In der letzten Zeit habe ich häufig Frauen, die mich gefragt haben, was meine wichtigsten Tipps sind, diese beiden genannt: „Sei wie eine Kuh“ und „Begleite eine Geburt, wie du einen Marathon begleiten würdest“.
Mit „Sei wie eine Kuh“ meine ich, dass du am besten nur das tust, was auch eine Kuh tun würde. Eine Kuh würde sich ganz auf ihre Körperempfindungen konzentrieren und einlassen, nichts planen, nichts denken, sich nicht ablenken und auch nicht mit der Schwiegermutter telefonieren oder einen Kuchen backen. Denn wenn du diese oder ähnliche Dinge tust, aktivierst du in der Regel dein „Denkhirn“, den präfrontalen Cortex, und wenn dieser aktiviert wird, wird automatisch auch der ganze Rest der Großhirnrinde „hochgefahren“. Und damit auch die Schmerzverarbeitung, da diese auf der Großhirnrinde geschieht. Du kannst also davon ausgehen, dass die Geburt angenehmer verläuft, wenn du dich in tiefe Entspannung begibst und möglichst nichts planst, beurteilst oder organisierst.
Der Tipp für die Geburtsbegleiter wäre: „Begleite eine Geburt, wie du einen Marathon begleiten würdest“. Frage also nicht nach, ob es schon sehr weh tut, frage nicht nach der Nummer des Taxiunternehmens oder wo die Babyschale ist. Organisiere vielmehr all diese Dinge selbständig und reiche Deiner Partnerin hin und wieder Wasser, achte darauf, ob sie was benötigt und verhalte dich möglichst zurückhaltend, während du eine unauffällig angenehme Atmosphäre im Geburtsraum gestaltest.
Ich hoffe, du kannst ganz viel aus dieser Folge für dich und deine Geburt mitnehmen und wünsche dir von Herzen alles Liebe,
Deine Kristin