Geburtsbericht von

Vanessa

Liebes Team der friedlichen Geburt,

gerne möchte ich meinen Erfahrungsbericht mit euch teilen. Die Geburt meines ersten Kindes empfand ich als schmerzhaft. Trotz Beleghebamme fühlte ich mich schlecht begleitet. Umso stärker war der Wunsch bei meinem zweiten Kind, eine ruhige und schmerzfreie Geburt zu erfahren. Durch Instagram bin ich auf Kristins Podcast und auf die friedliche Geburt aufmerksam geworden und wusste sofort: das MUSS ich machen.
Ich habe mich ab der 28 SSW. mit der Methode vorbereitet und konnte mich immer mehr fallen lassen und Zweifel bei Seite schieben. Das Gefühl der Trance kann ich nicht beschreiben. Ich habe mich tatsächlich „normal“ gefühlt und konnte mich währenddessen noch ein wenig unterhalten. Ich bin mir aber rückblickend sicher, dass ich in Trance war. Ich hatte keine Schmerzen, habe mich sicher gefühlt und das Schnarchen meiner Mutter habe ich auch komplett ausgeblendet. ;p

Der Geburtsbericht ist in Form eines Briefes an meine Tochter geschrieben. Ich hoffe, er kann andere Frauen darin bestärken, sich mit der friedlichen Geburt auseinander zu setzen und sie ermutigen, eine kraftvolle und friedliche Geburt zu erleben.

Liebe K.,

am 6.7.2022 hast du das Licht der Welt erblickt. Gemeinsam mit dem Sonnenaufgang hast du uns mit einem zarten Schrei begrüßt.

Schon seit zwei Wochen habe ich Wehen, mal mehr, mal weniger. Mal sind sie wieder weg. Ich bin schon etwas frustriert. Ich spüre, dass du kommen willst. Der richtige Moment scheint jedoch noch nicht da zu sein.

Der 5.7. ist nun da. Dein errechneter Entbindungstermin. Wieder habe ich Wehen, das kenne ich nun schon. Am Abend bringe ich deinen Bruder ins Bett, wir lesen und kuscheln. Zurück auf der Couch bei deinem Papa merke ich, dass die Wellen regelmäßig sind und etwas stärker als sonst. Ich atme lang und tief in den Bauch und stelle mir den Muttermund vor, wie er sich öffnet. Bei jeder Wehe.
Wir wollen ins Bett, aber ich habe das Gefühl, dass ich für mich sein möchte. Ich wünsche deinem Papa eine gute Nacht und lege mich im Dunkeln auf die Couch. Deine Oma C. rufe ich an, sie soll kommen, um auf deinen Bruder aufzupassen, sollte es losgehen. Die Wehen sind mittlerweile regelmäßig bei 11 Minuten.

Mit deiner Oma, meiner Mama, liege ich im Dunkeln. Wir reden ein bisschen aber bei jeder Welle ist es still. Ich gehe immer mehr in mich und bitte deine Oma, eine Runde zu schlafen. Ich höre die „friedliche Geburt“ und in meiner Vorstellung bin ich ganz nah bei dir. Gemeinsam lassen wir den Muttermund weicher werden und öffnen ihn nach und nach.

Um 2:30 Uhr merke ich, dass die Wellen stärker werden, aber der Abstand bleibt gleich.
Ich entscheide mich, deinen Papa zu wecken und mit ihm ins Krankenhaus zu fahren, in der Hoffnung, dass du nun wirklich kommst. Denn schmerzhaft sind die Wellen noch immer nicht. Sie sind stark, aber sie zwingen mich nicht in die Knie. So kenne ich es gar nicht. Bei deinem Bruder hatte ich starke Schmerzen und wusste nicht, wohin mit mir. Bei ihm kannte ich jedoch auch noch nicht die Methode der friedlichen Geburt.

Im Kreißsaal dann die erlösende Nachricht. Es geht los. Der Muttermund ist schon 4cm geöffnet.
Eine halbe Stunde war ich am CTG. Dann durften Papa und ich, nachdem wir auf Corona negativ getestet wurden, in ein wunderschönes Zimmer, um uns auf die Geburt einzustellen. Im Kreißsaal waren wir noch nicht und dort sollte es heute auch nicht für uns hingehen.
Drei Wellen atme ich noch allein weg, tief in den Bauch hinein, lege mich dann aber hin, eine andere Position scheint mir sonst nicht recht. Die nächste Welle haut mich um und fordert mich zum Pressen auf. Dein Papa benachrichtigt die Hebamme, die allerdings eh schon auf dem Weg war, weil sie mich beim Tönen gehört hat.

Tatsächlich, innerhalb einer halben Stunde, hat sich mein Muttermund komplett auf 10cm geöffnet und mit der nächsten Wehe durfte ich richtig mit drücken. Dein Papa liegt die ganze Zeit hinter mir und stärkt mich.
Schmerzmittel sollte es für mich nicht geben und die waren auch nicht von Nöten. „Wir bekommen jetzt hier ganz schnell dein Baby“ sagt meine Hebamme. Ich lasse mich von ihren Worten leiten und gemeinsam, nach 5 Wellen, um 4:34, am 6.7. bist du endlich da. Wie schön, dass wir dich endlich begrüßen dürfen, gemeinsam mit dem Sonnenaufgang.

In Liebe,

deine Mama

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