich sehr und wartete auf regelmässigere Wellen. Die Hebamme sagte uns, dass sie damit rechnet, dass es eine sehr schnelle Geburt werden würde und dass sie es evtl. nicht rechtzeitig zu uns schaffen wird. Diese Vorstellung machte vor allem meinem Mann große Sorgen. Mich beunruhigte dies lustiger Weise überhaupt nicht. Ich freute mich einfach nur darauf, dass wir bald unseren kleine Schatz in den Armen halten konnten.

Am Abend wurden die Wellen etwas regelmässiger, so dass wir unsere Hebamme baten, zu uns zu kommen. Sie war um 20.30 Uhr bei uns. Ich hörte bereits meine Hypnose und freute mich, nun endlich in den Geburtspool steigen zu können. Schmerzen spürte ich überhaupt keine. Ich konzentrierte mich auf Kristins Stimme und auf meine Atmung. Mir gelang es nicht, an meinem Kraftort zu sein, aber ich war total bei mir und grinste vor mich hin. Die Hebamme untersuchte mich immer wieder. Ich hatte kein Zeitgefühl. Um 1.00 Uhr bat mich die Hebamme, aus dem Geburtspool zu kommen, damit die Wellen intensivier werden. Sie bat mich, auf die Toilette zu gehen. Dies führte dazu, dass ich mich übergeben musste. Dabei musste ich an Kristins Worte denke, dass dies ein gutes Zeichen wäre für die Geburt. Ich sollte mich dann auf das Sofa legen.
Leider kam ich durch all dies aus meiner Hypnose heraus. Ich spürte die Wellen nun intensiver und wollte einfach nur wieder zurück in den Geburtspool. Mein Muttermund war nun vollständig offen. Meine Hebamme öffnete meine Fruchtblase. Danach durfte ich wieder in den Pool. Die Wellen waren nun sehr intensiv und ich war sehr dankbar, dass mich meine Hebamme und mein Mann am unteren Rücken immer wieder massierten, dies linderte die Intensität der Wellen etwas.
Um 2.20 Uhr verspürte ich einen leichten Pressdrang. Zu Beginn hatte ich große Mühe, die Atmung umzustellen. Mein Mann spielte dann die Hypnose in der Austreibungsphase laut über den Lautsprecher ab. Von Welle zu Welle wurde es besser mit der Umstellung der Atmung. Ich spürte keine Schmerzen. Ich wechselte auf Anweisung meiner Hebamme immer wieder vom Vierfüssler auf die sitzende Rückenlage. Ich schaffte es, immer intensiver zu pressen und meine Hebamme ließ mich den Kopf unserer Tochter spüren.
Um 3.37 Uhr presste ich zum letzten Mal und meine Hebamme half mir, J. endlich in die Arme zu nehmen. Sie war voller Käseschmiere und begrüsste uns mit ihrer reizenden Stimme. Meinem Mann und mir liefen die Tränen übers Gesicht. Ich war einfach nur überglücklich, endlich in die tiefschwarzen Knopfaugen blicken zu können. Ich hatte es geschafft und meine Traumgeburt war wahr geworden. Einfach ein unbeschreibliches Gefühl.

Meine Hebamme bat mich dann, aus dem Pool zu steigen. Als ich dies tat, kam sogleich auch die Plazenta. Ich legte mich mit J. auf das Sofa und wurde mit warmen Tüchern bedeckt, da ich etwas zitterte.
Ich hatte während der Geburt zu keinem Zeitpunkt Ängste oder Zweifel, dass ich die Geburt nicht meistern kann. Ich fühlte mich stets stark und sicher.

Leider verlor ich weiter viel Blut, so dass sich die Hebamme um 4.45 Uhr entschied, mich in das nächste Krankenhaus zu verlegen. Um 5.00 Uhr brachte mich die Ambulanz mit Blaulicht ins Krankenhaus. Mein Mann wurde mit J. zum Glück von der Zweithebamme ins Krankenhaus gefahren. Meine Hebamme musste während des Transportes meine Gebärmutter abdrücken und war daher ebenfalls mit in der Ambulanz.
Da die Blutung im Krankenhaus trotz Medikamente nicht aufhörte, bekam ich dann eine Vollnarkose und man schaute in einer OP nach, was los war. Ich hatte keine Verletzungen, meine Gebärmutter hatte sich einfach nicht zusammengezogen. Ich bekam eine Tamponade eingesetzt. Ich wachte um 8.30 Uhr wieder auf und konnte unseren kleinen Schatz endlich wieder in die Arme nehmen.

Da ich etwa 2,5 l Blut verloren hatte, musste ich 4 Tage im Krankenhaus bleiben und bekam zwei Bluttransfusionen. Die ersten Tage hatte ich sehr damit zu kämpfen, dass ich wieder im Krankenhaus gelandet war. Vielleicht war es der Hormoncocktail oder die Erschöpfung oder beides, die mich traurig werden liessen, dass ich es erneut nicht geschafft hatte, dass erhoffte erste Bonding mit unserer kleinen J. so richtig zu genießen. So hatte ich mir es doch ausgemalt, diesmal über Stunden mit meinem Mann zusammen in unserem Bett mit unserer kleinen J. zu kuscheln und dann unsere erste Tochter dazu zu holen.

Dank dir liebe Kristin, habe ich mich auf viele unterschiedliche Schwierigkeiten eingestellt und habe verschiedene Abweichungen meiner Traumgeburt und mögliche Komplikationen immer wieder durchgespielt. Dass es jedoch nach der Geburt noch sehr dramatisch wird, hat mich eiskalt erwischt. Deine Hypnose bei Versagensgefühlen nach der Geburt hat mir sehr geholfen, das Ganze zu verarbeiten.

In den ersten Tagen im Wochenbett war mir die Geburt nicht mehr präsent, nur noch all das danach. Ich schaute mir zuhause dann die Fotos der Geburt an (hatte meinen Mann darum gebeten, ein paar Bilder zu machen). Ich sah mich lächelnd mit Kopfhörern im Geburtspool, es leuchtete die Lichterkette am Fenster und es brannte meine Geburtskerze romantisch im Hintergrund. Es sah nach einer unglaublich friedlichen Geburt aus. Nun kamen die Erinnerungen an die wundervolle Geburt zurück und ich war stolz auf mich, all dies geschafft zu haben. Ich konnte nun endlich wieder voller Glück an die Geburt denken.
Unser Zuhause war nun noch mehr zu unserem Zuhause geworden, da unsere J. hier zur Welt gekommen ist. Manchmal, wenn ich im Wohnzimmer am Geburtsort stehe, bekomme ich immer noch eine magische Gänsehaut.
Ich konnte unsere Geburtsgeschichte annehmen, auch wenn sie anders ausgegangen war, als erhofft, war es unsere ganz eigene wundervolle Geburtsreise.

Liebe Kristin, ich möchte mich auf diesem Weg nochmals ganz herzlich bei dir und deinem Team bedanken. Ihr habt mir in der Schwangerschaft die Ängste genommen, mich stark gemacht, Vorfreude auf die Geburt geschenkt und mir meine Traumgeburt ermöglicht. Danke, dass ihr mich auf diesem Weg begleitet habt. Ich hoffe, ihr könnt noch unendlich vielen weiteren Frauen ein solches Geschenk machen.
Voller Dankbarkeit, eure Stefanie

Anekdote am Rande: Die zweite Hebamme war so gerührt von deiner Hypnose in der Austreibungsphase, welche sie dann endlich mithören konnte, dass sie vor Rührung ebenfalls weinen (dies sei höchst selten) musste.

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