Geburtsbericht von

Stefanie

Ich muss mich vorab kurz entschuldigen, da ich etwas weiter ausholen werde. Das ist wohl auch der Grund, warum ich mit meinem Geburtsbericht so lange gebraucht habe. Ich habe schlichtweg so viel zu erzählen und das Bedürfnis, alle Einzelheiten los zu werden, so dass es bis jetzt gedauert hat, mich aufzuraffen, diesen Bericht zu schreiben.

Also, los geht es damit, dass ich sehr lange Zeit mich überhaupt nicht damit anfreunden konnte, überhaupt jemals ein Kind zu haben. Zum einen, weil ich einfach dieses Bedürfnis, Mama zu sein, nie so gespürt habe und zum anderen, weil ich große Angst davor hatte, schwanger zu sein und ein Kind zu gebären. Grundsätzlich bin ich nämlich jemand, der immer vor allen Dingen, die neu sind, erst einmal große Angst hat.

Dazu kommt, dass ich mit Schmerzen gar nicht umgehen kann und mich als sehr empfindlichen Menschen beschreiben würde und zu guter Letzt habe ich eine gut ausgeprägte Emetophobie (Angst vor dem Erbrechen).
Nun hatte ich aber das große Glück, die Liebe meines Lebens zu treffen, welche ich dann auch geheiratet habe und der Wunsch nach einem Kind war „plötzlich“ da. (Die Umstände haben nun einfach gepasst und ich war schlichtweg einfach bereit.)

Kurz nach der Hochzeit war ich dann auch direkt schwanger und überglücklich. Die Angst vor der Angst und allem, was da kommt, war aber natürlich da. Durch einen Zufall bin ich auf den Podcast der friedlichen Geburt aufmerksam geworden und somit dann auch auf den Kurs. Zugegeben, ich habe recht lange mit mir gerungen, da der Kurs ja doch ein paar Euro kostet und weil ich dem Thema schon eher skeptisch gegenüber stand. Ich war aber bereit, mich dem zu öffnen und habe es keine Sekunde bereut. Mein Mann war dem Kurs gegenüber recht neutral eingestellt, hat mich aber bei allem in der Schwangerschaft, also auch bei dem Kurs, komplett unterstützt und stand immer hinter mir, das hat natürlich auch sehr geholfen.

So, nun hab ich also fleißig den Kurs absolviert und immerzu mit den Audiodateien geübt. Ich habe mich tatsächlich schon eher schwer getan, in diesen Trance-Zustand zu kommen, hatte zwischenzeitlich auch mal bei euch nachgefragt und eine ganz liebe und ermutigende Rückmeldung dazu erhalten und also stetig weiter geübt.

Dann irgendwann war der Tag also da: Knapp drei Wochen vor ET bin ich morgens um ca. 9 Uhr aufgewacht, weil meine Fruchtblase anscheinend aufgegangen war. Ich hatte direkt im Geburtshaus angerufen, um mich zu erkundigen, wie ich mich nun verhalten solle. An dem Tag hatte ich sowieso um 12 Uhr einen Termin zur Vorsorge dort, zu dem ich dann auch erst mal kommen sollte und dann sehen wir weiter, hieß es.

Wellen gab es bis dato nämlich noch keine. Ich habe also meinem Mann kurz Bescheid gegeben und kurz vor 12 dann also in Richtung Geburtshaus, vorsichtshalber mit Geburtstasche im Gepäck. Dort angekommen, wurde ich untersucht und diverser Papierkram musste auch noch erledigt werden. Nach ca. einer Stunde (13 Uhr) dann die ersten kleineren Wellen, die Abstände aber schon relativ kurz. Die Hebamme hätte uns eigentlich erst mal wieder nach Hause geschickt, da es ja durchaus noch eine ganze Weile dauern kann, bis es tatsächlich los geht und wir auch nur zehn Minuten entfernt wohnten.

Nachdem die Wellen aber relativ schnell intensiver zu werden schienen, hat sie entschieden, den Muttermund zu tasten. Und Tadaaa, dieser war schon ca. 3-4 cm eröffnet, so dass wir entschieden haben, zu bleiben. Ab hier kann man das ganze relativ schnell abkürzen. Ich habe direkt versucht, mit der Audiodatei für die Geburt zu starten, bin aber einfach nicht reingekommen. Vielleicht wäre es was anderes gewesen, hätte ich den Blasensprung nicht gehabt und es wären erst zu Hause in aller Ruhe die Wellen los gegangen, aber diese kamen dort gefühlt von jetzt auf gleich und sofort in einer Intensität, das hätte ich nicht für möglich gehalten.

Und obendrein waren die Abstände zwischen den einzelnen Wellen richtig kurz. Ich dachte immer, nach einer Welle hat man „gut Zeit“, wieder zu entspannen und Kraft zu tanken, ich hatte allerdings immer nur 1-2 Minuten „Pause“. Wie dem auch sei, hatte ich die ganze Hypnosegeschichte ziemlich schnell komplett über Bord geworfen und man könnte meinen, dass es ein ziemlicher Misserfolg für mich war, aber ganz im Gegenteil! Hierzu muss ich nun wieder ein Stück zurück gehen: Der Kurs an sich hat mir so unzählig viele Aha-Momente beschert zum Thema Geburt und hat somit dazu beigetragen, dass ich meine ganzen Sorgen und Ängste verloren habe.

Ich habe gelernt, was es bedeutet, eine selbstbestimmte Geburt zu haben. Ich habe gelernt, dass ich meinem Körper und meinem Kind vertrauen kann. Ich habe gelernt, was „natürliche“ Geburt und Geburt in der Natur bedeutet. Ich habe gelernt, dass Intervention vielleicht manchmal notwendig ist, aber in ganz vielen Fällen überflüssig ist und den Geburtsprozess eher stört. Also, was ich damit sagen will, ist, mein komplettes Mindset hat sich um 180 Grad gedreht, so dass ich tatsächlich die für mich schönste Geburt erleben durfte, wie ich sie mir nur vorstellen konnte.

Ich dachte tatsächlich auch immer, Geburt heißt gleich Klinik. Und da sind wir schon bei meinem nächsten Problem: Ich habe Angst vor Kliniken. Vielleicht ist Angst hier ein zu stark gewähltes Wort, ich fühle mich aber tatsächlich sehr unwohl in Kliniken und bei medizinischen Eingriffen aller Art. Irgendwie war mir immer klar, dass das kein Ort ist, an dem ich mich wirklich wohl fühlen könnte. So und der Podcast und der Kurs haben mir so die Augen geöffnet, dass es eben super wichtig ist, dass ich mich wohl fühle und sicher fühle.

Die vielen Vergleiche mit der Natur und der Tierwelt, haben mir so eingeleuchtet. Natürlich immer mit der Voraussetzung, dass die Schwangerschaft „normal“ und gesund verläuft, war mir recht schnell klar, dass ich absolutes Vertrauen in meinen Körper hatte und auch in mein Kind. Ich wusste, wir beide werden das gemeinsam ganz toll hinkriegen. Und ich bin heute überzeugt davon, dass eben genau diese unbändige positive Einstellung, dieses Urvertrauen in das alles, eben auch genau dazu geführt haben, nämlich DASS ich so eine tolle Schwangerschaft und am Ende meine Traumgeburt erleben durfte.

Nochmal kurz zur Frage Klinik oder Geburtshaus?! Von einer Geburt in der Klinik war ich wie gesagt ja kein großer Fan, aber auch nicht direkt sofort vom Geburtshaus. Ich denke, viele Frauen denken (leider) oft, Klinik wäre sicherer, im Geburtshaus gibt’s ja keine Ärzte und medizinische Gerätschaften etc.. DAS war aber tatsächlich gar nicht meine Sorge. Ich hatte, wie gesagt, totales Vertrauen, dass das mit der Geburt ganz toll laufen wird. Meine größte Sorge war das Thema Schmerzen. Ich habe mich immer gefragt, was wäre, wenn die Wellen so schmerzhaft sind, ich es nicht aushalte und nicht schaffe?! Wäre es dann in der Klinik nicht doch besser?! Am Ende habe ich mir dann einfach beide Möglichkeiten angesehen und war vom Geburtshaus einfach direkt überzeugt. Diese private und gemütliche Atmosphäre war für mich einfach der totale Game Changer, von den wundervollen, mit keinem Geld der Welt bezahlbaren Hebammen mal abgesehen.

Aber noch mal zurück zur eigentlichen Geburt: Ich hatte, wie gesagt, sehr sehr intensive Wellen in sehr kurzen Abständen. Zu Beginn war ich in der Badewanne, das hat mir persönlich sehr gut getan. Irgendwann hat mir die Hebamme vorgeschlagen, raus zu gehen und ein paar Schritte zu gehen und ein paar verschiedene Sachen auszuprobieren.

Dann war irgendwann der Wechsel zu den finalen Wellen deutlich zu spüren, welche ich persönlich dann überhaupt nicht mehr als unangenehm empfand. Das war eher so ein Gefühl von JETZT kann ich auch richtig aktiv mitarbeiten und es dauert nun nicht mehr lange. Naja und nach einer Weile war unsere kleine Maus dann auf der Welt und ich konnte es nicht fassen. Die Nabelschnur haben wir in aller Ruhe auspulsieren lassen und die Plazenta kam wenig später auch heraus, so dass die Geburt „abgeschlossen“ war. Es wurden ein paar Untersuchungen gemacht und anschließend konnten wir zu dritt in einem großen Bett für ein paar Stunden kuscheln, bevor es unter die Dusche und dann nach Hause ging.

Was bleibt abschließend zu sagen ? Los ging es mit den ersten Wellen um ca. 13 Uhr, auf der Welt war unser Mädchen um 18:23 Uhr. Die Geburt lief absolut reibungs- und komplikationslos, an einem Ort, den ich mir nicht schöner hätte vorstellen können. An diesem Ort waren mein Mann, unser Baby, ich und zwei Hebammen plus eine Hebammenschülerin, die sich alle ganz alleine nur um uns gekümmert haben. Frei von Medikamenten, Nadeln, Hektik, Ärzten, Geräten, etc. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin sicher, auch in Kliniken können ganz wundervolle Geburten stattfinden und es gibt bestimmt auch Frauen, denen eine Klinik ein Gefühl von Sicherheit gibt, aber wenn du eine Frau bist, die grundsätzlich offen ist und auch den Wunsch nach einer natürlichen, selbstbestimmten und interventionsfreien Geburt hat, der kann ich ein Geburtshaus oder Ähnliches nur empfehlen.

So und was nun den Kurs der friedlichen Geburt betrifft: ja, ich habe am Ende die finale Audiodatei nicht angehört, aber das komplette Mindset rund um die ganze Thematik war einfach perfekt und auch die Geschichte mit der Atmung hat mir bei der Geburt unglaublich geholfen. So lange ich mich auf diese konzentriert habe, kann ich tatsächlich bestätigen, dass auch große und kräftige Wellen auszuhalten sind. Bin ich auch nur einmal kurz raus gekommen, kann man auch mal so ehrlich sein, war es schon richtig krass schmerzhaft.

Alles in allem ist dies ein Erlebnis, an das ich auch ein Jahr später noch sehr oft positiv zurück denke und immer wieder überwältigt davon bin, was wir Frauen doch für unfassbar tolle Geschöpfe sind und was unser Körper leisten kann und drauf hat. Natürlich ist es völlig egal, ob wir einen Jungen oder ein Mädchen bekommen haben, aber nach der Geburt habe ich ganz kurz gedacht, wie toll, dass es ein Mädchen ist, vielleicht darf sie auch eines Tages so eine unglaublich schöne Erfahrung in ihrem Leben machen.

Fazit: Für mich war der Kurs ein voller Erfolg, wesentlicher Bestandteil dessen, meine Traumgeburt erleben zu dürfen und ich bin so froh, ihn entdeckt zu haben.

Ganz lieben Dank an dich Kristin und natürlich das gesamte Team dahinter, ihr seid eine wahre Bereicherung!
Liebe Grüße
Stefanie mit I. <3

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