Geburtsbericht von

Stephanie

Liebe Kristin,

vielen Dank, dass ich mit deiner Hilfe unsere Tochter am 16.11.2022 so traumhaft gebären konnte. Dein Podcast, die Mediationen und schließlich der Online-Kurs motivierten mich und meinen Mann zu einer Geburt im Geburtshaus. Kurz vor dem errechneten Termin verlor ich allerdings den Glauben an deinen Kurs, meiner Meinung nach konnte ich mich überhaupt nicht in Hypnose begeben. Aber die Geburt zeigte mir, dass ich das unfassbar gut konnte – ganz unbewusst.

Die Geburtsreise von unserer Tochter begann wahrscheinlich bereits am 14.11.2022. Ich hatte unregelmäßige Schmerzen in den Leisten und musste mich ab und an sogar in die Hocke begeben. Aber alles super zu tolerieren. So fuhr mein Mann am Dienstag auch ganz normal zur Arbeit (mit seiner Fahrgemeinschaft) und ich ging vormittags zur geburtsvorbereitenden Massage zu meiner Hebamme. Das Köpfchen war noch gut verschiebbar und mein Bauch auch noch sehr weit oben. Meine Hebamme gab mir allerdings den Hinweis, dass sich der Bauch auch erst während der Geburt senken kann. Am Nachmittag traten dann dieselben Schmerzen wie am Vortag auf, so dass ich das Abendessen nur im Sitzen vorbereiten konnte. Als mein Mann nach Hause kam, bat er mich, der Hebamme doch kurz eine Statusmeldung zu geben und ich schrieb ihr eine WhatsApp-Nachricht. Sie riet mir zu Wärme in Form einer Wärmflasche oder der Badewanne. Falls es Richtung Geburt gehe, solle ich ruhig noch ein wenig schlafen. Aber da war ich mir sicher, mit Geburt hatten solche harmlosen Schmerzen doch noch nichts zu tun…

Nach dem Abendessen begab ich mich ins Wohnzimmer, setzte die Kopfhörer auf und lauschte der Hypnose „Geburtsbeginn mental fördern“ auf dem Pezziball. Allerdings konnte ich mich wieder nicht darauf konzentrieren, war darüber etwas verärgert und begab mich aufs Sofa. Mein Mann versorgte mich mit einem Kirschkernkissen, welches unwahrscheinlich gut tat. Dort lag ich bis 21:45 Uhr, dann entschieden wir, ins Bett zu gehen.

Ab hier gibt es nun einige Lücken, anscheinend war der Geburtsprozess deutlich weiter als meine Wahrnehmung davon, was meine Hebamme später der Friedlichen Geburt und den erlernten Hypnosen zukommen ließ. Liegend im Bett mit Kirschkernkissen war es plötzlich sehr ungemütlich, ich drehte mich von einer zur anderen Seite, bis ich schließlich nochmal zur Toilette musste. Diesen Gang zur Toilette und zurück ins Bett machte ich 3 bis 4 mal, bis mir auf Toilette schließlich klar wurde, dass sich unser Baby gerade auf den Weg macht. Meine Wehen wurden auch stärker, ich fragte mich, wo diese so plötzlich herkamen. Rückblickend weiß ich, dass das dieselben „Schmerzen“ wie vorher waren, nur im kürzeren Tonus.

Mein Mann betrat das Bad und fragte, ob alles gut sei. Ich sagte ihm, dass heute Nacht unser Kind zur Welt kommen würde und bat ihn, unserer Hebamme Bescheid zu geben und die Tür wieder zu schließen, denn es war tatsächlich meinem Empfinden nach alles in Ordnung. Ich versuchte im Anschluss, nochmals einer Hypnose auf dem Pezziball zu lauschen, aber mein Darm war sehr dominant – also zurück zur Toilette. Mein Mann informierte mich, dass unsere Hebamme im Bilde war, wir noch etwas Zeit hätten und ließ Wasser in die Badewanne. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich laut ihm wohl einen Wehenabstand von 15 Minuten (ich frage mich bis heute, wann er das so genau ausmachen konnte). Das Wasser tat gut, aber in unserer schmalen Wanne fand ich keine bequeme Position. Kein Problem, denn in diesem Moment meldete sich mein Magen und mein Mann reichte mir den bereits bereitgestellten Eimer. Aber auch das war alles halb so wild, mir war gar nicht übel.

So langsam konnte ich allerdings nicht mehr, wollte aus der Wanne und sagte zu meinem Mann, dass er doch nun bitte unsere Hebamme wieder kontaktieren solle. Er half mir aus der Wanne, ich begab mich auf den Weg zurück ins Bett und er eilte mir mit Bose-Box und der Geburtshypnose hinterher. Wann er diese eingestellt hat, weiß ich leider nicht mehr, aber sie lief schon eine Weile, wurde mir dann bewusst. Ich krümmte mich auf dem Bett, bequem liegen war einfach nicht mehr möglich. Um 2:15 Uhr, nachdem mein Mann mich angezogen hatte, da ich das einfach nicht mehr schaffte, ging es dann endlich ins Geburtshaus.

Mit meinen Kopfhörern auf den Ohren, versuchte ich, leise die Treppe nach unten zu gehen, um meine Schwiegereltern nicht auf uns aufmerksam zu machen. Das Auto stand bereits parat, als wir losfuhren, verband sich allerdings das Handy meines Mannes mit dem Auto und auf meinen Ohren wurde es leise. Doch das störte mich nicht, die Kopfhörer dämpften die Außengeräusche, ich schloss die Augen und konzentrierte mich einfach auf die Atmung.

Nach unserer 10-minütigen Fahrt ins Geburtshaus wurde ich von unserer Hebamme so beruhigend lächelnd begrüßt, dass ich wusste, dass dies genau die richtige Entscheidung war. Im Geburtsraum angekommen, ging ich ganz intuitiv auf die Matte am Boden und veratmete Wehe für Wehe. Unsere Hebamme füllte mir wunschgemäß den Raum mit Entspannungsmusik, führte eine Herztonkontrolle beim Baby durch und ließ mir Wasser in die Geburtswanne einlaufen.

Ich nahm gegen 3:15 Uhr darin Platz, war überwältigt, wie gut das warme Wasser tat und fragte mich, wie lange ich das noch so aushalten müsste. Denn ich hatte irgendwie gerade diese unfassbare Stundenanzahl im Kopf, die andere von ihren Geburten berichteten. Meine Hebamme tastete nun das erste mal nach meinem Muttermund. Unglaubliche 8 cm waren bereits geschafft. Mit dieser Info verspürte ich auch plötzlich einen deutlichen Pressdrang und merkte, wie sich das Baby nach unten schob. Diese Wehen waren tatsächlich deutlich angenehmer, in den Pausen konnte ich gut verschnaufen und mich auch richtig unterhalten. Kurz vor 4 Uhr war der Kopf bereits direkt am Ausgang und um 04:04 Uhr unsere Tochter ganz friedlich geboren.

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